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Aglaja

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Veröffentlicht am 20.03.2023

exotisches

Der Geheimnishüter von Jaipur
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Die Autorin Alka Joshi hat eine Trilogie geschrieben, deren ersten Band wir schon kennen, es ist die Hennakünstlerin, deren leben hier im zweiten Band weiterverfolgt wird.
Liebe, Leid, Intrigen, Armut, ...

Die Autorin Alka Joshi hat eine Trilogie geschrieben, deren ersten Band wir schon kennen, es ist die Hennakünstlerin, deren leben hier im zweiten Band weiterverfolgt wird.
Liebe, Leid, Intrigen, Armut, Reichtum, Gold und gutes Essen sind die Zutaten, gewürzt mit vielen indischen Wörtern und Eigennamen, bei denen das Herz jedes romantischen Indienliebhabers höher schlägt. Wir kennen schon Jaipur, die Stadt in Rosa, in der wir juwelenbehangene Maharanis treffen und Männer, die Turbane in allen Regenbogenfarben tragen.
Wir schreiben jetzt das Jahr 1969 und die Protagonistin Lakshmi ist aus der heißen, staubigen Provinz Rajastan nach Shimla, dem ehemaligen Sommersitz der Engländer an den Hängen des Himalaya verzogen, wo sie mit ihrem Ehemann Dr. Kumar ein Hospital betreibt, zum Segen der Menschen um sie herum.
Da beginnt ein weiteres Abenteuer.

Eine unterhaltsame spannende Geschichte, die keinen Anspruch darauf erhebt, ein fundiertes Bild über die indische Gesellschaft zu liefern, oder gar zu großer Literatur gezählt zu werden.
Ein Unterhaltungsroman mit Lokalkolorit, der so oder anders überall auf der Welt seine Geschichte erzählen könnte.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Wovon leben wir?

Wovon wir leben
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Es wird nicht viel geredet in dem Dorf im Innergebirg, wo der Hausberg mit seinen langen Schatten vor der Sonne steht. Getratscht wird, doch das, was in der Tiefe der Seele vor sich geht, erzählt man sich ...

Es wird nicht viel geredet in dem Dorf im Innergebirg, wo der Hausberg mit seinen langen Schatten vor der Sonne steht. Getratscht wird, doch das, was in der Tiefe der Seele vor sich geht, erzählt man sich oft selbst nicht, Arbeit bestimmt das Leben.
Julia ist aus der Stadt zurückgekehrt in ihr Heimatdorf, die zwei schrecklichen Wörter arbeitslos und lungenkrank zieht sie hinter sich her. Sie will sich von ihrer Mutter trösten und pflegen lassen, doch die ist weg, hat den Vater sitzenlassen in dem trostlosen Dorf, wo es nicht einmal mehr eine Bäckerei gibt. Der Vater ist auch arbeitslos, die Fabriken haben zugemacht, für die Männer ist das Rauchen und Saufen im Wirtshaus geblieben.
Es herrscht ein rauer Ton, "es fehlt ihnen der Segen der Arbeit, der Dank der Ablenkung, damit es um nichts sonst gehen muss."
Da die Mutter nicht mehr da ist, soll Julia in Anspruch genommen werden.
"Wenn eine Frau ausfällt, muss die andere herhalten. So geht das Rezept zur alten und ewigen Suppe."
Der Vater und der Freund, beide haben Erwartungen an Julia, sie soll mit ihnen zum Wir werden, wo sie doch gerade erst auf dem Weg war ihr Ich zu finden. "Sie hat ein anderes spezifisches Gewicht."
Sie gerät in das Dilemma Pflicht und Verantwortung zu übernehmen, oder ihren eigenen Weg zu gehen, eine der schwersten Entscheidungen, vor die das Leben einen stellen kann.
Was ist das Richtige, oder darf man auch mal was Falsches tun?

In diesem Buch ist nicht die Rede von Feinsinn oder Schöngeist, es geht um das alltägliche harte Leben, das einem zugeteilt wird. Man hat keinen Einfluss darauf, in welches Elternhaus man hineingeboren wurde, man muss mit Krankheit und Schicksaschlägen zurechtkommen. Als Leser ist man froh, wenn man dort nicht leben muss, dass es einen selbst nicht getroffen hat.
Die Autorin hat mit ihren klugen Sätzen, ihren erfahrenen Beobachtungen, wie mit Hammerschlägen den Nagel auf den Kopf getroffen.
Die nüchterne Sprache in lapidarer Poesie trifft genau das Thema und die Umwelt des Buches.
Man sollte nicht den Hinweis der Autorin übersehen, in dem sie auf die Quelle ihrer Inspiration zu diesem Werk aufmerksam macht. Es sind wissenschaftliche Arbeiten der Sozialpsychologin Marie Jahoda über die arbeitende Klasse aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts.

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