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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2017

Happy wife, happy life

Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir!
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Der Roman "Big Rock. Sieben Tage gehörst du mir" erzählt von Spencer, einem erfahrenen, selbstsicheren Playboy, der trotz seiner 28 Jahre auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann. Lassen wir ihn ...

Der Roman "Big Rock. Sieben Tage gehörst du mir" erzählt von Spencer, einem erfahrenen, selbstsicheren Playboy, der trotz seiner 28 Jahre auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann. Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: "Die Frauen denken, ich bin ein arrogantes Arschloch und ein unverbesserlicher Playboy. Und das war ich auch. Bis eine Woche mein Leben für immer veränderte … Meiner Familie zuliebe soll ich mich eine Weile zusammenreißen: Keine Sexskandale mehr! Und als perfekter braver Sohn brauche ich eine Schein-Verlobte für sieben Tage. Was läge da näher als meine beste Freundin Charlotte zu fragen? Mit so einer scharfen Frau fällt es mir nicht schwer, den verliebten Softie zu mimen. Leider kann ich seit wir im Bett gelandet an nichts anderes mehr denken als an ihren heißen Körper. Charlotte spielt ihre Rolle als meine Zukünftige perfekt – doch bei mir ist es längst viel mehr als ein Spiel … "

Selbsterkenntnis soll der erste Weg zur Besserung sein. Dieser Roman kann sein literarisches Genre nicht verleugnen - und er will es auch gar nicht. Er ist aus der Perspektive eines männlichen Alphatiers geschrieben, das bisher einen weiten Bogen um feste Beziehungen gemacht hat und über eine aufregende Woche in seinem Leben erzählt.

Trotz der coolen Sprüche und Macho-Attitüden ist Spencer auf den ersten Blick sympathisch. Zusammen mit seiner besten Freundin Charlotte betreibt er eine erfolgreiche Kette von Bars, nachdem sie zuvor einschlägige Erfahrungen (und Startkapital) in einem anderen Beruf gesammelt haben. Sie sind ziemlich beste Freunde, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen und über ihre ausgeprägten Macken lachen können. Zwischen ihnen sprühen die Funken; sie sind gleichberechtigte Geschäftspartner und liefern sich hinreißende Wortgefechte. Auch an erotischer Anziehungskraft mangelt es nicht; Charlotte und Spencer sind füreinander geschaffen, scheuen sich allerdings ihre wahren Gefühle füreinander einzugestehen.

Das Cover ist in ruhigen, zurückhaltenden Farben gehalten. Der optische Hingucker ist ein kostbarer Diamantring, der die ersten beiden Worte des Titels symbolträchtig miteinander verbindet. Durch diesen Kunstgriff wirkt das Cover edel und schlicht zugleich. Der kurze, knackige Titel des Buches ist Programm; der Leser erhält einen kleinen Einblick in das Leben von Spencer und Charlotte, das sich im Laufe einer Woche für immer verändern wird.

Lauren Blakely ist ein locker-flockiger erotischer Roman gelungen, der nicht nur ein atemloses Lese-Vergnügen garantiert, sondern auch für viele Lach-Salven sorgt. Die expliziten Sex-Szenen sind anschaulich beschrieben und gut in die Handlung integriert, und die Liebesgeschichte steuert zielsicher auf das erwartete Happy-End für Charlotte und Spencer hin.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Amore und Gelato

Zwei Kugeln Glück mit Sahne
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Der Roman "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" von Roberta Gregorio spielt in Italien. Im Mittelpunkt steht Aurora, die nach einer finanziellen Pleite keinen Ausweg mehr sieht. Sie muss das familieneigene Eiscafé ...

Der Roman "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" von Roberta Gregorio spielt in Italien. Im Mittelpunkt steht Aurora, die nach einer finanziellen Pleite keinen Ausweg mehr sieht. Sie muss das familieneigene Eiscafé verkaufen! Und so fährt sie in ihre alte Heimat, das idyllische Küstenstädtchen Maratea. Ihr Vater Gino und ihre Tante Olivia scheinen unerwartet gefasst, sie haben nur eine Bitte - Aurora soll zuerst ein paar Tage in der Casa del Gelato arbeiten. Der listige Plan geht auf, Aurora entdeckt ihre Leidenschaft zur Eiscreme noch einmal neu. Nur leider kann man auch mit dem besten Eis der Welt keine Schulden bezahlen - oder etwa doch?

Das Cover ist sehr hübsch gestaltet worden. Man sieht ein Hörnchen, das mit zwei verschiedenen Sorten Eis gefüllt ist. Der Farbe nach würde ich auf Pistazie und Erdbeere tippen. Diese eiskalte Erfrischung ist von einer zarten Haube aus frisch geschlagener Sahen gekrönt und mit einer kleinen Kirsche verziert. Gerade bei den subtropischen Temperaturen sieht das Cover zum Anbeißen aus!

Auch der Titel ist gut gewählt worden und weckt positive Assoziationen. Zwei Kugeln Glück mit Sahne - wer kann dazu schon nein sagen?

Es ist das erste Buch, das ich von Roberta Gregorio gelesen habe, und ich freue mich über eine tolle literarische Neuentdeckung. Die Autorin schreibt in einem schönen Stil, und sie kann das italienische Lebensgefühl zum Leben erwecken. Darüber hinaus hat sie sehr gut recherchiert, was die komplizierte Zubereitung von italienischem Gelato angeht. Vor jedes Kapitel ist eine genaue Beschreibung einer Sorte gesetzt, die jedem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Ich wünschte mir, dass die deutschen Eiscafés mit diesen Meisterwerken mithalten könnten.

Literarisch gesehen, würde ich den Roman als eine Familiengeschichte einstufen, auch wenn die Liebe nicht zu kurz kommt. Im Mittelpunkt steht Aurora, die nach einer finanziellen Pleite vor den Scherben ihrer Ehe steht, in ihre Heimatstadt zurückkehrt und eine schwere Entscheidung fällen muss. Sie durchlebt im Laufe des Buches eine Entwicklung, die man logisch nachvollziehen und verstehen kann.

Auch die anderen Charaktere sind überzeugend gezeichnet worden. Aus der Retrospektive erfahren wir viel über Perla, die vielbewunderte Mutter von Aurora. Sie ist keineswegs die makellose Heilige, sondern eine ganz normale Frau, die - wie Aurora im Laufe des Geschehens erfährt - ebenfalls mal vom Pfad der Tugend abgewichen ist, Diese Erkenntnis fördert das Umdenken von Aurora und gibt ihr den Mut zu einem Neuanfang.

Insgesamt bietet das Buch gute Unterhaltung in den heißen Sommermonaten, und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 12.05.2024

The city that never sleeps

Happy Hour
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Welcome to New York!

In ihrem literarischen Debüt "Happy Hour" erzählt Marlowe Granados von einem glamourös angehauchten, flirrenden Sommer in der amerikanischen Metropole, die auch als "city that never ...

Welcome to New York!

In ihrem literarischen Debüt "Happy Hour" erzählt Marlowe Granados von einem glamourös angehauchten, flirrenden Sommer in der amerikanischen Metropole, die auch als "city that never sleeps" bekannt ist. Hier verbringen die zwei jungen Freundinnen Isa und Gala eine außergewöhnliche Zeit, die geprägt ist von coolen Drinks und wilden Party-Nächten. Als Identifkationsfiguren bieten sie sich nicht an, dazu sind sie viel zu egoistisch und oberflächlich. Ihr Leben ist ein einziges Fest.Tagsüber verschlafen sie die Zeit, nachts ziehen sie durch die Clubs, auf der Suche nach großzügigen Menschen, die ihnen Getränke und Mahlzeiten spendieren und/oder sie in ihren vier Wänden übernachten lassen - und zwischendurch versuchen sie, mit Gelegenheitsjobs ihr schmale Budget aufzubessern, um über die Runden zu kommen.

Das stylische Cover ist witzig-spritzig gestaltet und spiegelt den Zeitgeist. Wenn man die einzelnen Motive (Handtasche, Cocktailglas, Blume) betrachtet, spürt man eine gewisse Leichtigkeit. Summer vibes und Party feeling sind angesagt. Der aussagekräftige Titel rekurriert auf die Happy Hour in angesagten Clubs. Zwei Cocktails zum Preis von einem - wenn man keinen Gönner findet, sondern sie selbst zahlen muss...

Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Isa vermittelt, die ihre Gedanken in einem Tagebuch festhält. Sie hat ein scharfes Auge und ist eine gute Beobachterin; sie durchschaut die New Yorker Club Szene, aber sie distanziert und löst sich nicht von ihr. Man kann diesen modernen Roman als Ausdruck der Generation Z begreifen, die einen völlig konträren Lebensstil als ihre Eltern und Großeltern pflegt. "Happy hour" hat durchaus Potenzial, aber man muss sich auf diese Lektüre einlassen können.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Schuld und Sühne

Gestehe
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Mit seinen Bestsellern "Ausweglos" und "Kaltherz" ist der aus Niederösterreich stammende Schriftsteller Henri Faber bekannt geworden. Nun legt er sein drittes Werk "Gestehe" vor, das um einen brutalen ...

Mit seinen Bestsellern "Ausweglos" und "Kaltherz" ist der aus Niederösterreich stammende Schriftsteller Henri Faber bekannt geworden. Nun legt er sein drittes Werk "Gestehe" vor, das um einen brutalen Serienkiller kreist, welcher in Wien sein Unwesen treibt.

Das Cover ist abstrakt gehalten. Die feinen rote Verästelungen muten wie menschliche Blutgefässe an. Dahingegen ist der Titel konkret. Er enthält die klare Aufforderung, seine Missetaten zu bekennen - und dafür zu sühnen.

Der Psychothriller spielt in Wien (Österreich), der typische Dialekt bricht sich immer wieder Bahn. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven vermittelt. Zu Wort kommen der desillusionierte Star-Ermittler Johann "Jacket" Winkler, ein egozentrisch anmutender Selbstdarsteller, der sein wahres Ich hinter einem gelackten Äußeren verbirgt, sein ambitionierter junger Kollege Mohammad "Mo" Moghaddam, ein Kriminalhauptkommissar mit Migrationshintergrund, der als Underdog den alltäglichen Rassismus am eigenen Leib erfährt, sowie eine als "Er" bezeichnete männliche Person, die auf einem persönlich motivierten blutigen Rachefeldzug ist und hinter den brutalen Gewalttaten an prominenten Wiener Bürger*innen steckt.

Für meinen persönlichen Geschmack ist der Thriller durchaus spannend, allerdings streckenweise zu langatmig geraten. Dahingegen haben mir die zentralen Themen (Korruption, Rassismus, Rechtspopulismus, Organ-Mafia) gefallen; sie hätten breiteren Raum einnehmen dürfen. Alles in allem hat mir diese spannende Lektüre gut gefallen, die mit actionlastigen Szenen und überraschenden Wendungen punktet. "Gestehe" ist nicht das beste Werk von Henri Faber, aber beileibe nicht schlecht.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Wendepunkte

Ocean View Avenue – Wo deine Träume wahr werden
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Brr! Draußen ist es sehr kalt geworden. Alles ist mit Schnee bedeckt, und die Temperaturen sind in den Keller gepurzelt. Sehnt ihr euch nach einer herzerwärmenden, romantischen Auszeit? Dann empfehle ich ...

Brr! Draußen ist es sehr kalt geworden. Alles ist mit Schnee bedeckt, und die Temperaturen sind in den Keller gepurzelt. Sehnt ihr euch nach einer herzerwärmenden, romantischen Auszeit? Dann empfehle ich euch den Roman "Ocean View Avenue - Wo deine Träume wahr werden" legt Ella Thompson, der den ersten Band der Reihe "Ocean View Avenue" bildet.

Das Cover erlaubt einen Blick auf eine direkt am See gelegene Häuserzeile, die man mit der im Titel angegebenen Ocean View Avenue gleichsetzen könnte. Es ist in warmen Farben gehalten und strahlt eine behagliche Wärme aus, wie sie für einen klassischen Wohlfühlroman angemessen ist. Der Titel wirkt wie ein Versprechen; an diesem idyllischen Ort werden Träume Wirklichkeit.

Ella Thompson hat sich für ein malerisches Setting entschieden. Ihr Roman spielt in Jamestown, einer verträumt wirkenden Stadt in Newport County, Rhode Island in den Vereinigten Staaten. Das Geschehen wird aus der Perspektive von Blake Marshall, einem erfolgreichen Architekten, und seiner persönlichen Assistentin Harper Mc Nally, geschildert. Während Blake in einer harmonischen, vermögenden Familie aufgewachsen ist, hat Harper schlimme Zeiten erlebt. Ihr Elternhaus in Kansas war von Gewalttätigkeit und Prüderie geprägt; der einzige Ausweg war die Flucht mit ihrer schwangeren Schwester Brooke, die von ihrem konservativen Vater zur Abtreibung gezwungen werden sollte. Nun lebt sie zusammen mit Brooke und der kleinen Reeva in einem gemütlichen Viertel mit bunten Häusern am Wasser, umgeben von hilfsbereiten Nachbar*innen.

Anfangs ist es mir etwas schwer gefallen, mit Blake warm zu werden. Für meinen persönlichen Geschmack wirkte er etwas zu arrogant und selbstherrlich gegenüber seinen Angestellten, allen voran seiner persönlichen Assistentin, der fast keine Zeit für ein Privatleben zugestanden wurde. Im Laufe der Geschichte zeigte er andere Züge, die ihn in einem sympathischen Licht erscheinen ließen. Dagegen ist Harper als eine starke Frau gezeichnet worden, für die das Wohlergehen von Schwester und Nichte an erster Stelle steht. Während sie sich privat lässig kleidet, achtet sie im Beruf auf eine korrekte, unauffällige Kleidung, die sie wie eine graue Maus erscheinen lässt. Sie steht bewusst im Hintergrund - und liefert stets perfekte Arbeit ab.

Die romantische Liebesgeschichte entwickelt sich in einem langsamen Tempo. Sie ist in einem angenehmen Stil geschrieben, rührt ans Herz und trägt märchenhafte Züge, wie der Titel des Romans verspricht. Alles in allem hat mir dieser Roman gut gefallen. Es ist eine angenehme, leichte Lektüre für zwischendurch, nicht ohne Tiefgang.

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