Treibt ein Serienmörder hier sein Unwesen?
Das StahlwerkZum Buch: Im Jahr 1942 läuft im Duisburger Stahlwerk die Produktion für die Rüstungsindustrie auf Hochtouren. Doch dann werden plötzlich Mitarbeiter umgebracht. Ist ein Serientäter im Werk? Alle Mitarbeiter ...
Zum Buch: Im Jahr 1942 läuft im Duisburger Stahlwerk die Produktion für die Rüstungsindustrie auf Hochtouren. Doch dann werden plötzlich Mitarbeiter umgebracht. Ist ein Serientäter im Werk? Alle Mitarbeiter haben Angst, niemand will Zusatzschichten übernehmen. Die Geschäftsleitung des Unternehmens sieht keinen anderen Ausweg und sucht Hilfe beim Zwangsarbeiter Jarek Kruppa, der vor seiner Inhaftierung Mordermittler in Warschau war. Kruppa merkt schnell, dass die Sache nicht einfach und für ihn auch zur Gefahr wird…
Meine Meinung: Dieses Buch gibt es auch in der Hörbuch-Fassung und ich kann wirklich dazu raten, es in dieser Form zu genießen. Denn der Sprecher macht seine Sache so gut, dass man mit geschlossenen Augen quasi mitten im Geschehen ist. Die schaurige Musik tut sein Übriges… Ich habe aus persönlichen Gründen dann doch zum Buch gegriffen. Aber auch hier wurde ich gleich mitgerissen – in eine Zeit, in der alle Zeichen auf Krieg stehen und nichts normal zu sein scheint.
Der Autor erzeugt gleich von Anfang an eine große Spannung, denn es ist natürlich nicht normal, dass Zwangsarbeiter in eine solch privilegierte Sonderstellung geraten. Kruppa könnte genauso flüchten. Da das Stahlwerk riesig ist, würde seine Flucht zunächst niemandem auffallen.
Die Dimensionen des Stahlwerks sind im Buchumschlag auf einer Karte skizziert, die dem Leser auch, gerade zu Beginn, als sehr wertvolle Orientierungshilfe dient. Anhand der Fotos im Umschlag kann man sich das Werk richtig gut vorstellen. Die langen, unbeleuchteten Gänge. Die stickige, warme Luft. Der Geruch nach heißem Metall und Schlacke. Und Männer mit verrußten Gesichtern, schweißüberströmt. Man merkt schon, ich bin sehr angetan!
Die Geschichte hat sich unerwartet entwickelt, denn Jarek Kruppa wird vom Jäger zum Gejagten. Und das Buch wird von Seite zu Seite spannender!
Der Schreibstil ist flüssig, auch wenn das Thema vielleicht nicht einfach ist, hat mich der bildhafte Stil absolut überzeugen können! Die Charakterzeichnung ist toll, man merkt, dass trotz des rauen Tons auch eine Kameradschaft herrscht.
Mein Fazit: Das war bereits das zweite Buch von Christian Piskulla, welches mich absolut vom Hocker gerissen hat! Seine Geschichten sind gut konstruiert, haben Spannung von Anfang bis Ende und lesen sich super! Ich spreche hier meine absolute Lese- und Hörempfehlung aus!