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Veröffentlicht am 10.09.2019

Mobbing und seine Folgen

R.I.P.
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Meine Meinung
„R.I.P.“ ist der dritte Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Für mich ist es das erste Buch von Yrsa Sigurdardóttir. (Die beiden Vorgängerbände dieser Reihe habe ich bisher nicht ...

Meine Meinung
„R.I.P.“ ist der dritte Fall für Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Für mich ist es das erste Buch von Yrsa Sigurdardóttir. (Die beiden Vorgängerbände dieser Reihe habe ich bisher nicht gelesen.) Mit diesem absolut fesselnden Thriller konnte mich die Autorin von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen und ich will definitiv mehr von ihr lesen.

Trotz der Tatsache, dass mir das Vorwissen aus Band eins und zwei fehlt, konnte ich mich gut in der Geschichte zurechtfinden und hatte keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Sicherlich bin ich ein bisschen gespoilert wurden, gestört hat mich das aber nicht.

Was mir besonders gut gefallen hat, war der Beginn des Buches. Die Autorin steigt mitten im Geschehen ein und erzeugt damit eine ordentliche Portion Spannung und Nervenkitzel. Zwar dauert es eine ganze Weile bis sowohl die Polizei als auch der Leser ein sinnvolles Muster erkennen können, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Denn die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht der Polizei (hauptsächlich Kommissar Huldar) erzählt, sondern auch aus der des Täters.

Das zentrale Thema dieses Falles ist Mobbing und der Leser lernt diesen wirklich grausamen Psychoterror in all seinen abscheulichen Facetten kennen. Für mein persönliches Empfinden waren die Schilderungen der Autorin stellenweise sehr heftig und ich habe sie durchaus als belastend empfunden. Dies kann aber daran liegen, dass ich während meiner Kindheit und Jugend selber Opfer solcher Angriffe war.

Leider hat das Buch auch seine schlechten Seiten. Eine davon wäre die Atmosphäre innerhalb der Polizei, denn was das Zwischenmenschliche betrifft liegt dort so einiges im Argen und so ist ein wirklich mieses Arbeitsklima keine Seltenheit. Glücklicherweise wird das zum Ende der Geschichte ein bisschen besser und ich habe die Hoffnung, dass die Autorin in den folge Bänden an diesem Aspekt festhält und sich die einzelnen Charaktere positiv weiterentwickeln werden.

Ein weiterer Aspekt, der meinen Lesefluss negativ beeinflusst hat, waren all die isländischen Namen. Mir ist bewusst das es sich um einen Thriller handelt, der von einer isländischen Autorin geschrieben wurde und der in Island spielt aber die Namen waren stellenweise schon sehr merkwürdig und für mich absolut nicht aussprechbar.

Zu den einzelnen Charakteren kann ich leider nur wenig sagen, da ich die mögliche Entwicklung aus den Vorgängerbänden nicht kenne. Aber das was ich über die beiden Protagonisten mitbekommen habe hat mir gut gefallen.

Was den Kriminalfall anbelangt werde ich mich kurzhalten, um niemanden unnötig zu spoilern. Wer das im Dunkeln tappen der Polizei anfänglich langweilig findet, dem sei soviel gesagt es wird spannender, denn sobald Huldar und seine Kollegen die Komplexität des Falles verstehen, werden die meisten das Buch wahrscheinlich nicht mehr aus der Hand legen können.

Fazit
„R.I.P.“ ist ein Thriller der sowohl brutal als auch tiefgründig ist und der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Er zeigt auf sehr schonungslose Art in welche extreme Formen Mobbing ausarten kann und das es für die Opfer und ihre Angehörigen meistens nur schwer zu verkraften ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.08.2019

Heimtückischer Killer

Cold Storage - Es tötet
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Meine Meinung
"Cold Storage - Es tötet" ist der Debütroman von Drehbuchautor David Koepp. Fans von Jurassic Park oder Mission: Impossible ist dieser Name vielleicht ein Begriff, den die Drehbücher dieser ...

Meine Meinung
"Cold Storage - Es tötet" ist der Debütroman von Drehbuchautor David Koepp. Fans von Jurassic Park oder Mission: Impossible ist dieser Name vielleicht ein Begriff, den die Drehbücher dieser Blockbuster stammen aus der Feder von David Koepp. Da ich ein großer Fan von Jurassic Park bin wollte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.

Gleich auf den ersten Seiten steigt der Leser voll ins Geschehen ein und innerhalb der ersten vier Kapitel bekommt man bereits eine solch gewaltige Ladung Nervenkitzel und Spannung geboten, dass ich nur so durch die Seite geflogen bin.

Danach macht die Geschichte einen gewaltigen Zeitsprung in die Zukunft und bewegt sich erst Mal langsamer voran. Der Handlungsort wechselt und es werde neue Charaktere vorgestellt. Leider hat der Autor sich ein bisschen in den Vergangenheiten der einzelnen Charaktere verloren, denn die sind allesamt sehr ausführlich beschrieben. Für mich waren das ein Haufen Informationen, die auch in weniger Worten hätten erzählt werden können.

Wer es allerdings schafft diesen Teil hinter sich zu bringen, der wird mit einer weiteren, noch viel gewaltigeren Ladung Nervenkitzel belohnt. Sobald Teacake und Naomi die Ursache für das Piepen gefunden haben nimmt die Geschichte nämlich sehr rasant an Fahrt auf und von da an konnte ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen. Die Spannung war so extrem das ich gar nicht so schnell lesen konnte, wie ich wissen wollte was als nächstes passiert.

Koepp ist es gelungen ein paar wirklich tolle Charaktere zu erschaffen, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen konnten und die mir fast alle sympathisch waren. Ich habe zusammen mit ihnen gelitten und dabei stets die Daumen gedrückt, weil ich nicht wollte das einer von ihnen dem Horror Pilz zum Opfer fällt. An dieser Stelle sei so viel gesagt die Guten bekommen am Ende ein Happy End.

Auf dem Cover des Buches steht Thriller. Ich würde dieses Werk allerdings eher im Bereich Horror ansiedeln, denn wir haben es hier mit einem wirklich angsteinflößenden Szenario zu tun. Ich bin ein großer Fand von Medizin-Thrillern, in den es um Seuchen und Epidemien geht aber in den meisten Fällen spielt in diesen Büchern ein Virus oder etwas ähnliches die Rolle des Bösewichtes und es gibt ein Gegenmittel, dass am Ende die Katastrophe stoppt. Bei "Cold Storage - Es tötet" haben wir es mit einem ganz anderen Kaliber zu tun, denn für diesen Pilz scheint es absolut keine Grenzen zu geben. Am Ende ist Teacakes und Naomis größter Gegner die Zeit.

Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, was für mich die Spannung noch zusätzlich gesteigert hat. Verstärkt wurde das Ganze durch ein paar gut platzierter Wendungen und einem angenehm lesbaren Schreibstil, der mir regelmäßig den Atem geraubt hat.

Fazit
David Koepp ist mit seinem Debütroman eine geniale Geschichte gelungen, die mit einer ordentlichen Portion Spannung und Nervenkitzel daherkommt und die mir ein paar unvergessliche Lesestunden beschert hat. Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne Geschichten aus dem Bereich Horror liest.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Schwache Fortsetzung

The One Right Man (Love and Order 2)
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Meine Meinung
„The One Right Man“ ist der zweite Teil einer dreiteiligen Reihe, die in Chicago/USA spielt. Im Mittelpunkt stehen Chelsea und Dean. Chelsea hat sich dank einer wirklich schmerzhaften Trennung ...

Meine Meinung
„The One Right Man“ ist der zweite Teil einer dreiteiligen Reihe, die in Chicago/USA spielt. Im Mittelpunkt stehen Chelsea und Dean. Chelsea hat sich dank einer wirklich schmerzhaften Trennung geschworen nie wieder eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Viel lieber vertreibt sie sich ihre Zeit mit lockeren Affären mit heißen Bad Boys. Dean ist Chelseas Ex-Mann, der ihr dank privater Probleme das Leben zur Hölle gemacht hat. Als er erneut in ihr Leben tritt beteuert er jedoch, dass er sich geändert habe und nun ein besserer Mensch sei, der aus seinen Fehlern gelernt hat.

Chelsea haben wir bereits im ersten Band kennen gelernt und ich hatte mich wirklich auf ihre Geschichte gefreut, weil ich gerne mehr über sie erfahren wollte. Jetzt wünsche ich mir ich hätte dieses Buch nicht gelesen. Ja ich gebe zu, dass sie mir zu Beginn der Geschichte sympathisch war und ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Leider ändert sich das im weiteren Verlauf der Handlung zum kompletten Gegenteil, denn sobald Dean auftaucht verwandelt sich Chelsea in eine hirnlose Puppe, die den niederen Trieben ihres Körpers schneller nachgibt, als normale Menschen mit der Wimper zucken können. Ich meine Dean ist ihr Ex-Mann der Kerl hat sie in der Vergangenheit schwer verletzt, da reagiert man doch nicht so. Chelseas Verhalten war für mich ab einem gewissen Punkt leider alles andere als nachvollziehbar.

Dean konnte ich anfänglich nur sehr schwer einschätzen. Mit jedem weiteren Kapitel ändert sich das aber und auch wenn ich ihn nicht auf Anhieb mochte konnte er mich zum Ende hin wenigstens halbwegs von sich überzeugen. Ich würde jetzt allerdings nicht sagen das er mir sympathisch war, denn dafür waren mir seine etlichen Vergehen, die er Chelsea angetan hat, zu heftig, aber ich konnte sehen das er sich verändert und erfolgreich aus seinen Fehlern gelernt hat. Dieser Schritt gelingt nicht jedem und so konnte ich zumindest meinen Ärger ihm gegenüber ablegen. Ich würde sagen das ich ihm nach Beendigung des Buches relativ neutral gegenüber stehe.

Ich bin ja eigentlich ein Fan von Geschichten, die das Thema zweite Chancen in der Liebe zum Schwerpunkt haben, aber die Umsetzung dieses Buch hat mich leider so überhaupt nicht angesprochen. Ich will nicht sagen das mir die Grundidee nicht gefallen hat, die fand ich nämlich sehr interessant. Nur leider ist das Ergebnis in meine Augen alles andere als perfekt geworden.

Das Buch wird aus der Sicht von Chelsea erzählt. Was mir nur bedingt gefallen hat, ja ich konnte so einen Blick in ihre Gedanken werfen, aber stellenweise wäre es mir lieber gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte was ihr gerade durch den Kopf geht. Deans Sicht fehlt leider komplett, was ich wirklich Schade finde, weil er für mich so nie zu 100% greifbar war.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Die Kapitellänge war genau richtig und auch an der Gesamtlänge des Buches gab es für mich nichts auszusetzen. Dank dem letzten Kapitel aus dem ersten Band hatte ich schon einen winzigen Vorgeschmack auf dieses Buch bekommen. Die etlichen Macken der beiden Protagonisten haben bei mir aber dafür gesorgt, dass ich für dieses Buch länger gebraucht habe, als für den ersten Band.

Fazit
Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung dieser Reihe gefreut aber mit dieser Umsetzung hat sich das Autorenduo Piper Rayne nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Jetzt habe ich die Hoffnung, dass die Geschichte von Hannah besser wird. Leider kann ich für diesen Teil keine Leseempfehlung geben.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Der schmale Grat der Gerechtigkeit

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Meine Meinung
"The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld" ist eine Jugendthriller, der nach ein paar Startschwierigkeiten schnell zu einem spannenden Pageturner wird.

Angezogen durch das tolle ...

Meine Meinung
"The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld" ist eine Jugendthriller, der nach ein paar Startschwierigkeiten schnell zu einem spannenden Pageturner wird.

Angezogen durch das tolle Cover las ich den Klappentext und wusste dieses ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Das dies allerdings ein Irrtum ist fand ich erst viel später heraus. Rückblickend ärgere ich mich ein bisschen, dass ich für dieses Buch meine "Wunschbuchpunkte" eingelöst habe. Trotzdem ein großes Dankeschön an Vorablesen und den BELTZ & Gelberg Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Thea, die vor kurzem ihre Cousine und beste Freundin Natalie verloren hat und die eines Tages einen rätselhaften schwarzen Umschlag neben ihrem Rucksack findet, der sie auf eine geheimnisvolle Reise schickt. So gelangt sie zu den Black Coats einer Geheimorganisation von Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben für Gerechtigkeit zu sorgen, wenn das Justizsystem ihrer Meinung nach versagt hat.

Bereits zu Beginn des Werkes wird klar, dass es sich bei diesem Buch keinesfalls um eine locker leichte Unterhaltung handelt. Vielmehr geht es heftig zur Sache und relativ schnell gehört Gewalt jeglicher Form zu einem festen Bestandteil der Handlung. Spätesten nach dieser Erkenntnis fand ich die Altersempfehlung von 14 Jahren viel zu niedrig angesetzt. Das Buch ist eher für 16 bzw. 17-Jährige geeignet.

Die Geschichte ist in zwei Teile eingeteilt. Geht im ersten Teil noch alles seinen geregelten Gang, so dauert es im zweiten Teil nur wenige Seiten, bis erkennbar wird, dass die Geschehnisse Stück für Stück außer Kontrolle geraten. Zum Ende hin kommt es dann schließlich zum großen Showdown, wie er ganz typisch für das Genre Thriller ist. Ich muss zugeben dieser Showdown ist der Autorin gut gelungen und er war wirklich spannend. Ich konnte das Buch nämlich gar nicht mehr aus der Hand legen, so neugierig war ich auf die Auflösung. Positiv hervorheben möchte ich, dass für mich am Ende alle Fragen beantwortet wurden und sich die Geschichte so zu einem stimmigen Kreis schließt.

Zu 100% gefallen hat mir das Buch aber leider nicht, denn ich finde es gibt ein paar Stellen, an denen es die Autorin für meinen Geschmack zu sehr übertrieben hat. Ja wir bewegen uns hier im Genre Thriller, aber es ist ein Thriller für Jugendliche und nicht für Erwachse und manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Autorin das beim Schreiben vergessen hat.

Gerechtigkeit ist ein sehr wertvolles Gut und jeder hat sie verdient, aber es gibt nicht nur positive Wege, um sie zu erreichen und die Black Coats vergessen das bei ihren sog. Balancings (Aufträgen) auch ganz gerne mal. Es hat schon seine Gründe warum es in unserer heutigen Zeit ein Justizsystem gibt auch wenn es nicht immer perfekt funktioniert aber die alte Methode „Auge um Auge“ ist auch nicht der richtige Weg oder wie heißt es so schön „Gewalt ist keine Lösung“!

Rache allerdings noch viel weniger, denn das wundervolle Hochgefühl, dass man nach Beendigung seiner Tat verspürt hält leider nicht sehr lange an und was danach kommt ist alles andere als wünschenswert. Ja Gerechtigkeit ist etwas Gutes und definitiv wünschenswert aber der Weg dorthin muss stimmen, denn wenn er das nicht tut ist das Ergebnis nicht mehr gerecht. Das regt definitiv zum Nachdenken an. Man sollte dabei aber niemals vergessen das „The Black Coats“ eine fiktive Geschichte ist, die in erster Linie zur Unterhaltungszwecken geschrieben wurde.

Das Ende dieses Buches hat mich schon irgendwie geschockt, denn wer oder besser gesagt was wirklich hinter den Black Coats steckt hätte ich nicht gedacht. Logisch in einem Thriller gibt es immer die Guten und die Bösen, die gegeneinander kämpfen und es gibt auch nur einen Sieger, aber ich fand die Entwicklungen innerhalb dieser Organisation schon sehr heftig. Vor allem wenn man bedenkt das es sich hier um ein Jugendbuch handelt.

Das Buch wird ausschließlich aus der Sicht von Thea erzählt und der Schreibstil ließ angenehm lesen. Trotz einiger Makle habe ich das Buch innerhalb von wenigen Tagen verschlungen. Ich bin allerdings momentan unsicher ob ich von dieser Autorin noch ein weiteres Buch lesen möchte.

Fazit
Ich würde nicht sagen, dass ich nach dem Lesen des Klappentextes Vorstellungen hatte, denn ich konnte mir nur wagen zusammen reimen worum es tatsächlich gehen könnte. Trotzdem bin ich von der Umsetzung irgendwie ein bisschen enttäuscht. Vielleicht liegt das aber einfach daran, dass ich bestimmte Geschehnisse nicht mit meinen Moralvorstellungen in Einklang bringen konnte. Ich tue mich also schwer dieses Buch weiter zu empfehlen.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Ein Serienmörder hält Düsseldorf in Atem

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Meine Meinung
„Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe“ ist der erste Band der neuen Thriller-Trilogie von Arno Strobel, deren Hauptprotagonist der Oberkommissar Max Bischoff ist. Mit Anfang dreißig steht er ...

Meine Meinung
„Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe“ ist der erste Band der neuen Thriller-Trilogie von Arno Strobel, deren Hauptprotagonist der Oberkommissar Max Bischoff ist. Mit Anfang dreißig steht er noch am Anfang seiner Karriere und arbeitet erst seit kurzem bei der Düsseldorfer Mordkommission. Mit Horst Böhmer hat er einen Partner an seiner Seite, der schon auf etliche Jahre Diensterfahrung zurückblicken kann. Zusammen bilden die beiden ein Duo, dass gesetzlicher nicht sein könnte. Mich aber aus genau diesem Grund regelmäßig zum Schmunzeln gebracht hat.

Für mich war „Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe“ das erste Buch von Arno Strobel. Ich wusste also nur das ich hier einen Thriller in der Hand habe, der von einem deutschen Autor geschrieben wurde, denn viele Leute in den höchsten Tönen Loben. Unter ihnen auch Sebastian Fitzek, der mein absoluter Lieblingsautor ist. Da ich ein großer Fan dieses Genres bin dachte ich mir gib dem Ganzen eine Chance und ich kann voller Überzeugung sagen, dass ich in Arno Strobel einen Autor gefunden habe, von dem ich in Zukunft definitiv noch mehr lesen möchte.

Max hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Er war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich super in ihn hineinversetzen. Max wird wegen seines Berufes mit teilweise sehr heftigen Situationen konfrontiert. Was mir an dieser Stelle sehr gut gefallen hat, waren seine Reaktionen, denn er reagiert auf diese extremen Situationen sehr menschlich und nicht wie ein gefühlskalter Roboter oder wie ein unantastbarer Superheld. Ja er ist alles andere als perfekt, aber das hat ihn für mich nur umso authentischer gemacht. Die Entwicklung, die Max während des Buchs durchmacht, ist geprägt von einer Menge Hochs und Tiefs und ich bin schon sehr gespannt welche Hürde er in den nächsten beiden Teilen noch meistern muss.

Ich war zu Beginn ein bisschen skeptisch, was die Genre Zuordnung betrifft, denn ich hätte das Buch eher im Bereich „Krimi“ eingeordnet aber wer erst Mal angefangen hat zu lesen, der wird diese Vermutung wahrscheinlich (genauso wie ich) sehr schnell revidieren. Ja im Mittelpunkt der Geschichte steht die klassische Polizeiarbeit mit zwei Ermittlern, wie sie in so gut wie jedem Krimi zu finden ist aber der extreme psychologische Nervenkitzel und der spätere Kontrollverlust des Hauptprotagonisten über die Katstrophe, die sich immer weiter zuspitzt, bilden hier den Unterschied.

Ein besonderes Merkmal an diesem Buch sind die Kapitel, die aus der Sicht des Mörders erzählt werden (kursive Schrift) und Himmel! Die haben es in sich! Wer zart besaitet ist und nicht gerne in die dunklen Abgründe psychisch gestörter Menschen blickt, der sollte von diesem Buch wohl eher die Finger lassen. Zu Beginn hält sich die Beschreibung in diesen Kapiteln ja noch in Grenzen aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto extremer werden sie. Die letzten dieser Kapitel biete dem Leser einen Einblick in eine Welt, die gleichermaßen faszinierend wie verstörend ist. Mit dem Mörder in diesem Buch hat Arno Strobel einen Psychopathen erschaffen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und der mir ein paar schlaflose Nächte bereitet hat.

Das Buch wird fast ausschließlich aus der Sicht von Max erzählt, was mir gut gefallen hat, weil er für mich so noch greifbarer wurde. Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm lesen und verstärkte so, die durch die Handlung entstandene, Spannung noch weiter.

Fazit
Arno Strobel ist mit „Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe“ ein fast perfekter Reihenauftakt gelungen, der mich definitiv neugierig auf die folge Bände macht. Ich kann nicht sagen, ob diese Art von Buch typisch für Arno Strobel ist oder ob er mit dieser Reihe von seinem bisherigen Weg abweicht. Ich kann aber sagen das dieses Buch voller Spannung und Nervenkitzel ist und das dank gut platzierter Wendungen niemals Langeweile aufkommt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.