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Abibliophobia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Nicht nur für Buchliebhaber

Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine
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Das Cover ist einladend, der Name der Autorin versteckt sich im Schild des Buchladens. Ein Buchladen, dem ich allein auf Grund des Covers schon einen Besuch abstatten würde.
Noch besser als ein Buchladen ...

Das Cover ist einladend, der Name der Autorin versteckt sich im Schild des Buchladens. Ein Buchladen, dem ich allein auf Grund des Covers schon einen Besuch abstatten würde.
Noch besser als ein Buchladen sind zwei Buchläden. Die Idee, dass Sophie und Sarah ihre Buchhandlungen tauschen finde ich sehr gut. Sätze wie „Meine Bücher zurückzulassen war als würde ich einen Teil von mir selbst zurücklassen“ sprechen jedem Buchliebhaber aus der Seele.
Die Beschreibung der jeweiligen Buchläden ist sehr detailliert, sodass man direkt das Gefühl hat mitten im Laden zu stehen. Freund Ridge finde ich persönlich zu schmalzig, passt aber zu Saras romantischer Art. Teilweise ist die Handlung vorhersehbar, was aber nicht wirklich stört. Sara ist manchmal wirklich sehr naiv, man wünscht sich, dass sie in Paris das Selbstvertrauen findet, was ihr fehlt. Dennoch ist es schön sie auf ihrer Reise zu begleiten und zu sehen, wie sie immer mutiger wird und sich in Paris verändert.
Toll sind die vielen Marotten der Buchhändler, die man an sich selbst auch immer wieder entdeckt. Bücher, Paris, Liebe, ein mysteriöser Liebesromanautor: was braucht man mehr für einen romantischen Roman. Jeder der Protagonisten hat seine eigene Geschichte und seine eigene Liebe zu Büchern, die sehr schön beschrieben wird.
Das Buch ist nicht nur ein Liebesroman, sondern auch eine kleine Hommage an all die schönen Bücher dieser Welt. Ein rundherum schönes Buch für Menschen, die an die Magie besonderer Städte, Bücher und an die Liebe glauben.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Einfach klasse

EINFACH MACHEN
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Schon auf dem Cover sehen die drei Männer aus wie sympathische Macher, die für jedes Problem eine Lösung finden. Zu Beginn besticht das Buch gleich durch ein tolles Zitat vom Managementpapst Sprenger, ...

Schon auf dem Cover sehen die drei Männer aus wie sympathische Macher, die für jedes Problem eine Lösung finden. Zu Beginn besticht das Buch gleich durch ein tolles Zitat vom Managementpapst Sprenger, das sehr gut zum gesamten Buch und zur Firmengeschichte passt. Man sitzt gedanklich sofort mit den Jungs beim Italiener und hat das Gefühl von Anfang an bei jedem Schritt dabei zu sein. Das Buch ist erfrischend und witzig. Ein Managementbuch, das keins sein will und bei dem nachher trotzdem mehr Wissen hängen bleibt, als bei einer BWL-Vorlesung. Die Erklärungen sind witzig, fast ein wenig wie die Sendung mit der Maus für Erwachsene.
Hinfallen, aufstehen, weitermachen. Wenn ein Spruch jemals passender war, dann für diese Männer. Man möchte bei mobiheat arbeiten, obwohl man keine Ahnung von Heizungsanlagen hat. Einfach nur um Teil dieses humorvollen und enthusiastisch Teams zu sein.
Besonders schön sind die Fotos und liebevollen Danksagungen an die Mitarbeiter und die Familie, so persönlich wie das gesamte Buch. Jede Geschichte ist witziger und kurioser, als die vorherige.
Das Buch ist herrlich unkompliziert geschrieben, man merkt dennoch wie viel Schweiß, Arbeit und vor allem Liebe und Humor in diesem Unternehmen stecken. Einfach klasse.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Authentische Familiengeschichte

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Der Diogenes-Verlag ist mein absoluter Lieblingsverlag, sodass ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Dass es sich um einen Debütroman handelt, macht es noch besser.
Im Roman „Das wilde Leben der ...

Der Diogenes-Verlag ist mein absoluter Lieblingsverlag, sodass ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Dass es sich um einen Debütroman handelt, macht es noch besser.
Im Roman „Das wilde Leben der Cheri Matzner“ von Tracy Barone geht es um eine Familiengeschichte rund um Cheri Matzner, die als Baby adoptiert wurde, nachdem ihre Adoptiveltern ihr leibliches Kind verloren haben. Cheri kommt unter furchtbaren Umständen zur Welt. Ihre Mutter ist scheinbar drogenabhängig und verschwindet nach der Geburt aus dem Krankenhaus. Ein Junge, der seine Sozialstunden im Krankenhaus ableisten muss, beobachtet sie und seine Familie nimmt das Baby so lange auf, bis es von den Matzner adoptiert wird. Die Matzners widerum haben ihr Baby kurz nach der Geburt verloren und Mutter Cici ist so traurig, dass ihr Mann Sol in seiner Verzweiflung Cheri zu sich holt.
Barones Roman besticht durch einen berührenden Schreibstil, Die eindringlichen Schilderungen ziehen den Leser bereits nach kurzer Zeit in den Bann der Geschichte. Die Autorin hat eine präzise Beobachtungsgabe und einen sehr guten Blick für Details. Man mag kaum glauben, dass es sich um ihren Debütroman handelt. Der Leser wird allerdings schnell vom stillen Beobachter zum Teil der Familie, der Cheri bei ihrer Entwicklung zu einer eindrucksvollen Frau begleitet.
Der Verlust des Babys und die Adoption haben weitreichende Konsequenzen, auch für die Entscheidungen und Lebenswege der Zukunft. Das wird hier sehr gut verdeutlicht und kann eine ganze Familie auf den Kopf stellen. Der Blick hinter die Kulisse einer Familie ist immer faszinierend, besonders wenn die Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten. Da lassen Spannungen nicht lange auf sich warten.
Der kindliche Blickwinkel Cheris verleiht dem Roman zusätzliche Tiefe. Man begleitet Cheri durch ihr ganzes Leben und erlebt jeden Schicksalsschlag mit ihr. Davon ist keine Familie befreit und man findet sich in der ein oder anderen Situation als Leser wieder. Das Buch ist sehr emotional und tiefsinnig, das hätte ich am Anfang zugegebenermaßen nicht unbedingt erwartet. Die Charaktere entwickeln sich und werden reifer. Zusammenfassend handelt es sich um eine spannende Familiengeschichte, die sehr authentisch geschildert ist und kein Thema unausgesprochen lässt.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Schweigepflicht macht sprachlos

SCHWEIGEPFLICHT
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Im Thriller „Schweigepflicht“ von Jens Lapidus ermittelt die frisch gebackene Anwältin Emilie und der Ex-Knacki Teddy gemeinsam, um ein Verbrechen aufzuklären und die Unschuld von Emilies Mandanten Benjamin ...

Im Thriller „Schweigepflicht“ von Jens Lapidus ermittelt die frisch gebackene Anwältin Emilie und der Ex-Knacki Teddy gemeinsam, um ein Verbrechen aufzuklären und die Unschuld von Emilies Mandanten Benjamin zu beweisen.
An diesen Thriller hatte ich hohe Erwartungen. Es ist das erste Buch bei dem mich die Biografie des Autors neugieriger gemacht hat, als der Klappentext auf dem Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Man merkt direkt, dass der Autor vom Fach ist und in Schweden als bekannter Strafverteidiger agiert. Dies spiegelt sich auch in innovativen Ideen wieder, wie die zahlreichen Vernehmungsprotokolle, die die Handlung begleiten und als Erklärungen fungieren. Lapidus besticht durch seinen sehr prägnanten und detaillierten Erzählstil.
Die Verbindungen zwischen den einzelnen Protagonisten werden bereits zu Beginn angedeutet, das verleiht der Geschichte zusätzlich Spannung. Von der ersten Seite an präzise, strukturiert und durchdacht. Die Rückblenden und die Gegenwart werden geschickt miteinander verstrickt, ohne dass man den Faden verliert und ohne unnötige Erzählungen am Rande. Es passiert viel, ohne dass das ganze überladen wirkt, man erkennt fortwährend den roten Faden.
Lapidus verfügt über umfangreiches Insiderwissen über das schwedische Rechtssystem, was er faszinierend und lehrreich in seinen Thriller einbaut. Die zwei Handlungsstränge scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben, verstricken sich dann aber immer mehr. Jeder der Charaktere ist durchdacht, sie haben jeder ihr eigenes Päckchen zu tragen, das macht sie so interessant und authentisch.
Ich mag es, wenn der Titel immer mal wieder im Buch auftaucht. Darüber hinaus bietet der Thriller ein Potpourri an interessanten Themen: schwedisches Strafrecht, Wirtschaft, Spielsucht und Korruption. Jens Lapidus lässt den Leser untertauchen in beide Welten, die Welt des Strafrechts und die Unterwelt der korrupten und illegalen Machenschaften. Tiefer kann man in die Welt der Gangster und Anwälte nicht eintauchen. Er ist ein Meister der Andeutungen.
Besonders gefällt mir die Besonderheit, dass dieser Thriller ganz ohne Polizeiermittlungen auskommt und die Polizei nahezu keine Rolle spielt. Emelie und Teddy ermitteln selbst.
Dies ist ein Thriller, wie ihn nur ein Insider schreiben kann, endlich mal wieder ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Ich wünschte ich hätte den Autor schon eher kennen gelernt. Die Charaktere sind ehrlich und man täuscht sich nicht in ihnen. Sie wollen alle Gerechtigkeit und die Klärung des Falles. Keiner entpuppt sich nachher als korrupt, denn alle verfolgen das gleiche Ziel. Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Der LP-Jäger

Murder Swing
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Im Thriller „Murder Swing“ von Andrew Cartmel geht es um einen Vinyldetektiv, der auf der Suche nach einer ganz speziellen Platte ist, die einen tödlichen Beigeschmack hat.
Das Cover verspricht spannende ...

Im Thriller „Murder Swing“ von Andrew Cartmel geht es um einen Vinyldetektiv, der auf der Suche nach einer ganz speziellen Platte ist, die einen tödlichen Beigeschmack hat.
Das Cover verspricht spannende Unterhaltung mit Bezug zur Musik. Das Buch weckte mein Interesse sofort, obwohl Schallplatten nicht meine Zeit waren und ich Dr. Who nur vom Namen her kenne. Wie es sich für einen Thriller gehört gibt es bereits auf den ersten zehn Seiten zwei Tote. Der Vinyldetektiv sammelt Platten im ganzen Land, auf Trödelmärkten oder Second-Hand-Läden. Dieser Auftrag ist besonders spannend, da sein Auftraggeber anonym bleiben möchte und ihm eine hübsche, aber auch mysteriöse, Frau bei seiner Recherche an die Seite gestellt wird. Beide machen sich auf die Suche und obwohl sie so ein ungleiches Paar sind, passen sie sehr gut zusammen, haben den gleichen Humor und nähern sich im Laufe des Buches an.
Der Thriller nimmt den Lesen sofort gefangen. Man begibt sich bereitwillig mit auf die Suche nach der geheimnisvollen Platte, fiebert mit und hält die Luft an bei jedem Karton der im Buch durchwühlt wird. Dazu kommt, dass die Jagd nach der Platte immer gefährlicher wird und bald erste Todesopfer fordert. Der detaillierte Erzählstil versetzt den Leser fast mit ins Taxi, man ist voll und ganz Teil der abenteuerlichen Suche und die Nerven werden häufig strapaziert, weil man immer wieder das Gefühl bekommt, dass die Platte auf der nächsten Buchseite endlich auftaucht. Sehr gut gemacht.
Alle Charaktere des Buches waren mir äußerst sympathisch und auf ihre Art humorvoll und schrullig. Cartmel hatte eine erfrischend neue Idee für eine ganz andere Art von Thriller und er schafft es die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten. Das Buch spielt mit dem Leser, man tappt immer wieder in die Falle, denn die Geschichte geht immer weiter und nimmt stets unerwartete Wendungen.
Ein wunderbares Rätsel, das nicht nur Musikfans auf eine aufregende Reise mitnimmt, mit einem Ende, das so wohl keiner erwartet hat.