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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Fesseln bis zur letzten Seite

SOG
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Meine Meinung
„SOG“ ist der zweite Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Nachdem Huldar seinen ersten Fall als Chef vergeigt hat, wurde er von seinen Vorgesetzten ans Ende der Hackordnung degradiert ...

Meine Meinung
„SOG“ ist der zweite Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Nachdem Huldar seinen ersten Fall als Chef vergeigt hat, wurde er von seinen Vorgesetzten ans Ende der Hackordnung degradiert und muss sich nun mit Fällen rumärgern, denen sonst niemand nachgehen will. So bekommt er einen möglicherweise besorgniserregenden Aufsatz aus einer Zeitkapsel auf den Tisch, indem ein unbekannter Schüler droht Menschen zu ermorden. Die Polizei nimmt diesen Aufsatz zunächst alles andere als ernst und so bleibt er an Huldar hängen. Bis plötzlich die ersten Leichen auftauchen.

Nach aktuellem Stand (2019) besteht die Reihe mittlerweile aus fünf Bänden, von denen bisher drei ins Deutsche übersetzt wurden. Ich habe die Reihe mit dem dritten Band begonnen und weil mir dieser gut gefallen hat, wollte ich auch die beiden Vorgängerbände lesen. Nach dem ich vom ersten Band ein bisschen enttäuscht war, hatte ich Hoffnung, dass mir der zweite Band mehr zusagt und dies ist glücklicherweise auch eingetreten. Kurz gesagt ich fand ihn genial!

Dank der Tatsache, dass ich die Reihe mit dem dritten Band begonnen hatte, hatte ich natürlich Vorwissen, dass mich theoretisch gespoilert hat. Praktisch hat mich das weder gestört noch hat es der enormen Spannung einen Abbruch getan. Mir hat es sogar das Lesen in gewisser Weise erleichtert, denn ich konnte mich dank meinem Vorwissen bezüglich der Personenentwicklung der Protagonisten voll und ganz auf den Kriminalfall konzentrieren und so konnte ich das Buch umso mehr genießen.

Ein Störfaktor, der meinen Genuss bisweilen geschmälert hat, ist die Atmosphäre innerhalb der Polizei. Zwischen Huldar und seinen Kollegen herrscht, die meiste Zeit ein wirklich miese Arbeitsklima und das hat, mich irgendwann nur noch genervt. SPOILER! - Leider entwickelt sich dieser Zustand im dritten Band kein Stück weiter. Von daher hoffe ich sehr, dass sich die Charaktere in den beiden folge Bänden (Band 4 & 5) zu einem besseren weiterentwickeln werden.

Was das Verhalten von Huldar und Freyja angeht, so fand ich es im ersten Band noch halbwegs ertragbar. Zum Ende der Geschichte hatte ich also ernsthaft die Hoffnung, dass sich dieser Zustand im zweiten Band dahingehend entwickeln könnte, dass sie mir irgendwann sympathisch werden. Leider war dies aber überhaupt nicht der Fall. Viel mehr ist das Gegenteil eingetreten, denn spätestens nach dem ersten Drittel gingen mir die beiden gehörig auf die Nerven und ihr absolut nicht nachvollziehbares Verhalten war extrem anstrengend. Die Hoffnung das ich mit den beiden irgendwann noch mal warm werde habe ich mittlerweile aufgegeben.

Im ersten Band hatte ich mit dem Kriminalfall leider so meine Schwierigkeiten. Daher hatte ich mir vorgenommen den zweiten Band komplett ohne Erwartungen zu lesen und das war eine sehr gute Entscheidung. Zwar tappt die Polizei mal wieder relativ lange im Dunkeln gegen Ende des Buches kommt aber ordentlich Action auf und so konnte ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen. Ebenfalls gleich geblieben sind die etlichen Einzel Fälle, die zum Schluss ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Ja mir geisterten im Verlaufe der Handlung ein Menge Fragen durch den Kopf am Ende wurden diese aber glücklicherweise alle beantwortet.

Fazit
Mit „SOG“ ist der Autorin eine grandiose und spannungsgeladene Fortsetzung gelungen, die ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte. Wie bereits im ersten Band ist der Kriminalfall alles andere als harmlos und wer ein Problem mit besonders heimtückischen und brutalen Mordmethoden hat, der sollte von dieser Reihe wohl besser die Finger lassen. Für alle anderen gilt lesen, denn wer dieses Buch angefangen hat, den lässt es nicht mehr los. Definitiv eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Feuer und Eis

Rockerbeute. Hunter und Elizabeth
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Meine Meinung
„Rockerbeute“ ist der erste Band einer Dilogie, die im Angels of Devils Motorcycle Club in Texas spielt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Hunter der Vizepräsident der Angels of Devils ...

Meine Meinung
„Rockerbeute“ ist der erste Band einer Dilogie, die im Angels of Devils Motorcycle Club in Texas spielt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Hunter der Vizepräsident der Angels of Devils und Elizabeth die Tochter von Devon, dem Präsidenten der Angels of Devils. Mit dieser Rockergeschichte hat Bärbel Muschiol ein weiteres Buch geschrieben, das ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Besonders gut gefallen hat mir an diesem Buch die Grundidee. Elizabeth wurden als Tochter von Devon, dem Präsidenten der Angels of Devils geboren. Als ihre Mutter den Präsidenten verlassen hat ist sie zusammen mit ihr geflohen. Von diesem Tag an ist Elizabeth im Death Outlaw Motorcycle Club in Kansas aufgewachsen. Die Geschichte beginnt mit Elizabeths Flucht vor Trey dem gewalttätigen Vizepräsidenten der Death Outlaws, der sie zwar als seine Lady beansprucht hat, dem Elizabeth aber niemals ihr Herz geschenkt hat. Im Angels of Devils Motorcycle Club erfahrt Hunter währenddessen von der Tochter seines Präsidenten und dieser nimmt ihm auch noch das Versprechen ab sich um eben diese zu kümmern. Kurzdarauf nimmt sich Devon das Leben und so ist es Hunters Aufgabe für Elizabeths Sicherheit zu sorgen.

Einer der Gründe warum Muschiols Rockergeschichten niemals langweilig werden ist die unvergleichliche Mischung aus Romantik und Action. Ein weiter sind ihre Charaktere, die mich immer wieder aufs Neue faszinieren und mir meistens bereits nach den ersten Seiten sympathisch sind. Ebenfalls positiv sind die wundervollen Sexszenen und ihr Schreibstil, der sich nicht nur angenehm lesen lässt, sondern der der Geschichte auch ihren letzten Schliff gibt.

Hunter sowie Elizabeth konnten mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen und ich habe zusammen mit ihnen gelacht, geweint und gelitten. Die Autorin hat mich erneut auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen geschickt, die ich mit jeder Seite in vollen Zügen genossen habe. Mit Hunter und Elizabeth hat Bärbel Muschiol zwei Protagonisten geschaffen die perfekt zu dieser Geschichte passen.

Erzählt wird das Buch sowohl aus der Perspektive von Hunter als auch aus der von Elizabeth. Beim Genre „erotische Liebesgeschichten“ gefällt mir das immer besonders gut, denn es macht die Charaktere für mich greifbarer.

Fazit
Obwohl Bärbel Muschiol bereits etliche Rockergeschichten veröffentlicht hat werden sie für mich niemals langweilig und ich freue mich jetzt schon auf ihr nächstes Werk. Wer also gerne Rockergeschichten mit einer spannenden Story, guten Sexszenen und der richtigen Portion an Action liest dem empfehle ich ihre Bücher.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Eine Unendliche Zeitschleife, die ebenso irreführend wie genial ist

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Meine Meinung
Der Kriminalroman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist das Autorendebüt des britischen Schriftstellers Stuart Turton. Ich habe dieses Werk das erste Mal bei Vorablesen entdeckt und ...

Meine Meinung
Der Kriminalroman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist das Autorendebüt des britischen Schriftstellers Stuart Turton. Ich habe dieses Werk das erste Mal bei Vorablesen entdeckt und dort wurde es mit dem Slogan „Agatha Christie meets »Und täglich grüßt das Murmeltier«“ beworben. Als großer Krimi-Fan habe ich den Namen Agatha Christie natürlich schon mal gehört und ich weiß auch, dass sie eine der bekanntesten Autoren dieses Genres ist, allerdings habe ich bisher keines ihrer Werke gelesen. Dafür kenne ich die Idee, die hinter „Und täglich grüßt das Murmeltier“ steckt sehr gut, denn sie wurde bereits in etlichen Geschichten verwendet und ich bin ein großer Fan davon.

Allerdings muss ich zugeben das ich mich im Nachhinein ein bisschen Ärgere, das ich den Klappentext gelesen habe, denn für meinen Geschmack enthält er viel zu viele Details, die bei mir nicht nur für gewisse Erwartungen gesorgt, sondern mir Stellenweise auch die Spannung genommen haben. Aus diesem Grund werde ich in meiner Rezension nur sehr begrenzt auf den Inhalt des Buches eingehen.

Eine große Überraschung für mich war der Aufbau der Handlung, denn der gestaltet sich ganz anders als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Wie bereits oben erwähnt hatte ich ein paar Erwartungen an das Buch, ein paar wurden erfüllt ein paar aber auch nicht. Bin ich jetzt enttäuscht? Nein! Denn dem Autor ist es gelungen eine Welt zu schaffen, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mich erst nach der letzten Seite wieder losgelassen hat. Von daher war das Buch für mich ein voller Erfolg.

Der Klappentext ließ es bereits erahnen aber wie komplex die Geschichte wirklich ist, wurde mir erst beim Lesen klar. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie es dem Autor beim Schreiben eigentlich gelungen ist nicht den Überblick zu verlieren. Das Buch lebt nämlich von einer beachtlichen Menge an Wendungen, die bei mir ordentlich für Irrungen und Wirrungen gesorgt haben. Sicherlich hatten die auf meine Neugierde positive Auswirkungen, allerdings wurde es mir Stellenweise auch ein bisschen zu viel.

Wer, genauso wie ich, Schwierigkeiten hat sich mehrere Namen auf einmal zu merken, der wird seine ganz besondere Freude mit diesem Buch haben. Die Menge an handelnden Charakteren ist nämlich beachtlich und wenn es ganz vorne im Buch nicht die „Einladungskarte“ (inklusive Gästeliste) gegeben hätte, dann hätte ich wahrscheinlich spätestens nach den ersten fünf Kapiteln den Überblick verloren.

Ähnlich verhält es sich mit der Orientierung auf Blackheath. Zwar gibt es im Buchdeckel einen Lageplan von Blackheath der ist aber alles andere als maßstabsgetreu. Zusätzlich kam es mir so vor als sei er auch nicht wirklich vollständig. Ich glaube letzten Endes habe ich mir diesen Lageplan zwei Mal angesehen, danach habe ich festgestellt das ich mich ohne besser orientieren kann.

Schauplatz der Handlung ist Blackheath House und das Stück Land, auf dem es steht. Das alte Herrenhaus, das der Familie Hardcastle gehört, befindet sich mitten im Nirgendwo, ist ringsum von Wald umgeben und längstens dem Verfall zum Opfer gefallen. Die Tatsache das der Schauplatz während der gesamten Handlung niemals wechselt, hat für mich die düstere Stimmung nur noch verstärkt. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch die ganze Geschichte und steigert so Spannung und Nervenkitzel.

Auf dem Cover steht in Großbuchstaben „Kriminalroman“ und das ist tatsächlich auch das Hauptgenre des Buches. Neben diesem enthält das Werk aber auch noch historische Aspekte, denn es spielt definitiv nicht im 21. Jahrhundert. Niemand besitzt ein Mobiltelefon, das Hauptfortbewegungsmittel sind Pferdekutschen und immer wieder spielt das Mittel Laudanum eine Rolle.

Achtung! Das gesamte Buch ist ein einziges Rätsel und definitiv keine Geschichte für zwischendurch, von der man mal hier ein paar Seiten liest und dann nach längerer Pause die nächsten paar. Wer das Rätsel lösen möchte für den ist aufmerksames Lesen unerlässlich, denn auf jeder einzelnen Seite verrät der Autor wichtige Details, die erst ganz zum Schluss zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden. Bei diesem Buch ist es völlig normal das einem während des Lesens gefühlt eine Milliarde Fragen durch den Kopf geistern. Aber keine Sorge am Ende werden sie alle beantwortet.

Aus dem simplen Grund das ich niemanden spoilern möchte, werde ich an dieser Stelle zwar auf die Charaktere eingehen, dabei aber keine Namen nennen. Aiden war für mich nicht wirklich der Protagonist, was vor allem daran lag, dass seine Persönlichkeit neben denen seiner verschiedenen Körper mehr oder weniger untergeht. Bei den restlichen Charakteren kann man irgendwann relativ gut in „Gut“ und „Böse“ unterteilen, allerdings heißt es Vorsichtig, denn ich musste sehr schnell lernen das der erste Schein trügt.

Da ich nur die deutsche Übersetzung von „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ gelesen habe. Kann ich Stuart Turtons Schreibstil nur anhand der Übersetzung bewerten. Auf den ersten Blick fand ich seine Wortwahl ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit ließ sich das Buch recht angenehm lesen. Trotz der Tatsache, dass das Buch nur aus der Perspektive von Aiden erzählt wird erleben wir die Geschichte durch die Augen mehrerer Charaktere, denn während seiner Zeit auf Blackheath wechselt Aiden mehrmals den Körper.

Fazit
Stuart Turton ist mit seinem Debütroman ein Meisterwerk des Krimigenres gelungen. Das mich nicht nur mit dem typischen Krimielement Spannung überzeugen konnte, sondern auch mit seinen Charakteren und seiner grandiosen Umsetzung der Grundidee. Ich vergebe daher volle 5 Sterne und empfehle es jedem weiter, der gerne Krimis liest, die nicht nach Schema F aufgebaut sind.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Wunderschöne Liebesgeschichte

Show me the Stars
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Meine Meinung
„Show me the Stars“ ist der erste Band der „Leuchtturm-Trilogie“ von Kira Mohn. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 22 Jahre alte Liv, die davon träumt als erfolgreiche Journalistin für ...

Meine Meinung
„Show me the Stars“ ist der erste Band der „Leuchtturm-Trilogie“ von Kira Mohn. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 22 Jahre alte Liv, die davon träumt als erfolgreiche Journalistin für eine große Zeitung zuschreiben und mit der Stelle als freischaffende Journalistin bei einem bekannten Magazin ist ihr großer Traum für sie zum Greifen nah. Als jedoch ein vielversprechendes Interview schiefläuft und Liv daraufhin von ihrem Chef vor die Tür gesetzt wird rückt ihr großer Traum plötzlich in weite Ferne. Um dem Chaos zu entfliehen bewirbt sich Liv kurzer Hand auf eine Anzeige, die ihr eine „AUSZEIT“ verspricht und so begibt sie sich auf eine Reise nach Irland, wo sie für ein halbes Jahr in einen Leuchtturm auf einer kleinen Insel leben wird. Was sie dabei allerdings nicht eingeplant hatte ist der wirklich heiße Ire, der ihr gehörig den Kopf verdreht und ihr Herz bedrohlich aus dem Takt bringt.

Ich bin ein großer Fan von guten Liebesgeschichten, die mich in eine andere Welt entführen und mich für ein paar schöne Stunden zum Träumen einladen. Was mir dabei immer wichtig ist sind interessante und vor allem sympathische Protagonisten. In den meisten Liebesgeschichten, die ich bisher gelesen habe, trifft dies leider nur auf den männlichen Protagonissten zu. Bei „Show me the Stars“ ist es genau andersherum.

Ich konnte mich von der ersten Seite an super in Liv hineinversetzen und zusammen mit ihr habe ich gelacht und geweint. Sie ist für mich eine der wenigen weiblichen Protagonistinnen, die mir wirklich zu 100% sympathisch ist und von der ich gar nicht genug kriegen konnte. Dank ihr wurde die Geschichte für mich zu etwas ganz Besonderem und ich freue mich schon sehr auf das Widersehen mit ihr im nächsten Band.

Kjer konnte ich leider zu keinem Zeitpunkt der Geschichte richtig einschätzen, denn er war für mich nie ganz greifbar. Hinzu kommt, dass ich ihn nur bedingt sympathisch finde, denn er hat doch stellenweise ein eher negatives Verhalten an den Tag gelegt. In gewisser Weise kann ich ihn und seine Art sogar ein bisschen verstehen, denn seine Vergangenheit ist alles andere als rosig, was ich aber definitiv nicht nachvollziehen kann ist sein Verhalten Frauen gegenüber.

Für mich ist „Show me the Stars“ das erste Buch von Kira Mohn und mit ihrem Schreibstil konnte sie mich definitiv überzeugen, der lässt sich nämlich sehr angenehm lesen. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Liv erzählt. Für mich gehört zu einer guten Liebesgeschichte allerdings die Erzählweise aus zwei Perspektiven, denn Liebe funktioniert nur mit zwei Personen und so hat mir bei diesem Buch etwas gefehlt. Daher kann ich leider nur 4,5 von 5 Sternen vergeben.

Fazit
Kira Mohn ist mit diesem Buch ein Reihenauftakt gelungen, der mich mehr als nur neugierig auf den nächsten Band macht und der mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Liebeschaos

To all the boys I’ve loved before
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Meine Meinung
„To all the boys I’ve loved before“ ist der erste Band der gleichnamigen Reihe, geschrieben von der US-amerikanischen Autorin Jenny Han. Im Mittelpunkt der Reihe steht die 16-jährige Lara ...

Meine Meinung
„To all the boys I’ve loved before“ ist der erste Band der gleichnamigen Reihe, geschrieben von der US-amerikanischen Autorin Jenny Han. Im Mittelpunkt der Reihe steht die 16-jährige Lara Jean, die zwar noch nie eine richtige Liebesbeziehung geführt hat aber schon etliche Male verliebt war. Jedes Mal, wenn sie der Meinung war sie sei über ihren „Angehimmelten“ hinweg, schrieb sie einen an ihn adressierten Liebesbrief. Zu Beginn der Geschichte existieren fünf solcher Liebesbriefe und obwohl Lara Jean sie alle in Briefumschläge gesteckt und entsprechend mit Adressen beschriftet hat, hat sie sie niemals abgeschickt. Denn Lara Jean schrieb diese Briefe lediglich, um für sich selber einen Schlussstrich zu ziehen. Das Chaos, das zu Beginn des Schuljahres über sie hereinbricht, als die Briefe ohne ihr Wissen zugestellt werden, ist enorm und so wird Lara Jean in ein Abenteuer gestürzt, dem sie nicht immer ganz gewachsen ist.

Wie wahrscheinlich viele bin ich auf diese Buchreihe durch die Netflix Verfilmung aufmerksam geworden und nachdem ich den Trailer zum ersten Teil gesehen hatte, wollte ich unbedingt das Buch lesen. Leider hatte ich dank des Trailers bereits ein paar Erwartungen an das Buch, die nicht ganz erfüllt wurden.

Lara Jean ist 16 und die mittlere von drei Schwestern. Sicherlich waren wir alle nicht ganz einfach, geschweige denn normal während der Pubertät aber Lara Jeans Verhalten fand ich Stellenweise doch schon recht unglaubwürdig. In etlichen Situationen hat sie für meinen Geschmack alles andere als Altersgerecht reagiert (auf mich wirkte sie wie ein Kleinkind) und so habe ich im Verlaufe des Buches eine Art Hassliebe für die weibliche Protagonistin entwickelt. Die Geschichte besteht zu etwa gleichen Teilen aus Szenen, die ich entweder als positiv oder als negativ empfunden habe. Für mich glich das Buch irgendwann einer turbulent Achterbahnfahrt, denn in einem Moment konnte ich mich super in Lara Jean hineinversetzen, nur um sie im nächsten am liebsten gegen die Wand zu klatschen. Vielleicht liegt das Ganze aber auch einfach daran, dass ich den Lebensabschnitt, in dem sich Lara Jean befindet, schon lange hinter mir gelassen habe.

Wovon ich mir zu Beginn des Buches deutlich mehr erhofft hatte, war die Liebesgeschichte. Dank des Trailers wusste ich zwar bereits, dass es sich in erster Linie um eine Fake Liebesbeziehung handelt, das diese jedoch durch die restliche Handlung mehr oder weniger verdrängt wird, wusste ich nicht. Wer also (genauso wie ich) eine Geschichte erwartet, in der die Liebe im Mittelpunkt steht, der wird mit diesem Buch wahrscheinlich nicht wirklich glücklich werden.

Wie bereits in ihren anderen Büchern konnte mich Jenny Han auch in diesem mit ihrem Schreibstil begeistern. Leider kann er das Defizit der ein oder anderen Länge nicht ganz ausgleichen. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Lara Jean. Was mir jedoch nicht immer ganz gefallen hat, denn es gab durchaus Szenen, in denen es mich interessiert hätte, was die beiden männlichen Protagonisten denken.

Fazit
„To all the boys I’ve loved before“ ist ein Reihenauftakt, der meine Erwartungen nur bedingt erfüllen konnte, da er sein Potenzial leider nur mäßig ausschöpft. Da ich vom Buch aber nicht völlig enttäuscht war, möchte ich dem zweiten Teil eine Chance geben. Empfehlen tue ich es allerdings nur Lesern, die entweder im gleichen Alter wie Lara Jean sind oder kein Problem damit haben, wenn die Protagonistin deutlich jünger ist als sie selbst.