Profilbild von Alondria

Alondria

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Alondria ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Alondria über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Ich, Eleanor Oliphant
1

Das Buch
Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in ...

Das Buch


Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

Meine Meinung


Gail Honeyman ist in der Lage, den Leser vom ersten Satz an mitzureißen. Man fühlt sich direkt angesprochen, so als würde die Protagonistin nur einem allein ihre Geschichte erzählen wollen.

Wenn ich gefragt werde - von Taxifahrern, beim Friseur -, was ich so mache, antworte ich immer, dass ich im Büro arbeite. (Gail Honeyman: Ich, Eleanor Oliphant; S. 9)

Honeyman's Schreibstil gibt dem Buch, obgleich seines doch ernsten Themas, eine Leichtigkeit, die dem Leser in jedem Wort vermittelt wird. Der Roman lässt sich fließend und vor allem sehr schnell lesen, ohne dass man merkt, wieviele Seiten man schon wieder hinter sich hat.

Die Protagonistin, Eleanor Oliphant, wächst einem mit jeder Seite mehr ans Herz, handelt sie auch oft für einen selbst unverständlich mit ihrer sozialen - ich nenne es mal: Inkompetenz. Geprägt von ihrer schrecklichen Kindheit, lebt sie ein zurückgezogenes Leben ohne Freunde oder Familie. Mit diesem Leben scheint sie aber glücklich zu sein, sie hat keine besonders hohen Ansprüche an ein erfülltes Leben. Diese Tatsache bricht einem beim Lesen fast das Herz. Honeyman hat Eleanor so unglaublich authentisch dargestellt, dass man sie nur mögen kann, auch wenn sie auf ihre Weise völlig verkorkst ist - oder gerade deswegen? Aber auch andere Charaktere in dem Buch wirken absolut realistisch in ihrem Denken und Handeln.

An der Story gibt es kaum etwas auszusetzen. Man begleitet Eleanor durch ihren Alltag, durch gute Tage (S. 9-347), schlechte Tage (S. 351-513) und schließlich bessere Tage (S. 517-Ende). Vor allem die schlechten Tage geben dem Leser zu denken, während man bei den guten Tagen einfach nur Spaß am Lesen hat. Etwas unrealistisch fand ich jedoch, dass eine 30 Jahre alte Frau weder Spongebob noch McDonalds kennt. Selbst, wenn man kaum fernsieht und Fastfood-Ketten meidet, hat man davon schon gehört und (gerade McDonalds) es mit Sicherheit des Öfteren irgendwo in Werbungen etc. gesehen.

Enttäuschend war für mich das Ende. Es hat mich zum Einen einfach nicht zufriedengestellt und zum Anderen wirkt es so heruntergebrochen - als hätte die Autorin plötzlich keine Lust oder keine Zeit mehr gehabt, dem Buch ein würdiges Ende zu setzen. Ohne zu spoilern kann ich aber leider nicht darauf eingehen, was genau mich daran so gestört hat.

Fazit


Das ist auf jeden Fall kein Buch für Zwischendurch. Zwar lässt es sich schnell lesen, aber es ist es wert, sich die Zeit zu nehmen und über die Geschichte nachzudenken. Bis auf das nicht zufriedenstellende Ende (was eine rein subjektive Empfindung ist), steht einer Empfehlung nichts im Wege! 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Gut für Zwischendurch, aber ohne große Erwartungen

Das Geheimnis von Chaleran Castle
0

Inhalt
Eine Burg voller Geheimnisse.
Ein schottischer Clan.
Eine dramatische Familientragödie.

Ein spanischer Obsthof um 1900: Als ein äußerst attraktiver und zuvorkommender Schotte Zitronenbäume kaufen ...

Inhalt


Eine Burg voller Geheimnisse.
Ein schottischer Clan.
Eine dramatische Familientragödie.

Ein spanischer Obsthof um 1900: Als ein äußerst attraktiver und zuvorkommender Schotte Zitronenbäume kaufen will, verliebt sich Sofia, die Tochter des Obstbauern, mit Haut und Haaren in ihn. Sie muss jedoch gegen ihre Gefühle kämpfen, denn ein Zusammensein ist ausgeschlossenen. Logan ist bereits verlobt und wird nach seiner Rückkehr in die Heimat heiraten. Doch dann sorgt eine Mondscheinnacht für weitreichende Konsequenzen ...

Schottland, 2016: Reisejournalistin Felicia ist begeistert, als sie für ein Magazin einen Bericht über Schottland schreiben soll. Sie liebt die raue Natur dort und zur Isle of Skye spürt sie sofort eine tiefe Verbundenheit. Doch als Amelia Chaleran, die Besitzerin ihrer Unterkunft, ihr für die Recherche eine Holzschatulle mit Briefen und Tagebuchaufzeichnungen ihrer Vorfahren anvertraut, stößt Felicia auf eine schmerzliche Familientragödie, die sie zutiefst schockiert.

Das hat mir gefallen:


Dies war mein erster Familiengeheimnis-Roman, also bin ich ohne bestimmte Erwartungen daran gegangen.

Elaine Winter's Schreibstil lädt den Leser regelrecht dazu ein, sich fallen zu lassen und vollkommen in die Geschichte einzutauchen. Die Sätze sind nie zu lang, aber genauso wenig zu kurz. Winter beschreibt einfach alles so unglaublich detailliert, dass man sich selbst ohne große Gedankenanstrengung am Ort des Geschehens wiederfindet. Schottlands schönste Seiten werden von ihr malerisch dargestellt - wer noch nie in Schottland war, hat sicherlich nach diesem Buch das Bedürfnis, dorthin zu reisen. Hier und da wirft sie immer wieder Landschaftsbeschreibungen in die Geschichte, die alles noch realistischer werden lassen.

Die Protagonisten sind authentisch, eigenständig und entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Ihre Entwicklungen tragen dazu bei, dass man das Buch als Leser viel mehr fassen kann, da es nicht einfach eine flach erzählte Geschichte ist. Emotionen, die die Protagonisten empfinden, werden beim Lesen auf den Leser übertragen. So musste ich hier und da mal grinsen, lachen oder war auch etwas traurig. Vor allem Felicia ist mir während der Story sehr ans Herz gewachsen und die Person gewesen, mit der ich mich schnell identifizieren und am besten Zugang zu ihr finden konnte. Aber auch die anderen bleiben einem nach dem Lesen noch im Gedächtnis.

Von der Story war ich schon beim Lesen des Klappentextes gefesselt. Zwei völlig verschiedene Jahrhunderte, verbunden durch eine Liebe - welche Frau schmilzt da nicht dahin? Dazu kommt das Setting: Schottland ist meiner Meinung nach das wunderschönste Land überhaupt und dort eine geheimnisvolle Burg und ein Familiendrama anzusiedeln, passt einfach perfekt. Schon vor dem Lesen habe ich Schottland mit Mystik und Geheimnissen verbunden und der Roman hat mir das nur noch mehr bestätigt. Wenn Felicia für das Reisejournal von den Orten berichtet, die sie in Schottland besucht hat, erscheinen automatisch die Bilder vor dem inneren Auge. Und die Familientragödie, die sie nach und nach aufdeckt, ist einfach herzzerreißend.

Besonders gut gefallen hat mir auch das Cover. Als Darstellung für Chaleran Castle wurde das Eilean Donan Castle benutzt. Nicht nur das Äußere passt perfekt zur Geschichte. Wer Eilean Donan Castle schon einmal besucht hat und dann diesen Roman liest, weiß, was ich meine, wenn ich sage: Es ist wie dafür gemacht!

Das hat mir nicht gefallen:


Obwohl mich das Meiste am Roman wirklich überzeugen konnte, gibt es etwas, das mir einfach nicht gepasst hat: die Vorhersehbarkeit aller folgenden Ereignisse nach der Ankunft Felicias auf Chaleran Castle inklusive des Endes. Man wusste recht schnell, was passieren würde, was Felicia herausfinden würde und wie das Ganze letztendlich enden wird. Das hat natürlich enorm die Spannung genommen, was ich persönlich sehr schade finde.

Fazit


Trotz der Vorhersehbarkeit des Verlaufs der Geschichte hat es Spaß gemacht, diesen Familiengeheimnis-Roman zu lesen. Man kann eintauchen in die malerischen Landschaften Schottlands, mit Felicia ein Geheimnis aufdecken, das weitreichende Folgen hat und den Roman einfach genießen. Für Zwischendurch, als leichte Frühlings- und Sommerlektüre, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen! Man sollte nur nicht zu viel erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.04.2017

Der beste Fantasy-Autor überhaupt

Königskrone
0

Inhalt
Worte sind wie Waffen
Kriege sind wie Schatten
Rache brennt wie Feuer

In den eiskalten Ländern rund um die Bruchsee macht der Tod vor niemandem Halt. Eine Lektion, die auch Prinzessin Skara von ...

Inhalt


Worte sind wie Waffen
Kriege sind wie Schatten
Rache brennt wie Feuer

In den eiskalten Ländern rund um die Bruchsee macht der Tod vor niemandem Halt. Eine Lektion, die auch Prinzessin Skara von Throvenland nicht erspart bleibt: Hilflos muss sie mit ansehen, wie ihre Familie ermordet und ihr Land erobert wird. Ihre Flucht führt sie nach Gettland zu Vater Yarvi, der Skara in die Welt der Rachepläne und der Kriegstaktik einführt. Eine Welt, in der Worte wie Waffen über Leben und Tod entscheiden...

Ihr einziger Vertrauter ist ein alter Kaufmannskapitän, und ihr wichtigstes Ziel ist nun das Überleben, um vielleicht irgendwann als Königin zurückzukehren. Auf ihrer Flucht muss Skara neue Verbündete suchen, und so reiht sie sich als Dritte in das Bündnis zwischen Gettland und Vansterland, zwischen König Uthil und Grom-gil-Gorm, dem Schwertbrecher, ein. Im Hintergrund steht der gerissene Ratgeber Vater Yarvi, der mit dem Bündnis ganz eigene Pläne verfolgt. Doch die Männer werden von Skaras Mut und Entschlusskraft überrascht - und schon bald segelt eine Flotte grimmiger Krieger auf die Festung Kap Bail zu, um sie aus der Hand des Hochkönigs zu befreien.

Doch in diesem Krieg sind stärkere Kräfte als Stahl und Feuer am Werk, und nicht jeder Sieg ist ein Schritt in Richtung Frieden. Auch Worte sind wie Waffen, und im Krieg sind Waffen nur die halbe Wahrheit...

Meine Meinung


Joe Abercrombie hat eine Art zu Schreiben, die mich einfach unglaublich fesselt. Schon von der ersten Seite an zieht er mich so sehr in den Bann, dass ich das Buch kaum weglegen kann oder möchte. Er lässt seine Protagonisten durch charakterliche Ecken und Kanten lebendig werden und auch an Emotionen fehlt es ihnen nicht. Durch diese Art zu Schreiben hat Joe Abercrombie es auch wieder einmal geschafft, dass man sich den Protagonisten sehr nahe fühlt und ihre Emotionen allesamt nachempfindet - von Freude über Kriegeslust bishin zu Trauer.

Die Story ist größtenteils wieder sehr typisch für Abercrombie: Intrigen, Verrat und Krieg. Was mich hier wirklich überrascht hat, war ein nicht unerheblicher Teil an "Liebesgeschichte" und Romantik zwischen verschiedenen Protagonisten. Das ist ja doch eher untypisch für Abercrombies Bücher. Aber es war eine positive Überraschung, die beim Lesen nur noch mehr zum Mitfühlen und Mitfiebern geführt hat.

Durch die Erzählweise hat man als Leser aus allen möglichen Blickwinkeln eine Sicht auf die Geschehnisse - ob es nun die Sicht von Königen, Gelehrten oder sogar einfachen Handlangern und Mördern ist. Dadurch erfährt man natürlich auch viel mehr über Einzelpersonen, die sonst vielleicht eher untergegangen oder als unwichtig abgetan worden wären.

Ein paar Worte muss ich hier auch noch zum Cover verlieren: Es ist so, dass ich beim zweiten Teil zunächst dachte "Okay, sieht ja aus wie das vom ersten Band" - das Schwert, die Landschaft und die drei bloß als Schatten erkennbaren Reiter. Mit diesem Teil hat sich meine eher neutrale Ansicht allerdings von jetzt auf gleich in absolute Begeisterung gewandelt, da es mir schlagartig klar wurde: Die Cover stellen eine Entwicklung dar, die auch in den Büchern zu finden ist - und zwar durch das Schwert. Während es zunächst noch sehr schlicht ist (Band 1), wirkt es auf dem zweiten Cover schon eher wie für einen besonderen Krieger. Und hier, auf dem letzten Cover, ist es ein königliches Schwert.

Diese Entwicklung - vom Nichts zum einflussreichen Herrscher - stellt im Grunde genommen den Werdegang einzelner Protagonisten dar. Das hat mir im Nachhinein in der Gesamtbetrachtung sehr gut gefallen.

Fazit


Die düstere, weil von Krieg und Verrat geprägte Grundstimmung gehört meiner Meinung nach absolut zu Joe Abercrombies Fantasy-Romanen. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich war wirklich traurig, als das Buch dann schließlich zu Ende war - vor allem bei diesem Ende, das eine Fortsetzung durchaus verdient hätte! Abercrombie ist für mich einer der besten Fantasyautoren, die ich je für mich entdecken konnte und ich erwarte jetzt schon mit Freude seine nächsten Werke!

Veröffentlicht am 20.04.2017

Wieder einmal absolut zufriedenstellend

Königsjäger
0

Meine Meinung
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich noch zu Abercrombies Büchern sagen soll. Das ist das achte (!!!) Buch, das ich von ihm gelesen habe, und kein einziges hat mich auch nur ansatzweise ...

Meine Meinung


Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich noch zu Abercrombies Büchern sagen soll. Das ist das achte (!!!) Buch, das ich von ihm gelesen habe, und kein einziges hat mich auch nur ansatzweise enttäuscht.

Auch hier hat er mich wieder mitgenommen in die Welt rund um die Bruchsee, hat mich in Schlachten kämpfen und Freundschaften schließen lassen, mich lachen, weinen und verzweifeln lassen. Beim Lesen war es, als würde ich persönlich Dorn und Brand und allen anderen gegenüber stehen und an ihrer Seite diese Reise bestreiten. Hier und da ein Rückgriff auf den 1. Teil (Königsschwur) hat das Ganze wunderbar abgerundet und die Geschichte fließend weitergehen lassen.

Abercrombies Schreibstil ist faszinierend direkt - er nimmt niemals ein Blatt vor den Mund und ich muss ehrlich zugeben, dass mir bei der ein oder anderen Kampf-Beschreibung etwas schlecht wurde. Er schreibt so detailreich, dass ich beim Lesen sehr klare Bilder von dem vor Augen habe, was im Buch gerade geschieht. Und auch das Cover, das dem ersten zwar absolut ähnelt, passt hier wieder sehr gut: Es symbolisiert eine Reise, die von Gefahren gekennzeichnet ist.

Fazit


Leute, kauft euch die Bücher von Joe Abercrombie! Ich bin wieder einmal zu 100% zufriedengestellt! Er fesselt mich bei jedem Buch aufs Neue bis zum Schluss und ich kann seine Bücher guten Gewissens empfehlen.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Ironisch wie eh und je

Königsschwur
0

Als eingeschworener Abercrombie-Fan fiel es mir ehrlich gesagt sehr schwer, ohne Erwartungen an das Buch heranzugehen. Was sage ich: Es fiel mir nicht nur schwer, es war unmöglich für mich! Das Problem ...

Als eingeschworener Abercrombie-Fan fiel es mir ehrlich gesagt sehr schwer, ohne Erwartungen an das Buch heranzugehen. Was sage ich: Es fiel mir nicht nur schwer, es war unmöglich für mich! Das Problem mit Erwartungen ist meist, dass sie eigentlich nur enttäuscht werden können. Joe Abercrombie konnte mich vom Gegenteil überzeugen

Das hat mir gefallen


Das Buch war meiner Meinung nach einfach wieder genial. Hat man zuvor die First Law-Bücher von ihm gelesen, zieht man hier und da die ein oder andere Parallele, trotzdem ist der Auftakt zur Shattered Sea-Reihe ein sehr gelungener, von seinen bisherigen Büchern unabhängiger Roman. Sein Schreibstil ist derselbe geblieben, die Spannung baut sich erst im allerletzten Kapitel ansatzweise ab und bleibt doch genug vorhanden, sodass der Leser sich auf den nächsten Teil nur freuen kann. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt, vor allem mit Yarvi konnte ich als Leser absolut mitfühlen. Außerdem hat mich das Cover sehr angesprochen: Die Klinge im Vordergrund verbildlicht wunderbar das Thema "Rache" und die Reiter im bergigen Hintergrund deuten bereits die Ahnung einer beschwerlichen Reise an.

Das hat mir nicht gefallen


Oft musste ich beim Lesen an den englischen Originaltitel Half A King denken, da Abercrombie immer wieder den "halben König" erwähnt, der zum deutschen Titel allerdings eher weniger bis keinen Bezug hat. Das würde ich aber nicht als gänzlich negativ bezeichnen, ist es doch nur das ewig gleiche (traurige) Lied der deutschen Übersetzungen (man sollte echt mehr in Englisch lesen). Was mich beim Lesen etwas genervt hat, sind die andauernd (zum Teil auch zum wiederholten Mal) erwähnten "Weisheiten" der Gelehrten. Natürlich passen sie hier und da ganz gut in den aktuellen Erzählmoment, auf Dauer war es jedoch zu viel des Guten - den Lesefluss hat es glücklicherweise aber nicht beeinflusst.

Fazit


Joe Abercrombie hat mit "Königsschwur" eine neue Reihe begonnen, die micht jetzt schon süchtig gemacht hat. Es fehlt weder an Ironie und schwarzem Humor, noch an dem nötigen Ernst, der für einen Rache-Epos natürlich unerlässlich ist. Hier investiert man sein Geld in ein wirklich gutes Buch, dass einem die ein oder andere spannende Lesestunde beschert.