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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

Sehr interessantes und spannendes Hörbuch mit gutem Sprecher

Thalamus
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Eigentlich lese ich ja lieber Bücher und höre eher selten Hörbücher, besonders, wenn es um Bücher einer meiner Lieblingsautorinnen geht. Doch als “Thalamus” erschienen ist, hatte ich leider kaum Zeit zum ...

Eigentlich lese ich ja lieber Bücher und höre eher selten Hörbücher, besonders, wenn es um Bücher einer meiner Lieblingsautorinnen geht. Doch als “Thalamus” erschienen ist, hatte ich leider kaum Zeit zum Lesen, dafür aber zum Hören, da ich dafür sehr gut die Fahrten zur Arbeit und wieder zurück nutzen konnte und auch wollte.
Das Hörbuch musste also her. Als großer Drei ??? Fan ist mir dann auch sofort positiv aufgefallen, dass “Thalamus” von Jens Wawrczeck gelesen wird. Ich mag seine Stimme und finde, dass er die verschiedenen Charaktere sehr gut intonieren kann.

Eine Autofahrt dauert bei mir in der Regel so um die 20 Minuten, also dachte ich, ich wäre relativ schnell fertig mit dem Hörbuch. Als ich dann nach 8 Tagen immer noch am Hören war und mich wunderte, da die Geschichte nicht den Eindruck machte, das sie sich schon dem Ende zuneigen würde, wurde mir bewusst, dass ich einem Schreibfehler auf den Leim gegangen bin.
Auf der Verpackung meines Hörbuchs steht an zwei Stellen, dass das Hörbuch 2h und 8 Minuten lang sei. Ehrlich gesagt wunderte ich mich auch über diese kurze Laufzeit, da es sich ja um eine ungekürzte Lesung handeln sollte und ich angenommen hatte, das Buch sei relativ seitenstark.
Als die 2h und 8 Minuten dann schon etwas länger überschritten waren, nahm ich erneut die Verpackung des Hörbuchs zur Hand, um dann an einer dritten Stelle auf die tatsächliche Länge des Hörbuchs zu stoßen: 12h und 8 Minuten. Wie genau an gleich zwei Stellen der selbe Schreibfehler gemacht werden konnte, ist mir ein Rätsel, doch immerhin hatte ich mein persönliches Rätsel um die Laufzeit des Hörbuchs gelöst und konnte ganz entspannt weiter hören und mich darauf freuen, dass die Geschichte noch ein wenig länger gehen würde.

Der Klappentext ist ja schon ein wenig mysteriös und ich war sehr gespannt darauf, auf was die Geschichte hinaus laufen würde. Nach einem etwas langsameren Anfang, der mir persönlich fast schon ein wenig zu langsam war, begann dann ein spannender und interessanter Plot, den ich allerdings schon recht bald durchschaut hatte. Wahrscheinlich habe ich schon sehr viel in diesem Bereich gelesen und mich auch persönlich damit befasst, so dass das Thema für mich nicht mehr neu war und die Autorin mich damit leider auch nicht mehr überraschen konnte.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gehört und war sehr gespannt darauf, wie Ursula Poznanski die Geschichte um Timo und den Markwaldhof aufgebaut hat und wie sie sie auflösen würde.
Viel mehr als der Klappentext hergibt, möchte ich auch gar nicht von der Geschichte erzählen, da sie davon lebt, dass eben nicht zu viel verraten wird und der Leser nach und nach zusammen mit Timo dem Geheimnis auf die Spur kommt. Dass ich nun schon recht bald wusste, worum es geht, ist sozusagen mein eigenes, persönliches “Problem”. Ohne meine Vorkenntnisse wäre ich vermutlich auch nicht so schnell auf des Rätsels Lösung gekommen, sondern erst mit Timo zusammen – so wie es von der Autorin auch gedacht war.
Alles wusste ich aber auch nicht und habe es auch vorher nicht erahnt, so dass meine letzten Fragen auch erst kurz vor Schluss beantwortet wurden. Das gefällt mir gerade bei Thrillern immer sehr gut, da so der Spannungsbogen noch lange aufrecht erhalten werden kann.

Die Idee hinter “Thalamus” ist wirklich sehr gut, interessant und vor allem sehr aktuell – fast schon ein wenig futuristisch. Auch Ursula Poznanskis Stil konnte mich wieder überzeugen. Ich mag es einfach wie sie schreibt. Es ist spannend, nicht langatmig und schön flüssig erzählt. Ich hatte selbst beim Hörbuchhören keine Schwierigkeiten mich auf den Text zu konzentrieren und habe alles, was Jens Wawrczeck vorgelesen hat, gut im Kopf behalten können.

Jens Wawrczeck gibt jedem Charakter eine leicht unterschiedliche Klangfarbe und Intonation, so dass ich die einzelnen Charaktere gut voneinander unterscheiden konnte. Mir ist das sehr wichtig, da ich sehr schnell den Faden verliere, wenn sich bei einem Hörbuch alles und jeder Charakter gleich anhört.

Fazit

Wieder ein sehr interessantes und spannendes Buch von Frau Poznanski. Mir hat es sehr gut gefallen und vermutlich wäre es eins meiner Highlights geworden, hätte ich nicht schon so früh gewusst, worum genau es in dem Buch geht. Da aber nicht jeder dieses Hintergrundwissen besitzt, wird “Thalamus” vermutlich sehr viele Leser überraschen und von sich überzeugen können.

Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Packender zweiter Band

Pheromon 2: Sie sehen dich
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Band 2 beginnt dort, wo der erste Band geendet hat. Es geht nahtlos und ohne Umschweife weiter. Der zweite Band ist daher ohne Kenntnis des ersten Bandes gar nicht lesbar bzw. man würde beim Lesen weniger ...

Band 2 beginnt dort, wo der erste Band geendet hat. Es geht nahtlos und ohne Umschweife weiter. Der zweite Band ist daher ohne Kenntnis des ersten Bandes gar nicht lesbar bzw. man würde beim Lesen weniger als die Hälfte verstehen.

Wieder ist die Geschichte in zwei Stränge unterteilt. Im Jahr 2018 begleitet der Leser erneut Jake, der sich nach dem gescheiterten Anschlag auf das HFP Gebäude auf der Flucht befindet. 2118 begleiten wir nicht mehr den pensionierten Arzt Travis, sondern dieses Mal die junge, ambitionierte Anwältin Giovanella.
Giovanella wird in der Zukunft damit engagiert herauszufinden, was in der Vergangenheit mit Jake passiert ist, der im Jahr 2018 – als vom FBI gesuchter Mörder – als spurlos verschwunden gilt.

Wie diese beiden Stränge zusammenhängen wird nach und nach immer weiter aufgedeckt. Allerdings werden ebenso viele neue Fragen aufgeworfen, die es dann im dritten Band zu klären gilt.

Genau wie der erste Band, ist auch dieser hier spannend und teilweise brutal. Wem Band 1 schon zu heftig war, der wird auch mit Band 2 nicht gut zurecht kommen. Die Altersempfehlung ab 14 Jahren hat hier durchaus seinen Sinn.

Auch wenn das gesamte Buch sehr spannend war, haben mir persönlich die Kapitel aus der Zukunft (geschrieben von Thariot) am besten gefallen. Ich empfand sie als sehr rasant und äußerst spannend geschrieben. Als die beiden Stränge sich einander anzunähern begannen, empfand ich auch die Kapitel im Jahr 2018 als immer spannender.

Im Vergleich zu Band 1 finden viel mehr Charaktere Beachtung und insgesamt habe ich das Buch auch als komplexer empfunden. Ich muss sagen, ich finde es einfach klasse, dass zwei Autoren zusammen eine Geschichte geschrieben haben, die so spannend ist und so gut harmoniert.
Die Sci-Fi Aspekte, die in Band 1 noch relativ wenig zum Tragen gekommen sind, werden im zweiten Band immer mehr und gewichtiger. Mir gefällt das sehr. Ich bin ein großer Science-Fiction Fan.

Auch nachdem ich den zweiten Band der Trilogie nun beendet habe, ist mein Kopf immer noch voller Fragezeichen, die sich hoffentlich nach Beendigung des Abschlussbandes auflösen werden.

Fazit

“Pheromon – Sie sehen dich” hat mir genauso gut gefallen wie sein Vorgänger. Das Buch hat mich gepackt und ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht. Nun bin ich schon sehr gespannt auf die finale Auflösung des Ganzen.
Für fünf Sterne hat es nicht ganz gereicht, da ich mich ab und an mit den Kapiteln aus der Gegenwart etwas schwer getan habe – sie waren mir teilweise etwas zu langsam im Vergleich zum restlichen Buch.

Von daher gibt es von mir gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Tolle Geschichten, süße Illustrationen - in Buch das Spaß macht

Kalle Körnchen: Kalle Körnchen
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Ist das Cover des Buches nicht zuckersüß?! Mich hat es sofort angesprochen. Als ich das Buch dann in Händen hielt, hat es mich noch ein ganzes Stück mehr bezaubern können, da der Traumsand und andere Kleinigkeiten ...

Ist das Cover des Buches nicht zuckersüß?! Mich hat es sofort angesprochen. Als ich das Buch dann in Händen hielt, hat es mich noch ein ganzes Stück mehr bezaubern können, da der Traumsand und andere Kleinigkeiten golden glitzern. Ich liebe ja solche kleinen Spielereien auf Covern und meiner 26 Monate alten Tochter hat das Geglitzere auch gefallen.

Ursprünglich wollte ich das Buch haben, um meiner Tochter daraus vorzulesen. Sie ist zwar erst 26 Monate alt, doch sprachlich auf dem Level einer Dreijährigen. Daher dachte ich, es könnte jetzt schon mit einem Buch mit einer Altersempfehlung ab drei Jahren klappen.
Ich begann also vorzulesen und sie hörte zunächst auch geduldig zu. Allerdings wollte sie nach einer gelesenen Seite bereits umblättern, um sich die Bilder auf der nächsten Doppelseite anzugucken. Sie liebt die Illustrationen im Buch und kann sich nicht satt daran sehen. Der Text ist ihr allerdings noch zu lang. Obwohl sie sprachlich schon weit genug ist, fehlt ihr vermutlich noch die Geduld, die “echte” dreijährige Kinder mitbringen. Der Altersempfehlung frühstens ab 3 Jahren kann ich hier also absolut zustimmen.

Meiner Tochter und auch mir gefällt es sehr, dass die Geschichten in sich abgeschlossen sind und sie sich daher gleich vorne auf der ersten Doppelseite eine Geschichte selber aussuchen darf, die ich ihr dann vorlese.
Ich habe mir das Buch natürlich auch alleine durchgelesen und bin chronologisch vorgegangen. Das hat mir als erwachsene Leserin sehr gut gefallen, da ich so gemerkt habe, dass die Geschichten zwar in sich abgeschlossen sind, aber doch zusammengehören und auch ein Stück weit aufeinander aufbauen.

Als Mama fand ich die Geschichten super süß und schön erzählt. Die Illustrationen kamen – wie gesagt – bei meiner Tochter sehr gut an und auch ich mag mir die Bilder sehr gerne anschauen. Es gibt immer etwas zu entdecken. Ich mag den Zeichenstil und finde die Charaktere kindgerecht gezeichnet.

Kalle Körnchen und Flick sind keine Superhelden, sondern eher ein wenig zurückhaltend (im Fall von Kalle) und etwas übermütig (der liebe Flick). Das macht die beiden sehr sympathisch und ich finde, dass ältere Kinder sich so besser mit den beiden Protagonisten identifizieren können. Meine Tochter mochte die beiden auf jeden Fall sehr gerne. Witzig fand ich, dass es ihr wichtig war, dass es immer “Kalle Körnchen” heißen musste, wenn ich mal nur “Kalle” vorgelesen hatte. Der Name scheint es ihr angetan zu haben.

Fazit

“Kalle Körnchen” ist ein super süßes Kinderbuch, das ich definitiv für Kinder ab 3 Jahren empfehlen kann. Meiner Tochter und mir haben sowohl die Geschichten als auch die Illustrationen sehr gut gefallen. Wenn Puschel nächstes Jahr Drei wird, schaffen wir bestimmt auch mal eine ganze Geschichte am Stück, ohne dass wir uns nur die Bildern angucken müssen.

Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Rasant, actionreich und wissenschaftlich - ein echter Pageturner

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Ich kann mich noch daran erinnern wie hübsch ich das Cover fand, als ich das Buch das erste Mal gesehen habe. Nun…was soll ich sagen? Jetzt, da ich weiß, was dort auf dem Cover dargestellt wird, würde ...

Ich kann mich noch daran erinnern wie hübsch ich das Cover fand, als ich das Buch das erste Mal gesehen habe. Nun…was soll ich sagen? Jetzt, da ich weiß, was dort auf dem Cover dargestellt wird, würde ich behaupten, ist “hübsch” definitiv nicht das passende Wort dafür.
Das Virus, das dafür gesorgt hat, dass weltweit Milliarden von Menschen einer Seuche erlegen sind, sorgt dafür, dass erkrankte Menschen quasi explodieren und in einer Wolke aus rosa und roten Partikeln die Viren in den Himmel pusten. Jetzt schaut euch nochmal das Cover genauer an, dann wisst ihr auch, was ihr darauf seht.
Lasst euch also nicht von dem ganzen rosa nicht verwirren, es handelt sich hierbei nicht um eine seichte Liebesgeschichte, die in der Zukunft spielt, sondern eher um eine, teils recht brutale und wissenschaftliche Dystopie.

Vor Jahren setzten Wissenschaftler einen Virus frei, der seitdem fleißig dabei ist die Menschheit auszurotten. Als das Virus weltweit immer mehr Opfer forderte, wurden viele unterirdische Bunker gebaut, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Einige entschieden sich jedoch weiterhin auf der Oberfläche zu leben – so auch Cat (Catarina Agatta).
Großes Misstrauen dem Konzern gegenüber, der die Bunker gebaut hat, lässt Cat auf der Oberfläche um ihr Überleben kämpfen. Ihr Vater wurde vor zwei Jahren von eben diesem Konzern brutal entführt, um an einem Impfstoff zu forschen, der die Menschheit retten soll.
Cats Vater ist es gelungen einen Impfstoff zu generieren, doch nach seinem Tod ist nur Cat alleine in der Lage diesen Impfstoff zu entschlüsseln. Ihr zur Seite gestellt ist Cole, ein gentechnisch veränderter Supersoldat, den Cats Vater noch vor seinem Tod mit der Aufgabe betraut hat, Cat um jeden Preis zu schützen und ihr dabei zu helfen den Impfstoff zu entschlüsseln.

Emily Suvada hat Mathematik und Astrophysik studiert, bevor sie sich irgendwann dem Schreiben widmete. Ich muss ehrlich sagen, dass man dem Buch diese Tatsache anmerkt. Es ist in Teilen sehr technisch geschrieben und beinhaltet Details, die von dem Ein oder Anderen als wissenschaftliches Kauderwelsch betitelt werden würden. Mir persönlich haben diese ganzen Details sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht alle zu 100% verstanden habe. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass weniger technisch versierte oder computeraffine Leser sich von der Fülle der Details gestört fühlen könnten.
Lässt man sich darauf ein und versucht nicht alles haargenau zu verstehen, erhält man einen rasanten und spannenden High-Tech Thriller, der mit überraschenden Wendungen punkten kann.

Beworben wird das Buch als Jugendbuch ab 14 Jahren. Ich persönlich finde, dass es eher ein Buch ab 16 Jahren ist. Es ist stellenweise doch sehr brutal und außerdem recht anspruchsvoll geschrieben. Vom Schreibstil und auch von der inhaltlichen Tiefe ist es eher im Jugendbuchbereich anzusiedeln, doch ich könnte mir vorstellen, dass es für viele 14-Jährige noch nicht unbedingt geeignet ist.

Mich hat das Buch immer wieder zu sich zurückgezogen, was grundsätzlich ein gutes Zeichen ist. Ich habe mich auf meine Lesezeit gefreut und habe das fast 500 Seiten starke Buch auch an drei Tagen durchgehabt – trotz Zeitmangel.

Für die volle Sternenanzahl hat es leider dennoch nicht ganz gereicht. Dafür war mir die Geschichte stellenweise dann doch ein wenig zu konfus und nicht tief genug. Die Tatsache, dass die Menschen – in Emily Suvadas kreierter Zukunft – alle mit einem Panel ausgestattet sind, das ihnen ermöglicht ihr Äußeres jederzeit zu verändern oder körperliche Einschränkungen einfach so verschwinden zu lassen, hat einen philosophischen Touch, der allerdings gar nicht weiterverfolgt wird. Sehr schade, denn ich finde, das wäre zusätzlich noch ein sehr interessanter Aspekt geworden.

Fazit

“Cat & Cole – Die letzte Generation” ist ein starker erster Band, der große Lust auf die Folgebände macht. Für fünf Sterne hat es, wie gesagt, leider nicht ganz gereicht. Doch das Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich mit gutem Gewissen sehr gute 4 von 5 Sterne vergeben und damit eine Leseempfehlung aussprechen möchte.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Interessanter und vielschichtiger Mittelband

Palace of Silk - Die Verräterin
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Oh, was habe ich mich auf die Fortsetzung dieser Reihe gefreut und eins kann ich euch jetzt schon verraten: ich wurde nicht enttäuscht! Ganz im Gegenteil sogar.
Leider habe ich Trilogiemittelbände häufig ...

Oh, was habe ich mich auf die Fortsetzung dieser Reihe gefreut und eins kann ich euch jetzt schon verraten: ich wurde nicht enttäuscht! Ganz im Gegenteil sogar.
Leider habe ich Trilogiemittelbände häufig als recht langweilige Lückenfüller erlebt, in denen kaum etwas passiert und ich hatte etwas Sorge, dass dies hier auch der Fall sein könnte. Doch mitnichten! Band 2 der Palace-Saga ist spannend, interessant und vielschichtig.

Rea hat es geschafft und ist nach Paris geflüchtet. Endlich weg aus dem Land, das ihren Tod möchte. Am besten den Tod aller Magdalenen. Im Gegensatz zu Großbritannien leben Magdalenen ihre Fähigkeiten in Frankreich ganz offen aus und sind sogar offiziell im Königshaus angestellt. Die Menschen dürfen einander ohne Strafe berühren und alles wirkt irgendwie leichter, offener und freizügiger. Gleichzeitig ein einziger Kulturschock aber auch eine große Befreiung für Rea. Das Leben in Paris ist so anders als in London.
Rea versucht mit aller Macht Robin – den englischen Kronprinzen – aus ihrem Leben zu streichen, doch so einfach ist das leider nicht, denn sie liebt ihn immer noch und sehnt sich nach ihm. Doch sie können nicht zusammen sein und ihr letztes Aufeinandertreffen hinterließ tiefe Spuren: Robin verabscheut Magdalenen und damit auch Rea.
Als jedoch Robin plötzlich in Paris am königlichen Hof auftaucht, wirft das Rea völlig aus der Spur. Er ist gekommen, um um Ninons Hand anzuhalten. Der Besuch des englischen Kronprinzen bringt viel Aufruhr in Rea und in ganz Paris.

Ich muss ehrlich sagen, dass es mir mit dem zweiten Band der Palace-Saga ähnlich ging wie mit dem ersten. Ich brauchte ein wenig Zeit um in die Geschichte zu finden und empfand die ersten 100 Seiten als etwas langatmig, doch dann konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich musste unbedingt wissen wie es weiter geht und was mit den Charakteren passiert. Ich habe mich richtig auf meine Lesezeit gefreut und mich nach Paris zurückgesehnt und das ist bei mir eigentlich immer ein Zeichen dafür, dass mir ein Buch so richtig gut gefällt.
Beim Lesen selber war ich richtiggehend Teil der Geschichte. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und habe mich – in meinem eigenen kleinen Kopfkino – im Paris von Rea, Ninon, Blanc und den anderen befunden.

Ich mochte wieder alle Charaktere auf ihre eigene Art und Weise. Sie sind so schön vielschichtig gezeichnet und das macht sie ganz besonders. Auch wenn ich Rea und Robin als Protagonisten sehr interessant finde, hängt mein Herz wieder einmal an den Nebencharakteren. Ach, ich liebe Ninon, Blanc, Liam und sogar den Comte. Mit René kam ein neuer, ganz wundervoller Charakter hinzu, der sich auch sofort in mein Herz gestohlen hatte.
Die Charaktere sind wirklich vielschichtig und manchmal muss man ganz genau gucken, um alle Nuancen zu entdecken. Und sie sind irgendwie so anders als die “typischen” Charaktere in Büchern. Gerade das Dreiergespann Comte, Blanc und René fand ich deswegen großartig.

Das Ende des Buches macht echt Lust den letzten Band zu lesen und zwar am besten sofort.

Fazit

“Palace of Silk” ist ein ganz wundervoller Mittelband, der zwar etwas leise anfängt, bis zum Ende hin aber immer lauter wird und in einem Feuerwerk an Emotionen endet. Die Autorin erzählt so viel durch und mit ihren Charakteren. Die gesamte Weltengestaltung gefällt mir ausgesprochen gut, ebenso die Umsetzung.
Ich mochte den zweiten Band sehr und hoffe, dass der dritte Band fulminant enden wird.

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.