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Veröffentlicht am 12.02.2021

Süß wie Schokolade

Das Leben braucht mehr Schokoguss
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Hot chocolate is like a hug from the inside. Deshalb habe ich mir eine Heiße Schokolade gegönnt, als ich mich an einem eisigkalten Winterwochenende im Februar auf dem Sofa in meine Lieblingsdecke gekuschelt ...

Hot chocolate is like a hug from the inside. Deshalb habe ich mir eine Heiße Schokolade gegönnt, als ich mich an einem eisigkalten Winterwochenende im Februar auf dem Sofa in meine Lieblingsdecke gekuschelt und den zuckersüßen Roman "Das Leben braucht mehr Schokoguss. Ein romantischer Feelgood-Roman in einer Schokoladenmanufaktur" gelesen habe. Der romantische Feelgood-Roman ist das erste Buch von Ella Lindberg, die vielen aufmerksamen Leserinnen bereits als Mara Winter in guter Erinnerung geblieben ist, und spielt in einer kleinen inhabergeführten Schokoladenmanufaktur.

»Ich kann spüren, wie die Erdbeer-Sahne-Füllung der Praline auf meiner Zunge zergeht, wie das Karamell schmilzt und die weiße Schokolade meinen Gaumen kitzelt. Ja, das ist das Paradies.«
Mias Praktikum in einer Schweizer Schokoladen-Manufaktur könnte so schön sein: die Schweizer Berge genießen, nette Kollegen kennenlernen und Schokolade, so viel sie will. Die Realität sieht leider etwas anders aus. Die Manufaktur hat finanzielle Schwierigkeiten, keiner fühlt sich für Mia verantwortlich, und dann soll sie auch noch der im Sterben liegenden Großmutter des Juniorchefs vorspielen, sie sei dessen Verlobte Isabella. Widerwillig lässt sich Mia auf die falsche Liebesgeschichte ein und muss bald feststellen, dass sie sich nicht nur in die Schweizer Berge und die skurrile Belegschaft der Schokoladen-Manufaktur verliebt hat – sondern auch in ihren Chef Fabian. Da taucht plötzlich die echte Isabella auf und macht das Liebes-Chaos perfekt.
Aber wer sagt eigentlich, dass Schokolade keine Probleme lösen kann?

Das hübsche Cover hat mich direkt angesprochen. Die zarte Schleife hat mich an eine teure Pralinenschachtel erinnert, der kräftige Pink-Ton spricht für eine klassische Liebesgeschichte, und die grob skizzierte stolpernde Frau erinnert an Mia, die sympathische Protagonistin, der stets witzige Missgeschicke passieren. Eine gelungene Mischung!

Mal unter uns: Das Setting in einer familiär geführten Schokoladenmanufaktur mitten in der Schweiz könnte gar nicht besser gewählt sein. Schließlich hat ein international tätiger Schokoladenhersteller seinen Sitz in Kilchberg am Zürichsee.

Das Geschehen wird aus der Sicht von Mia erzählt, einer 26 Jahre alten Studentin, die gerade ein Praktikum absolviert. Sie ist eine liebenswerte, kreativ veranlagte Protagonistin, die eine ausgeprägte Schwäche für Schokolade hat und sich mit ihren neuen Aufgaben (und dem krisengeschüttelten Familienbetrieb, in dem längst nicht mehr alles rund läuft) absolut identifiziert.

Ella Lindberg ist eine charmante, humorvolle, moderne Liebesgeschichte gelungen, die auf der Zunge zergeht wie feine Schweizer Schokolade. Mir hat der kleine Blick hinter die Kulissen einer Schokoladenmanufaktur sehr gefallen, und tatsächlich konnte ich gar nicht mehr die Finger von diesem zuckersüßen Buch lassen, wie ich es sonst nur von meiner Lieblingsschokolade kenne. Ella Lindberg hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert - und das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Alles in allem bietet dieser Feelgood-Roman eine unwiderstehliche Mischung für unterhaltsame Lesestunden – mit oder ohne Schokolade.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Ein neuer Anfang

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Hin und wieder leide ich unter akutem Meerweh. Deshalb habe ich mich gern von einem historischen Roman einfangen lassen, der an der Ostsee spielt. "Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang" ist das erste ...

Hin und wieder leide ich unter akutem Meerweh. Deshalb habe ich mich gern von einem historischen Roman einfangen lassen, der an der Ostsee spielt. "Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang" ist das erste Buch, das ich von Michaela Grünig lese. Es bildet den Auftakt der "Palais Heiligendamm"-Reihe, die sich um das wechselhafte Schicksal einer bürgerlichen deutschen Hoteliersfamilie in Heiligendamm, Bad Doberan, in Mecklenburg-Vorpommern dreht.

Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat große Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ...

Das hübsche Cover ist perfekt auf das literarische Genre abgestimmt. Man sieht eine schlicht gekleidete hübsche junge Frau die Promenade entlangflanieren, im Hintergrund ist ein großes Hotel zu erkennen.

Schauplatz des Geschehens ist Heiligendamm, ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht, die sich im Deutschen Kaiserreich zu einem beliebten Ferienort entwickelte. Die Handlung erstreckt sich von 1912 bis 1918, wir erleben die sorglose Vorkriegszeit, den schrecklichen Ersten Weltkrieg und die erzwungene Abdankung des Deutschen Kaisers hautnah mit.

Für meinen persönlichen Geschmack wirkt dieser historische Roman etwas zu überfrachtet. Das Aufgebot an handelnden Personen ist beachtlich; wir verfolgen nicht nur die Schicksale der vermögenden bürgerlichen Familie Kuhlmann, sondern auch ihrer zahlreichen Angestellten. An dieser Stelle erwähnen möchte ich zwei Frauen, die aus dem Rahmen des Üblichen herausfallen: Elisabeth Kuhlmann, eine temperamentvolle junge Frau, die sich nicht mit einer guten Partie begnügen, sondern lieber in das Hotelbusiness einsteigen möchte, und Minna, eine fleißige Zofe, die einen neuen beruflichen Weg einschlagen und im Palais Heiligendamm das Koch-Handwerk von der Pike auf erlernen darf. Man wird geradezu erschlagen von der Fülle von dramatischen Ereignissen, die sich im Palais Heiligendamm (und anderen Schauplätzen) abspielen.

Dennoch hat mir dieser leicht und locker geschriebene, unterhaltsame historische Roman gut gefallen. Wie wird es wohl mit den Protagonisten dieser Reihe weitergehen? Warten wir es ab...

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Lebens-Kunst

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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"Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" ist das literarische Debüt von Alena Schröder, einer deutschen Schriftstellerin, Kolumnistin und Journalistin , die vom Erbe unserer Mütter erzählt.

Berlin, ...

"Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" ist das literarische Debüt von Alena Schröder, einer deutschen Schriftstellerin, Kolumnistin und Journalistin , die vom Erbe unserer Mütter erzählt.

Berlin, 2017. Die 27-jährige Hannah Borowski bekommt einen Brief, der sie als mögliche Erbin eines verschollenen jüdischen Kunstvermögens ausweist. Warum weiß sie nichts von ihrer jüdischen Familie? Warum will ihre Großmutter Evelyn — ihre einzige lebende Verwandte — nicht darüber sprechen?
Rostock, 1924. Senta Köhler, 18 Jahre alt, ist ungewollt schwanger. Der Vater des Kindes, ein hochdekorierter Fliegerheld aus dem Ersten Weltkrieg, verspricht, sie zu heiraten. Den Plan, mit ihrer besten Freundin Lotte nach Berlin zu gehen, muss sie begraben. Als die Ehe nach zwei Jahren zerbricht, stellt Sentas Mann sie vor eine Entscheidung: Er willigt nur in die Scheidung ein, wenn Evelyn, die gemeinsame Tochter, bei ihm bleibt. Senta geht ohne ihr Kind nach Berlin. Berlin, 1927. Senta findet Arbeit beim Berliner Tageblatt und steigt von der Schreibkraft zur Journalistin auf. Sie heiratet einen jüdischen Kollegen, Julius Goldmann, dessen Vater Itzig ein angesehener Kunsthändler ist. Sie und ihr Mann werden Teil der Berliner Kunst- und Kulturszene. Schließlich fliehen beide vor den immer stärker werdenden Repressalien der Nationalsozialisten. Erst fast hundert Jahre später schließt sich der Kreis.

Das wunderschöne Cover ist ein echter Hingucker in jeder Buchhandlung. Der Hintergrund ist in einem schlichten Dunkelblau gehalten, von dem sich üppige, in verschiedenen Brauntöten schimmernde Blüten und fein stilisierte Vögel wirkungsvoll abheben. Auch der ausgefallene Titel, der an eine kurze sachliche Beschreibung eines Kunstwerkes erinnert, ist perfekt in einem cremefarbenen Kreis in Szene gesetzt worden.

"Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" ist eine außergewöhnliche historische Familiensaga, die von vier (komplizierten) Generationen von Frauen erzählt. Auf den ersten Blick weisen sie keinerlei Gemeinsamkeiten auf, dennoch ziehen sich schwierige Mutter-Tochter-Beziehung wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, das aus wechselnden Erzählperspektiven und zeitlichen Ebenen von den Goldenen Zwanziger Jahren bis zur aktuellen Gegenwart (2017) erzählt wird.

Weder der stetige Perspektivenwechsel noch die zeitlichen Sprünge stören den Lesefluss; im Gegenteil, diese packende Lektüre hat mich gleich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Alena Schröder hat sämtliche Charaktere gründlich ausgearbeitet; sie zeigt bestimmte Typen von Menschen, wie wir sie aus dem realen Leben kennen. Ihr Buch kreist vordergründig um verschollene Kunstwerke, die ihren rechtmäßigen (jüdischen) Besitzern während des Nationalsozialismus gestohlen und beschlagnahmt worden sind. Gleichzeitig werden viele weitere komplexe Frauen-Themen (Emanzipation, Selbstverwirklichung, Vereinbarung von Erwerbstätigkeit und Mutterschaft usw.) gestreift.

"Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" ist keine einfache, aber eine fesselnd geschriebene, mitreißende Lektüre, die nicht nur kunstinteressierte Leser begeistern wird. Für mich ist dieses faszinierende Buch ein literarisches Kunstwerk und mein absolutes Lese-Highlight im Januar 2021.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Wiedersehen in Limone

Limoncello und die wahre Liebe
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Nach dem vielversprechenden Auftakt "Zitronenduft und zarte Küsse" schenkt Lotte Römer uns mit ihrem Roman "Limoncello und die wahre Liebe" die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung ihrer erfolgreichen Reihe ...

Nach dem vielversprechenden Auftakt "Zitronenduft und zarte Küsse" schenkt Lotte Römer uns mit ihrem Roman "Limoncello und die wahre Liebe" die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung ihrer erfolgreichen Reihe "Liebe am Gardasee". Ihr eine romantische Liebesgeschichte mit dem Geschmack von Limoncello und Cantuccini gelungen, die garantiert die Bestseller-Listen stürmen wird.

Elli ist urlaubsreif. Allein ihre Tochter großzuziehen und gleichzeitig eine Werbeagentur zu leiten ‒ das ist eine wahre Herausforderung! Gut, dass es Antonellas gemütliches Hotel gibt, wo Elli sich sofort wohlfühlt. Bei einer Bergwanderung kommt es zu einem Unfall, und wäre da nicht Sandro, der sie aus ihrer misslichen Lage rettet, hätte es böse ausgehen können. Sie fühlt sich sofort zu diesem besonderen Mann hingezogen ‒ obwohl Sandro eigentlich zu alt für sie ist und Elli ohnehin nicht mehr an die große Liebe glaubt. Lässt Elli sich auf Sandro ein? Vertraut sie auf ihr Gefühl oder siegt am Ende der Verstand? Als dann noch ihr Ex-Mann und Vater ihrer Tochter ins herbstliche Limone kommt, ist das Chaos perfekt.

Das schöne Cover hat in mir gleich die Erinnerungen an meinen letzten traumhaften Urlaub am Gardasee geweckt, den ich in Limone sul Garda, dem idyllischen Schauplatz der "Liebe am Gardasee"-Reihe verbringen durfte. Man träumt sich gleich in ein italienisches Ristorante, wo man an einem rustikal eingedeckten Tisch eine erfrischende Lemon Sprizz oder einen köstlichen Limoncello probieren kann, die in dem beliebten Ferienort aus den herrlichen Zitrusfrüchten, die dekorativ in Szene gesetzt worden sind, hergestellt werden.

"Limoncello und die wahre Liebe" schenkt uns ein Wiedersehen mit lieb gewordenen Protagonisten in der gemütlichen Pension Casa Felicita, die von der warmherzigen Italienerin Antonella in Limone sul Garda geführt wird. Im Mittelpunkt steht Elli, die in dem ersten Band einen harten Schicksalsschlag ertragen musste, als sie von einer ehemaligen Mitarbeiterin ihrer Werbeagentur über eine Affäre ihres chronisch untreuen Mannes aufgeklärt worden war. Nach der Trennung hat sie die Leitung des familieneigenen Unternehmens in München übernommen; darüber hinaus zieht sie ihre geliebte Tochter Amrei allein groß, unterstützt von einem britischen Au Pair Mädchen. Elli ist eine liebenswerte, sympathische Protagonistin, mit der man sich leicht identifizieren kann. Trotz der bitteren Enttäuschung hat sie den Glauben an die wahre Liebe nicht aufgegeben. Man gönnt ihr das neues Glück mit dem wesentlich älteren Sandro, einem engagierten Tierschützer, der sich aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen hat und seinen Lebensinhalt in der Rettung von bedrohten Tieren gefunden hat. Sandro hat selbst seine einzige Tochter allein großziehen müssen; er kann sich gut in die schwierige Situation von Elli einfühlen und schließt nicht nur die schöne junge Frau, sondern auch das lebhafte kleine Kind in sein Herz. Das ungleiche Paar muss gegen viele hartnäckige Vorurteile ankämpfen, bis es sein (redlich verdientes) Happy-End genießen darf.

Limone sul Garda ist immer eine Reise wert. Mich hat diese bezaubernde, locker und leicht geschriebene Liebesgeschichte über eine "unmöglich" erscheinende Liebe vollkommen überzeugt, und ich kann sie allen Menschen empfehlen, die sich in den Zeiten der Pandemie nach Italien träumen möchten. Ciao!

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Weil ich von dir träumte

Weil ich von Dir träumte
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"Weil ich von dir träumte" ist das zweite Buch, das ich von Emma Wagner lese, die aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken ist. Sie entführt uns auf die malerische Insel Korsika und erzählt von ...

"Weil ich von dir träumte" ist das zweite Buch, das ich von Emma Wagner lese, die aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken ist. Sie entführt uns auf die malerische Insel Korsika und erzählt von einem zerstörerischen Familiengeheimnis und eine Liebe gegen alle Widerstände.

Seit ihrer Kindheit wird die Künstlerin Justine von einem wiederkehrenden Albtraum gequält, den sie in ihren Werken zu verarbeiten versucht. Als bei ihrer Ausstellung der geheimnisvolle Raphaël auftaucht, verspürt sie sofort eine Verbindung zu ihm. Fasziniert folgt sie ihm nach Korsika und schon bald zieht nicht nur er, sondern auch die die Insel sie in ihren Bann. Aber warum will ihr Vater sie um jeden Preis zurückholen? Und wieso reagieren die Bewohner eines kleinen Bergdorfes so abweisend auf sie? Gemeinsam mit Raphaël begibt sie sich auf die Suche nach Antworten. Und stößt auf eine Geschichte von Liebe und Hass, die ihr bisheriges Leben in Frage stellt.

Niemand, der das wunderschöne Cover betrachtet, wird sich seinem Zauber entziehen können. Man sieht eine schmale Frauengestalt inmitten einer blühenden Landschaft, die von einer Anhöhe auf ein abgelegenes Dorf im Tal zu blicken scheint. Die warmen Farben lassen von einem heißen Sommertag auf Korsika träumen, der vor unseren Augen langsam ausklingt. Der aussagekräftige Titel rührt an verschüttete, unbewusste Erinnerungen, die irgendwo tief in unserem Herzen verborgen sind.

Die Handlung spielt in den USA und auf Korsika, das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven, nämlich in der Gegenwart aus der Sicht von Justine James, einer aufstrebenden, traumatisierten Fotografin, und in der Vergangenheit (30 Jahre früher) von Letizia Caratoli, einer künstlerisch begabten stolzen Korsin, erzählt. Sie sind interessante Frauengestalten, die im Mittelpunkt einer dramatischen, erschütternden Geschichte stehen, die von Liebe und Hass auf Korsika, einer bergigen Mittelmeerinsel erzählt. Auch wenn wir in einer modernen Welt leben, sind Ehre und Nationalstolz nach wie vor wichtige Begriffe für die Korsen, und die mythenumwobene Blutrache (Vendetta) in ihrer Geschichte verankert. Letizia ist in diese festgefügten Strukturen hineingeboren worden, ihre tiefen Gefühlen für Matteu, der als Mitglied einer verfeindeten Familie betrachtet wird, steht unter einem schlechten Stern und beschwört folgenschwere Ereignisse herauf.

"Weil ich von dir träumte" hat mich in das neue Jahr begleitet und mir viele unvergessliche Lesemomente geschenkt. Gern habe ich mich nach Korsika geträumt, dessen rauhe Schönheit von Emma Wagner anschaulich beschrieben worden ist. Fast glaubte ich den unvergleichlichen Duft der Macchia, des artenreichen immergrünen Buschwaldes, riechen zu können, als ich den Spuren von Letizia und Justine gefolgt bin. Emma Wagner hat mich mit diesem Werk verzaubert. Deshalb möchte ich es allen Leserinnen ans Herz legen, die sich in den Zeiten der Pandemie auf eine literarische Reise begeben möchten.



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