Lesenswert mit Einschränkungen
Butterfly in FrostDr. Teagan Ransom stolpert bei einem Spaziergang in ihren neuen Nachbarn, den Fotografen Garrett Frost. Beide werden sofort von einer starken Anziehungskraft überwältigt. Obwohl sie ganz offensichtlich ...
Dr. Teagan Ransom stolpert bei einem Spaziergang in ihren neuen Nachbarn, den Fotografen Garrett Frost. Beide werden sofort von einer starken Anziehungskraft überwältigt. Obwohl sie ganz offensichtlich mit gar nicht so unterschiedlichen Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben, lassen sie sich aufeinander ein. Doch irgendwann werden sie mit ihren Geistern konfrontiert und die Situation eskaliert.
Sylvia Day hat sich hier des schwierigen Themas Depressionen angenommen, das sie ganz gut in eine Romanze verpackt. Sie zeigt Gründe auf, Bewältigungsstrategien und Nebenwirkungen. Im Großen und Ganzen macht sie das nicht schlecht, aber wie so oft in Liebesromanen kann sie dem Thema in seiner komplexen Form nicht gerecht werden, da letztlich die Romantik überwiegt.
Garrett öffnet sich relativ schnell und man wird mit einer Tragödie konfrontiert, die niemand erleben möchte. Teagan hingegen bleibt verschlossen und verarbeitet ihr privates Unglück offenbar kaum. Panikattacken und Zurückgezogenheit sind die Folge. Letztlich zeigt sich schockierend, wie es jemandem ergehen kann, der sich keine Hilfe sucht. Auch wenn verständlich ist, dass der eine Mensch offen, der andere eben nicht mit schicksalhaften Ereignissen umgeht. Selbst Teagans beste Freundin, die ich übrigens in ihrer Hilflosigkeit ganz authentisch fand, kennt nicht die ganze Wahrheit.
Day wirft ihren Lesern das gesamte Buch über Puzzleteile hin, die sich gegen Ende völlig logisch zusammenfügen. Zunächst war ich deutlich irritiert, wie schnell sich Teagan und Garrett aufeinander einlassen. Wie schnell sie intim werden, nicht nur körperlich sondern auch in ihren
Gesprächen. Dass Garrett bereit ist, so sehr viel mehr in die Beziehung zu investieren als Teagan, schien mir unfassbar naiv, aber je näher das Finale rückte, desto besser konnte ich es verstehen.
Silvia Day hat ihre Story gut konstruiert und leicht verständlich formuliert. Aus meiner Sicht wurde das Ende aber zu abrupt und zu schnell abgehandelt. Ein oder zwei erklärende Kapitel hätten dem Buch nicht geschadet. Fans der Crossfire-Serie können sich auf Cameo-Auftritte freuen, die ich selber aber völlig unnötig fand. Der Geschichte selber haben sie wenig beizutragen und schienen mir eher als Seitenfüller aufzutauchen.
Fazit: Gut geschrieben, aber nicht komplett überzeugend.
Herzlichen Dank an NetGalley und Montlake Romance für das bereitgestellte Rezensionsexemplar. Man kann unschwer erkennen, dass meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst wurde.