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Veröffentlicht am 05.03.2023

Das perfekte Verbrechen!?

Die letzte Lügnerin
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„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ...

„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Band der „Eberhardt & Jarmer ermitteln“ Reihe.

Der dritte Fall für Eberhardt und Jarmer war eine Reise voller Überraschungen. Am Anfang scheint der Fall „Dieter Möller“ glasklar zu sein. Ähnlich wie das Umfeld des Berliner Bausenators hatte auch ich als Leserin mir eine Meinung über den Kriminalfall gebildet. Doch im Laufe der Geschichte tauchen nach und nach Hinweise auf, die die anfänglich so glasklare Schuld von Dieter Möller in Frage stellen. Ähnlich wie schon im Vorgängerband „Der dreizehnte Mann“ haben sich Schwiecker und Tsokos für ein aktuelles und hochbrisantes Thema entschieden, dass in seiner Umsetzung der Realität erschreckend nah kommt und damit definitiv authentisch ist.

Rocco Eberhardt gerät dieses Mal ziemlich unfreiwillig in eine Situation, die ihn vor scheinbar lebensverändernde Entscheidungen stellt. Je weiter der Fall „Dieter Möller“ voranschreitet, desto persönlicher wird das Verfahren für Rocco. Erst als er vor Gericht einem Menschen gegenübersteht, dem er dort nie begegnen wollte, erkennt er welche Entscheidung die richtige ist. Während diesem für ihn so nervenaufreibendem Prozess plagt ihn sein Bauchgefühl, dass irgendetwas an diesem Gerichtsverfahren nicht stimmt.

Dr. Justus Jarmer, der als Facharzt für Rechtsmedizin arbeitet, spielt im Fall „Dieter Möller“ zunächst eher eine kleine Nebenrolle. Erst durch einen Zufall stößt er auf die eine Person, die das entscheidende Puzzleteil darstellt. Am Ende gehört er zu der kleinen Gruppe Menschen, die das Gericht vor einem großen Fehler bewahren und dem Fall „Dieter Möller“ so eine komplett neue Richtung geben.

Florian Schwiecker, der viele Jahre als Strafverteidiger gearbeitet hat und Prof. Dr. Michael Tsokos, der als Rechtsmediziner das Institut für Rechtsmedizin der Charité leitet, gewähren in „Die letzte Lügnerin“ ihren Lesern erneut detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers und eines Rechtsmediziners. All diese kleinen Details steigern natürlich die Authentizität der Geschichte. Ich finde es gut, dass das Insiderwissen für einen Laien verständlich umgesetzt wurde.

Dem Autorenduo ist es hervorragend gelungen von der ersten Seite an Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluss zu steigern. Etliche unvorhersehbare Wendungen haben nicht nur für Überraschungen gesorgt, sondern auch dazu beigetragen, dass ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Kurze Kapitel sorgen für einen flüssigen Lesegenuss und Ort- und Datumsangaben zum Beginn der Kapitel für eine gute Orientierung innerhalb der Handlung. Der Schreibstil von Schwiecker und Tsokos ließ sich flüssig und daher sehr angenehm lesen. Erzählt wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Erneut ist es Schwiecker und Tsokos gelungen ihre Leser auf eine fesselnde Reise zu schicken.

Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine einfache Aufgabe, oder doch nicht?!

Die Herzchirurgin
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In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack ...

In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack Jordan geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Droemer Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Das Szenario in das Dr. Anna Jones unfreiwillig hineingezogen wird ist gleichermaßen beklemmend wie atemberaubend. Obwohl mir Anna zu keinem Zeitpunkt sympathisch war, ringt mir ihre enorme innere Stärke irgendwie Respekt ab. Ja, ich kann nachvollziehen, warum sie sich für diesen Weg und für keinen anderen entschieden hat. Das sie am Ende aber mehr oder weniger unbeschadet dem Szenario entkommt verleiht der Geschichte einen bitteren Beigeschmack.

Margot hätte mir fast leidgetan, wenn sie nicht so ein egoistisches Miststück gewesen wäre. Mir war bis zum Schluss absolut schleierhaft wie eine so verantwortungslose Person als Krankenschwester arbeiten kann. Sie war mir sogar noch unsympathischer als Anna und ich gebe zu, dass mich ihr Ende kein bisschen überrascht hat. Viel mehr finde ich sogar, dass sie es verdient hat.

Detective Inspector Rachel Conaty war die einzige Person, die mir halbwegs sympathisch war. Schade, dass sie nur eine Nebenrolle gespielt hat, ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren. Ich weiß nicht warum aber ihr extremer Ehrgeiz hat mich beeindruckt. Umso trauriger macht es mich, dass sie am Ende nicht das erreicht hat, was sie sich gewünscht hat. Wenigstens hat ihre Vergangenheit zum Schluss nicht mehr ganz so schwer auf ihren Schultern gelastet.

Jack Jordan hat mit Anna, Margot und Rachel drei Protagonistinnen erschaffen die dank ihrer zahlreichen Ecken und Kanten authentisch waren. Drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein konnten und doch verbindet sie ihr Kampf ums Überleben. Für mich haben sie zur Geschichte gepasst.

Auf den Kriminalfall werde ich aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehen. Die Auflösung war keine komplette Enttäuschung sie war aber auch nichts Besonderes. Dem Autor ist es gelungen am Ende alle Handlungsstränge so zusammenzufügen, dass keine Fragen offengeblieben sind. Die Geschichte war spannend, überraschende Wendungen gab es aber nicht wirklich. „Die Herzchirurgin“ ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe, den ich jetzt aber nicht als überragend bezeichnen würde.

Die deutsche Übersetzung von Jack Jordans Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl der deutschen Übersetzung hat gut zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sicht erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Packender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 16.01.2023

Like Sun & Moon

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
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„Sand Castle Ruins“ erzählt die Geschichte von Christina »Kit« Callahan und Conner Quinn. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen und kämpft für den Zusammenhalt ihrer zerrütteten Familie. Er kommt aus wohlhabenden ...

„Sand Castle Ruins“ erzählt die Geschichte von Christina »Kit« Callahan und Conner Quinn. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen und kämpft für den Zusammenhalt ihrer zerrütteten Familie. Er kommt aus wohlhabenden Verhältnissen und hat seit dem Tod seines Vaters und jüngeren Bruders mit einem schweren Trauma zu kämpfen. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Vivien Summer geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im LYX Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Sand Castle Ruins“ ist der erste Band der „The Boys of Sunset High“ Reihe.

Die Geschichte ist eine spannende Mischung aus den „Enemies to Lovers” und „Fake Relationship“ tropes. Der Autorin ist es mühelos gelungen mich innerhalb weniger Seiten zu fesseln und mir ein unvergessliches Lesevergnügen zu schenken. Obwohl es sich bei „Sand Castle Ruins“ um ein Buch aus dem Bereich „Romance“ handelt, liest sich die Geschichte stellenweise wie ein „Thriller“. Ich würde das Buch im Bereich „Romantic Thriller” einordnen, wobei sich die beiden Komponenten die Waage halten.

Den Tod von Conners Vater und jüngerem Bruder hat Vivien Summer in einem eigenen Handlungsstrang umgesetzt. Ich gebe zu, dass das mein absoluter Lieblingspart der Geschichte ist. Dieser Handlungsstrang hatte stellenweise ein bisschen was von einem Thriller und dieses Genre lese ich für mein Leben gerne. Die Autorin hat „den Tod“ und seine Folgen gut umgesetzt, ist dabei für meinen Geschmack aber sehr harmlos geblieben. Letzten Endes hat mich das nicht gestört, denn „Sand Castle Ruins“ ist in erster Linie eine Liebesgeschichte und es hätte einfach nicht zum Genre „Romance“ gepasst, wenn die Autorin diesen Handlungsstrang detaillierte und brutaler gestaltet hätte.

Mit Kit und Conner hat Vivien Summer zwei phänomenale Hauptcharaktere erschaffen, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen konnten. Kit war mir auf Anhieb sympathisch, bei Conner hat es ein bisschen länger gedauert. Leider hat meine Sympathie für Kit nach wenigen Kapiteln nachgelassen als sie eine für mich nicht nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat. Erst zum Ende hin verändert sich ihr Verhalten nennenswert. Obwohl Conner im Laufe der Geschichte mehrere negative Entscheidungen trifft, wurde meine Sympathie für ihn immer größer. Am Ende war er für mich der beste Charakter der Geschichte.

Neben Kit und Conner gibt es etliche Nebencharaktere, die allesamt eine größere oder kleine Rolle spiele und so für den Verlauf der Handlung wichtig sind. Auch hier hat Vivien Summer deutlich bewiesen, dass sie ein Händchen für einzigartige Charaktere besitzt. Schön finde ich, dass zwei von Conners besten Freunden ihre eigene Geschichte bekommen. Im Laufe der Geschichte konnten sie nämlich mehr als nur meine Neugierde wecken. Schade finde ich, dass der wohl wichtigste Freund von Conner kein eigenes Buch bekommen hat, den seine Geschichte würde mich definitiv interessieren.

Der Schreibstil von Vivien Summer ließ sich flüssig lesen und konnte mich mit seiner locker, leichten Art überzeugen. Die Tatsache, dass die Autorin immer wieder eine sehr explizite Wortwahl verwendet hat, hat mich überhaupt nicht gestört, meiner Meinung nach hat es sogar perfekt zu den Charakteren gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kit und Conner erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit

Eine spannende, packende Geschichte, die von der ersten Seite an unter die Haut geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 19.11.2022

Auf dem zweiten Blick sieht die Welt ganz anders aus

ONE OF US IS LYING
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„One of Us Is Lying“ erzählt die Geschichte von fünf High-School Schülern, deren Leben durch eine verhängnisvolle Stunde Nachsitzen ins Chaos gestürzt wird. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin ...

„One of Us Is Lying“ erzählt die Geschichte von fünf High-School Schülern, deren Leben durch eine verhängnisvolle Stunde Nachsitzen ins Chaos gestürzt wird. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin Karen M. McManus geschrieben und ist 2018 als eBook und Hardcover und 2020 als Taschenbuch im cbj Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienen. „One of Us Is Lying“ ist der erste Band der „One of Us Is Lying“ Reihe.

Adelaide »Addy« Prentiss, Bronwyn Rojas, Nathaniel »Nate« Macauley und Cooper Clay könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch der merkwürdige Tod ihres Mitschülers Simon Kelleher macht sie zu Verdächtigen in einem Mordfall. Während die Polizei schlechte Ermittlungsarbeit leistet, gerät das Leben der vier Teenager immer mehr aus den Fugen.

Der Autorin ist definitiv gelungen eine bunte Mischung aus Charakteren zu erschaffen, die alle über erkennbare Ecken und Kanten verfügen und eine realistische Persönlichkeit besitzen. In den meisten Fällen konnte ich die Entscheidungen und die Verhalten der vier nachvollziehen.

Karen M. McManus beschäftigt sich in ihrem Debüt mit einer Vielzahl von Teenagerproblemen, von denen eins brisanter ist als das andere. Irgendwie ist es der Autorin gelungen jedem einzelnen die angemessene Portion an Wichtigkeit zukommen zulassen. Meiner Meinung nach hat sie die Probleme gut umgesetzt.

Mir hat das Ende am besten gefallen, weil es ein riesige Überraschung war, dass der Geschichte eine völlig unvorhersehbare Wendung geben hat. Der Autorin ist eine überzeugende Auflösung gelungen, die der Geschichte das gewisse Etwas gibt.

Die deutsche Übersetzung von Karen M. McManus Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Addy, Bronwyn, Nate und Cooper erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Karen M. McManus Debütroman ist ein spannender Jugendbuch-Thriller, den ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 22.10.2022

Mord in der Antarktis

The Dark
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In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im ...

In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Kate North ist eine Protagonistin, die zwar gut zur Geschichte gepasst hat, die mir aber kein bisschen sympathisch war. Nach einem schweren Schicksalsschlag wünscht Kate sich nichts sehnlicher als eine Auszeit von ihrem Alltagstrott. Die Stelle als Notärztin in der Antarktis kommt für sie wie gerufen. Zugegeben Emma Haughton ist es definitiv gelungen Kate überzeugende Ecken und Kanten zu verpassen. Leider konnte ich den Großteil ihrer Entscheidungen und ihres Verhalten nicht nachvollziehen.

Emma Haughton hat mit ihren Thriller Debüt ein Buch geschrieben, dass mich mit seiner beklemmenden Stimmung in seinen Bann ziehen konnte. Schauplatz der Handlung ist die Antarktis und der Autorin ist es hervorragend gelungen, die dort herrschende Atmosphäre einzufangen. Leider kann ich das nicht über den Spannungsbogen sagen. Zwar ist es der Autorin gelungen Spannung aufzubauen, diese fällt aber im Laufe der Geschichte immer wieder in sich zusammen, was für unnötige Längen gesorgt hat. Letzen Endes kann ich sagen, dass „The Dark“ spannend genug war, um mich zu unterhalten.

Was mich massiv gestört hat, ist das Ende der Geschichte. Bis zum Finale folgte die Handlung einem logischen Faden, doch als es zum großen Showdown kommt, wird die Geschichte mit jedem weiteren Kapitel unrealistischer. Am Ende war das Ganze so konstruiert, dass mir die Freude am Lesen vergangen ist. Hinzukommt die unvollständige Auflösung des Kriminalfalls.

Die deutsche Übersetzung von Emma Haughton’s Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wurde aus der Sicht von Kate erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Vom Klappentext her klang die Geschichte spannend. Leider konnte mich die Umsetzung nur teilweise von sich überzeugen.