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Veröffentlicht am 16.09.2018

Eine nicht so perfekte Wattpad Sensation

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Meinung:
Verlage schauen immer mehr auf Wattpad nach neuen Geschichten zum Verlegen. Vom Heyne Verlag kennt man bereits einige Wattpad Geschichten, die vom Verlag übernommen worden sind. Auch der Fischer ...

Meinung:
Verlage schauen immer mehr auf Wattpad nach neuen Geschichten zum Verlegen. Vom Heyne Verlag kennt man bereits einige Wattpad Geschichten, die vom Verlag übernommen worden sind. Auch der Fischer Verlag hat nun eine neue Nachwuchsautorin auf Wattpad entdeckt: Vic James. Aber ob die Geschichte wirklich so gut ist?

Auf den ersten Blick ist das Cover ein Eyecatcher und verspricht einem eine elektrisierende Geschichte mit zwei Protagonisten, einer männlich eine weiblich. Nach genauerem Hinsehen und dem Klappentext kann man bereits erahnen um welche Menschen es sich auf dem Cover handeln soll – Die Geschwister Luke und Abi.

Da der Klappentext überaus interessant klang, musste das Buch von mir gelesen werden. Da ich Dystopien und Fantasy in Maße liebe, konnte es doch nur gut werden oder nicht?

Luke ist ein interessanter Protagonist mit viel Willen und heldenhafter Stärke. Seinem Schicksal fügt er sich schnell, nachdem er zur Sklaverei in der Fabrikstadt Millmoor verdonnert wurde, nur damit seine Familie und am meisten seine jüngste Schwester Daisy nicht an der Familientrennung darunter leiden muss. Abi ist ebenfalls eine überaus ausdrucksstarke Protagonistin mit viel Grips und einem schnellem Auffassungsvermögen. Für ihre Familie opfert sie die Möglichkeit auf eines der besten Unis zu gehen, denn ihre Abschlussprüfung war perfekt und hätte ihr die Tür zu jeder Uni ihrer Wahl eröffnet. Doch um die Familie gemeinsam durch die 10 Jahre der Sklaverei zu bringen, verzichtete sie vorerst darauf.

Ich muss gestehen am Anfang etwas sehr schwer in die Geschichte hinein gekommen zu sein. Es mag vielleicht daran liege, dass ich zuvor viele Young und New Adult Romane gelesen habe oder die Thematik auf den ersten Seiten mich nicht direkt gefesselt haben. Nach 1/3 des Buches wurde ich erst Warm mit der Geschichte, sie nahm an Fahrt an und konnte mich so richtig mitreißen. An einigen Stellen fehlte es zwar gänzlich an Spannung, aber durch immer wieder aufkommende Ereignisse blieb man stehts am Ball. Was mich jedoch gestört hat, waren einige Dinge, die zu Unverständnis führten und für mich einfach unschlüssig waren. Es machte keinen Sinn oder wurde nicht näher erläutert. Aber an sich war die Geschichte aber aufregend und abenteuerlich.

Die Geschichte wird aus verschiedene Perspektiven erzählt, nicht nur aus der Sicht von Luke und Abi. So kann der Leser die Geschehnisse aus verschiedene Perspektiven sehen sowie ihre Beweggründe. Dazu ist aber zu sagen, dass Lukes Sicht öfter vorkommt, da er die Hauptfigur ist. Solch eine Art der Erzählung kann durchaus ein schönes Instrument sein, um dem Leser die Charaktere näher zu bringen und die Gedankengänge der Einzelnen besser zu verstehen. In diesem Fall fand ich es aber zu viel. Ich hätte weniger Sprünge zwischen den zahlreichen Personen schöner gefunden und einen Fokus auf Luke und Abi besser gefunden. So hat man als Leser leider weniger über Abis erfahren.

Ansonsten fand ich die Geschichte wirklich gut bis auf die wenigen Problempunkte. Ich würde sagen mit Vic James hat der Verlag einen guten Fang gemacht.



Fazit:
Vic James hat auf Wadpatt eine tolle Geschichte veröffentlicht und der Verlag hat das Potenzial erkannt, dem kann ich auch zustimmen. Ihr Schreibstil ist flüssig, angenehm und die Protagonisten gut durchdacht. Die Idee und das Szenario sind eine tolle Idee, die teilweise durch die fehlende Spannung runtergezogen wurde. Auch einige Vorfälle, die nicht viel Sinn ergaben, zogen die Qualität vom Roman runter. Im Großen und Ganzen ist es aber eine gute Geschichte, die alle Dystopieliebhaber lesen sollten.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Sehr enttäuschend

Dating you, hating you - Hoffnungslos verliebt
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Meinung:
Dating you, hating you hat mich durch und durch enttäuscht. Der Klappentext hat eine interessante und rasante Geschichte versprochen mit vielen abenteuerlichen Sabotageakten. Aber Pusteblume. ...

Meinung:
Dating you, hating you hat mich durch und durch enttäuscht. Der Klappentext hat eine interessante und rasante Geschichte versprochen mit vielen abenteuerlichen Sabotageakten. Aber Pusteblume. Was mich erwartet hat, waren qualvolle Lesestunden mit langweiligen Szenen aus der Arbeitswelt der Protagonisten.

Evie ist eine Schauspielagentin und ein totaler Workerholicer. Man könnte sagen, sie ist mit ihrerm Job verheiratet. Aus dem Grund ist es schwer für sie eine Bindung mit einem Mann einzugehen, zumal ihr die Zeit für Dates fehlen. Als sie Carter jedoch auf einer Party kennenlernt, spüren beide, dass aus ihnen etwas großes werden könnte. So wagt Evie den Schritt Carter zu daten und verbringt eine wunderbare Zeit mit ihm. Als sich am nächsten Tag herausstellt, dass ihre Firmen fusionieren wird Evie klar, dass Carter ihr Konkurrent für ihr Wunschposten ist und beschließt um den Posten zu kämpfen.

Den Kampf um den Posten merkt man als Leser. Denn im Roman geht es ausschließlich um die Arbeit. Dass die Beziehung der beiden dabei auf der Strecke geblieben ist, fand ich sehr schade. Denn erst gegen Ende tauchten die eine oder andere Liebesszene auf und die Beziehung nahm da erst ihren Lauf.

Beide Protagonisten konnten mich nicht überzeugen, sie waren nicht gut ausgearbeitet. Carter hatte für mich nichts besonderes an sich, nichts bei dem man sagen kann „Genau das macht ihn aus“. Er hatte weder Ecken noch Kanten und war durch und durch blass. Evie ist zielstrebig, aber berühren konnte sie mich nicht. Die Chemie zwischen ihnen konnte mich ebenfalls nicht überzeugen, denn gespürt habe ich sie nicht.

Ich kam sehr schlecht in die Geschichte hinein und durch die langatmige Erzählung und die ausschließliche Erzählung von der Arbeit, hat mich gelangweilt und mich angestrengt am Ball zu bleiben. Die Sabotageakten waren zwar nicht schlecht, an manchen Stellen amüsant, aber die Geschichte konnte dadurch nicht gerettet werden.

Das Autorenduo schreibt in der Danksagung, dass sie es selbst schwierig fanden den Roman zu schreiben und die Geburt sehr schwer war. Und genau das trifft es auf den Punkt, man merkt die schwere Geburt auf jeder Seite.

Fazit:
Für mich war Dating you, Hating you kein Lesevergnügen und sehr enttäuschend. Eine wirkliche Leseempfehlung gibt es meinerseits für das Buch definitiv nicht.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Zwiegespalten...

Du wolltest es doch
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Inhalt:
Emma ist hübsch, beliebt und ihrer Macht gegenüber Jungs bewusst. Ihre Reize nutzt sie dementsprechend auch, um an Aufmerksamkeit zu gelangen. Sie lässt keine Sekunde aus, die Blicke auf sich ziehen ...

Inhalt:
Emma ist hübsch, beliebt und ihrer Macht gegenüber Jungs bewusst. Ihre Reize nutzt sie dementsprechend auch, um an Aufmerksamkeit zu gelangen. Sie lässt keine Sekunde aus, die Blicke auf sich ziehen zu lassen. Dafür muss sie nur knappe Sachen tragen, mal hier ein bisschen vom BH aufblitzen lassen, mal da ein bisschen Haut zeigen. Hinter ihrer Fassade ist sie unzufrieden mit ihrem Leben. Sie ist nicht so reich wie ihre Freundinnen, die in Luxus baden, also fängt sie an die Lücke mit ihrem Zwang nach Aufmerksamkeit zu füllen. Auf einer Party eskaliert dies jedoch und so beginnt für sie ein hartes Leben als vermeintliche Schlampe, Nutte, ...

Meinung:
Das Cover ist wunderschön und passend zum Thema. Das Buch kursiert durch sein heikles Thema bereits auf vielen Plattformen im Internet. Unter den Bücherbloggern ist das Buch eine totale Empfehlung und auch wenn die Meinungen überwiegend einstimmig sind, so wollte auch ich herausfinden, ob ich dem zustimmen kann. Da das große Thema in dem Roman die Vergewaltigung und Misshandlungen sind, gibt es sicherlich auch einige negative Meinungen im Internet. Weswegen ich selbst das Buch nicht richtig in eine der beiden Kategorien zuordnen kann, erfahrt ihr jetzt.

Emma ist die Protagonistin in diesem Roman, mir absolut unsympathisch und das direkt am Anfang. Sie ist eingebildet, von sich selbst eingenommen, selbstsüchtig und egoistisch. Die Autorin hat Emma genau so kreiert, um ihre Gefühle an den Leser näher zu bringen. Eine liebenswerte und unschuldige Protagonistin würde einen anderen Effekt erzielen, den die Autorin so nicht gewollt hätte. Klar ist Emma nicht komplett schuld an dem was ihr im Laufe des Buches widerfahren ist, aber eine gewisse Mitschuld hat sie dennoch.
Auch im Laufe der Geschichte wird sie mir nicht sympathischer, was mir das Lesen etwas erschwert hat.

Der Schreibstil ist ganz ok, nichts besonderes. Der Inhalt hingegen regt zum Nachdenken an. Die Geschichte um Emma wird auf eine ekelhafte und abscheuliche Art erzählt und hat mich an manchen Tagen nicht in Ruhe gelassen. Die Geschichte hatte mich einige Tage nach dem Lesen noch in den Fängen und durch die negativen Emotionen, die beim Lesen entstanden sind, Aggressionen aufwallen lassen.
Denn das Ende war nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Die Eltern von Emma hatten ihre elterlichen Pflichten nicht übernommen und Emma mit ihrem Problem alleine gelassen. Ihr Vater war dabei der schlimmste, dicht gefolgt von seiner Frau. Allein ihr Bruder stand hinter ihr in dieser schwierigen Situation.
Emma konnte einen nur Leid tun, was man ihr auf der Party angetan hat und was darauf hin folgte war wie ein Spießrutenlauf für sie. Von Cybermobbing zu Slut-Shaming über Victim-Blaming.
Die Moral, die hier erzählt wird, finde ich persönlich so unangebracht für junge Leser, dass es mir schlecht wird. Wie kann man als Vater nur so extrem seine Pflichten vernachlässigen und selbst so selbstsüchtig sein, dass er sein Glück über das seiner Tochter stellt? Ebenfalls als Falsch anzukreiden ist Emmas Schuldzuweisung, selbst Schuld an all dem zu sein, was ihr widerfahren ist. Die Autorin macht es einen aber auch nicht leicht die Geschichte los zu lassen, denn das Ende ist meiner Meinung nach der Höhepunkt des Ganzen. Klar ist unser Rechtssystem nicht die Allerbeste und das die Schuldigen nicht immer das bekommen, was sie verdient haben, ist auch vollkommen klar. Aber hier wird einem vermittelt, dass das Opfer leer ausgeht, dass Emma selbst das Opfer sein wollte und die fehlenden Konsequenzen für die Täter haben mir in diesem Punkt schlicht weg gefehlt.
Die deutliche Erkennung, dass jeder Mensch Glück und Liebe verdient hat, dass er es Wert ist wie ein Mensch behandelt zu werden und es Wert ist zu leben, ohne seine Vergangenheit und die Taten zu seiner Schande zu machen, dass diese nicht das eigene Leben auf Dauer einnehmen sollte und man mit erhobenen Hauptes sein Leben weiterführen darf, fehlte hier vollkommen.

Man sollte für sich selbst einstehen können und für sein Recht kämpfen. Man sollte in solch einem Fall die Schuld nicht weiter nur bei sich suchen, sondern sich auch erlauben dürfen die Schuld bei den Tätern zu suchen und dass man nicht das Leben der Täter zerstört hat, sondern sie deines. Du aber dein Leben weiter leben kannst, mit der Hoffnung, dass es Bergauf geht.


Fazit:
Ich persönlich bin zwiegespalten, einerseits gab es tolle Stellen, aber auch Stellen die mir so gar nicht gefallen haben...
Die Umsetzung der Thematik ist klar gelungen, aber das Ende nicht das, was ich mir gewünscht hätte. Die Moral hinter der Geschichte finde ich fragwürdig und schlichtweg unangebracht. Die Geschichte ist nicht rosig, regt einen aber zum Nachdenken an. Mit einer unsympathischen Protagonistin könnte die Geschichte auf einige Leser stoßen, die das Buch nach einer Weile aus der Hand legen würden. Durch die Thematik und die mit Absicht negativ hervorgerufenen Gefühle, könnte die Geschichte einige abschrecken. Wer sich vom der Rezension aber angesprochen fühlt das Buch lesen zu wollte, sollte dies tun.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Nicht so Leistungsstark wie Band 1, aber dennoch gut

Plötzlich verwandelt 2. Beim zweiten Kuss verwechselt
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Meine Meinung:
Der zweite Band der Trilogie um Ophelia geht rasant weiter. Im zweiten Teil gehen sie und ihre Zwillingsschwester Lora in die Highland zu den jährlichen Highland Games. Die Spiele bedeuten ...

Meine Meinung:
Der zweite Band der Trilogie um Ophelia geht rasant weiter. Im zweiten Teil gehen sie und ihre Zwillingsschwester Lora in die Highland zu den jährlichen Highland Games. Die Spiele bedeuten den beiden viel, da sie an ihre Kindheit erinnert, als sie noch bei ihrem Vater gelebt haben. Um das Team zu vervollständigen und das Chaos vorzuprogramieren, kommen Cliff, Amalia, Ophelias beste Freundin und ihr Schwarm mit. Zum Übel aller müssen sie in ihrer Gruppe noch eine Fremde aufnehmen, damit die Gruppe vollzählig wird. Die Neue wird dabei ein Hindernis für den Gewinn und wird zu einem Problem für die Geschwister.

Ophelia steht in der Fortsetzung zwischen den Stühlen und kann ihr Gefühlsgewirr nur schlecht lösen. Sie will mit Adrian zusammen sein, aber Cliff lässt ihr Herz wesentlich höher schlagen. Ihr Kopf will den Einen und ihr Herz wiederum den Anderen. Ihr hin und her und die stetige Anziehungskraft zu Cliff kann man im Buch sehr gut herauslesen und mitfühlen. Sie ist eine typische Jugendliche, die nun mal nicht weiß, was man tun soll, wenn der Eine, denn sie in Wirklichkeit haben will bereits Jemanden hat. Sie ist keine böse Person, sodass sie die Tatsache versucht zu akzeptieren und hält sich so gut wie es geht von ihm fern, schließlich ist Amalia auch ihre Freundin.
Lora konnte ich im ersten Band schlecht einschätzen und mochte sie nicht sonderlich, doch dies änderte sich im zweiten Band. Sie gibt mehr von ihrer Person preis, lässt einen hinter das zielstrebige und selbstbewusste Mädchen blicken. Ihr Charakter wendet sich um 180 Grad und wurde mir Zeit zu Zeit sympathischer.

Auch die Tanten und der Geier spielen in der Geschichte eine große Rolle und man erfährt mehr über das Familiengeheimnis. Man könnte sagen, in dem Band erfährt man so ziemlich alles, was man wissen wollte und alle Fragen aus dem ersten Band werden hier beantwortet.

Der Schreibstil hat sich nicht verändert. Er bleibt weiterhin leicht und locker. Die Idee mit den Highland Games ist abenteuerlich und mal etwas Neues. Das Einzig negative in diesem Teil ist, dass vieles vorhersehbar war. Wie der Geier und die Tanten ins Bild passen, ist offensichtlich, auch was es mit der Neuen auf sich hat, ist vorhersehbar.
Das Ende hingegen finde ich toll und für Kinderaugen optimal gewählt. Da es noch einen dritten Band geben wird, bin ich schon gespannt darauf, wie die Geschichte um die Zwillinge Enden wird. Ich hoffe, dass es mit einem großen Knall endet.

Fazit:
Bei Beim zweiten Kuss verwechselt handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie. Hier geht es rasant weiter, einige Ereignisse sind vorhersehbar, aber die enge Verbindung zwischen den Schwestern wird fester und das Liebesproblem von Ophelia wird in diesem Band geklärt, sodass sie am Ende sich für eine Partei entscheidet. Auch schön zu sehen sind die moralischen Aspekte, die hier angesprochen werden wie „falsch“ oder „richtig“, die Wahl der richtigen Entscheidung, mal das Bedürfnis Dritter über das Eigene zu stellen und das Betrachten der Problematik aus allen Winkeln in Erwägung zu ziehen. Der zweite Band ist eine gute Fortsetzung und das Ende verspricht dem Leser ein spannendes Ende für die Trilogie.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.

Ich fürchte mich nicht
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Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. ...

Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. Daher wird sie wie ein Tier in einen Isolationshaft gehalten und das bereits über ein Jahr. Sie wird nicht wie ein Mensch behandelt, eher wie ein Monster auf einem Paralleluniversum. Sogar ihre Eltern haben sie verstoßen. In einer Welt, in der das Reestablishment regiert und nur Krieg, Morde und Gewalten die Welt beherrscht, lebt sie in einer psychiatrischen Anstalt, ganz alleine in einer Zelle, da sie eine Bedrohung für die Menschen ist. Die Tage vergehen gefühlsmäßig sehr langsam vorüber und alle Tage scheinen den gleichen Ablauf zu haben. Eines Tages bekommt sie einen Zellengenossen – Adam, einer den sie aus früherer Kindheit noch kennt. Er gibt vor ebenfalls ein eingesperrter zu sein. In Wahrheit ist er aber ein Spion von Warner, einer der besten. Warner ist Oberbefehlshaber der Reestablishment. Er hat schon länger ein Auge auf Juliette geworfen. Für ihn ist sie etwas wertvolles – eine neue und einzigartige Waffe. Sie soll ihm helfen den Krieg zu gewinnen und durch Adams Hilfe, soll es gelingen. Einige Tage nach Aufenthalt in der Zelle, bringt Adam Juliette in Warners Palast. Juliette fängt an sich nicht mehr als Monster zu sehen, rebelliert und versucht dem Palast zu entfliehen..

Ich habe mir leider zu viel vom Roman versprochen. Ich bin mit zu vielen Erwartungen an das Buch rangegangen, weswegen die Rezension nicht ausschließlich positiv ausfallen wird.

Juliette soll die Romanheldin darstellen. Sie weist zum Anfang hin keine typischen Merkmale einer Romanheldin auf, doch wenn man zwischen den Zeilen liest, merkt man erst was für eine starke Romanheldin sie ist. Sie ist ängstlich, einsam, fühlt sich allein gelassen, findet sich selbst furchtbar, ist verstört und zudem jeder Zeit angespannt. Sie denkt über die vergangene Zeit nach, fängt an sich an die Vergangenheit zu erinnern, als sie noch draußen lebte – nicht in einer Zelle, abgekapselt von der Zivilisation. Eigentlich müsste sie wie ein Wrack wirken nach fast einem Jahr – um genau zu sein 264 Tage. Sie zeigt durch ihren Willen Stärke und überlebt, ohne depressiv oder extrem kranke Wahnvorstellungen zu haben, dadurch wirkt sie dennoch menschlich. Im Laufe der Zeit zeigt sie den Lesern, wie stark ihr Wille eigentlich ist und was sie alles Zustande bringen kann.
Adam ist ebenfalls ein wichtiger Protagonist im Roman. Er ist der Anker für Juliette, an dem sie sich festhalten kann. Er hat viele Geheimnisse, die Juliette nach und nach ans Licht bringen kann. Durch diese Geheimnisse verfestigt sich die Beziehung zwischen ihnen.
Werner ist viel verstörter als ein Mensch sein kann. Er ist so besessen von Juliette, dass man Angst vor ihn bekommt. Er will sie für sich gewinnen, so sehr, dass er auch über Leichen gehen würde.

Da die Geschichte sich um Juliette dreht, versucht man als Leser mit ihr das zu fühlen, was sie fühlt; das du sehen, was sie sieht; und die Gedanken nachzuvollziehen, die sie hat. Doch leider muss ich gestehen mich nicht mit ihr identifizieren zu können, was es mir schwerer machte sie zu imponieren. Sie ist eine faszinierende und großartige Protagonistin mit ihrer Einzigartigkeit, ganz außerfrage, aber sie war mir nicht sympathisch genug.

Der Schreibstil ist absolut ungewöhnlich. Dass die Geschichte ohne stolpern gelesen werden kann, ist nicht das ungewöhnliche, sondern der Schreibstil selbst. An einigen Stellen werden die Sätze durchgestrichen, die für die wahren Gedanken von Juliette stehen, die sie sich aber nie traut auszusprechen. Nach 100 Seiten bemerkt man auch die Wiederholungen der Sätze oder Wörter, die für die Verstörtheit von Juliette darstellt. Zwar unterstreichen die Unterstrichenen Sätze und die wiederholten Wörter und Sätze ihre Persönlichkeit, aber wenn die Sätze immer und immer wiederholt werden, finde ich es etwas nervig. Weniger ist bekanntlich mehr. Die Unterstrichenen Sätze hingegen finde ich wirklich gut. Die Art habe ich sonst in keinem anderen Roman gelesen.
Was man ansonsten noch wissen muss, ist, dass die Geschichte aus der Perspektive von Juliette erzählt wird.

Für mein Empfinden, hätte man mehr aus der Geschichte holen können. Die Grundidee empfinde ich als sehr gelungen, an der Umsetzung hatte es gehapert. Es gibt fast keine Nebenrollen und die Protagonisten hätten mehr Charakter und Emotionen abbekommen können. Die erste Hälfe des Buches wurden durch Juliettes Erinnerungen bestimmt, erst zum Ende hin kam erst ein wenig Spannung auf. Das Ende ist ebenfalls so eine Sache. Es kam zu überrascht und sehr kurz. Die Ereignisse hätte man einfach anders angehen können.

Ansonsten finde ich das Buch so ganz ok. Ich werde mir trotzdem den zweiten Teil zulegen, da ich gerne wissen möchte was es mit dem Ende auf sich hat.

Fazit

Fähigkeiten. Liebe. Gefangenschaft. Krieg. Reestablishment. Durchgestrichene Sätze.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe

,Ich fürchte mich nicht‘ ist ohne Zweifel ein außergewöhnlicher Roman, schon allein durch den Schreibstil geprägt. Der Roman bietet eine faszinierende Protagonistin, aber leider auch einige Unregelmäßigkeiten in der Geschichte; Aspekte, die man gerne noch mit im Verlauf der Geschichte fließend gelesen hätte. Zu viele Gedanken an die Vergangenheit und wenig Action. Ansonsten ist das Buch empfehlenswert. Hoffentlich wird der zweite Band besser.

Altersempfehlung: 13 Jahre