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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2020

Kleines, feines, krasses Buch

Sterbewohl
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"Sterbewohl" von Olivia Monti konfrontiert den Leser mit einem Thema, das man lieber so ganz weit von sich wegschiebt. Es geht um das eigene Altern und den eigenen Tod. Ab wann ist man alt und fällt anderen ...

"Sterbewohl" von Olivia Monti konfrontiert den Leser mit einem Thema, das man lieber so ganz weit von sich wegschiebt. Es geht um das eigene Altern und den eigenen Tod. Ab wann ist man alt und fällt anderen nur noch zur Last? Und gibt es einen besten Zeitpunkt, um diese Welt noch in Würde zu verlassen? Nur, dass einem diese Entscheidungen in "Sterbewohl" nicht selbst überlassen bleibt...
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Zur Handlung: Nadja, Anna, Max und Fred sind Ü65. Eigentlich noch zu jung für das Sterbeseminar der Regierung. Und doch halten die Freunde eines Tages die Einladung ins Luxushotel nach Fehmarn in Händen. Eine Wahl haben sie nicht. Sie müssen die Reise antreten. Man kann ja wieder zurückkehren - oder etwa nicht???
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"Sterbewohl" ist ein Krimi der mit leisen Tönen und langsam beginnt. Erst dachte ich: Hm, okay, naja ... Aber ab einem gewissen Punkt war ich dann doch gefesselt. Der Plot ist gruselig und faszinierend zugleich. Die Vorstellung, dass andere darüber entscheiden, wann man zum Wohl der Allgemeinheit das Zeitliche zu segnen hat... Besonders beklemmend war für mich, dass mir das Ganze nicht mal unrealistisch vorkam.
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Fazit: Der Anfang war etwas träge. Der Mittelteil richtig stark. Der Schluss war nochmal eine eher ruhige Nachbetrachtung der Dinge. Hier hat für meinen Geschmack ein großer Knalleffekt als eindeutiger Schlusspunkt gefehlt. Alles in allem ist "Sterbewohl" aber auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Spannender Plot mit Abstrichen

Verdorbene Brut
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Die Autorin Lena Hader entdeckt ein mit Messerstichen übersätes Mädchen auf einem Feld. Marie überlebt so gerade eben. Es werden Leichen weiterer Jugendlicher gefunden. Und "der Prophet" ist mit seinem ...

Die Autorin Lena Hader entdeckt ein mit Messerstichen übersätes Mädchen auf einem Feld. Marie überlebt so gerade eben. Es werden Leichen weiterer Jugendlicher gefunden. Und "der Prophet" ist mit seinem Werk noch lange nicht am Ende.
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Ausgerechnet die Protagonistin war mir vom Fleck weg unsympathisch. Trotzdem habe ich weitergelesen, denn die Story hat mich wirklich fasziniert. Auf verschiedenen Zeitebenen spielen sich grausame Kinderschicksale ab. Verschwundene Kinder, tote Kinder, gequälte und traumatisierte Kinder.... Diese Story ist schon sehr, sehr spannend. Ich hatte einige Male eine Gänsehaut beim Lesen und wollte natürlich unbedingt wissen, was dahintersteckt.
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So langsam bekommt man im Verlauf heraus, von wem das Übel ausgeht. Die Zusammenhänge werden Stück für Stück klarer. Und dann war plötzlich nur noch Wahn ... leider. Ich mag zwar generell gequälte und monströse Seelen in Thrillern - hier war es mir letztendlich aber irgendwie too much. Es wurde irgendwie nervig. Das ganze unglaubliche Ausmaß. Im Finale muss sogar noch ein (Überraschungs-)Gestörter aus dem Hut gezaubert werden. Spätestens da ist es mir zu sehr ausgeufert ... und das hat meinen Leseeindruck insgesamt etwas geschmälert. Schade eigentlich, denn der Plot ist ja ansich toll und gut durchkonstruiert.

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