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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2025

Zwischen Licht und Schatten – Eine berührende Reise durch Magie und Menschlichkeit

House of Ash and Shadow - Die goldene Stadt 1
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Schon das Cover dieses Buches ist ein echter Blickfang: die Kombination aus mystischen Lila- und Goldtönen und der Rabe, der über allem zu wachen scheint, verleihen ihm eine geheimnisvolle, fast magische ...

Schon das Cover dieses Buches ist ein echter Blickfang: die Kombination aus mystischen Lila- und Goldtönen und der Rabe, der über allem zu wachen scheint, verleihen ihm eine geheimnisvolle, fast magische Ausstrahlung. Durch die erhabenen Buchstaben und die liebevollen Details spürt man die Magie förmlich in den Fingerspitzen – selten hat ein Buch schon vor dem ersten Umblättern so viel Atmosphäre geschaffen.
Die Geschichte entführt in eine fantastische Welt voller Gegensätze – zwischen Reichtum und Armut, Macht und Ohnmacht, Licht und Dunkelheit. Dabei gelingt es der Autorin, diese Unterschiede so greifbar zu machen, dass man zwangsläufig über unsere eigene Gesellschaft nachzudenken beginnt. Themen wie Ausgrenzung, Vorurteile und gesellschaftliche Ungerechtigkeit werden sensibel, aber deutlich aufgegriffen. Besonders beeindruckend ist, wie real und nachvollziehbar die emotionalen und sozialen Konflikte wirken, obwohl die Handlung in einer fiktiven Welt spielt.
Im Mittelpunkt steht eine starke, junge Protagonistin, die trotz körperlicher und seelischer Schmerzen niemals aufgibt. Ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihre innere Zerrissenheit machen sie zu einer Figur, mit der man mitfühlt und mitfiebert. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll gezeichnet – jeder bringt eine eigene Energie mit, ob warmherzig, sarkastisch oder tragisch. Besonders positiv hervorzuheben sind Figuren wie Eden, Avis oder Meister Clarke, die mit Menschlichkeit und Loyalität glänzen und zeigen, dass Liebe und Freundschaft viele Formen haben können.
Sprachlich ist das Buch leicht verständlich und flüssig zu lesen, was es besonders für Teenager und junge Leser zugänglich macht. Wer allerdings eine sprachlich komplexe High-Fantasy erwartet, könnte die Einfachheit stellenweise als zu glatt empfinden. Trotzdem steckt in vielen Passagen eine überraschende Tiefe – insbesondere dann, wenn es um Selbstfindung, Loyalität oder den inneren Kampf zwischen Licht und Dunkelheit geht.
Besonders gelungen ist die symbolische Bedeutung des Raben, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und perfekt zum düsteren, geheimnisvollen Grundton des Buches passt.
Trotz einiger ruppiger Übergänge und Handlungssprünge, die manchmal abrupt wirken, überzeugt das Werk durch seine Emotion, Botschaft und Atmosphäre. Es ist eine Geschichte über Mut, Schmerz, Freundschaft und den Glauben an das Gute, selbst wenn die Welt dunkel erscheint.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.10.2025

Dunkel, gefährlich, fesselnd – und absolut süchtig machend

Haunting Adeline
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Ich bin absolut verliebt in Zade. Seine düstere, geheimnisvolle Art kombiniert mit einer überraschenden Verletzlichkeit – besonders, wenn es um Frauen und Kinder geht – macht ihn zu einem faszinierenden ...

Ich bin absolut verliebt in Zade. Seine düstere, geheimnisvolle Art kombiniert mit einer überraschenden Verletzlichkeit – besonders, wenn es um Frauen und Kinder geht – macht ihn zu einem faszinierenden Charakter, der tief unter die Haut geht. Diese Mischung aus Schatten und Moral hat mich komplett in seinen Bann gezogen.
Haunting Adeline ist kein Buch für Zartbesaitete. Die Themen, insbesondere rund um Kindermord und Menschenhandel, sind brutal, verstörend und schwer zu verdauen. Wer solche Inhalte nicht erträgt, sollte sich dessen bewusst sein. Trotzdem liegt der Schwerpunkt ganz klar auf dem Spice-Faktor: die Erotik ist intensiv, roh und absolut präsent – darauf muss man sich einlassen.
Ich war insgesamt sehr positiv überrascht. H.D. Carlton schafft es auf beeindruckende Weise, Erotik, Thriller und Gewalt so zu kombinieren, dass es nie ins Geschmacklose abdriftet. Stattdessen baut sich eine packende, düstere Atmosphäre auf, die einen nicht mehr loslässt. Ich konnte gar nicht anders, als mir direkt den zweiten Teil sowie Satan’s Affair zu holen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Protagonistin selbst: Adeline entspricht nicht dem typischen "perfekten" Mädchenbild. Ihre kupferfarbenen Haare, der helle Teint und ihre rauchige Stimme machen sie besonders – sie sticht heraus, und das gefällt mir sehr. Endlich mal eine Hauptfigur, die anders ist, die Tiefe hat und nicht dem 08/15-Klischee entspricht.
H.D. Carlton gehört definitiv zu meinen Lieblingsautorinnen. Ihre Art, mit dunklen Themen zu arbeiten und gleichzeitig eine so starke Anziehungskraft zwischen den Figuren zu erschaffen, ist einzigartig. Haunting Adeline ist nichts für schwache Nerven – aber für alle, die das Dunkle reizt, ist es ein absolutes Must-Read.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2025

Ein Gute-Nacht-Buch mit Herz – liebevoll, beruhigend und kindgerecht

Die kleine Spinne Widerlich freut sich auf ihr Bettchen
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Dieses Buch ist ein wahres Juwel unter den Gute-Nacht-Geschichten. Es ist so wunderbar kindgerecht erzählt, dass man beim Vorlesen selbst wieder dieses kindliche Strahlen in den Augen spürt. Besonders ...

Dieses Buch ist ein wahres Juwel unter den Gute-Nacht-Geschichten. Es ist so wunderbar kindgerecht erzählt, dass man beim Vorlesen selbst wieder dieses kindliche Strahlen in den Augen spürt. Besonders die letzte Seite hat mich tief berührt: Die Szene, in der die Spinnen-Mama ihren Kleinen leise etwas zuflüstert, ist so liebevoll und zart, dass genau in diesem Moment die Magie eines perfekten Gute-Nacht-Buchs spürbar wird.
Solche emotionalen, warmen Worte findet man leider viel zu selten in Kinderbüchern – doch hier sind sie das Herzstück der Geschichte. Die Illustrationen sind angenehm ruhig gehalten, nicht zu überladen, und schaffen eine kuschelige, beruhigende Atmosphäre, die perfekt zum Einschlafen einlädt.
Auch die verschiedenen Einschlafrituale, die im Buch thematisiert werden, sind eine schöne Inspirationsquelle – sogar für uns Erwachsene. Manchmal braucht es wirklich nur die Erinnerung an einfache Dinge wie das Schafezählen, um zur Ruhe zu finden.
Ein echtes Highlight ist der beiliegende Türhänger, der den Kindern auf spielerische Weise ein kleines Stück Privatsphäre schenkt und das Abendritual noch besonderer macht.
Besonders berührend war für mich, dass meine Kinder bei den flüsternden Worten der Spinnen-Mama tatsächlich schon eingeschlafen sind. Vielleicht war es genau dieser Moment, der das Buch für mich zu einem ganz persönlichen Lieblingsbuch gemacht hat.
Fazit: Ein herausragendes Buch, das mit viel Liebe, Ruhe und Wärme überzeugt. Es gehört für uns inzwischen fest zum abendlichen Einschlafritual – und das sagt mehr als tausend Worte.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 24.08.2025

Ein Blick in den Abgrund – und dann ist es auch schon vorbei

Satan's Affair
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“Satan’s Affair” von H.D. Carlton ist ein düsteres Prequel zur „Haunting Adeline“-Reihe, das mit seiner bizarren Mischung aus Horror, psychologischer Abgründigkeit und expliziten Inhalten aus dem typischen ...

“Satan’s Affair” von H.D. Carlton ist ein düsteres Prequel zur „Haunting Adeline“-Reihe, das mit seiner bizarren Mischung aus Horror, psychologischer Abgründigkeit und expliziten Inhalten aus dem typischen Dark-Romance-Schema heraussticht. Im Zentrum der Geschichte steht Sibby – eine psychisch labile Mörderin mit multiplen Persönlichkeiten, deren Innenleben und blutiger Rachefeldzug dem Leser auf schonungslos direkte Weise nahegebracht werden. Die Triggerwarnung am Anfang sollte keineswegs ignoriert werden, denn die Autorin greift tief in die Horrorkiste und spart nicht an verstörenden, aber auch faszinierend inszenierten Szenen.
Besonders gelungen ist der Blick in Sibby’s verstörte Psyche, die zwischen kindlicher Naivität, eiskalter Brutalität und einer gewissen Art von Humor hin- und herschwankt. Dieser Charakter hätte jedoch deutlich mehr Raum verdient – die 200 Seiten sind einfach zu wenig, um ihr wirklich gerecht zu werden. Das Buch kratzt häufig nur an der Oberfläche und lässt viele spannende Ansätze und Hintergründe unausgeschöpft. Gerade das offene Ende wirkt zwar stilistisch passend, doch es bleibt das Gefühl, dass hier Potenzial verschenkt wurde.
Ein Highlight ist die kurze Begegnung mit Zade – eine Figur, die sofort neugierig macht und Lust auf mehr erzeugt. Für Leser, die „Haunting Adeline“ noch vor sich haben, ist das ein cleverer kleiner Teaser, der Zades Rolle bereits vielversprechend einführt.
Trotz all der interessanten Elemente hinterlässt „Satan’s Affair“ ein eher unbefriedigtes Gefühl. Die Kombination aus Horror und Sexualität funktioniert zwar atmosphärisch sehr gut und hebt das Buch von anderen Genrevertretern ab, doch der hohe Preis von 18 € für ein relativ kurzes Lesevergnügen ist kritisch zu sehen.
Lobenswert ist jedoch die hochwertige äußere Gestaltung: Das Cover und insbesondere der Farbschnitt sind optisch sehr ansprechend und machen das Buch zu einem echten Hingucker im Regal.
Insgesamt ist „Satan’s Affair“ ein interessantes, aber inhaltlich zu kurz geratenes Werk, das mehr Tiefe und Ausarbeitung verdient hätte – besonders angesichts der spannenden Hauptfigur. Für Fans des Genres und der Autorin dennoch ein lohnenswerter Einstieg in die düstere Welt rund um Sibby und Zade.

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Veröffentlicht am 28.07.2025

Triggerwarnung: Gewalt, sexueller Missbrauch, Geburtstrauma.

The Book Eaters
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Dieses Buch beeindruckt zunächst durch seine visuelle Gestaltung – ein echter Blickfang. Doch auch inhaltlich ist es kompromisslos: Es entwirft eine düstere Zukunft, in der Mutterschaft, Identität und ...

Dieses Buch beeindruckt zunächst durch seine visuelle Gestaltung – ein echter Blickfang. Doch auch inhaltlich ist es kompromisslos: Es entwirft eine düstere Zukunft, in der Mutterschaft, Identität und Kontrolle verstörend und vielschichtig verhandelt werden. Besonders die Darstellung von Mutterschaft als ambivalentes, psychisch belastendes Thema sticht heraus – fernab romantisierender Narrative.
Thematisch punktet das Werk mit Gesellschaftskritik, erschreckend aktuellen Reflexionen über Medien und Information sowie einer ungeschönten Darstellung weiblicher Erfahrungen.
Dennoch wirkt die Handlung nicht durchgängig stimmig; stilistische Brüche und eine teils holprige Übersetzung nehmen der Geschichte an manchen Stellen die emotionale Wucht.
Fazit:
Ein kraftvolles, unbequemes Buch, das viel richtig macht – aber auch fordert. Es schmerzt, es rüttelt auf, es bleibt im Kopf. Und trotzdem: Ich konnte nie ganz darin versinken. Zu viel Distanz an manchen Stellen, zu viele Stolpersteine in der Sprache. Trotzdem absolut lesenswert – wenn man bereit ist, sich emotional auf etwas sehr Dunkles einzulassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy