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Veröffentlicht am 11.06.2023

Zweite Chancen

Savages and Saints - Zee
1

„Savages and Saints - Zee“ erzählt die Geschichte von Quinn Savage und Zee St. James. Sie war als Teenager unglücklich in Zee St. James verknallt und ist mit seinem Verschwinden nie klargekommen. Er verschwand ...

„Savages and Saints - Zee“ erzählt die Geschichte von Quinn Savage und Zee St. James. Sie war als Teenager unglücklich in Zee St. James verknallt und ist mit seinem Verschwinden nie klargekommen. Er verschwand vor sechs Jahren aus seiner Heimatstadt und steht nun vor den Scherben seines Lebens. Das Buch wurde von der kanadischen Autorin C.M. Seabrook geschrieben und ist 2023 als eBook im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Savages and Saints - Zee“ ist der erste Band der „Savages and Saints“ Reihe. Das englische Original ist unter dem Titel „Torment“ erschienen.

Quinn Savage ist die Cousine von Makena Fraser (Wild Irish - Shane: Band 3 der Wild Irish Trilogie). Mit ihren 24 Jahren ist sie eine junge Frau, die einerseits über ein erstaunliches Rückgrat verfügt, die sich anderseits aber auch zu sehr von ihren Emotionen leiten lässt. Mir hat gefallen das sie nicht auf den Mund gefallen ist und sich gegenüber ihren 4 älteren Brüdern behaupten kann. Was mich stellenweise gestört hat war ihre unnötige Sturheit, mit der sie nur sich selbst und ihrem Glück in Weg steht. Quinn ist eine Frau, die mit ganzem Herzen liebt und das hat sie mir sympathisch gemacht. Überraschenderweise konnte ich sowohl ihr Verhalten als auch ihre Entscheidungen bis zum Schluss nachvollziehen.

Zee St. James wirkt im ersten Moment wie der typische Bad Boy, der keine Grenzen kennt, wenn es darum geht Spaß zu haben. Als Rockstar hat er sein Leben in vollen Zügen genossen und das mit den „Sex, Drugs and Rock'n'Roll“ ein bisschen zu exzessive gelebt. Mir hat gefallen, dass er im Laufe der Geschichte erkennt, dass er Fehler gemacht hat und dass es manchmal mehr als nur Geld braucht, um sie wiedergutzumachen. Meiner Meinung nach durchläuft er eine größere Entwicklung als Quinn und lernt dabei nicht nur sich selbst besser kennen. Zee war mir auf Anhieb sympathisch und ich muss sagen, dass ich seine dunkle Ausstrahlung faszinierend und anziehend zugleich finde. Auch sein Verhalten und seine Entscheidungen konnte ich bis zum Schluss nachvollziehen.

Mein einziger Kritikpunkt ist die stellenweise fehlende Handlung. Ja, die Geschichte hat einen gut erkennbaren roten Faden und die Autorin hat sich auch an den für das Genre typischen Verlauf gehalten. Leider gab es im Laufe der Geschichte ein paar Momente, die für meinen Geschmack zu dürftig beschrieben wurden oder die die Autorin komplett übersprungen hat. Manchmal hat man dann in einem Nebensatz erfahren was passiert ist manchmal hat aber selbst das gefehlt. Damit hatte die Geschichte für mich nicht alle Fragen beantwortet.

Die deutsche Übersetzung von C.M. Seabrooks Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich zum Genre gepasst. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Quinn und Zee erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Ein guter Einstieg in eine Reihe, der meine Neugierde definitiv wecken konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 13.05.2023

Leider wurde das Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft.

Love Unscripted
1

„Love Unscripted“ erzählt die Geschichte von Norah Peers und Patrick Walsh. Sie arbeitet als Kellnerin und kämpft seit ihrem Collageabbruch mit Geldsorgen. Er ist einer der erfolgreichsten Schauspieler ...

„Love Unscripted“ erzählt die Geschichte von Norah Peers und Patrick Walsh. Sie arbeitet als Kellnerin und kämpft seit ihrem Collageabbruch mit Geldsorgen. Er ist einer der erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods, der dank einer falschen Entscheidung mit Imageproblemen zu kämpfen hat. Das Buch wurde von der australischen Autorin Kylie Scott geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Love Unscripted“ ist der erste Band der „West Hollywood“ Reihe. Das englische Original ist unter dem Titel „Fake“ erschienen.

Theoretisch gehört Kylie Scott für mich zu den Autoren, die ein Händchen für fantastische Romance Geschichten haben. Mit ihren vergangenen Büchern hat sie immer wieder gezeigt, dass sie weiß, wie man Liebesgeschichten schreibt, die sowohl zum Träumen als auch zum Mitfiebern einladen. Auf „Love Unscripted“ trifft all das leider nicht zu. Bei mir wollte weder der Funke überspringen noch konnte ich eine Bindung zum männlichen Hauptcharakter aufbauen. Beides hat maßgeblich mein Leseerlebnis beeinflusst und letzten Endes dafür gesorgt, dass mir die Geschichte nur stellenweise gefallen hat.

Norah Peers war für mich von Anfang an ein weiblicher Hauptcharakter ganz nach meinem Geschmack, den ich von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen habe. Sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und die ganz genau weiß, was sie will. Norah verfügt über ein beachtliches Rückgrat und ist definitiv nicht auf den Mund gefallen. Sie ist eine starke Frau, die für ihre Liebsten kämpft und in deren Herz das ganze Universum Platz findet. Gleichzeitig hat sie ihren Stolz und genug Selbstbewusstsein, um ihre eigene Meinung laut auszusprechen. Sowohl ihre Gedanken und Gefühle als auch ihre Entscheidungen und ihr Verhalten konnte ich stets nachvollziehen. Kylie Scott hat mit Norah eine authentische Protagonistin erschaffen.

Ich wünschte ich könnte über Patrick Walsh ähnlich positive Dinge sagen. Leider blieb Patrick bis zum Schluss farblos und unnahbar für mich. Ich gehe sogar so weit und sage, dass Patrick in meinen Augen austauschbar ist. Ich weiß, dass das eine heftige Behauptung ist aber ein männlicher Hauptcharakter, zu dem ich zu keinem Zeitpunkt der Geschichte eine Bindung aufbauen konnte, den ich folglich also auch nicht richtig kennenlernen konnte, der bleibt mir nicht im Gedächtnis. Norah konnte ich mir die gesamte Geschichte über perfekt vorstellen Patrick hingegen war für mich immer wie ein ferner Geist den ich mir nur sehr schwer bis gar nicht vorstellen konnte. Anfänglich fand ich Patrick noch faszinierend, doch diese Neugierde hat im Laufe der Geschichte immer mehr abgenommen. Am Schluss fand ich Patricks extreme Verschlossenheit nur noch anstrengend.

Meine Probleme mit Patrick lagen in erster Linie an der Tatsache, dass ich keinen Einblick in seine Gedanken und Gefühl hatte. Ja, ich weiß, dass die meisten Bücher von Kylie Scott nur aus der Sicht des weiblichen Hauptcharakters erzählt werden. Normalerweise schafft sie es aber die Geschichte so zu erzählen, dass ich das Gefühl habe durch die Augen des weiblichen Hauptcharakters in den Kopf des männlichen Hauptcharakters schauen zu können. In „Love Unscripted“ ist ihr das leider nicht gelungen.

Glücklicherweise ist es der Autorin gelungen, die Welt in der Patrick lebt so plastisch zu beschrieben, dass ich das Gefühle hatte ein Teil von ihr zu sein. Viele der Szenarien die Kylie im Laufe der Geschichte beschreibt haben sich wie ein Film in meinem Kopf abgespielt. Ich finde, dass dieser wundervolle Blick hinter die Kulissen Hollywoods der Geschichte das gewisse Etwas verleiht und sie spannender gemacht hat.

Die deutsche Übersetzung von Kylie Scotts Schreibstil ließ sich gewohnt flüssig. Die Wortwahl war locker, leicht und hat für mich hervorragend zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Norah erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Obwohl „Love Unscripted“ unterhaltsam und spannend war konnte mich die Geschichte nicht so abholen wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich vergebe 3,5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannender Krimi mit einem schwachen Ende

Ostseenebel
1

In „Ostseenebel“ ermittelt Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki in einem Fall, der eine Menge Rätsel aufwirft. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Eva Almstädt geschrieben und ist 2023 als eBook ...

In „Ostseenebel“ ermittelt Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki in einem Fall, der eine Menge Rätsel aufwirft. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Eva Almstädt geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Lübbe Belletristik Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Ostseenebel“ ist der achtzehnte Band der „Pia Korittki“ Reihe.

Genauso wie die Vorgänger Bände setzt sich auch „Ostseenebel“ aus Pias aktuellem Kriminalfall und ihrem Privatleben zusammen. Dabei gelingt es Eva Almstädt immer wieder aufs Neue genau die richtige Mischung zu kreieren, die die Reihe einfach so herrlich erfrischend und abwechslungsreich macht. Für mich ist es einer der Hauptgründe, warum ich mich so sehr in die Reihe verliebt habe. Positiv finde ich auch das Eva zum Beginn ihre Bücher immer die wichtigsten Informationen aus den vorherigen Bänden erwähnt. So können neue Leser problemlos mitten in der Reihe einsteigen aber auch alte Leser finden so nach der einjährigen Wartezeit leichter in die Geschichte.

Auf den Kriminalfall möchte ich hier gar nicht so genau eingehen, weil das meiner Meinung nach nur unnötig spoilern würde. Daher halte ich meine Aussagen in diesem Bereich so wage wie möglich. Besonders hervorheben möchte ich den Täter. Eva hat sich dieses Mal für einen Täter-Typ entschieden, mit dem ich nicht glücklich bin. Das liegt aber an meinen persönlichen Vorlieben und meiner momentanen Stimmung. Unabhängig davon kann ich mir gut vorstellen, dass der Täter für viele Leser eine positive Überraschung ist. Eva hat diesen Punkt gut umgesetzt und ihrem Krimi zumindest in diesem Bereich einen stimmigen Abschluss verliehen. Ein weitere Punkt, der mich gestört hat, sind verschiedene Handlungsstränge, die Eva leider nur teilweise oder nur dürftig zu Ende erzählt hat. So sind leider an ein paar Stellen Fragen offengeblieben und an anderen Stellen wurde das Potenzial schlichtweg verschenkt. So wirkt die Geschichte am Ende ein bisschen abgehackt.

Allgemein kann man sagen, dass „Ostseenebel“ so spannend war, dass ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen konnte. Im Laufe der Geschichte nimmt der Nervenkitzel immer mehr zu und am Ende habe ich regelrecht den Atmen angehalten, weil der Kriminalfall so fesselnd war. Eva hat erneut eine Atmosphäre erschaffen, die mich in die Geschichte gesaugt hat und dafür gesorgt hat, dass die Handlung wie ein Blockbuster in meinem Kopf ablief. Unterstützt wird diese grandiose Atmosphäre von der bunten Mischung an Charakteren, die der Geschichte nicht nur ein Gesicht verleihen, sondern die Handlung auch erst so richtig zum Leben erweckt haben.

Eva Almstädts Schreibstil war gewohnt locker, leicht und ließ sich wie immer angenehm flüssig lesen. Mit ihrer Wortwahl hat sie die für mich mittlerweile so vertraute Atmosphäre erschaffen, die mich jedes Mal auf Anhieb in die Geschichte saugt. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Ein packender Krimi, den ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte, der am Ende aber leider ein Stückweit sein Potenzial verschenkt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.03.2023

Verbotene Liebe

Perfect Player
2

„Perfect Player“ erzählt die Geschichte von Presley Sullivan und Levi Miller. Sie ist eine alleinerziehende Mutter, die für ihren Sohn zurück in ihre alte Heimat kehrt. Er ist der große Football-Star, ...

„Perfect Player“ erzählt die Geschichte von Presley Sullivan und Levi Miller. Sie ist eine alleinerziehende Mutter, die für ihren Sohn zurück in ihre alte Heimat kehrt. Er ist der große Football-Star, der als Quarterback den Super Bowl gewonnen hat. Das Buch wurde von dem US-amerikanischen Autoren-Duo Vi Keeland und Penelope Ward geschrieben und ist 2023 als Taschenbuch und eBook im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen.

Presley Sullivan ist zu Beginn der Geschichte eine starke, unabhängige Frau, die sich weder von ihren Zielen abbringen lässt noch auf den Mund gefallen ist. Obwohl sie alleinerziehend ist steht sie mit beiden Beinen im Leben und verfügt über ein bemerkenswertes Rückgrat. Presley war mir auf Anhieb sympathisch, den theoretisch war sie die Art von weiblichem Hauptcharakter, wie ich ihn liebe. Praktisch entwickelt sie sich aber im Laufe der Geschichte in eine Richtung, die mich immer mehr frustriert hat. Am Ende war von all diesen positiven Eigenschaften, die ich so sehr an ihr bewundert habe, nichts mehr übrig. Ihre Entscheidungen und ihr Verhalten, die ich anfangs noch problemlos nachvollziehen konnte, haben für mich plötzlich keine Sinn mehr ergeben.

Levi Miller ist zu Beginn der Geschichte ein ziemlich aufbrausender Mann, der gerne mit dem Kopf durch die Wand rennt und der beharrlich an seinem Standpunkt festhält. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen gebraucht habe, bis ich mit ihm warm geworden bin. Als Quarterback, der gerade den Super Bowl gewonnen hat, führt er ein traumhaftes Leben. Genauso wie Presley ist auch er nicht auf den Mund gefallen. Leider macht ihn seine Sturheit im ersten Moment blind für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Auch Levi durchläuft im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung, die mich anfänglich positiv überrascht hat. Am Ende haben sein Verhalten und seine Entscheidungen für mich aber genauso wenig Sinn ergeben wie Presley’s.

„Perfect Player“ fängt sehr vielversprechend an. Im ersten Drittel der Geschichte hatte ich den Eindruck endlich ein Romance-Buch gefunden zu haben, das mal nicht den gängigen Klischees entspricht. Leider wurde ich recht schnell eines Besseren belehrt. Die Geschichte, die anfänglich so erfrischende anders war, entwickelte sich zunehmend in eine dieser von Klischees durchtränkte Versionen, die gerne anders wären, es letzten Endes aber nicht sind. Am Ende war „Perfect Player“ zu einer weiteren klischeebeladenen Romance-Geschichte geworden, die mich kopfschüttelnd zurückgelassen hat.

Das schlimmste für mich waren die letzten 10% der Geschichte. Ich werde hier jetzt nicht auf den Inhalt eingehen, weil das meiner Meinung nach nur unnötig spoilern würde. Im kreativen Schreiben gibt es eine Technik, die heißt „Show and Tell“. Der Grundgedanke dieser Technik besteht darin, dem Leser wichtige Situation innerhalb einer Geschichte so zu beschreiben, dass er das Gefühl hat live dabei zu sein. Dieses Gefühl erzeugt der Autor, indem er dem Leser die Situation aktiv zeigt, statt sie ihm nur passiv zu erzählen. Bis zu diesen 10% ist es Vi Keeland und Penelope Ward hervorragend gelungen diese Technik umzusetzen. Die Geschichte lief wie ein Blockbuster in meinem Kopf ab. Doch dann verfallen sie in den letzten zwei Kapiteln plötzlich in eine passive Erzählweise, die die Geschichte für mich ein Stück weit kaputt gemacht hat.

Die deutsche Übersetzung von Keenland’s und Ward’s Schreibstil ließ sich wundervoll locker, leicht lesen. Das besondere Etwas der Geschichte war definitiv der unvergleichliche Humor des Autoren-Duos, der mich in regelmäßigen Abständen zum Lachen gebracht hat. Die Geschichte wird aus der Sicht von Presley und Levi erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit

Was vielversprechend angefangen hat entwickelt sich leider in eine völlig falsche Richtung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.03.2023

Das perfekte Verbrechen!?

Die letzte Lügnerin
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„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ...

„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Band der „Eberhardt & Jarmer ermitteln“ Reihe.

Der dritte Fall für Eberhardt und Jarmer war eine Reise voller Überraschungen. Am Anfang scheint der Fall „Dieter Möller“ glasklar zu sein. Ähnlich wie das Umfeld des Berliner Bausenators hatte auch ich als Leserin mir eine Meinung über den Kriminalfall gebildet. Doch im Laufe der Geschichte tauchen nach und nach Hinweise auf, die die anfänglich so glasklare Schuld von Dieter Möller in Frage stellen. Ähnlich wie schon im Vorgängerband „Der dreizehnte Mann“ haben sich Schwiecker und Tsokos für ein aktuelles und hochbrisantes Thema entschieden, dass in seiner Umsetzung der Realität erschreckend nah kommt und damit definitiv authentisch ist.

Rocco Eberhardt gerät dieses Mal ziemlich unfreiwillig in eine Situation, die ihn vor scheinbar lebensverändernde Entscheidungen stellt. Je weiter der Fall „Dieter Möller“ voranschreitet, desto persönlicher wird das Verfahren für Rocco. Erst als er vor Gericht einem Menschen gegenübersteht, dem er dort nie begegnen wollte, erkennt er welche Entscheidung die richtige ist. Während diesem für ihn so nervenaufreibendem Prozess plagt ihn sein Bauchgefühl, dass irgendetwas an diesem Gerichtsverfahren nicht stimmt.

Dr. Justus Jarmer, der als Facharzt für Rechtsmedizin arbeitet, spielt im Fall „Dieter Möller“ zunächst eher eine kleine Nebenrolle. Erst durch einen Zufall stößt er auf die eine Person, die das entscheidende Puzzleteil darstellt. Am Ende gehört er zu der kleinen Gruppe Menschen, die das Gericht vor einem großen Fehler bewahren und dem Fall „Dieter Möller“ so eine komplett neue Richtung geben.

Florian Schwiecker, der viele Jahre als Strafverteidiger gearbeitet hat und Prof. Dr. Michael Tsokos, der als Rechtsmediziner das Institut für Rechtsmedizin der Charité leitet, gewähren in „Die letzte Lügnerin“ ihren Lesern erneut detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers und eines Rechtsmediziners. All diese kleinen Details steigern natürlich die Authentizität der Geschichte. Ich finde es gut, dass das Insiderwissen für einen Laien verständlich umgesetzt wurde.

Dem Autorenduo ist es hervorragend gelungen von der ersten Seite an Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluss zu steigern. Etliche unvorhersehbare Wendungen haben nicht nur für Überraschungen gesorgt, sondern auch dazu beigetragen, dass ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Kurze Kapitel sorgen für einen flüssigen Lesegenuss und Ort- und Datumsangaben zum Beginn der Kapitel für eine gute Orientierung innerhalb der Handlung. Der Schreibstil von Schwiecker und Tsokos ließ sich flüssig und daher sehr angenehm lesen. Erzählt wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Erneut ist es Schwiecker und Tsokos gelungen ihre Leser auf eine fesselnde Reise zu schicken.