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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Morris & Jada

Scarred Ink: Body
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Meine Meinung
„Scarred Ink: Body“ ist der erste Band der „Tailors Ink“ Reihe von K. Elly de Wulf. Im Mittelpunkt der Reihe stehen drei Freunde, die in Hollywood das Tattoostudio »Tailors Ink« betreiben. ...

Meine Meinung
„Scarred Ink: Body“ ist der erste Band der „Tailors Ink“ Reihe von K. Elly de Wulf. Im Mittelpunkt der Reihe stehen drei Freunde, die in Hollywood das Tattoostudio »Tailors Ink« betreiben. Der erste Band erzählt die Geschichte von Morris und Jada. Morris hat durch tragische Umstände seine Mutter und seinen kleinen Bruder verloren und führt seit diesem Tag einen heftigen Kampf mit seinen inneren Dämonen. Jada die einst die Chance auf eine große Musikkarriere hatte, ist seit einem verehrenden Unfall nur noch ein Schatten ihrer Selbst und lebt völlig isoliert von der restlichen Welt.

Morris konnte ich anfänglich nur schwer einschätzen und eine richtige Bindung habe ich erst im Verlaufe der Handlung zu ihm aufbauen können. Sein Schicksal hat ihn schwer mitgenommen und obwohl er auf der falschen Seite der Stadt aufgewachsen ist und seine Kindheit alles andere als rosig war, hat er es geschafft etwas aus sich und seinem Leben zu machen und dafür bewundere ich ihn. Seine Dämonen lassen ihm keine Ruhe und erst Jada gelingt es ihm ein bisschen inneren Frieden zu schenken.

Jadas Verhalten konnte ich zu Beginn der Geschichte nur schwer nachvollziehen. Sie ist eine graue Maus, die scheinbar panische Angst vor ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen hat und ihren Körper trotz hochsommerlicher Temperaturen unter langer Kleidung versteckt. Was ist dieser Frau passiert, dass sie sich so sehr isoliert?! Ihr Schicksal, über das der Leser ziemlich früh aufgeklärt wird, hat mich zutiefst geschockt. Diese Frau ist ein wahres Wunder, denn sie hat etwas wirklich Grauenhaftes überlebt. Das einzige was ich bei diesem Unfall nicht nachvollziehen konnte war ihre Überzeugung sie sei schuld an dem Ganzen. Die Narben, die seit jenem Tag ihren Körper bedecken empfindet sie als hässlich und glaubt fest daran, dass ihre Mitmenschen sie für ein abstoßendes Monster halten. Morris beweist ihr jedoch das Gegenteil und am Ende sind es genau diese Narben und das was Morris aus ihnen macht, was ihr neuen Mut gibt. In diesem Moment war ich unglaublich stolz auf ihre mutige Entscheidung.

Ich liebe Tattoos. Zwar habe ich riesige Angst vor Nadeln und werde mir aus diesem Grund wahrscheinlich niemals eins stechen lassen. Vom Anblick kann ich aber gar nicht genug bekommen. Das ein Großteil der Geschichte in einem Tattoostudio spielt hat mir sehr gut gefallen und so habe ich mich über jedes kleine Detail aus dieser Welt riesig gefreut.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Morris und Jada. Was mir einen wundervollen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden gegeben hat und so konnte ich die Geschichte noch intensiver erleben. Der Schreibstil von K. Elly de Wulf ließ sich sehr angenehm lesen und die Wortwahl hat die tolle Stimmung perfekt unterstützt. Die Kapitel hatten für mich genau die richtige Länge und so habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen regelrecht verschlungen.

Fazit
Mit „Scarred Ink: Body“ ist K. Elly de Wulf ein grandioser Reihenauftakt gelungen, der mich trotz kleinerer Schwächen in seinen Bann ziehen konnte und der mich definitiv neugierig auf den nächsten Band gemacht hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.03.2020

Eine Achterbahnfahrt voller Romantik und Spannung

Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen
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Meine Meinung
„Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen“ ist der Auftakt der Neuen Romantic-Thrill-Reihe von „Nina Bellem“. Der erste Band erzählt die Geschichte von Riley und Killian. Riley arbeitet ...

Meine Meinung
„Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen“ ist der Auftakt der Neuen Romantic-Thrill-Reihe von „Nina Bellem“. Der erste Band erzählt die Geschichte von Riley und Killian. Riley arbeitet als Tätowiererin in ihrem eigenen Shop und hat in Sachen Liebe bisher nur negative Erfahrungen gemacht. Killian war in seinem früheren Leben ein Navy-SEAL und möchte sich nun ein Tattoo aus dieser Zeit übertätowieren lassen.

Riley, die für ihre Cover Up Tattoos bekannt ist, weigert sich jedoch Killians Wunsch umzusetzen und so verbringen die beiden immer mehr Zeit miteinander. Aus anfänglicher Freundschaft werden irgendwann Gefühle, doch dann wird Killian plötzlich von seiner gefährlichen Vergangenheit eingeholt.

In den meisten Liebesromanen kann ich mich mit der weiblichen Protagonistin nur schwer anfreunden. Daher war ich sehr glücklich, dass mich Riley schon von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen konnte und sie mir bis zum Schluss sympathisch war. Als besonders positiv habe ich Rileys Schlagfertigkeit und ihr großes Herz empfunden. Sie kämpft für sich und ihre Liebsten und Aufgeben würde für sie niemals in Frage kommen. Für ihre enorme Stärke habe ich sie sehr bewundert.

Killian war zu Beginn der Geschichte ein einziges Mysterium, dass mich unglaublich neugierig gemacht hat. Da taucht ein Mann mit einem Tattoo auf, hinter dem scheinbar ein großes Geheimnis steckt und für mich konnte die Enthüllung seiner Vergangenheit gar nicht schnell genug gehen. Zwar dürfte der Leser irgendwann hinter Killians Maske schauen so ganz greifen konnte ich ihn aber nicht. Ins Herz geschlossen habe ich ihn aber trotzdem.

Natürlich stehen im Mittelpunkt der Geschichte Riley und Killian. Ohne ihre treuen Freunde wäre ihr Abenteuer aber nur halb so spannend und unterhaltsam gewesen. Riley kann sich stets auf ihre beiden besten Freundinnen verlassen und mir waren die beiden vom ersten Moment an sympathisch. Killians Kumpel sind ein fester Bestandteil seiner Vergangenheit. Mehr als einmal haben die vier Freunde bewiesen, dass Freundschaft alles überstehen kann. Jetzt kann ich es kaum noch abwarten ihre Geschichten zu lesen. Sie alle sind wundervolle Charakter, die unterschiedlicher nicht sein könnten und diese Vielfalt hat mir sehr gut gefallen.

Ich liebe Tattoos. Zwar habe ich riesige Angst vor Nadeln und werde mir aus diesem Grund wahrscheinlich niemals eins stechen lassen. Vom Anblick kann ich aber gar nicht genug bekommen. Rileys Arbeit als Tätowiererin war also einer der Gründe warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und so habe ich mich über jedes kleine Detail aus dieser Welt gefreut.

Was mich an diesem Buch positiv überrascht hat war die fesselnde Mischung aus Spannung und Romantik. Der Autorin ist eine meisterhafte Umsetzung gelungen, die für mich genau die richtige Balance hatte. In einem Moment erlebt man zusammen mit Riley und Killian ein grandioses Feuerwerk der Gefühle und im nächsten Moment kann man gar nicht so schnell lesen, wie die Spannung einen packt.

Das Buch wird aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Was mich allerdings ein bisschen gestört hat war die Verteilung, denn es werden deutlich mehr Kapitel aus Rileys Sicht erzählt. Eine 50/50-Verteilung hätte mir besser gefallen. Glücklicherweise konnten der Schreibstil (ließ sich flüssig und angenehm lesen) und die Kapitellänge (hatte genau die richtige Länge) dieses Defizit bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Die Wortwahl habe ich als besonders positiv empfunden, weil es ihr gelungen ist der Geschichte die richtige Atmosphäre zu verleihen.

Fazit
Nina Bellem ist ein grandioser Reihenauftakt gelungen, der für mich fast perfekt ist und der mich extrem neugierig auf die Folgebände gemacht hat. Wenn du gerne Liebesromane mit einer guten Portion Spannung liest, dann solltest du diesem Buch unbedingt eine Chance geben. Für mich definitiv eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.03.2020

Eine tödliche Schachpartie

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Meine Meinung
„Night of Crowns“ ist die neue Jugendfantasy Dilogie von Stella Tack. Der erste Band trägt den Titel „Spiel um dein Schicksal“ und ist 2020 im Ravensburger Verlag erschienen. Im Mittelpunkt ...

Meine Meinung
„Night of Crowns“ ist die neue Jugendfantasy Dilogie von Stella Tack. Der erste Band trägt den Titel „Spiel um dein Schicksal“ und ist 2020 im Ravensburger Verlag erschienen. Im Mittelpunkt des Buches steht Alice, die zu Beginn der Geschichte noch ein ganz normales Mädchen ist, dass zur Schule geht und dass von seiner besten Freundin auf eine Party geschleppt wird. Doch auf dieser Party passieren merkwürdige Dinge und plötzlich gerät Alice Leben gehörig aus den Fugen. Von nun an kann wird sie mit überirdischen Erscheinungen konfrontiert, die nur sie sehen kann, was dazu führt, dass ihre Mitmenschen an ihrer geistigen Gesundheit zweifeln und ihre schulischen Leistungen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Schauplatz der Geschichte sind zwei Eliteinternate, die die kunstvollen Namen Chesterfield und St. Burrington tragen und die einst Adelshäuser waren. Die Schüler dieser beiden Schulen gelten als abgehobene Snobs, die sich für was Besseres halten und gerne unter sich bleiben. Alice ist daher sehr überrascht, als sie von ihrer Lehrerin das Angebot zur Teilnahme an Sommerkurse an einem der Internate bekommt. Dies soll angeblich der einzige Ausweg sein, um ihr Schuljahr nicht wiederholen zu müssen. Das es sich bei diesen Sommerkursen jedoch lediglich um einen Köder handelt, der Alice nach Chesterfield locken soll ahnt sie nicht und als sie ihre missliche Lage endlich bemerkt ist es bereits zu spät.

Auf Chesterfield und St. Burrington liegt ein uralter Fluch, der in Form eines tödlichen Schachspiels daherkommt und bei dem es nur einen Sieger geben kann. Alice, die nur Augen für einen ihrer neuen Mitschüler hat, bekommt davon zunächst nichts mit, bis es ihr plötzlich selber zum Verhängnis wird. Von da an ist Alice Teil eines Fluches, dessen Regeln sich ihr nur sehr langsam erschließen und den bisher noch niemand brechen konnte.

Um den Fluch Ranken sich eine Menge Geheimnisse, die Alice nach und nach aufdeckt und so wird auch für den Leser das Schachspiel immer verständlicher. Wer allerdings wissen möchte was es mit dieser magischen Schachpartie auf sich hat, der wird das Buch selber lesen müssen, denn jegliche Erklärung würde meiner Ansicht nach nur Spoilern und dann wäre natürlich die Spannung weg.

Alice war mir von der ersten Seite an sympathisch. Ich konnte mich super in sie hineinversetzen und ihre Reaktionen sehr gut nachvollziehen. Eine Menge ihrer Entscheidungen hätte ich wahrscheinlich genauso oder zumindest sehr ähnlich getroffen und dass hat sie für mich mehr als nur greifbar gemacht.

Die weiteren Charaktere bestehen größtenteils aus den Schülern von Chesterfield und St. Burrington und können in weiße (Chesterfield) und schwarze (St. Burrington) Schachspieler aufgeteilt werden. Zunächst lernt der Leser die Schüler von Chesterfield kennen und wahrscheinlich werden sich die meisten durch den ersten Eindruck täuschen lassen. Keine Sorge mir ist das auch passiert, dafür konnten mich die Schüler von St. Burrington dann umso mehr überraschen. Die Farben Weiß und Schwarz können so viele Bedeutungen haben und wer nicht aufpasst, den führen sie ganz schnell in die Irre.

Was ich sehr Schade fand war das Fehlen der restlichen Welt, denn sobald Alice nach Chesterfield kommt spielt ihr bisheriges Leben absolut keine Rolle mehr. Ich habe Ihre ehemaligen Freunde und Klassenkameraden, sowie ihre Mutter irgendwann vermisst und es hätte mir besser gefallen, wenn sie auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Teil der Handlung gewesen wäre. Daher hoffe ich sehr, dass sie im zweiten Teil nochmal auftauchen und dann eine größere Rolle spielen.

Das Buch wird ausschließlich aus der Sicht von Alice erzählt. Der Leser verfügt also die ganze Zeit über nur über das Wissen, über das auch sie verfügt. Diese Form der Abhängigkeit hat das Buch für mich noch spannender gemacht. Hinzu kommt Stellas wundervoller Schreibstil, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen konnte und eine perfekt getroffene Wortwahl.

Mein einziger negativer Kritikpunkt ist das Ende. Das Buch endet nämlich mit einem extrem fiesen Cliffhanger, der den Leser dreist sitzen lässt. Wer also kein Fan von solchen Büchern ist, dem Rate ich auf den zweiten und letzten Band zu warten und dann beiden in einem Rutsch zu lesen. Ansonsten kämpft ihr mit demselben Problem, mit dem ich mich rumärgre. Das Buch wirft gefühlt eine Milliarde Fragen auf beantwortet aber keine einzige davon und das finde ich ehrlich gesagt ganz schon unbefriedigend.

Fazit
Stella Tack ist mit diesem Buch ein brillanter Reihenauftakt gelungen, der mich vom ersten Moment an begeistern konnte und den ich vor lauter Neugierde regelrecht verschlungen habe. Das einzige was die Autorin sich hätte sparen können war der Cliffhanger. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Luxusprinzessin oder Ghetto Bitch?

Ghetto Bitch
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Meine Meinung
„Ghetto Bitch“ ist ein Jugendbuch, dass aus der Feder des deutschen Autors Gernot Gricksch stammt. Das Buch erzählt die Geschichte von Nele, die 15-jährige lebt zusammen mit ihren Eltern ...

Meine Meinung
„Ghetto Bitch“ ist ein Jugendbuch, dass aus der Feder des deutschen Autors Gernot Gricksch stammt. Das Buch erzählt die Geschichte von Nele, die 15-jährige lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem 14-jährigen Bruder Timo im luxuriösen Villenviertel Hamburg-Poppenbüttel. Sie führt das Leben eines reichen Teenagers, der keine Ahnung von wirklichen Problemen hat und dem normalerweise jeder Wunsch erfüllt wird. Bis zu dem Tag, an dem ihr Vater stirbt und die Familie plötzlich vor einem riesigen Berg Schulden steht. Neles Leben, dass bisher immer perfekt und unbeschwert war, ist unwiderruflich vorbei und als würde das noch nicht reichen, muss die Familie ihr Luxusvilla verkaufen und in eine sozial Wohnung in einer Hochhaussiedlung in Hamburg-Steilshoop ziehen.

Dem Autor ist mit seinem Werk nicht nur eine unterhaltsame Geschichte gelungen, sondern auch ein interessanter Blick auf eine Situation, wie sie wohl jedem passieren könnte. Die Geschichte handelt von all den Höhen und Tiefen, die ein Teenager auf seinem Weg zum Erwachsenwerden durchlebt. Dabei schreibt der Autor sowohl über typische Teenager Erfahrungen wie die erste Liebe, Freundschaft oder Mobbing als auch über die Unterschiede zwischen verschiedenen sozialen Schichten und die Missverständnisse die damit einhergehen können. Leider war mir das Buch Stellenweise zu klischeehaft.

Nele war mir leider nicht wirklich sympathisch. Sicherlich die Veränderung ihrer Lebenssituation war für sie ein Schock, aber das ist noch lange keine Entschuldigung für ihr mieses Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen. Zu Beginn des Buches verhält sie sich wie eine reiche verzogene Prinzessin, die glaubt ihr würde die ganze Welt gehören und wehe es tanzt einer aus der Reihe. Zwar ändert sich mit ihrer neuen Lebenssituation auch ihr Verhalten, anfänglich aber eher in eine negative Richtung. Nele braucht erst einen gehörigen Tritt in ihren Allerwertesten, bevor sie ernsthaft über ihr bisheriges Verhalten nachdenkt.

In Neles Leben prallen plötzlich zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und das sorgt natürlich für reichlich Spannungen. Bevor sie sich in ihrer neuen Lebenssituation zurechtfindet, tritt sie in etliche Fettnäpfchen und macht sich dabei nur bedingt beliebt. Was vor allem an ihrem zickigen Verhalten liegt, denn Neles Bemühungen sich in ihr neues Umfeld zu integrieren halten sich zunächst sehr in Grenzen.

Bei Timo hatte ich die Hoffnung er könne möglicherweise ein Ausgleich zu Nele sein, leider trifft er im Laufe der Handlung unglaublich viele Fehlentscheidungen. Im Gegensatz zu seiner älteren Schwester hat er mit seiner neuen Lebenssituation zunächst keine sonderlich großen Probleme, denn Timo hat sein altes Leben gehasst. Bereits am ersten Tag findet er Freunde und integriert sich so recht schnell in sein neues Umfeld. Bis er schmerzlich lernen muss, dass seine angeblichen Freunde kein besonders guter Umgang für ihn sind.

Die Nebencharaktere konnten mich allesamt nicht vom Hocker reißen, was mich ehrlich gesagt ziemlich gestört hat. Es liegt nicht daran, dass sie mir nicht sympathisch waren, sondern vielmehr an ihrer Darstellung. Man könnte fast auf die Idee kommen, der Autor hätte es regelrecht darauf angelegt, so viele Klischees wie nur möglich zu bedienen.

Da gibt es einerseits das Ekelpaket, dem es riesigen Spaß macht seine jüngeren Mitschüler zu mobben, den gut aussehenden reichen Kerl, in den jedes Mädchen verliebt ist und der natürlich der feste Freund der weiblichen Protagonistin ist und die beste Freundin, die aus genauso wohlhabenden Verhältnis kommt und deren Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen nicht minder arrogant ist. Anderseits gibt es die Jugendlichen, die fast alle einen Migrationshintergrund haben, deren Eltern weit davon entfernt sind wohlhabend zu sein und die entweder auf die schiefe Bahn geraten sind oder sich total „asozial“ verhalten. Dabei haben sie lediglich einen anderen Kleidungsstil, gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder haben Probleme mit der deutschen Sprache. Eigentlich gibt es deutlich schlimmeres auf dieser Welt und trotzdem hatte ich als Leser das Gefühl diese Menschen könnten niemals eine funktionierende Gemeinschaft bilden.

Passend zu diesem Thema war leider auch die Wortwahl, die mir bisweilen zu extrem war. Nur weil das Buch für Jugendliche geschrieben wurde, heißt das noch lange nicht, dass man zu einer Wortwahl greifen muss, wie sie wahrscheinlich für einen Schüler mit großen Bildungslücken typisch ist. Glücklicherweise hat das dem Schreibstil nicht geschadet, denn der ließ sich trotzdem flüssig lesen. Das Buch wird aus der Sicht von Nele und Timo erzählt und dank kurzer Kapitel habe ich es innerhalb von zwei Tagen verschlungen.

Fazit
Mit „Ghetto Bitch“ ist dem Autor ein interessantes Buch gelungen, dass mich größtenteils gut unterhalten konnte und dass ich trotz einiger Klischees genossen habe. Obwohl die Geschichte für mich alles andere als perfekt ist, bekommt sie von mir 3,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Humor der besonderen Art

The Doctor Is In!: Dr. Womanizer
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Meine Meinung
Mit „Dr. Womanizer“ ist 2019 die deutsche Übersetzung des zweiten Bandes der „The Doctor Is In!“-Reihe des amerikanischen Autorenduos Max Monroe erschienen. Im Mittelpunkt der Geschichte ...

Meine Meinung
Mit „Dr. Womanizer“ ist 2019 die deutsche Übersetzung des zweiten Bandes der „The Doctor Is In!“-Reihe des amerikanischen Autorenduos Max Monroe erschienen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Dr. Scott Shephard und Harlow Paige. Scott ist der Leiter der Notaufnahme am St. Luke’s Krankenhaus in New York. Mit seinem Auftritt in der Reality-Show "The Doctor Is In!" wollte er eigentlich die New Yorker Singelfrauen beeindrucken, bis ihm die Story einer Klatschkolumnistin in die Quere kommt. Harlow, die in Sachen Liebe bereits so einige negative Erfahrungen gesammelt hat, arbeitet als Journalistin. Nur leider schreibst sie nicht für eine große seriöse Zeitung, sondern für ein Klatschblatt, dass für seine reißerischen Artikel bekannt ist.

Harlow ist eine Frau, die für ihre angeblich große Liebe alles aufgegeben hat, nur um im Nachhinein feststellen zu müssen, dass das wohl nicht ihre beste Entscheidung war. Seitdem ist sie auf die Spezies „Mann“ nicht sonderlich gut zu sprechen. Verstärkt werden ihre negativen Gedanken durch ihre momentane Arbeitssituation, denn dank ihrer früheren Fehlentscheidung arbeitet sie in einem Beruf, der sie nur mäßig begeistern kann. Das Harlow sich durch ihre miese Lebenssituation aber keineswegs unterkriegen lässt, hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Hinzu kommt ihr wirklich einzigartiger Sinn für Humor, der mich mehr als nur einmal zum Lachen gebracht hat. Harlow war für mich eine Protagonistin, zu der ich von der ersten Seite an eine Bindung aufbauen konnte und die mich bis zum Schluss super unterhalten hat.

Scott ist der Leiter der Notaufnahme und sowohl bei seinen Mitarbeitern als auch bei seinen Patienten äußerst beliebt. Sein bisheriges Leben als Junggeselle hat er in vollen Zügen genossen und dabei absolut nichts anbrennen lassen, denn zu einem One-Night-Stand hat er niemals „Nein“ gesagt. Erst als Harlow in sein Leben tritt ändert sich das, denn diese Frau bringt sein bisheriges Weltbild völlig durcheinander. An einer festen Beziehung hatte Scott nie Interesse, bis Harlow ihm ordentlich den Kopf verdreht. Mit Scott hatte ich das gesamte Buch über so meine Schwierigkeiten. Zwar bin ich durchaus mit ihm warm geworden zu hundert Prozent sympathisch war er mir aber bis zum Schluss nicht. Vielleicht lag das aber auch einfach an seiner Art, mit der ich mich nicht immer anfreunden konnte.

Neben Scott und Harlow gibt es in diesem Buch auch noch eine große Menge an Nebencharakteren. Leider sind mir ein paar von ihnen gehörig auf die Nerven gegangen. Einerseits gab es für mich Nebencharaktere, von denen ich gar nicht genug kriegen konnte und die mich mindestens genauso zum Lachen bringen konnten, wie Harlow. Das waren vor allem die Eltern der beiden Protagonisten, die mit ihrer Art und Weise eine wirklich wundervolle Atmosphäre geschaffen haben. Anderseits gab es zwei Charaktere aus der Vergangenheit der beiden, die mich mit ihrem Verhalten extrem aufgeregt haben und die ich sehr gerne erwürgt hätte.

Natürlich geht es auch im zweiten Band heiß her, wer jetzt aber glaubt, dass die beiden ununterbrochen übereinander herfallen, der irrt sich. Der Leser bekommt zwar in diesem Buch deutlich mehr als nur eine seichte Liebesgeschichte geboten, einen maßlosen Überfluss an Sexszenen wird er aber vergeblich suchen, denn das Autorenduo hat eine gesunde Balance aus Handlung und Erotik gefunden.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Scott und Harlow. Der Leser bekommt so die Chance beide gleichermaßen kennenzulernen. Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und die Wortwahl habe ich vom ersten Moment an als positiv empfunden.

Fazit
Wer gerne humorvolle Liebesgeschichten liest, die von lebhaften Charakteren und einer bisweilen sehr lustigen Wortwahl leben, der ist hier genau richtig. Harlow und Scott nehmen einen als Leser mit auf eine herrlich unterhaltsame Achterbahnfahrt und wer sich auf die beiden einlässt, der wird wahrscheinlich genauso viel Spaß beim Lesen haben, wie ich ihn hatte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!