Platzhalter für Profilbild

Alphafrau

Lesejury Star
offline

Alphafrau ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Alphafrau über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2018

Zwischen Tüll und Tränen

Nächster Halt: Australien
0

Die Ehe ist die wichtigste Entdeckungsreise, die ein Mensch unternehmen kann." (Soeren Kierckegaard)

Wenn man so will, ist Hochzeit ein ewig junges Thema. Katy Colins zeigt uns eine moderne Version in ...

Die Ehe ist die wichtigste Entdeckungsreise, die ein Mensch unternehmen kann." (Soeren Kierckegaard)

Wenn man so will, ist Hochzeit ein ewig junges Thema. Katy Colins zeigt uns eine moderne Version in ihrem neuen Roman "Nächster Halt Australien." Georgia ist glücklich verliebt und beruflich erfolgreich – also längst kein Mitglied mehr im Lonely Hearts Travel Club, der beliebten Reiseagentur für Singles. Sie gehört nun zu den Happy Hearts. Gemeinsam mit Ben reist sie nach Australien zu der Hochzeit ihrer besten Freundin. Eigentlich war es auch schon immer Georgias Traum, einmal eine Braut zu sein. Doch eine übereifrige Brautjungfer, ein verpatzter Junggesellinnenabschied und manch andere Katastrophe lassen Georgia die Ehe nun als gar nicht mehr erstrebenswert erscheinen. In Down Under steht ihre Welt auf einmal kopf. Wie möchte sie ihre Zukunft gestalten? Und vor allem mit wem an ihrer Seite?

Das Cover ist farbenfroh gestaltet und weckt die Reiselust im Betrachter. Der stilisierte Kofferanhänger gibt das Reiseziel an, und der schneeweiße Sandstrand mit dem niedlichen Känguruh weckt das Fernweh. Im Hintergrund erkennt man noch das Motiv eines Flugzeugs, das die Abenteuerlust schürt. Auch der Titel ist sehr gut gewählt und weckt eine gewisse Erwartungshaltung. Er wird in einer markanten, knalligen Farbe in Szene gesetzt; die Schrift ist etwas verspielt, was mir persönlich gut gefällt.

Katy Colins schreibt in einem frech-forschen Stil, der mich an die Bridget-Jones-Bücher von Helen Fielding erinnert. Sehr locker, ungezwungen und witzig. Wie in den vorhergegangenen Bänden aus der "Lonely Hearts Travel Club"-Reihe spielt die Autorin geschickt mit vielen Klischees; vor allem das übersteigerte Anspruchsdenken von zukünftigen Bräuten, die zwischen Tüll und Tränen taumeln, wird tüchtig auf die Schippe genommen.
Das Setting ist gut gewählt. Die Autorin läßt uns an einem Road-Trip der besonderen Art teilnehmen, macht den Leser mit vielen Sehenswürdigkeiten vertraut und entwirft ein sehr realistisches Bild von Down Under.

Katy Colins schenkt uns ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten. Die Protagonistin Georgia ist eine gereifte "Bridget Jones auf Reisen", die zwar ab und zu ins Fettnäpfchen tritt, aber ihre große Liebe längst gefunden hat und auf der Sonnenseite des Lebens angekommen ist. Glücklicherweise hat sie ihren Humor auf ihrem Road-Trip in Down-Under nicht verloren. Denn dort wartet eine besondere Herausforderung auf sie: ihre beste Freundin Shelley ist zu einer "Bridezilla" der Extraklasse mutiert, die beängstigende Stress-Symptome angesichts ihrer bevorstehenden Hochzeit zeigt und das (bescheidene) Budget - trotz oder gerade wegen eines Wedding-Planers - bis zur absoluten Schmerzgrenze hin überschreitet. Cara, die Cousine von Shelley, wiederum erfüllt das Klischee eines erfolgreichen Models in jeglicher HInsicht. Sie ist nicht nur ein schlecht gelaunter Hungerhaken, sondern auch eine anspruchsvolle Diva, die ihre Mitmenschen mit überzogenen Wünschen nervt. Alles in allem ist dieser Road-Trip kein Zuckerschlecken, aber er bringt Georgia in die richtige Spur. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Denn ihr sollt das Buch selbst lesen und euch euer eigenes Urteil bilden.

Kommen wir zu meinem ganz persönlichen Fazit. Katy Colins hat einen temperamentvollen, witzigen Roman vorgelegt, der mir ausgezeichnet gefallen hat. Gern vergebe ich 5 Sterne und erkläre es zu meinem Highlight im Monat Juni. Katy Colins, you saved my day. Thanks!

Veröffentlicht am 11.06.2018

Landliebe

Ein Landarzt zum Verlieben
0

Lachen ist die beste Medizin!

Dieses bekannte Sprichwort möchte ich meiner Rezension des Romans "Ein Landarzt zum Verlieben" voranstellen. Heike Denzau erzählt von der 28-jährigen Isa, deren Leben in ...

Lachen ist die beste Medizin!

Dieses bekannte Sprichwort möchte ich meiner Rezension des Romans "Ein Landarzt zum Verlieben" voranstellen. Heike Denzau erzählt von der 28-jährigen Isa, deren Leben in einer Sackgasse steckt. Seit 20 Jahren hat sie ihren Vater nicht gesehen, den sie schmerzlich vermisst; vom Mann fürs Leben ist weit und breit nichts zu entdecken; und nun muss sie auch noch ihr Medizinstudium unterbrechen, um ihrer Mutter in der Familienpension zu helfen. Als wäre das nicht genug, taucht in der Landarztpraxis, die Isa zu übernehmen hofft, handfeste Konkurrenz auf: Dr.Aaron Berner, der Neffe des alten Arztes. Trotz heftiger Gegenwehr bringt der charmante Aaron Isa ganz durcheinander. Denn da ist auch noch ein geheimnisvoller Pensionsgast, zu dem sich Isa unerklärlich hingezogen fühlt …

Ich geb's ja zu: das zauberhafte Cover, das eine ländliche Idylle spiegelt, hat mich magisch angezogen. Man blickt auf ein weißgetünchtes altes Bauernhaus mit himmelblauen Fensterläden und einem reetgedeckten Dach, das in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen, ruhig dahinplätschernden Bächlein gelegen ist. Die Rosen stehen in voller Blüte, und fast glaubt man, das Summen der Bienen zu hören.. hach!

Kehren wir in die Gegenwart zurück. Der kurze, knackige Titel des Romans ist Programm und zeigt uns, wohin unsere literarische Reise gehen wird. Der Plot ist nicht neu, klingt aber vielversprechend, und das Setting in einem beschaulichen Dorf passt perfekt. Heike Denzau hat die ländliche Idylle gut eingefangen; bei der Lektüre hat man ein klares Bild vor Augen und kann sich alle Schauplätze der Handlung vorstellen.

Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Isa, einer etwas naiv und leichtgläubig anmutenden jungen Medizin-Studentin geschildert, durchbrochen von einigen Briefen, die Jette, die beste Freundin von Isa, mit einem unbekannten Mann wechselt. Isa ist eine hilfsbereite, sympathische junge Frau, die ihr Herz manchmal auf der Zunge trägt, und man kann sich leicht mit ihr identifizieren. Auch die anderen Charaktere spiegeln die besondere Atmosphäre des Lebens auf dem Dorf, wo jeder jeden von klein auf kennt und man alles voneinander weiß. Besonders gut getroffen finde ich die bärbeißige, rechthaberische Oma von Isa, die ihren Kater mehr liebt als ihre Enkelin.

Heike Denzau schreibt in einem frischen, lockeren Stil, mit viel Herz und Humor. Natürlich ist die Handlung recht vorhersehbar, und große Überraschungen darf man nicht erwarten. Trotzdem möchte ich das Buch nicht in die Ecke der Trivial-Literatur rücken. Denn ernste Themen (Flüchtlingsproblematik, Krebs-Erkrankungen)werden in diesem Roman nicht ausgespart, sondern offen angesprochen, und es wird auch keine Patent-Lösung für alle Schwierigkeiten angeboten, mit denen die "Dörfler" im Laufe des Geschehens zu kämpfen haben.

Leider ist das Ende des Romans für mich nicht stimmig. Die bodenständige Studentin Isa hat sich niemals von ihren Angehörigen abgenabelt und macht sich nun mutterseelenallein auf den Weg nach Afrika, um ihre große Liebe auf eigene Faust auf einem anderen Kontinent zu suchen? Nein, diese extreme Entwicklung kann ich der Protagonistin nicht abnehmen. Das ist aber auch das einzige Haar, das ich in der Suppe finde. Ansonsten war dieser amüsante, moderne Liebesroman ganz nach meinem Geschmack, und ich würde ihn in den Koffer für den nächsten Sommerurlaub packen.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Goldrausch

Save You
0

Love is like a piece of gold, hard to find and hard to hold.

Dieses Sprichwort läßt sich auf den zweiten Teil der neuen Trilogie anwenden, den Mona Kasten vor wenigen Wochen präsentiert hat. Ihre Protagonistin ...

Love is like a piece of gold, hard to find and hard to hold.

Dieses Sprichwort läßt sich auf den zweiten Teil der neuen Trilogie anwenden, den Mona Kasten vor wenigen Wochen präsentiert hat. Ihre Protagonistin Ruby ist am Boden zerstört. Noch nie hatte sie für jemanden so intensive Gefühle wie für James — und noch nie wurde sie so verletzt. Sie wünscht sich ihr altes Leben zurück — als sie auf dem Maxton Hall College niemand kannte und sie kein Teil der elitären und verdorbenen Welt ihrer Mitschüler war. Doch sie kann James nicht vergessen, vor allem nicht, als dieser alles daransetzt, sie zurückzugewinnen.

Für den zweiten Teil der Trilogie ist das auffällige Cover, das ganz in Gold gehalten ist, beibehalten worden. Was den prägnanten Titel betrifft, hat man lediglch das Possessivpronomen ausgetauscht. Aus diesem Grunde ist der Wiederkennungswert in einer Buchhandlung relativ hoch.

Was den Inhalt des Romans betrifft, darf der Leser die weitere Entwicklung der komplizierten Liebesbeziehung zwischen Ruby, dem ehrgeizigen, sympathischen Mädchen aus einem einfachen Elternhaus, und James, dem arroganten, verwöhnten Erben eines renommierten Unternehmens, der gerade seine Mutter verloren hat, verfolgen. Aber auch die Entwicklung der (ungeplanten) Schwangerschaft von Lydia, der Zwillingsschwester von James, und die Ambitionen der aufstrebenden Bloggerin Ember, die sich in Sachen "Plus-Size"-Mode einen guten Namen möchte, stehen im Fokus des Geschehens.

Prinzipiell finde ich es lobenswert, dass Mona Kasten ihre Erzählperspektive variiert hat, um ihre Nebendarsteller zu Wort kommen zu lassen. Auf diese Weise kann sie der Handlung neuen Schwung verleihen, und der Leser sieht die Romanze von Ruby und James mal mit anderen Augen. Faktisch ist ihr die Umsetzung nicht gelungen. Denn alle Charaktere in diesem Roman sprechen die gleiche Sprache, will sagen: Mona Kasten verleiht ihnen keine individuelle Ausdrucksweise, wie wir aus dem echten Leben kennen. Wenn sie nicht den Namen des jeweiligen Erzählers ausdrücklich angegeben hätte, würde man keinerlei Unterschiede im Sprachduktus feststellen können.

Leider muss ich weitere Kritik an diesem Roman üben. Für meinen persönlichen Geschmack plätschert die Handlung mehr oder weniger dahin. Mona Kasten schreibt zwar in einem gefühlvollen, schönen Stil, aber sie hat nebensächliche Ereignisse zu breit ausgewaltzt und gängige Klischees in diesem literarischen Genre überstrapaziert. Vor allem der Cliffhanger wirkt melodramatisch und überzogen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Insgesamt hat der zweite Teil der Trilogie meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Aus diesem Grunde kann ich heute nur 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Befreit

Helle Nächte am Meer
0

Mit ihrem Roman "Helle Nächte am Meer" nimmt Sheila O'Flanagan ihre Leser mit auf eine Reise ins Ungewisse, die von Dublin über Paris bis an die französische Atlantikküste führt. Im Mittelpunkt steht Imogen, ...

Mit ihrem Roman "Helle Nächte am Meer" nimmt Sheila O'Flanagan ihre Leser mit auf eine Reise ins Ungewisse, die von Dublin über Paris bis an die französische Atlantikküste führt. Im Mittelpunkt steht Imogen, deren Leben nach außen hin perfekt wirkt. Ihre Ehe ist harmonisch, ihr attraktiver Ehemann trägt sie auf Händen, und sie hat immer betont, wie glücklich sie ist. Als Imogen plötzlich verschwindet sind alle, die sie kennen, schockiert. Hinter der wohlgeordneten Fassade einer glücklichen Beziehung ist offenbar nichts, wie es scheint. Imogen weiß, dass sie einen Neuanfang wagen muss, um wieder die Frau zu sein, die sie einmal war, und sie hofft, im Süden Frankreichs, in dem kleinen Ort am Meer, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat, zur Ruhe zu kommen. Aber die Vergangenheit ist ihr auf den Fersen, denn ihr Mann versucht mit aller Macht, sie zurückzuholen.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mein Blick ist gleich an diesem zauberhaften Cover hängengeblieben. Es ist in maritimen Farbtönen gehalten, die geschickt alle Farben der französischen Flagge aufgreifen, und verbreitet eine frische, heitere Stimmung. Der Betrachtet blickt direkt auf eine gemütliche Sonnenterrasse, die einen traumhaften Blick auf die gegenüberliegende Küste bietet, und meint die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut zu spüren. Für meinen Geschmack ist der Titel "Helle Nächte am Meer" etwas irreführend. Denn hier geht es weniger um einen vergnügten Urlaub in einem beliebten Ferienort an der französischen Atlantikküste als um eine kritische Auseinandersetzung einer erwachsenen Frau mit der eigenen Vergangenheit.

Natürlich ist der Plot nicht neu, aber er ist gut umgesetzt worden, und das Setting an der französischen Altantikküste, die für ein ganz anderes Lebensgefühl als die Großstadt Dublin steht, sorgt für die richtige Atmosphäre. Sheila O' Flanagan schreibt in einem angenehmen Stil, und der Einstieg in dieses Buch ist mir leicht gefallen. Nach wenigen Seiten mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, was nicht zuletzt an der starken Protagonistin Imogen liegt. Sie ist eine zutiefst verunsicherte junge Frau, die sich zur Flucht aus einer bedrückenden Beziehung entschlossen hat und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln an der französischen Atlantikküste macht. Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat vollzieht sie eine bemerkenswerte Entwicklung und blüht auf wie eine Pflanze, die endlich wieder das strahlende Sonnenlicht genießen darf. Sie legt ihre reservierte Haltung gegenüber anderen Menschen ab, knüpft viele neue Kontakte, stellt sich ihrer verdrängten (nicht immer glücklichen) Vergangenheit und entwickelt sich zu dem glücklichen Menschen, der sie in ihrer Kindheit gewesen ist.

Mir hat diese berührende Geschichte gut gefallen, die ein ernstes Thema auf eine feinfühlige Weise vermittelt. Aus diesem Grunde vergebe ich gern 4 Sterne und spreche eine klare Lese-Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Zu heiß gekocht...

Strandrosensommer
0

Als kleines Mädchen habe ich die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm geliebt, und als ich den Roman "Strandrosensommer" von Tanja Janz gelesen habe, fühlte ich mich automatisch an das Märchen "Der ...

Als kleines Mädchen habe ich die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm geliebt, und als ich den Roman "Strandrosensommer" von Tanja Janz gelesen habe, fühlte ich mich automatisch an das Märchen "Der süße Brei" erinnert. Auch in diesem modernen Unterhaltungsroman kehrt dieses bekannte Motiv wieder, auch wenn die Handlung in dem bekannten Nordseeheil- und Schwefelbad Sankt Peter Ording spielt.

Pfahlbauten, kilometerweiter weißer Sandstrand, blühende Strandrosen und das Rauschen vom Meer - fast hätte Inga vergessen, wie schön es in St. Peter-Ording ist. Nachdem ihr Freund sich zur Selbstfindung nach Indien aus dem Staub gemacht hat, ist Inga ebenfalls reif für eine Auszeit. Sie besucht Tante Ditte, die auf einem wunderschönen alten Pferdehof an der nordfriesischen Küste lebt. Doch Inga macht eine böse Überraschung, denn der Hof steht kurz vor der Pleite. Der einzige Ausweg scheint eine zündende Geschäftsidee oder ein mittelgroßes finanzielles Wunder zu sein. Inga krempelt die Ärmel hoch - und das Glück ist mit den Fleißigen …

Das Cover des Romans greift die malerische Kulisse an der Nordsee auf. Der Betrachter blickt direkt auf einen reetgedeckten Gutshof, der nur wenige Meter vom goldgelben Sandstrand entfernt zu sein scheint. Dort steht der praktische VW Bulli "Rosi", welcher der Protagonistin Inga im Laufe der Handlung wertvolle Dienste bei der Beköstigung von Feriengästen leisten wird. Der eher nichtssagende Titel verspicht eine leichte Lektüre, wie man sie sich in seinem Urlaub an einem beliebten Ferienort wünscht.

Leider ist der triviale Plot nichts Neues und wird hier zum wiederholten Male aufgewärmt. Durch diese Vorgehensweise wird die banale Story nicht besser, und auch das Setting an der wunderschönen Nordsee kann nicht mehr viel retten. Das Geschehen wird aus der Perspektive von zwei Protagonisten, nämlich Inga und Tante Ditte, erzählt. Diese zwei Handlungsstränge sind in sich schlüssig und untrennbar miteinander verbunden. Leider plätschert die Handlung ohne große Höhepunkte dahin und hält keinerlei Überraschungen für den Leser bereit.

Die Protagonisten erfüllen alle marktgängigen Klischees und wirken extrem überzeichnet. Dies gilt nicht nur für die fleißige, patente Inga, die den herabgewirtschafteten Friesenhof zu neuem Glanz verhilft und sich mit ihrem selbstgekochten Milchreis eine goldene Nase verdient, sondern vor allem für Tante Ditte, die keineswegs wie eine erfahrene, tüchtige Gutsherrin wirkt, sondern einen naiven, weltfremden Eindruck macht und mit ihren besten Freundinnen einem ausgefallenen Hobby frönt. Für meinen Geschmack werden die spiritistischen Sitzungen im Friesenhof im Laufe des Geschehens überstrapaziert - und ganz ehrlich: das mit den Geisterbeschwörungen verbundene rosarote Happy-End für alle Bewohner des Friesenhofes ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Aus diesem Grunde kann ich nur drei Sterne für einen leichten, sehr seichten Roman vergeben, den man an einem sonnigen Tag im Strandkorb am Strand in einem Rutsch durchlesen und sofort wieder vergessen kann. Schade