Äther und Chili - das Rezept geht auf
Franz oder gar nichtIn dem Roman "Franz oder gar nicht" erzählt die Autorin Nikola Hotel eine heitere Liebeskomödie. Im Mittelpunkt steht die junge Anästhesistin Josephine, die ausgerechnet dem attraktiven Fernsehkoch Raphael ...
In dem Roman "Franz oder gar nicht" erzählt die Autorin Nikola Hotel eine heitere Liebeskomödie. Im Mittelpunkt steht die junge Anästhesistin Josephine, die ausgerechnet dem attraktiven Fernsehkoch Raphael Franz während einer Operation einen Schneidezahn abbricht. Als sie sich bei ihm für das Malheur entschuldigen möchte, sprühen bereits die Funken zwischen ihnen, und sie verstricken sich in ein turbulentes Abenteuer, in dem Josephine von einem Schlamassel in den nächsten stolpert.
Leider passt das Cover des Romans gar nicht zur der Handlung des Romans. Denn es zeigt ein Zebra bei einer artistischen Darbietung auf einem Hochseil, während ein anderes Zebra seinen Blick bewundernd gen Himmel richtet. An und für sich ist die Idee witzig; aber hier finde ich sie etwas fehl am Platz.
Dahingegen spielt der einprägsame Titel mit einem Sprichwort und fängt den witzigen Charakter des Romans gut ein. Durch die verwendeten farbigen Großbuchstaben wirkt er direkt als Eye-Catcher und zieht die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich. Der Untertitel "Fernsehköche küsst man nicht" ist dezent in Schwarz abgesetzt und in kursiver Schrift gehalten.
Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Josephine Henning ist eine liebenswerte, leicht chaotische Narkoseärztin, die sich selbst in haarsträubende Situationen manövriert. Raphael Franz erinnert an den britischen Star-Koch Jamie Oliver und ist mit seinem attraktiven Äußeren und dem verwuschelten Haar eine gelungene Mischung aus Lausbub und Womanizer.
Der humorvolle Schreibstil von Nikola Hotel gefällt mir gut. Das Geschehen wird aus den unterschiedlichen Perspektiven von Josephine und Raphael erzählt, wobei noch einige Ausschnitte aus einer fiktiven Biographie des Fernsehkochs und ein köstliches Rezept für Tomatensugo aus der Küche des Meisters eingestreut werden. Das Buch lässt sich leicht und locker lesen, lebt von der großartigen Situationskomik und garantiert gute Unterhaltung. Allerdings ist der Verlauf der Geschichte sehr vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungen. Deshalb kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.