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Alesia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2024

Lass mich dir von einer Frau erzählen...

Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte
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Saint-Rémy-de-Provence, 1889: Jeanne Trabuc ist fünfundfünfzig, ihre Kinder sind erwachsen und leben weit weg. In der Ortsgemeinschaft ist sie nie richtig angekommen. Auch die Ehe mit Charles, dem Leiter ...

Saint-Rémy-de-Provence, 1889: Jeanne Trabuc ist fünfundfünfzig, ihre Kinder sind erwachsen und leben weit weg. In der Ortsgemeinschaft ist sie nie richtig angekommen. Auch die Ehe mit Charles, dem Leiter der örtliche Heilanstalt, ist mehr ein Nebeneinander her als Zusammenleben. Abwechselung aus dem doch eintönig, zum Teil von Regeln des Ehemannes bestimmt Alltags, bietet ein neuer Patient: Der Maler Vincent van Gogh.

Sehr ausführlich, anschaulich, atmosphärisch dicht wird in dem Buch "Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte" Jeannes Leben porträtiert. Wir erfahren, in sehr schön Sprache, vieles über ihre Jugend, ihre alten Träume, ihr Leben in Saint-Rémy-de-Provence, sowie ihre Sehnsüchte und über die zuweilen doch recht lieblose Ehe, welche sie führt. Dreh - und Angelpunkt bildet hierzu ihr (freundschaftliches) Interesse am Maler van Gogh. Van Gogh selbst blieb für mich eher Randfigur. Man erfährt das ein oder andere über seine Vergangenheit und Familie. Und auch sein Jahr in Saint-Rémy-de-Provence ist so eindringlich beschrieben, dass man fast glaubt durch das Buch in diese wunderschöne Landschaft gezogen zu werden. Allerdings ist dieses Buch kein historischer Roman über den Maler Vincent van Gogh, sondern vielmehr die Geschichte einer Frau, die sich nach mehr sehnt, als ihr das Leben bisher bot.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Der Tod und die Seelendiebin

Zwischen Tod und Leben
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Selena ist Seelendiebin und hasst ihre Bestimmung. Ihre Familie entreißen dem Tod sterbende Seelen, sodass die Menschen zwar weiterleben, aber nicht mehr die gleichen sind. Als Selena gegen das Familengeschäft ...

Selena ist Seelendiebin und hasst ihre Bestimmung. Ihre Familie entreißen dem Tod sterbende Seelen, sodass die Menschen zwar weiterleben, aber nicht mehr die gleichen sind. Als Selena gegen das Familengeschäft und insbesondere ihren Vater rebelliert, wird Sie dem Tod geopfert. Dieser lässt Selena jedoch nicht sterben, sondern rettet Sie. Allerdings verfolgt der Tod eigene Pläne. Schon länger hat er als Herrscher Probleme in seinem Reich Schwarz. Chaos hat Liv/Leben (die Zwillingsschwester des Todes) im Reich Weiß vergiftet und mit ihrem Tod droht auch das Ende alles Lebens in beiden Reichen. Nur Selena könnte durch Einsatz ihrer besonderen Gabe das Ende beider Welten verhindern, doch selbst vom Tod dazu aufgefordert, weigert Sie sich aus Prinzip bzw. aus Angst vor der eigenen Schwäche.

Zunächst einmal gefällt mir das Cover von Zwischen Tod und Leben von Emma Marten sehr gut. Es zeigt die Protagonistin Selena und passt eindeutig zur Geschichte. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und ist spannend. Die Geschichte wird jeweils aus Sicht des Todes/Raedan sowie aus Selenas Sicht erzählt, sodass man die Ansichten und Beweggründe beider Protagonisten nachvollziehen kann. Ganz warm geworden bin ich leider mit beiden nicht. Selenas Entscheidung ihre Gabe nicht einzusetzen und so alle dem Untergang zu weihen konnte ich nicht nachvollziehen. Das Raedan, um sich am den Seelendieben zu rächen einen Krieg auslöst und aufgrund Fehlentscheidungen in der Vergangenheit für alles verantwortlich ist, was Chaos veranstaltet, macht es für mich problematisch ihn zu mögen. Ein Hauch Anziehungskraft ist jedenfalls zwischen beiden zu spüren und ich wäre sehr daran interessiert zu erfahren, wie es im zweiten Band weitergeht, auch aufgrund des Cliffhanger hier am Ende. Hervorzuheben ist noch dass interessante Worldbilding mit den Reichen Weiß und Schwarz in der jeweils die Unsterblichkeit Leben und Tod regieren. In denen aber weitere "untergeordnete" Unsterbliche wie z.B. Hunger, Krankheit, Trauer, Rache, Krieg bzw. Frieden, Überfluss und Glück menschliche Anhänger gesammelt haben. Insgesamt ein spannender, dunkler Fantasy-Roman, mit einem interessanten Worldbilding, der mir jedoch an der ein oder anderen Stelle nicht gänzlich zugesagt hat.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Achmarìs

Lodernde Flammen
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Ein dunkelrotes Cover verziert mit goldenen Ornamenten und einer goldenen Schrift ziert dieses Buch und verrät dabei noch nicht allzuviel vom Inhalt.

Ariannas Welt wird auf den Kopf gestellt. Als Assistentin ...

Ein dunkelrotes Cover verziert mit goldenen Ornamenten und einer goldenen Schrift ziert dieses Buch und verrät dabei noch nicht allzuviel vom Inhalt.

Ariannas Welt wird auf den Kopf gestellt. Als Assistentin der Geschäftsführung hat sie eigentlich einen angenehmen Job bis die Hauptstadt des Landes in Flammen steht. Kurzerhand gerät sie in eine Art unterirdisches Ausbildungslager der Regierung und wird darauf gedrillt gegen Drachen in den Kampf zu ziehen. Doch diese Mission entwickelt sich anders als erwartet.

Lodernde Flammen: Die Prophezeiung von Aimie May ist Fantasy mit einer Portion Romantik und einer Handlung die durchaus an der ein oder anderen Stelle zu überraschen vermag. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Arianna erzählt und ist an sich locker und leicht zu lesen. An der ein oder anderen Stelle stimmen für mich leider Zeitraum und Handlungs/Denkweisen der Protagonisten nicht ganz überein, beispielsweise die Kampfausbildung betreffen. Auch konnte ich Ariannas Sichtweise manchmal nicht nachvollziehen, da sie teilweise zu wenig hinterfragt, fast schon letagisch Befehle befolgt. Die Welt in der Arianna lebt ähnelt der unsere , gerne hätten ich hier noch mehr über sie erfahren. Der Plot und die Geschehnisse rund um die Drachen haben mir dann jedoch gut gefallen. Auch ist da Buch in sich abgeschlossen, was ich positiv hervorheben möchte. Insgesamt ein guter Debütroman mit etwas Verbesserungspotenzial.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Der Traum vom Fliegen

Der Sonne so nah
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Der Sonne so nah von Axel S. Meyer ist ein historischer Roman über die Pioniere der Luftfahrt Otto Lilienthal und Ferdinand Graf von Zeppelin. Das Buch wechselt immer wieder zwischen den Lebenswegen der ...

Der Sonne so nah von Axel S. Meyer ist ein historischer Roman über die Pioniere der Luftfahrt Otto Lilienthal und Ferdinand Graf von Zeppelin. Das Buch wechselt immer wieder zwischen den Lebenswegen der beiden Männer, deren Herkunft und Ansicht über die "Eroberungen des Himmels" nicht unterschiedlicher hätte sein können. Otto Lilienthal wuchs gemeinsam mit Bruder Gustav in ärmlichen Verhältnissen auf und muss vieles durch eigene Kraft und Intelligenz erreichen. Er ist fasziniert vom Storchenflug und versuchte Fliegen mit Geräten " schwerer als Luft" zu ermöglichen. Ferdinands Kindheit als Grafensohn ist etwas sorgenfreier. Sein Lebensweg im württembergischen Militär praktisch vorgezeichnet. Seiner Ansicht nach liegt die Zukunft der Luftfahrt in steuerbaren Ballons, die " leichter als Luft" sind und sich vorallem auch militärisch nutzen lassen. Berührungspunkte im Lebenslauf der beide gibt es eigentlich kaum. Trotzdem schaffe es das Buch in humorvoller, lebendiger Art einen Einblick in die Vergangenheit zu gewähren. Besonders gefallen hat mir der erste Teil des Buches, in dem ersichtlich wird , wie und warum sich die Jungen für das Fliegen begeistern. Etwas schwierig war für mich zu durchschauen welche Sachverhalte historisch belegt sind und bei welchen Stellen es sich um Fiktion handelt. Insgesamt ein sehr interessantes Buch für alle die ein Interesse am Beginn der Luftfahrt haben.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Hermine von Reichenbach

Der Zauberer vom Cobenzl
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Vielleicht weniger historischer Roman als vielmehr Portrait des Lebens der Hermine von Reichenbach ist das sprachgewaltige Buch Der Zauberer vom Cobenzl von Bettina Balàka. Aus Ich-Perspektive erleben ...

Vielleicht weniger historischer Roman als vielmehr Portrait des Lebens der Hermine von Reichenbach ist das sprachgewaltige Buch Der Zauberer vom Cobenzl von Bettina Balàka. Aus Ich-Perspektive erleben wir Leben und Denken der außergewöhnlichen, hochgebildeten, Botanikerin, die nicht in eine Zeit passen will, welche für Frauen nur Heim und Herd vorsieht. Fast poetisch und mit subtilem Humor, manchmal auch etwas makaber, erleben wir Ihre Kindheit in Mähren, den Tod ihrer Mutter und ihre Auflehnung gegen den Vater mit. Dieser fördert Hermine und ihre musikalisch begabte Schwester Ottone zwar, scheint sie jedoch nicht gehen lassen zu können. Der Zauberer von Cobenzl basiert auf dem tatsächlichen Leben, dem Aufstieg und Fall, des Industriellen und Wissenschaftlers Carl Ludwig von Reichenbach, sowie dessen Versuche zur Entdeckung des Ods (einer unsichtbaren Kraft, die aus allem strömt). Etwas gestört hat mich hier, dass der Roman historisch nicht ganz korrekt ist, es Tochter Ottone im echten Leben zum Beispiel nicht gegeben hat. Besonders herausragen ist die Sprache des Buches , die es schafft mein Interesse an Hermines Geschichte zu fesseln. Wer allerdings eine spannende Handlung erwartet ist bei diesem Buch nicht richtig.

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