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Veröffentlicht am 12.05.2022

Überraschend gut

Blossom
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„Blossom“ erzählt die Geschichte von Jun und Leith. Einer einundzwanzigjährigen Schauspielstudentin und einem zweiundzwanzigjährigen Baseball-Ass und Jurastudenten. Das Buch wurde von der deutschen Autorin ...

„Blossom“ erzählt die Geschichte von Jun und Leith. Einer einundzwanzigjährigen Schauspielstudentin und einem zweiundzwanzigjährigen Baseball-Ass und Jurastudenten. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Amelia Cadan geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im cbj Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienen. „Blossom“ ist der erste Band einer Reihe und das Debüt von Amelia Cadan.

Jun und Leith könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kämpft mit einer traumatischen Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reicht und ihr ein normales Leben erschwert. Um ihren Mitmenschen keine Angriffsfläche zu bieten, versteckt sie ihre wahren Gefühle hinter eine undurchdringlichen Maske. Er wurde mit Eltern gesegnet, die ihre Kinder über alles lieben und einer gesicherten Zukunft, die ihm regelrecht in den Schoß fällt. Seine Persönlichkeit zeichnet sich durch sein immer sonniges Gemüt aus.

Jun ist ein Charakter, der aus Milliarden Facetten besteht. Sowohl der Leser als auch Juns Mitmenschen lernen zu Beginn der Geschichte nur Juns Maske kennen. Erst im Laufe der Handlung werden Juns wahre Gefühle offenbart. Jun ist ein junge Frau voller Angst und Schmerz, die bereits in jungen Jahren traumatisches erlebt hat. Ihre seelischen Narben sind tief und erklären ihr Maske. Die meiste Zeit konnte ich ihr Verhalten und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Erst zum Schluss verhält sie sich auf eine Art und Weise, die für mich keinen Sinn ergeben hat.

Leith ist der typische „Good Boy“. Auf den ersten Blick scheint er kaum Ecken und Kanten zu haben. Vielmehr wirkt er nahezu makellos perfekt. Zugegeben anfangs fand ich Leith langweilig, was vor allem an meiner Abneigung gegen den Charaktertyp „Good Boy“ liegt. Erst im letzten Viertel des Buches bekommt er erkennbare Ecken und Kanten, die ihn mir sogar sympathisch gemacht haben. Sein Verhalten und seine Entscheidungen konnte ich stets nachvollziehen.

Das Tempo der Liebesgeschichte hat mir bis zu einem bestimmten Punkt gut gefallen, danach ging mir das Ganze zu schnell. Das Tempo, indem Jun und Leith sich kennenlernen ist realistisch. Nach wenigen Wochen passiert in Juns Leben aber etwas dramatisches und von diesem Moment an ziehen die beiden zusammen und führen von jetzt auf gleich eine feste Beziehung. Meiner Meinung nach ist das nicht sonderlich realistisch.

„Blossom“ ist eine Liebesroman aus dem Bereich New Adult. Normalerweise hat einer der beiden Hauptcharaktere eine schwere Vergangenheit. In „Blossom“ ist es Jun. Bereits im Klappentext erfährt man erste Details aus Juns Leben, die auf eine schwere Vergangenheit hinweisen. Den wahren Grund für Juns seelische Narben erfährt man aber erst im Laufe der Geschichte und der hat es in sich. Die Autorin hat sich für ein hochaktuelles Thema entschieden, das sie in meinen Augen gut umgesetzt hat. Dem Genre entsprechend ist es nicht zu dramatisch beschrieben. Als harmlos würde ich die wenigen Szenen aber trotzdem nicht beschrieben.

Inhaltlich hat mich gestört, dass die Autorin ein paar Handlungsstränge nicht zu Ende erzählt. Zwar gibt es im Epilog eine paar Andeutungen, die sind aber so vage formuliert, dass ich sie nicht wirklich als Antwort bezeichnen würde. Das Happy End das Jun und Leith bekommen hat mir hingegen sehr gut gefallen, auch wenn es meiner Meinung nach ein bisschen unrealistisch ist.

Amelia Cadans Schreibstil lässt sich flüssig lesen und zeichnet sich durch seine locker, leichte Art aus. Mein einziger Kritikpunkt ist die Verwendung von englischen Wörtern, an Stellen, an denen es einfach nur komisch klingt. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Jun und Leith erzählt. Die Geschichte wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit

„Blossom“ ist anders als die typischen New Adult Bücher und irgendwie auch nicht. Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Hart & Hertzlich

Düsterhof (Thriller)
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In „Düsterhof“ sind Anwältin Annabelle Hart und Privatdetektiv Felix Hertzlich einem brutalen Serienkiller auf der Spur. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Melisa Schwermer geschrieben und ist 2022 ...

In „Düsterhof“ sind Anwältin Annabelle Hart und Privatdetektiv Felix Hertzlich einem brutalen Serienkiller auf der Spur. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Melisa Schwermer geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im FeuerWerke Verlag erschienen.

Melisa Schwermer scheint kein besonders gutes Händchen für facettenreiche Charaktere zu haben. Weder Felix Hertzlich noch Annabelle Hart zeichneten sich durch nennenswerte Charaktereigenschaften aus. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist kaum vorhanden und ihr Verhalten ist nahezu einseitig. Beide Charaktere verfügen über eine Menge Ecken und Kanten, die sie in ein extrem negatives Licht rücken. Bis zum Schluss hatte ich große Probleme ihre Entscheidungen nachzuvollziehen.

Die Nebencharaktere sind allesamt schwach gezeichnet, sodass sie mir kaum in Erinnerung geblieben sind. Es wirkte als hätte jeder Einzelne nur ein bis zwei Charaktereigenschaften zugeteilt bekommen. Letzten Endes waren sie alle flach, farblos und langweilig. Theoretisch könnte man sie ohne Probleme austauschen.

Der Kriminalfall konnte mich mit seiner Brutalität überzeugen. Melisa Schwermer nimmt hier definitiv kein Blatt vor den Mund. Die Szenen sind stellenweise so detailliert, dass ich das Gefühl hatte live dabei zu sein. Zugegeben ich bin ein großer Fan solcher Bücher. Zartbesaitete Leser sollten dieses Buch besser nicht lesen.

Der Aufbau des Kriminalfalls konnte mich nicht ganz überzeugen. An verschiedenen Stellen wirkte, das Ganze einfach zu konstruiert, was der Geschichte die Spannung genommen hat. Bis auf diese Stellen ist es der Autorin gelungen eine solide Spannung aufzubauen, die sich zum Ende hin steigert, dann aber leider viel zu abrupt abbricht.

Melisa Schwermers Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
„Düsterhof“ ist ein solider Krimi, der eine gute Unterhaltung für Zwischendurch bietet.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Packender Thriller

Braves Kind (Thriller)
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In „Braves Kind“ ermitteln Kommissarin Sina Claasen und ihr Partner Kommissar Eric Bartels in einem hoch brisanten Fall. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Gunnar Schwarz geschrieben und ist 2022 als ...

In „Braves Kind“ ermitteln Kommissarin Sina Claasen und ihr Partner Kommissar Eric Bartels in einem hoch brisanten Fall. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Gunnar Schwarz geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im FeuerWerke Verlag erschienen.

Kommissarin Sina Claasen ist eine Charakter ganz nach meinem Geschmack. Sie hat Ecken und Kanten, was sie in meinen Augen authentisch macht. Sina ist eine Frau, die nicht lange fackelt, wenn es um Gerechtigkeit geht. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie nicht alles tot denkt, sondern die Probleme aktiv angeht. Manchmal schießt sie dabei allerdings ein bisschen übers Ziel hinaus und bringt sich unnötig in Gefahr.

Gunnar Schwarz ist mit „Braves Kind“ ein spannender Thriller gelungen. Innerhalb weniger Sätze ist es der Geschichte gelungen mich in ihren Bann zu ziehen. Die Handlung nimmt sehr schnell an Fahrt auf und gipfelt zum Ende hin in ein Finale voller Nervenkitzel. Stellenweise war mir das Buch aber ein bisschen zu sehr konstruiert. Ganz besonders zum Schluss gab es für mich einfach zu viele Zufälle, die nicht mehr wirklich realistisch waren. Spannend war es trotzdem.

Das Buch behandelt ein Thema, dass hochaktuell ist. Meiner Meinung nach ist dem Autor die Umzusetzen hervorragend gelungen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Szenario, dass Gunnar Schwarz beschreibt, realistisch ist.

Gunnar Schwarzs Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Seine Wortwahl hat perfekt zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Spannender Thriller über ein hochaktuelles Thema.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Du brauchst keine Feinde, wenn du solche Freunde hast.

Freunde. Für immer.
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„Freunde. Für immer.“ erzählt die Geschichte von fünf Freunden, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin Kimberly McCreight geschrieben und ist 2022 ...

„Freunde. Für immer.“ erzählt die Geschichte von fünf Freunden, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin Kimberly McCreight geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im Droemer Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Die Freunde Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie und Maeve sind unzertrennlich. Zehn Jahre nach ihrer gemeinsamen Collagezeit treffen sich die fünf in Jonathans Wochenendhaus, um Jonathans Junggesellenabschied zu feiern. Doch als Derrick und Keith verschwinden und die Polizei eine Leiche findet, wendet sich das Blatt für die Fünf.

Kimberly McCreight ist mit „Freunde. Für immer.“ ein außergewöhnlicher Thriller gelungen. Die Handlung besteht aus vielen unterschiedlichen Facetten, die erst ganz zum Schluss zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden. Vom ersten Moment an, versprüht die Geschichte eine bedrohliche Stimmung, die mit jedem Kapitel intensiver wird. Hinzukommt eine enorme Spannung, die mir immer wieder den Atem geraubt hat.

„Freunde. Für immer.“ überzeugt nicht nur mit einer raffinierten Handlung, sondern auch mit einer faszinierenden Palette an Charakteren. Auf den ersten Blick wirken sie alle harmlos und unschuldig, doch mit der Zeit erhält der Leser immer tiefere Einblicke in ihre Persönlichkeiten und so fallen die perfekten Masken.

Die deutsche Übersetzung von Kimberly McCreights Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der 1. Person geschrieben.

Fazit
„Freunde. Für immer.“ ist ein Thriller, der durch seine psychologische Raffinesse überzeugt.

Veröffentlicht am 04.04.2022

Mord im Kloster

Ostseekreuz
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„Ostseekreuz“ ist der siebzehnte Fall für Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki. Das Buch ist 2022 als Taschenbuch und eBook bei Lübbe Belletristik (Bastei Lübbe) erschienen. Geschrieben wurde das Buch ...

„Ostseekreuz“ ist der siebzehnte Fall für Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki. Das Buch ist 2022 als Taschenbuch und eBook bei Lübbe Belletristik (Bastei Lübbe) erschienen. Geschrieben wurde das Buch von der deutschen Autorin Eva Almstädt.

Nach einem traumatischen Erlebnis bekommt Pia von ihrem Vorgesetzten Manfred Rist eine Zwangspause verordnet. Pia entscheidet sich daher eine Auszeit in einem Kloster an der Ostsee zu nehmen. Doch die Atmosphäre im Kloster Naumar wirkt auf den ersten Blick idyllischer als sie eigentlich ist.

Einige Tage nach Pias Ankunft läutet die Totenglocke. Ein Novize hat einen der Mönche tot in der Kirche aufgefunden. Kurz darauf findet die Kriminalpolizei heraus, dass Bruder Zacharias ermordet wurde. Plötzlich ist jeder im Kloster irgendwie verdächtig und als einer der Gäste spurlos verschwindet liegt die heile Klosterwelt in Trümmern.

Pia die eigentlich zur Erholung ins Kloster gekommen ist, kann das Ermitteln nicht lassen. Durch ihre Hilfe kommt die Kriminalpolizei dem Täter immer näher und dann tauchen plötzlich Hinweise auf, die dem Fall eine völlig neue Wendung geben.

Die Geschichte beginnt relativ ruhig und lange Zeit passiert nichts Nennenswertes. Erst als die Totenglocke läutet nimmt die Handlung ordentlich an Fahrt auf. Eva Almstädt gelingt es hervorragend immer wieder für Verwirrung zu sorgen, sodass ich zwar eine wage Vermutung hatte wer der Täter sein könnte, diese aber erst ganz zum Schluss eindeutig bestätigt wurde.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Eva Almstädt am Ende alle Fragen beantwortet hat und das Buch so ein geschlossenes Ende hat.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Kriminalfalls. Der Leser erfährt zwar alle wichtigen Details, womit die Auflösung schlüssig ist, eine direkte Teilnahme an der Befragung des Täters bleibt ihm jedoch verwehrt.

Eva Almstädts Schreibstil ließ sich wie immer gewohnt locker, leicht lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt und ist in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Ein ungewöhnlicher Ort und eine spannende Handlung sorgen für einen packenden Krimi.

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