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Veröffentlicht am 07.06.2022

Eine fantastische und dazu gleich emotionale Reise nach Südfrankreich

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Klappentext: "Nach einem schweren Schicksalsschlag reist Amélie nach Collioure in die Heimat ihrer Großmutter, um Abstand zu gewinnen und in der südfranzösischen Provinz wieder zu sich zu finden. Als sie ...

Klappentext: "Nach einem schweren Schicksalsschlag reist Amélie nach Collioure in die Heimat ihrer Großmutter, um Abstand zu gewinnen und in der südfranzösischen Provinz wieder zu sich zu finden. Als sie in das alte Haus ihrer Oma kommt, muss sie jedoch feststellen, dass die obere Etage an einen Journalisten vermietet ist. Wenig erfreut über ihren Mitbewohner Benjamin beschließt Amélie, ihre Zeit in der alten Baguetterie im Erdgeschoss zu verbringen und hier wieder zu backen, so wie in glücklichen Kindertagen.
Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht, überreicht diese ihr ein altes Tagebuch, in dem sie ihre eigene tragische Geschichte über die Beziehung zu einem deutschen Wehrmachtsoldaten festgehalten hat. Amélie versucht, gemeinsam mit Benjamin das Geheimnis aus Isabelles Vergangenheit zu lüften und genießt dabei seine Nähe mehr, als sie sich zunächst eingestehen will … Wird sie sich trauen, wieder nach den Sternen zu greifen?"

Als ich vor einigen Monaten öffentlich, im Facebook, nach einem Buch suchte, dass mich entspannen und von meiner eigenen schwierigen Zeit ablenken könnte stieß ich auf Silke Ziegler. Ihr Trilogie wurde wärmstens empfohlen. Also bestellte ich mir den ersten Teil.

Es hat etwas gedauert bis ich angefangen habe das Buch zu lesen. Aber das Cover, das die Sehnsucht nach Meer, Ruhe und Einfachheit widerspiegelte, ließ mir keine Ruhe. Die ersten Zeilen fesselten mich sofort. In einem sehr gepflegten und angenehmen Schreibstil ließ ich mich in das Leben und Schicksal von Amelie entführen.

Ich konnte mich sofort in die Hauptprotagonistin hinein versetzen. Ihre Gefühle, die sehr realistisch und passend zur Situation beschrieben wurden, gingen mir sehr nah.

Viele Gedanken, die Amelie in diesem Buch zu verschiedenen Ereignissen hegte, wirbelten in mir Einiges auf. Ich zog Parallelen und das machte die Geschichte noch lebhafter für mich.

Die Geschichte selbst ist eine Geschichte vom Ende und Neuanfang, eine Geschichte von Vergangenheit und Zukunft, eine Geschichte, die ein weiteres Beispiel dafür ist, dass gewisse Grenzen die Menschen sich selbst stellen und dadurch für eine sehr lange Zeit unglücklich sind. Diese Geschichte durchtrennt auch diese Grenzen und das macht sie zu etwas Besonderem.

Dieses Buch, das auch ein großes Interesse an Südfrankreich in mir aufgeweckt hat, obwohl ich ein großer Italienfan bin, würde ich all jenen empfehlen, die auf der Such nach etwas Wunderschönem sind. Die letzten Seiten haben es auch tatsächlich geschafft mir eine Gänsehaut zu verursachen. Und ja, ein oder zwei Tränen habe ich auch verloren.

Und ja, ein kleiner Teil der Handlung ist "wieder einmal" der zweite Weltkrieg. Aber, wie es so schön in dem Buch steht, Zitat: "Frieden ist ein kostbares Gut. Unsere Generation hat nie etwas anderes kennengelernt, Umso wichtiger erscheint es mir, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen" Zitat Ende.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Brutaler als es aussieht

Time to Love myself
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Klappentext: Traumatische Erlebnisse stürzen die junge Schülerin Lia in ein tiefes Loch, doch erst am Abgrund erkennt sie, dass sie Hilfe braucht und ihre Kraft Tag für Tag schwindet. Von heute auf morgen ...

Klappentext: Traumatische Erlebnisse stürzen die junge Schülerin Lia in ein tiefes Loch, doch erst am Abgrund erkennt sie, dass sie Hilfe braucht und ihre Kraft Tag für Tag schwindet. Von heute auf morgen ist nichts mehr so, wie es mal war. Durch einen weiteren Schicksalsschlag gerät Lias Leben gänzlich aus den Fugen und dieser bringt sie dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. All die anfänglich harmlosen Alltagsprobleme werden zu scheinbar unüberwindbaren Hindernissen. Die gut behüteten Geheimnisse innerhalb der Familie kommen ans Licht und alles verändert sich plötzlich komplett. Lia muss lernen, Hilfe anzunehmen und mit ihren psychischen Erkrankungen zu leben. Unterstützung findet sie schnell bei ihrer Lehrerin Sabine, doch der Kampf gegen ihre Krankheiten fällt ihr zunehmend schwerer. Lia hat Angst, all ihre wertvollen Bewältigungsstrategien aufzugeben, aber ihre Willensstärke lässt sie weiterkämpfen. Eine Geschichte über Depression, Essstörung und Selbstverletzung, aber vor allem die Hilfe liebenswerter Personen und der Weg in ein neues Leben.

Das Buch habe ich damals ausgesucht, weil ich selber ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Das Cover ist sehr zart, in Pastelltönen gehalten. Wie eine Liebesgeschichte, was dieses Buch auch ist, eine Art Liebesgeschichte an oder mit sich selbst.

Es ist sehr flüssig und einfach geschrieben. Der Leser kommt schnell in die Geschichte rein und kann sich dann treiben lassen.

Mit der Hauptprotagonistin Lia konnte ich leider während des ganzen Buches nicht wirklich warm werden. Vielleicht ist es das "Erlebte" und jeder verarbeitet das auf eigene Art und Weise.

Die anderen Protagonisten im Buch, sind sehr real dargestellt. Die einen, die mitfühlen und die anderen, die das nicht wirklich berührt und sich nur auslassen auf dem so schon strapazierten Kind.

Die Vorgangsweise, von der Gewalt bis zum Vertrauen aufbauen, Therapeuten finden, sich den Freunden stellen usw. sind so gut beschrieben, dass Personen, die sich noch nie mit solchen Sachen beschäftigt haben, die Schwierigkeiten an der ganzen Situation erkennen können.

Die Empfindungen, die ich als sehr wichtig empfand wurden lehrbuchmässig beschrieben. Mir fehlt eindeutig mehr an Lias konkreten Gedanken und Wahrnehmung ihrer Umwelt.

Das Buch würde ich ausschliesslich Jugendlichen empfehlen, die etwas mehr über dieses Thema erfahren wollen

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Herzerwärmend und erfrischend

Rate mal, wer hier spricht
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Klappentext: Nach fast einem halben Jahrhundert im trauten Heim flattert Paula eine Eigenbedarfskündigung ins Haus. Kampflos das Feld räumen? Oh nein! Wozu hat man pfiffige Freundinnen? Jutta, Bärbel und ...

Klappentext: Nach fast einem halben Jahrhundert im trauten Heim flattert Paula eine Eigenbedarfskündigung ins Haus. Kampflos das Feld räumen? Oh nein! Wozu hat man pfiffige Freundinnen? Jutta, Bärbel und Elke machen sich ans Werk, mit Fantasie, Feuereifer und – mit krimineller Energie! Juttas Neffe Manuel ist auch mit von der Partie. Aber heiligt der Zweck die Mittel? Bisweilen geht es turbulent zu, doch immer amüsant.

Ich lese selten lustige Bücher, aber dieses hat mich irgendwie angesprochen. Ich glaube, das war das Cover, drei liebe Omis mitten auf einer Demo, natürlich in Schwarz-Weiß gehalten. Sehr passend.

Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein, da der Schreibstil sehr flüssig und locker ist. Das Lesen dieses Buches fühlt sich an, wie ein echtes Gespräch und man kann sich zurücklehnen und einfach genießen.

Die Hauptcharaktere sind, eben drei liebe Omis. Diese erinnerten mich an meine Oma mit ihren drei Nachbarinnen. Da gab es auch immer Kaffee und Kuchen und jede Menge Tratsch und Witz. Die Hauptcharaktere wurden sehr lebhaft und originell dargestellt. Man muss sie alle lieben. Und dann ist ja auch noch der eine Enkel, dessen Freude und Lebenswille erst bei Jutta zur Entfaltung kommt.

Ich habe mir die Handlung etwas anders vorgestellt, aber genau das ist dann ein gelungenes Buch, es konnte mich richtig überraschen. Ich habe mit gefiebert, mit gelacht und mich mit aufgeregt. Was will man eigentlich mehr?

Ein tolles Buch mit viel Witz und Charme, das ich jedem empfehlen würde, der dieser, momentanen, schwierigen Zeit kurz entfliehen möchte.

Und zu guter Letzt, das Buch endet mit: Das Alter schützt vor Torheit nicht!, So endet auch meine Rezi in der Hoffnung, dass ich im Alter auch nur ein bißchen wie die Damen aus der Geschichte sein werde.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Melancholisches Zeugnis eines fast unbekannten Landes

Land aus Schnee und Asche
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Klappentext: Finnland 1947: Journalistin und Fotografin Inkeri lässt sich in einem kleinen Ort in Westlappland nieder, um den Wiederaufbau des durch den Krieg verwüsteten Landes zu dokumentieren. Gleichzeitig ...

Klappentext: Finnland 1947: Journalistin und Fotografin Inkeri lässt sich in einem kleinen Ort in Westlappland nieder, um den Wiederaufbau des durch den Krieg verwüsteten Landes zu dokumentieren. Gleichzeitig will herausfinden, was mit ihrem Mann geschehen ist, der im Krieg spurlos verschwand. In Petra Rautiainens Debüt steht die Schönheit Lapplands den brutalen Machenschaften der Nazis gegenüber.

Das Cover dieses Buches ist weder sehr bunt noch glitzert es, noch hat es keine besonderen Effekte. Es passt aber perfekt zu der Geschichte und zu dem Erzählstil. Einfach, melancholisch, nüchtern. Es ist kein Gefühlsbuch, es ist eher ein Zeugnis, eine Dokumentation einer grausamen Geschichte.

Die Charaktere sind alle undurchschaubar, nicht weil, dieses Buch ein Krimi oder ein Thriller ist, sondern, weil sie grausame Taten verbinden und sie sich schützen. Diese grausame Taten machten sie in einer Zeit in der das durchaus gewünscht war. Sie machten diese Grausamkeiten um selbst zu überleben und wurden dann nach dem Krieg dafür verfolgt und verurteilt.

Nur Inkeri ist anders, sie sucht nach ihrem Mann, unverstädnlicherweise, denn sie waren ja sowieso schon getrennt. Aber es ist ihr wichtig ihn zu finden. Und sie durchbricht diesen Kreis des Schweigens, der Menschen, die alles wissen und so tun, als wüssten sie nichts.

Neben vielen unterschiedlichen Charakteren, erfährt man viel über das Lappland und Finnland. Über das Zusammenleben. Über die Natur, die anders ist als bei uns in Europa. Über ihr Denken und ihre Lebensweise.

Zitat Anfang: "Der Traum ist von allen Daseinsformen die schwierigste. Die Alten glauben, man kann seine Seele und sein Herz zur Hälfte fortgeben. Und diese Anteile wandern dann in der Geistwelt umher. In den Träumen" Zitat Ende. Jedem, dem dieser Zitat etwas sagt, oder ihn neugierig macht, empfehle ich dieses Buch.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Ein fabelhafter historischer Roman

Ein neuer Horizont
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Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ...

Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren, um den Wiederaufbau der Stadt zu dokumentieren. Abgesehen davon gibt es dort jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hat … Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten – nicht zuletzt um ihr Glück."

Das Interesse für das Buch weckte die Vorstellung einer starken Frau in einer noch nicht so "frauen-akzeptierten" Welt. Das Cover passte auch perfekt zum Klappentext, eine Frau, ganz alleine, stolz, geht ihren Weg.

Anfangs hatte ich kleinere Probleme mit den Hauptcharakteren. Nelli war für mich komisch und unerreichbar, Hanna konnte ich nicht richtig einordnen. Und Lilo machte mir große Kopfzerbrechen. Charakterlich sehr lieb und witzig, aber der berliner Akzent und das auch noch in Schreibform hat mir große Schwierigkeiten bereitet. Trotzdem genau dieses machte das Buch so einzigartig. Jedes Charakter wurde sehr lebensecht dargestellt.

Der Schreibstil ist gepflegt und ordentlich. Dieses machte mir eine große Freude, denn ich liebe es wenn die Sprachen, egal welche, ein gewisses Niveau haben. Dennoch ist es angenehm zu lesen.

Die Geschichte selbst habe ich mir etwas anders vorgestellt. Allerdings das Buch hat weit meine Erwartungen und Vorstellungen übertroffen. Es gibt oft einen Szenenwechsel, ob mitten im Krieg in Korea, oder Nachkriegszeit in Deutschland, oder einfach USA. Dieser macht die Geschichten angenehm spannend. In keiner Sekunde habe ich mich gelangweilt. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr vertiefte ich mich in dem Buch und wollte auch nicht, dass es aufhört. Ob am Anfang oder am Ende das Buch war unvorhersehbar.

Die Hintergrundgeschichte war fantastisch recherchiert. Die Einzelheiten so sauber und real dargestellt, dass ich teilweise das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Ein großes Lob an die Schriftstellerin. In dieses Buch ist sehr viel Arbeit und Liebe investiert, und genau aus diesem Grund, würde ich das Buch nur diejenigen empfehlen, die das zu schätzen wissen. Dieses Buch ist keine Sommerlektüre, es ist ein Teil unserer Geschichte, die sehr ernst genommen werden sollte.

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