2 Frauen und 2 Schicksale
Als unsere Herzen fliegen lerntenJess flieht vor ihrem Mann, da er sie misshandelt. Da sie keine andere Möglichkeit hat, sucht sie zunächst Zuflucht in einem alten, heruntergekommenen Haus. Dort findet sie Briefe von 1943 die an Stella ...
Jess flieht vor ihrem Mann, da er sie misshandelt. Da sie keine andere Möglichkeit hat, sucht sie zunächst Zuflucht in einem alten, heruntergekommenen Haus. Dort findet sie Briefe von 1943 die an Stella gerichtet sind. Sie beginnt zu lesen und taucht in eine ganz andere Zeit ein…
Ich fand das Buch wirklich bezaubernd.
Abwechselnd wird zwischen der Gegenwart (2011) aus Jess bzw. Wills Perspektive und der Vergangenheit aus Stellas und Dans Perspektive geschrieben.
Dadurch kann man wunderbar in beide Geschichten eintauchen und erfährt mehr und mehr was den beiden Frauen zugestoßen ist und erhält gleich zwei wundervolle Liebesgeschichten die durch die Briefe miteinander verknüpft werden.
Das Buch ist einfach wundervoll und sehr einfühlsam geschrieben. Man kann sich in beide Frauen gut hineinversetzen und kann ihre Empfindungen und Gefühle wunderbar nachvollziehen. Man erfährt viel, wie die Menschen damals zu Kriegszeiten wirklich gelebt haben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten. Das hat mir besonders im Kontrast zu den Problemen der Gegenwart wirklich gut gefallen. Der Schreibstil passt sich außerdem an die jeweilige Zeit an. In der Gegenwart ist er eher modern und in der Vergangenheit eher veraltet. Das hat wirklich gut gepasst und hat mir gut gefallen, obwohl man sich natürlich zunächst daran gewöhnen musste.
Auch die kurzen Passagen, die aus Sicht der Männer geschrieben sind, passen perfekt in das Buch hinein. Bei Dan erfährt man, warum er gerade so handelt, wie er es tut. Zudem bekommt man durch seine Schilderungen furchterregende Einblicke in das damalige Kriegsgeschehen. Will hingegen bietet einem ein paar Momente zum Schmunzeln. Durch Wills Darstellungen wird er selbst als Versager dargestellt, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, dem aber auch jegliche Motivation (das Können und die Möglichkeiten hätte er) fehlt, den Stier bei den Hörnern zu packen. Das alles wird einerseits mit Witz und Charme dargestellt, hat aber auch eine ernste Note, da Will es nun wirklich nicht leicht hat, bis er Jess begegnet…
Insgesamt ist das Buch wirklich herzerwärmend und lesenswert.