Potenzial verschenkt
Die Stadt der Seher„Die Stadt der Seher“ von Christoph Hardebusch war eines der Bücher auf die ich mich richtig gefreut habe. Ich empfehle aber jeden den Klappentext nicht zu lesen, es wird meiner Ansicht nach zu viel verraten. ...
„Die Stadt der Seher“ von Christoph Hardebusch war eines der Bücher auf die ich mich richtig gefreut habe. Ich empfehle aber jeden den Klappentext nicht zu lesen, es wird meiner Ansicht nach zu viel verraten. Das Cover ist auch vielversprechend und macht Lust auf diese Fantasy-Geschichte.
Die Kapitel sind relativ kurz und damit gut zu lesen. Was mir zu Beginn gleich auffiel ist, dass die Handlung genreüblich langsam erzählt wird. Die Figuren werden in die Geschichte eingeführt und man steigt gemächlich ein und erahnt, dass etwas Mysteriöses unter der Oberfläche lauert. Gerade die erste Hälfte des Buches hat etwas Episches und man erwartet, dass es genau so weitergeht. Jetzt kommt das große ABER, denn es geht ganz und gar nicht so weiter. Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht? Bis zur Mitte der Geschichte glaubt man, dass man den ersten Teil einer Buchreihe liest, dem ist jedoch nicht so. In der zweiten Hälfte tauchen immer mehr Personen auf und diese bleiben einfach nur blass und uninspiriert. Die Hintergründe werden nur am Rande angeschnitten und damit gibt es auch keine Charakterentwicklungen. Das Buch wird jetzt in einer Geschwindigkeit zuende erzählt, man könnte meinen der Autor stand kurz vor dem Abgabetermin. Dadurch wird die Story uninteressant und verliert vollkommen an Spannung. Das hat mich so richtig geärgert, da ich noch zu Beginn dachte, endlich mal wieder eine komplexe Fantasy-Welt zu erleben in der ich mich vollkommen verlieren kann. Nee, leider so gar nicht. Dieses riesige Potenzial wurde absolut nicht genutzt und die Geschichte wurde so richtig gegen die Wand gefahren. Ich habe mir lange überlegt wie ich das nun bewerten soll und ich entscheide mich nun für 2,5 Sterne und runde auf 3 auf. Der Erzählstil ist gut, bis zur Hälfte. Die Figuren sind toll, bis zur Hälfte. Was durchgängig gut ist, ist der Plot, aber was nützt mir ein guter Plot, wenn er zu schnell runtergerattert wird?
Dieses halb-tolle Buch kann ich leider so gar nicht weiterempfehlen. Schade.