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Veröffentlicht am 17.09.2020

Die letzten Zeilen

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
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Endlich ist es soweit: Der letzte Band "Die letzten Zeilen" der Fantasy-Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" ist auf dem Buchmarkt erhältlich. Nachdem ich von den ersten zwei Büchern geflasht war, ...

Endlich ist es soweit: Der letzte Band "Die letzten Zeilen" der Fantasy-Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" ist auf dem Buchmarkt erhältlich. Nachdem ich von den ersten zwei Büchern geflasht war, habe ich wirklich die Tage im Kalender gezählt, bis ich mein absolutes Herzensbuch in meinen Händen halten durfte.

Die magische Buchwelt, in der Romanfiguren ihr eigenes Leben führen, ist für die Londonerin Hope Turner zur zweiten Heimat geworden. Doch das Geheimnis um die Buchwelt ist bedroht, und Hope hat sich dem Bund aus Menschen und Romanfiguren angeschlossen, um es zu schützen. Ihr Gegenspieler Quan Surt hat es vollbracht, die Barriere zwischen den beiden Welten zu durchbrechen. Seitdem ist es auch Buchgestalten möglich, in die reale Welt zu reisen, selbst den übelsten Bösewichten ...

Wie die bereits erschienen Bücher aus dieser erfolgreichen Reihe hat der letzte Band dank seines wunderschönen Covers einen hohen Wiedererkennungswert. Der Blick des Betrachters fällt auf ein vertraut wirkendes Paar, das aus sich heraus in einem hellen Gold zu strahlen scheint. Im Hintergrund kann man die Silhouette einer Stadt ausmachen. Alles ist in ein sanftes Licht getaucht, das in einem zarten Rose-Ton schimmert.

Ehrlich gestanden, habe ich immer einen weiten Bogen um Fantasy gemacht. Bis ich zufällig diese außergewöhnliche Reihe für mich entdeckt habe, die mich tief in meinem Inneren berührt hat. Echte Büchermenschen lieben es, sich in fremde Bücherwelten zu träumen. Deshalb war der Gedanke verlockend, mit Hope Turner auf eine aufregende Entdeckungsreise zu gehen, vertraute literarische Figuren von einer anderen Seite kennenzulernen und seinen persönlichen Helden im Kampf gegen das Böse zur Seite zu stehen.

Der dritte Teil bietet einen dramatischen Show-Down, mit vielen dramatischen Ereignissen und überraschenden Wendungen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Angesichts der existenziellen Bedrohungen hat Hope zum ersten Mal die Kraft, sich ihren wahren Gefühlen für einen treuen Freund zu stellen, die sie bis dato verdrängt hatte. Wenn man einmal mit der Lektüre begonnen hat, mag man nicht mehr aufhören. Leider sind die letzten Zeilen viel schneller erreicht als wir gedacht haben...

Abschied nehmen tut weh. Doch wir müssen positiv denken. Wir lassen unsere lieb gewonnenen Protagonisten gut versorgt in der Buchwelt zurück. Nach vielen Irrungen und Wirrungen haben Hope und Rufus ihr persönliches Happy-End gefunden und dürfen sich auf ein weiteres spannendes Abenteuer (das Leben zu zweit) freuen. Drücken wir ihnen die Daumen, dass sie ihr gemeinsames Glück bewahren können - und der kreativen Autorin Mary E. Garner alias Mirjam Müntefering die Daumen, dass sie uns in nicht allzu ferner Zukunft mit einem neuen faszinierenden Roman überraschen wird.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Die Tochter des Zauberers

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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"Meine Sicht der entscheidenden Themen der modernen Gesellschaft ist eher emotional als intellektuell – nicht dogmatisch, sondern menschlich. …
Das einzige „Prinzip“, an das ich mich halte, ist mein hartnäckiger ...

"Meine Sicht der entscheidenden Themen der modernen Gesellschaft ist eher emotional als intellektuell – nicht dogmatisch, sondern menschlich. …
Das einzige „Prinzip“, an das ich mich halte, ist mein hartnäckiger Glaube an einige grundlegende moralische Ideale – Wahrheit, Ehre, Anstand, Freiheit, Toleranz." (Erika Mann, 1943)

Meiner Ansicht nach spiegelt dieses Zitat die klare Haltung von Erika Mann, der ältesten Tochter von Thomas Mann, des Nobelpreisträgers für Literatur. Hinter ihrem berühmten Vater muss Erika Mann sich nicht verstecken. Sie ist eine faszinierende, schillernde Persönlichkeit, die von Heidi Rehn in ihrem Buch "Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben" einfühlsam portraitiert wird. Es spiegelt einen wichtigen Abschnitt im Leben. von Erika Mann und bildet bereits den 14. Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", der vom Aufbau Verlag herausgegeben wird.

New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?

Wie alle Bände aus dieser Reihe ist das Cover in Sepia-Tönen gehalten. Das Auge des Betrachters fällt auf eine attraktive Frau, die lässig gekleidet über eine Brücke flaniert. Sie trägt einen dunklen Anzug mit einer weißen Bluse, ihre dunklen Haare sind zu einem modischen Kurzhaarschnitt frisiert. Ihre androgyne Erscheinung kokettiert mit den zwei Geschlechterrollen und spiegelt die bisexuellen Neigungen von Erika Mann..

Erika Mann ist keine Heldin, die sich leicht fassen lässt. Sie ist eine schwierige Persönlichkeit, mit vielen Ecken und Kanten und einem harten, unbeugsamen Wesen. Ihrem drogensüchtigen, labilen Bruder Klaus gegenüber war sie stets loyal, ihre jeweiligen Lebensgefährten konnten sich nicht auf sie verlassen. Ohne Rücksicht auf Verluste stürzte sie sich in wechselnde Liebesaffären mit Männern und Frauen.

Heidi Rehn lässt uns tief eintauchen in die komplizierten familiären Verhältnisse der Manns und erzählt nicht nur von einer bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen, mutigen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten musste. Sie beeindruckt mit ihrem enormen Fachwissen und lässt uns teilhaben an der persönlichen Entwicklung der Protagonistin, die von vielen politischen und sozialen Umbrüchen geprägt war. Erika Mann war eine engagierte, selbstbewusste Frau, die sich für Demokratie und Meinungsfreiheit stark machte und gegen das nationalsozialistische Terror-Regime kämpfte, das sie aus ihrer deutschen Heimat vertrieben hatte. Nachdem sich ihre Hoffnungen, ihr antifaschistisches Kabarett "Die Pfeffermühle" auf einer amerikanischen Bühne fortzuführen, wegen der kulturellen Unterschiede zerschlagen hatten, entwickelte sie sich zu einer gefragten politischen Rednerin, welche aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen über die Verhältnisse in Deutschland aufklären konnte.

Dieses komplexe Buch ist keine leichte Lektüre. Dennoch möchte ich es jedem Leser ans Herz legen, der einen Funken politischen Bewusstseins besitzt und kritisches (Mit-) Denken schätzt.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Ein Gefühl von Hoffnung

Ein Gefühl von Hoffnung
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Mit dem Roman "Ein Gefühl von Hoffnung" hat Eva Völler den zweiten (und letzten?) Band ihrer Reihe "Die Ruhrpott-Saga" vorgelegt, der mitten nach Essen im von Krisen geschüttelte Ruhrgebiet Ende der 1950er ...

Mit dem Roman "Ein Gefühl von Hoffnung" hat Eva Völler den zweiten (und letzten?) Band ihrer Reihe "Die Ruhrpott-Saga" vorgelegt, der mitten nach Essen im von Krisen geschüttelte Ruhrgebiet Ende der 1950er Jahre führt.

Das drohende Zechensterben treibt die Bergleute auf die Barrikaden. Johannes, der sich nach seinem schweren Unfall als Gewerkschafter engagiert, kämpft für die Interessen der Belegschaften. In diesen Zeiten des Umbruchs suchen die junge Buchhändlerin Inge und ihre rebellische Schwester Bärbel ihren Platz im Leben, jede auf ihre Art. Doch immer mehr Konflikte belasten den Familienfrieden, als eine unmögliche Liebe entsteht .

Das in Sepia-Tönen gehaltene Cover spiegelt den Zeitgeist der 1950er Jahre. Man sieht eine tüchtige Hausfrau ihre frisch gewaschene Wäsche auf einer Leine aufhängen, während im Hintergrund der Hammerkopf einer Zeche zu sehen ist. Zum Nachdenken regt der interessante Titel des Buches an. Denn Hoffnung gibt Menschen die Kraft, weiterzuleben, zumal wenn sie einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben..

Mit ihrem historischen Roman "Ein Gefühl von Hoffnung" schenkt Eva Völler schenkt uns ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Protagonisten, die wir im ersten Band "Ein Traum vom Glück" kennengelernt. Ihr Buch atmet viel Lokalkolorit, was nicht nur durch der anschauliche Beschreibung aller Schauplätze, sondern auch durch der unverfälschten, umgangssprachlichen Ausdrucksweise aller fiktiven Charaktere geschuldet ist. Im Mittelpunkt stehen wiederum starke Frauengestalten wie die rebellische Schülerin Bärbel, die tüchtige Buchhändlerin Inge und die bärbeißige, herzensgute Oma Mine, in deren kleinem Siedlungshaus alle Fäden der Handlung zusammenlaufen. Nach dem unerwarteten Tod von Katharina ist die Familie eng zusammengerückt; alle Mitglieder leben unter einem Dach, stützen sich gegenseitig und geben einander Kraft, um über den schweren Verlust hinwegzukommen. Auch der Kontakt zu den vertrauten Nachbarn ist nicht abgerissen; sie halten weiterhin fest zusammen, wie es unter (und über) Tage üblich ist.

Meines Erachtens liegt der Fokus auf zwei zarten Liebesgeschichten, die sich im Laufe des Geschehens entwickeln. Dennoch thematisiert Eva Völler wichtige Tabu-Themen wie die Wiedereinstellung von rechtsradikalen Lehrern in Schulen, die Stigmatisierung von hochbegabten Schüler und die Verfolgung, Kriminalisierung und Ächtung von homosexuellen Menschen. Dieses emotionale, mitreißende Buch spiegelt das wahre Leben in seinem ständigen Auf und Ab und hat mich zum Lachen und Weinen gebracht. Kalt lassen wird es niemand. Es sei denn, er hat ein Herz aus Stein!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Die letzte Geliebte

Die letzte Geliebte
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Nach der durch die Pandemie bedingten Schließung der Kinos habe ich mich um so mehr auf das neue Buch "Die letzte Geliebte" von Christof Weigold gefreut, der in seinem Werk das Hollywood in den Roaring ...

Nach der durch die Pandemie bedingten Schließung der Kinos habe ich mich um so mehr auf das neue Buch "Die letzte Geliebte" von Christof Weigold gefreut, der in seinem Werk das Hollywood in den Roaring Twenties wiederaufleben lässt. Der aus Deutschland stammende, mehr oder weniger erfolgreiche Privatermittler Hardy Engel sieht sich in seinem dritten Fall mit dem Aufstieg des Ku-Klux-Klan und einer Verschwörung konfrontiert, die in die höchsten politischen Kreise reicht.

Das Jahr 1923 ist angebrochen. Das Land wird regiert von einem Präsidenten, der es nicht so genau nimmt mit Anstand und Moral. Skandale erschüttern die politische Elite – aber an der Westküste hat man andere Probleme. Vor allem Privatermittler Hardy Engel, dessen neuester Auftrag ihn mitten hineinführt in den Sumpf von Hollywoods Geheimnissen. Und diesmal stinkt die Sache wirklich zum Himmel. »Finden Sie heraus, was Will Hays für Dreck am Stecken hat. Ich will diesen Heuchler zu Fall bringen!« – Mit diesem Satz beginnt für Hardy Engel sein bislang schwierigster Fall. Will Hays: oberster Boss von Hollywood, der Saubermann des Filmgeschäfts. Aber Engel weiß nur zu gut: gerade die mit den weißesten Westen haben am meisten zu verbergen. Und tatsächlich: Ex-Politiker Hays pflegt nicht nur regen Kontakt zum Ku-Klux-Klan, der gerade rasanten Zulauf erlebt und immer brutaler agiert. Es gibt auch eine junge, geheimnisvolle Frau, über die er seine Hand hält. Ist sie Hays’ Geliebte? Oder deckt er einen anderen, noch mächtigeren Mann, dessen Verhältnis mit ihr nicht auffliegen darf? Als Engel und seine Gefährtin Polly anfangen, tiefer zu graben, wird klar: Hier geht es um eine Affäre, die höchste politische Kreise betrifft. Wer ist der mächtige Mann im Schatten? Gibt es nur die eine mysteriöse Geliebte? Engels Gegenspieler schrecken jedenfalls vor nichts zurück. Und die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten …

Die Reihe um Hardy Engel hat einen gewissen Wiedererkennungswert in allen Buchhandlungen. Alle Cover sind in Schwarz-Weiß-Tönen gehalten und spiegeln typische Szenen aus den Wilden Zwanziger Jahren.

Wenn man sich für einen Fall für Hardy Engel entscheidet, kauft man gleichsam eine Kinokarte. Während man das Buch in die Hand nimmt, nimmt man Platz in einem Kinosaal. Schlägt man die erste Seite auf, wird der rote Vorhang zur Seite gezogen. Liest man die ersten Zeilen, darf man sich auf einen spannenden Film freuen, der in die Welt von Hollywood in den Zwanziger Jahren entführt . Christof Weigold schenkt seinen Lesern Kopfkino vom Allerfeinsten!

Im Mittelpunkt des Krimis steht Hardy Engel, ein aus Deutschland stammender gescheiterter Schauspieler, der sich mehr oder weniger erfolgreich als privater Ermittler in Hollywood durchschlägt. Hardy Engel ist kein unbeschriebenes Blatt, er ist chronisch blank, besitzt ein leichtes Alkoholproblem und hat viele Macken. Dennoch ist er ein liebenswerter Mann, der für gewisse Werte im Leben einsteht, seine Freunde bedingungslos unterstützt und sich niemals unterkriegen lässt.

Für das Verständnis dieses dritten Bandes ist es nicht zwingend notwendig, die bereits erschienenen Bücher gelesen zu haben. Dennoch möchte ich sie jedem Leser ans Herz lesen, weil sie nicht nur brillant geschrieben sind, sondern auch interessante Einblicke in die Welt von Hollywood in den Zwanziger Jahren gewähren.

An der Seite von Hardy Engel (und seiner kongenialen Partnerin Polly mit ihrem Mops Enrico) blickt man nicht nur hinter die Kulissen der Unterhaltungsbranche, in der Skandale an der Tagesordnung sind, sondern lernt auch berühmte Menschen, Künstler, Produzenten wie Politiker, kennen, die auf eine gefährliche, unheilvolle Weise miteinander verstrickt sind.

Für diese Lektüre braucht man einen langen Atem. Aber das Durchhalten lohnt sich. Durch viele unerwartete Wendungen und schockierende Enthüllungen wird die Spannung auf einem konstant hohen Niveau gehalten. Bis zur letzten Seite weiß man nicht, wie dieses Buch enden wird. Einfach brillant!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Die Saga von Vinland

Die Saga von Vinland
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Endlich dürfen wir uns auf einen neuen historischen Roman von Iny Lorentz freuen, die für ihre gründliche Recherche bekannt und aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken sind. "Die Saga von Vinland" ...

Endlich dürfen wir uns auf einen neuen historischen Roman von Iny Lorentz freuen, die für ihre gründliche Recherche bekannt und aus den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken sind. "Die Saga von Vinland" erweckt das Mittelalter in Nordeuropa zum Leben und erzählt von einem kühnen Plan, einer verbotene Liebe und einer gefahrvolle Reise über das raue Nordmeer in ein unbekanntes Land:

Zum Verräter erklärt, raubt Jarl Eyvind die schöne Sigrid, die ihm von ihrem Vater Ulfar verweigert wurde, und flieht mit der unwilligen Braut. Bei seinem Überfall geraten auch die beiden Freunde Andreas und Ailmar in seine Hand. Nachdem der Griff nach dem norwegischen Thron ein übles Ende nahm, will Eyvind seine Getreuen eine neue Heimat führen. So ziehen sie weit über das Meer und über Islands Gletscher in ein Land, in dem es alles gibt, was sie sich erträumen. Dort leben jedoch bereits Menschen und die sind nicht bereit, sich Eyvind zu unterwerfen. Doch auch Sigrid und die junger Grönländerin Ingridur streben gemeinsam mit Andreas und Ailmar danach, ihre Freiheit wieder zu erringen.

Das stimmungsvolle Cover der "Saga von Vinland" ist perfekt auf den Inhalt des historischen Romans abgestimmt worden. Wie in allen Werken von Iny Lorentz, steht eine stolze Frauengestalt im Mittelpunkt, während im Hintergrund ein Schiff zu erkennen ist. Es liegt auf der Hand, sie mit der Protagonstin Sigrid gleichzusetzen, welche von Eyvind geraubt, verschleppt und geschändet worden ist.

"Die Saga von Vinland" nimmt ihre Leser mit auf eine weite, gefährliche Reise, die im Zeichen der Eroberung einer neuen Welt steht. Norwegens Fjorde, Islands Geysire und Gletscher sowie der rauhe Nordatlantik bilden den Schauplatz eines grandiosen Mittelalter-Romans, der von der verhängnisvollen Sucht nach Ruhm und Ehre, Krieg und Gewalt geprägt ist. Es ist eine reine Männer-Welt, die hier gezeigt wird; Frauen gelten nichts. Sigrid, die aufgrund ihrer Familienband von Eyvind als Braut auserwählt worden ist, wird regelmäßig von ihrem Mann brutal geschlagen und vergewaltigt; ihren sozial schwächer gestellten Schicksalsgenossinnen geht es weitaus schlimmer. Auch die ethnischen Differenzen spielen eine wichtige Rolle und tragen maßgeblich zum Aufbau von Spannung in der "Saga von Vinland" bei.

Alles in allem ist Iny Lorentz ein atmosphärisch dichter, spannender und unterhaltsamer historischer Roman gelungen, der sich trotz seiner Länge flüssig lesen lässt. Meiner Ansicht nach ist diese Lektüre etwas zu blutig ausgefallen - aber das ist ja reine Geschmackssache, wie alles im Leben..

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