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Amarylie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Worte können in dein Herz eindringen und es zum Zerbrechen bringen.“ (Zitat Seite 166)

Spiegelherz
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Meinung

Spiegelherz ist mein zweites Buch von Janine Wilk. Nachdem ich so begeistert von „Schattenträumerin“ war, musste ich Spiegelherz einfach lesen.

In der Geschichte dreht sich alles um Hexerei, ...

Meinung

Spiegelherz ist mein zweites Buch von Janine Wilk. Nachdem ich so begeistert von „Schattenträumerin“ war, musste ich Spiegelherz einfach lesen.

In der Geschichte dreht sich alles um Hexerei, Seelenverwandtschaften, eine alten Liebe, Wiedergeburten und das schöne Harz mit all seinen Sagen.

Da ich aus der Gegend vom Harz stamme und mich dort recht gut auskenne, war die Geschichte um Anna eine schöne Reise in die Vergangenheit. Einige unbekannte Orte konnte ich dank Spiegelherz entdecken, einige bekannte wiederum wieder besuchen. Der Roman baut auf den Sagen vom Harz auf, somit sind die Legenden die eigentliche Vermittlung und die größte Thematik in Spiegelherz.

Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm. Ich kam problemlos in die Geschichte rein und die Ortsbeschreibungen kamen ebenfalls nicht zu kurz. Ich konnte mir die Gegend, die dargestellten Objekte und Personen gut vorstellen.

Der Roman ist schnell ausgelesen. Ich konnte die Geschichte innerhalb von einem Tag durchleben.

Annas Seele ist eine starke Protagonistin für ihr Alter mit viel Herz und Empathie. Mit ihr konnte ich mich gut anfreunden, aber richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Das gleiche galt für die Seele in Davids Körper, mit dem ich gar nicht sympathisieren konnte, was womöglich an der Wende der Geschichte lag. Nebruel, der Sohn des Teufels hinter dem Spiegel war mir durch sein dunkles Auftreten wesentlich sympathischer, zumal viel mehr hinter der Fassade steckte als gedacht.

Was mir hier außerordentlich gefallen hat, war das zusammensetzen der Puzzleteile. Mir wurden Fragen in den Schoß geworfen, die ich zu beantworten versuchte. Einiges wollte mir einfach nicht schlüssig werden. Es waren Fragen, bei denen ich irgendwann dachte ich wüsste die Antworten. Aber falsch gedacht, die vielen Wendungen brachten mich teilweise aus der Fassung. Zu Anfang der Geschichte dachte ich tatsächlich zu Wissen wie sie Enden wird, aber da hatte ich mich vollkommen getäuscht. Die aufgebaute Spannung ist der Autorin auf jeden Fall gelungen.

Was mir weniger gefallen hat, waren die schlecht ausgearbeiteten Emotionen. Die Gefühle kamen nicht wirklich rüber und konnten mich nicht überzeugen. Es gab zu wenige Momente, bei denen ich dachte „Jetzt hat sie mich“. Der Showdown war gut umgesetzt, aber der darauf folgende Epilog war nicht das, was ich mir für die Geschichte gewünscht hätte. Es zog das Niveau der Geschichte etwas runter. Zudem fragte ich mich danach, ob Spiegelherz eine Reihe wird, worauf ich mich nicht eingestellt hatte. Denn am Ende klang es so als würde die Geschichte noch weitergehen.

Fazit

Im Großen und Ganzen ist Spiegelherz ein schöner Kinderroman über Hexen, die Sage um den Blocksberg und dem Harz. Der Kampf zwischen gut und böse hat hier eine größere Rolle gespielt als die Liebesgeschichte der Protagonisten, wobei ich mir vorstellen kann, dass die Autorin eigentlich das Gegenteil bewirken wollte, da die Wiedergeburt zwei Liebender hier groß geschrieben wird. Die Wendungen in der Geschichte waren nicht vorhersehbar und wirklich gut umgesetzt, sowie der Showdown selbst. Mit den Protagonisten wurde ich nur leider nicht ganz warm und die Gefühle kamen bei mir nicht an. Das Ende war mir zudem auch ein wenig zu weit hergeholt und zu kitschig.

Für Kinder ist die Geschichte sicherlich passend, für mich war er etwas enttäuschend, nachdem ich von „Schattenträumerin“ so begeistert war.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die virtuelle Welt muss nicht immer zauberhaft sein

Mind Games
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Meinung

Mind Games, eine Dystopie auf einem anderen Level.
Mich erinnert das Cover auf dem ersten Blick an eine Synapse oder ein Datenaustausch im Gehirn. Beim näheren Hinsehen erkenne ich eine Blume, ...

Meinung

Mind Games, eine Dystopie auf einem anderen Level.
Mich erinnert das Cover auf dem ersten Blick an eine Synapse oder ein Datenaustausch im Gehirn. Beim näheren Hinsehen erkenne ich eine Blume, die sich zu den Ecken hin spiegelt. Aber was hat eine Blume mit dem Buch zu tun? Ich denke die erste Vermutung, die ich geäußert hatte, sollte das Cover tatsächlich auf den Leser wirken, schließlich geht es in der Dystopie um Gehirnvernetzungen, Synapsen, virtuelle Vorstellungen und abschalten bzw. entfliehen der realen Welt.

Lunas Mutter ist eine über aus berühmte und begnadete Hackerin gewesen. Nach ihrem Tod ist Lunas Familie nicht mehr wies war. Ihr Vater hat eine neue Frau geheiratet und entflieht immer mehr dem echten Leben. Obwohl sie ihre Stiefmutter nicht gut leiden kann, liebt sie aber ihren kleinen Stiefbruder Jason. Sie hat nicht wie alle anderen auf ihrer Schule ein Implantat, um in die virtuelle Welt einzutauchen und am virtuellen Unterricht teilzunehmen. Sie gilt als eine Verweigerin. Verweigerer lernen in der Schule auf die herkömmliche Art und Weise – Frontalunterricht mit Stift und Papier. Sie ist schon immer auf sich alleine gestellt gewesen – aus gutem Grund. Als Verweigerin wird sie verachtet und ist somit eine Außenseiterin. Hacker sind in ihrer Welt wiederum hoch angesehen und beliebt. (Was für eine verkehrte Welt.)
Bis sie schließlich zum Einstufungstest eingeladen wird. Ab da an verändert sich ihre Welt um 180 Grand.
Gecko ist ein Hacker der anderen Art. Auch er ist ebenfalls zum Einstufungstest „eingeladen“ worden. Der charmante Hacker sieht den Einstufungstest nicht als Chance später einen besseren Job zu bekommen, sondern er steht der ganzen Sache etwas kritisch entgegen, denn im Testcenter geschehen Dinge, die nicht mehr normal sind…

Gecko ist ein sympathischer, intelligenter Protagonist. Am Anfang ist er mysteriös und man will mehr über ihn erfahren. Luna ist mir zu Anfang ebenfalls sympathisch durch ihre rebellische Art, aber im Laufe der Geschichte hat sie mich nur genervt. Sie war so naiv und blind, begriffsstutzig und so langsam im Denken, dass ich beinahe irre geworden bin. Fakten und Ereignisse, die so offensichtlich und absolut logisch waren, hat sie nicht wie ich als Leser sofort erkannt, sondern in Frage gestellt. Erst einige Kapitel später, kam ihr die Erkenntnis. Bei Fallen, die mich in Alarmbereitschaft gestellt hatten, ist sie absolut naiv hinein gerannt und trotzdem erst sehr spät erkennt, dass da etwas nicht stimmte. Ich hätte mir an dieser Stelle eine etwas schlauere Protagonistin gewünscht.

Der Schreibstil ist angehmen zu lesen. Ich kam recht schnell in die Geschichte hinein und konnte das Buch somit zügig lesen. Das Layout hat mir ebenfalls sehr gefallen. Die Kapitel wurden je nach Ereignis weiter in Leseabschnitte aufgeteilt. Jeder Leseabschnitt hatte jeweils das Buchcover in schwarz-weiß und ein Zitat, sowie eine Überschrift wie z.B. Fragen. Somit weiß man als Leser, dass sich der Fokus in dem Leseabschnitt um Fragen und Antworten dreht, was meiner Meinung nach sehr sinnvoll ist. Auch der Aufbau der Geschichte war für mich sehr gut gewählt.

Was mir nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass es in dem Buch viel um virtuelles Spielen dreht. Ich hatte mir eher was anderes unter dem Titel vorgestellt, wobei mir jetzt die Zweideutigkeit darin auffällt und sehr gefällt.

Das Konzept vom Showdown war gut, aber an der Umsetzung hat es etwas gehapert. Ich kam irgendwann nicht mehr ganz mit wo ich mich tatsächlich befand und konnte auch nicht mehr nachvollziehen, wie stark die Gefahr war. Da ich nicht spoilern will, kann ich leider nicht viel mehr verraten. Solltet ihr das Buch jedoch lesen, so werde ihr verstehen was ich damit meine.

Nun zum Ende: Das Ende hat mich etwas schockiert, aber nichts desto trotz hat mir der Schluss sehr gefallen. Es war mal anders als alle anderen Bücher bisher – dramatischer.

Fazit

Eine interessante Dystopie über die vituellen Welten und die große Frage, ob das virtuelle Leben besser ist als das reale Leben. Das Thema Internet, virtuelle Spiele und der Non-Stop Zugang dazu wird hier auf eine andere Art und Weise angegangen. In der Dystopie kann man ganz gut sehen, was für eine Auswirkung die permanente Sucht danach mit sich zieht, denn eine gewisse Parallele gibt es zum heutigen echten Leben tatsächlich.
Obwohl mir die Protagonistin nach einer gewissen Zeit nicht mehr all zu sympathisch war, hat die Geschichte an sich nicht all zu groß darunter gelitten. Das Ende hat mir auf ihre grausame Art sehr gefallen. Der Showdown hingegen war für mich sehr verwirrend und ab einer gewissen Zeit nicht mehr nachvollziehbar. Trotz der negativen Punkte, ist es meiner Meinung nach empfehlenswert, für alle Dystopie-Liebhaber.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Überall Romane über Popstars

Love Song
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Meinung

Ich bin zurzeit in Young Adult-Wahn verfallen und lese das Genre so gerne. Als mir der Verlag das Love Song vorstellte und anbot mir es als Rezensionsexemplar zuzusenden, konnte ich einfach nicht ...

Meinung

Ich bin zurzeit in Young Adult-Wahn verfallen und lese das Genre so gerne. Als mir der Verlag das Love Song vorstellte und anbot mir es als Rezensionsexemplar zuzusenden, konnte ich einfach nicht »Nein« sagen.

Nachdem mich When it’s Real so begeistert hat und die Thematik mit dem Superstar hier ebenfalls aufgegriffen wurde, fing an Love Song zu lesen.

Lea ist 16 Jahre jung, wohnt in Eimsbüttel (Hamburg) bei ihrem Vater und jobbt heimlich in ihrer Freizeit, denn sie will zu ihrer leiblichen Mutter fliegen, die sie noch nie gesehen hat und an die sie sich kaum erinnern kann. Ihre beste Freundin Meal ist für sie ein große Stütze. Ihr Leben verlief bis dato normal und gut, bis der Postbote ihr den einen wichtigen Brief gab, der ihr Leben verändern sollte. Dieser Brief traf sie Mitten ins Herz. All das was in dem Brief stand, berührte sie so sehr, dass sie den Verfasser kennenlernen wollte.
Nico ist ein typischer Superstar, verwöhnt, hochnäsig, arrogant und super cool. Hinter seiner Fassade sieht es jedoch anders aus. Er spielt der Außenwelt seine perfekte Welt vor, aber innerlich ist er ein Junge wie jeder andere auch. Er ist traurig und einsam. Er kann sich nie sicher sein, wem er Vertrauen schenken kann und wem nicht. Eine Beziehung würde durch sein hartes Business sowieso nie halten und geschweige denn funktionieren.

Die Handlungen beider Protagonisten konnte gut nachvollziehen, aber so richtig warm wurde ich leider nicht mit ihnen. Ihre Emotionen haben mich einfach nicht ergriffen oder berührt.
Auch der vermeintlich berührende Brief, hatte mich nicht umgehauen.


Der Schreibstil war durchschnittlich angenehm zu lesen. Die Geschichte fängt mit der Sicht von Lea an – 2 Wochen nach dem ganzen Geschehen. Nach dem Kapitel erfolgt die ganze Geschichte 2 Wochen davor. Wodurch man das Ende schon kannte.
Die Sichtweise der Erzählung wechselt sich zwischen Lea und Nico ab, wobei Leas Sicht 80% des Buches ausmacht.
Was mich sehr gestört hatte, war die Wortwahl der Protagonisten. Die Autorin verwendete recht oft die Wörter „Mann, Ey, Alter“. Klar, dass die Jugendsprache sich im Laufe der Jahrzehnte geändert hat, aber der Sprachstil zog das Niveau vom Buch runter. Das ist auch eines der Gründe, weswegen ich mit den Protagonisten nicht so warm wurde.

Für mich persönlich zog sich die Geschichte sehr in die Länge. Es dauerte knapp 100 Seiten, bis es wirklich spannend wurde. In den ersten 100 Seiten ging es nur um die Schule, Hausaufgaben und die Nebenjobs. Meiner Meinung nach, hätte man dies kürzen können. Dadurch war es für mich schwer in die Geschichte hinein zu begeben. Ich wartete sehnsüchtig auf den Moment, wo sie anfängt nach dem Verfasser des Briefes zu suchen. Nachdem die Szene eingetroffen war, war ich in der Geschichte drin.
Spoileralarm:

Was mich gestört hat, war nicht die Tatsache, dass sie ein Wochenende zusammen
verbringen mussten, sondern dass Lea sich direkt am 2. Tag so in den Superstar verknallt
hat, obwohl sie die Tage davor und am 2. Tag die Stunden vor der großen Erkenntnis den Superstar so
unausstehlich fand. Das war in meinen Augen doch sehr unrealistisch.

Fazit

Love Song hat Potential, welches nicht komplett ausgeschöpft wurde.
Es spricht eine bestimmte Gruppe an Leser an. Durch den Sprachstil würde ich auf die jüngere Generation tippen. Als Leser muss man sich ohne einen Vergleich auf die Geschichte einlassen, um es richtig genießen zu können. An sich ist es eine angenehme Story für zwischendurch, um von der Realität abzuschalten. Mich persönlich konnte das Buch leider nicht zu 100% überzeugen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Das richtige Timing kann schlimme Folgen haben, aber das falsche Timing kann auch verdammt gute Folgen haben.“ (Zitat Seite 146)

Falling - Ich kann dich nicht vergessen
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Meinung

Einige Sätze zum Cover. Ich habe die erste Reihe von Estelle Maskame (Dark Love) noch nicht gelesen, aber ich finde es sehr toll, dass sie ihrem Coverstil treu geblieben ist. So hat sie einen ...

Meinung

Einige Sätze zum Cover. Ich habe die erste Reihe von Estelle Maskame (Dark Love) noch nicht gelesen, aber ich finde es sehr toll, dass sie ihrem Coverstil treu geblieben ist. So hat sie einen Wiedererkennungswert. Durch die pinke Farbe hat das Cover etwas sehr mädchenhaftes und fällt sofort durch seine knallige Farbe auf. Was mich jedoch stört, sind die abgebildeten Menschen. Die erinnern mich zu sehr an Puppen in Kontrast mit der pinken Farbe erinnern sie mich sogar an Barbie und Ken. Für mein Teil haben die zwei Personen nicht viel mit den Protagonisten gemeinsam – nicht wie ich sie mir vorstelle.

Nun zum Inhalt. Kenz ist süße 16 Jahre jung, hat zwei beste Freunde: Holden und Will und hat nach außen hin ein glückliches Leben. Mit ihrer ehemaligen besten Freundin Danielle Hunter hat sie seit einem Jahr nicht mehr geredet. Nach der Tragödie um die Familie Hunter, hat sie den Kontakt zu ihr und ihrem Zwillingsbruder Jaden abgebrochen. Da sie nicht mit Trauer umgehen kann und sich von dem zuvor genannten Gefühl erdrückt fühlt, hatte sie sich nie getraut mit ihnen ein Wort zu wechseln, bis zu dem einen Tag….
Dazu kam noch das selbstzerstörerische Verhalten ihrer Mum, welches das Familienleben mit jedem Tag mehr und mehr zerstört. Den Grund der Trauer erfährt man im Laufe der Geschichte.
Kenzi wirkte auf mich zu Anfang aufrichtig, nett und sympathisch. Die Sympathie zu ihr verlor ich gegen Ende. Den Grund erfahrt ihr weiter unten im Spoiler.
Jaden hingegen war mir stehts authentisch und sympathisch geblieben. Er hat nach dem Jahr wieder Fuß im Leben fassen können und hat sich kaum verändert. Er lächelt, lacht und blickt nach vorne. Er und seine Schwester haben sich zwar zu Anfang zurück gezogen, einige Freunde haben sich von ihnen abgewandt, weil sie nicht wussten wie sie mit den Zwillingen umgehen sollten, aber die Geschwister sind stark geblieben und wurden im Laufe der Geschichte noch stärker. Man erkannte die Entwicklung der Charaktere. Denn eigentlich wollten sie nur normal behandelt werden. Denn nach der Normalität folgt die Stärke. Schließlich wird man von Mitleid nicht wieder an Stärke gewinnen.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist hier sehr leicht und locker, wodurch das Lesen sehr flüssig ist. Auch die Thematisierung von Vergebung, die wieder Annäherung der Freundinnen Danielle und Kenzi fand ich schön zu lesen. Es zeugt von Mut und wahrer Freundschaft sowie Größe, sich wieder vertrauen zu können, nachdem man 1 Jahr lang kein Kontakt mehr zu einander hatte.
Die Thematik der Trauer und Trauerbewältigung wird hierbei zwei Mal aufgegriffen mit verschiedenen Hintergründen, was mir sehr gefällt. Was ich als nicht gelungen empfinde, ist die Trauergeschichte der Familie Kenzi. Es war sehr offensichtlich, was das dunkle Geheimnis von Kenzi war. Um so mehr kann ich nicht nachvollziehen, wieso sie sich so stark von den Zwillingen abgewendet hat, denn ihre Begründung war für mich nicht schlüssig. Sie war in meinen Augen sehr egoistisch – in jeder Hinsicht auf die Zwillinge, die eins ihre engsten Freunde waren. Kenzis Enthüllung relativ am Ende der Geschichte fand ich auch nicht überraschend. Und ihr Geständnis vor Jaden war auch nicht so gefühlvoll, wie ich es mir erhofft hatte. Es hatte mich nicht im geringsten berührt.
Spoiler:

Auch die Tatsache, dass sie durch ihre eigene Trauergeschichte (bei der ich nicht mal das
Gefühl hatte, dass sie das so schlimm fand) den Zwillingen nicht mehr nähern konnte, war für
mich überhaupt nicht nachvollzieber, sowie die Tatsache, dass die Mutter sich 4 Jahre lang
so stark betrinkt und es nie eine Aussprache darüber gab. Über sowas spricht man in der
Familie zumal es alle Familienmitglieder betrifft. Spätestens nach einigen Monaten. Auch das
Ende als die Erkenntnis der Mutter kam, dass das was sie tat ihr nicht weiter Hilft und sie
daher beschließt nichts mehr zu trinken, wirke in meinen Augen so unrealistisch. Zumal wenn
man 4 Jahre lang jeden Tag mehrere Flaschen Alkohol trinkt, wird man definitiv nicht so
schnell trocken - von einem auf den anderen Tag.
Gegen Ende habe ich die Welt in dem Buch auch nicht mehr verstanden. Ihr Ex Darren ist
sozusagen ein Stalker. Sie findet sein hinterherlaufen nicht gut und dass er andauernd in
ihrer Nähe ist, sagt aber nicht ganz klipp und klar, dass er damit aufhören soll. Sie
versucht Abstand zu Darren zu halten, aber dann erfährt sie ein schlimmes Geheimnis von ihrem
besten Freund und fährt kurzer Hand zu ihm, um sich an seiner Schulter auszuheulen und
Ratschläge zu holen. Ist ja klar, dass das nicht gut endet. In dem Moment war sie naiv, dämlich
und wollte ihn in meinen Augen ausnutzen.

Gegen Ende war mir klar, dass der Höhepunkt der Geschichte nicht die Offenbarung von ihrem Geheimnis war, sondern das ihres besten Freundes. Der Verlauf der Geschichte ca bei 2/3 des Buches habe ich nicht mehr nachvollziehen können. Es ging alles so schnell und wirkte einfach aufgesetzt, gar nicht realistisch. Ich hatte das Gefühl, dass das Spannende in den letzten Seiten stattfinden sollte und so kurz und knapp wie möglich, während die Seiten zuvor einfach nur in die Länge gezogen wurde. Zudem kam noch, dass es keine Höhen und Tiefen in der Geschichte gab, keine die mich emotional mitgerissen hat.

Fazit

Die Aufnahme der Thematiken Trauer, Vergebung und wieder Eingliederung in die Gesellschaft nach einer Trauer/ Tragödie finde ich sehr toll. An der Umsetzung dieser Thematik hat es jedoch gehapert. Es hatte Potenzial, wurde aber nicht ausgeschöpft. Trauer ist ein schwieriges Thema und dies so gefühlvoll in eine Geschichte einzubringen, das es den Leser berührt, finde ich schwierig. Es ist Estelle Maskame meiner Meinung nach leider nicht gelungen. Ich verstand auch das große Geheimnis von Kenzie nicht so recht. Klar ist der Verlust eines Menschens traurig, aber in der Geschichte wurde es viel zu überdramatisiert und hochgepusht – so extrem hoch.
Der Hauptprotagonistin stehe ich Zwiegespalten entgegen. Einerseits ist sie ganz nett und aufrichtig, andererseits ist sie einfach naiv und dämlich. Die Zwillinge empfinde ich hingegen als sehr gelungen sowie ihre beiden besten Freunde.

Für mich war Falling zu Anfang spannend und hat mir auch gut gefallen, aber ab der Hälfte fing es an mich nicht mehr mitzureißen. Ich quälte mich förmlich durch die Geschichte durch aus vielerlei Punkten. Daher bekommt es von mir keine große Empfehlung.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Jemanden zu wollen, ist leicht. Das bedeutet noch lange nicht, dass man denjenigen auch liebt.“ (Zitat Seite 127)

Magic Academy - Die Prüfung
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Meinung

Achtung: Spoileralarm!

Nachdem ich den ersten Band verschlungen hatte, habe ich sogleich mit dem zweiten angefangen.

Ich kam direkt in die Geschichte rein, was wohl daran lag, dass ich nach ...

Meinung

Achtung: Spoileralarm!

Nachdem ich den ersten Band verschlungen hatte, habe ich sogleich mit dem zweiten angefangen.

Ich kam direkt in die Geschichte rein, was wohl daran lag, dass ich nach dem ersten Band direkt mit dem zweiten begonnen habe.

Hier werden die Lehrlinge zu Mentoren für die weniger starken Lehrlinge. Ryiah wurde nach und nach immer stärker, sodass sie zur Mentorin aufstieg. Auch in diesem Band geht ihr Temperament in einigen brenzligen Situationen mit ihr durch, zu dem kam noch, dass ihr Lehrer sie gar nicht ausstehen kann und sie in jeder Lehreinheit bloß stellt.

Der zweite Band beginnt sogleich mit dem 2. Jahr ihrer Ausbildung in der Academy und Umgebung zur Kriegsmagierin. Ryiah ist weiterhin sehr zielstrebig, ehrgeizig und lässt sich ihr Ziel von niemandem ausreden oder wegnehmen. Bis auf einige Unstimmigkeiten, kam ich wie im ersten Band ganz gut mit ihr klar.
Darren blieb zu Anfang weitestgehend undurchschaubar, man wurde aus ihm nicht schlau. Er blieb für mich durch seine mysteriöse und doch sehr liebenswerte Art sehr sympathisch. Der Grund für seine zunehmende Abneigung gegenüber Ryiah konnte ich mir teilweise erahnen und denken. Der Grund für seine Abneigung wurde zum Schluss hin aufgelöst und meine Vorahnung hatte sich bestätigt. Dazu muss ich sagen, dass mir meine Vorahnung sehr gefallen hat.
Die Beziehung zwischen den beiden ging genauso schwierig weiter wie im ersten Band. Nur dass Ian dazu kam und ich die Befürchtung einer Dreiecksbeziehung hatte, was gar nicht so abwegig war. Mich hatte es sehr gestört, was Ryiah alles mit Ian abgezogen hat. Ich kam nicht mit ihrem Verhalten gegenüber ihrem guten Freund klar und was sie mit seiner ehemaligen Freundin Lynn getan hat. Zu viel will ich an dieser Stelle nicht verraten, nur dass mir dieses hin und her sehr gestört hat und ich mich teilweise für Ryiah geschämt habe und sie ab und an eine Scheuern wollte. (Wer es genauer wissen will, erhält weiter unten die nötige Information, um eins plus eins zusammen zu zählen.)

Was mir sehr gefallen hat, war Ryiahs Entwicklung in Bezug auf ihre Magie. Da im zweiten Band nicht wie im ersten nur das erste Probejahr erzählt wurde, sondern die restlichen Jahre bis zum Erhalt des Abschlusses. So konnte man den Verlauf ihrer Entwicklung miterleben und sah, wie sie nach und nach immer weiter an Stärke gewann und zu einer mächtigen Magierin und einer hervorragenden Schmerzmagierin wurde.
Auch Darren hat sich stetig entwickelt, was man aber nicht so stark miterlebt wie bei Ryiah.

Was mir weniger Gefallen hat, waren die großen Sprünge in der Geschichte und die offenen Fragen. Meistens endete ein Kapitel mit Fragen, die ich gelüftet haben wollte, aber deren Antwort ich nie bekam, da das nächste Kapitel einfach einige Wochen später wieder beginnt ohne auf meine Fragen einzugehen. Bis zum Schluss hatte ich immer noch keinen Schimmer was zum Beispiel mit der Baronin und ihrer Tochter ist, ob sie wirklich Rebellen waren. Denn meines Erachtens wirkten sie nicht so.

Der zweite Band war meiner Meinung nach nicht ausgereift genug. Es fehlten einfach zu viele Informationen, sowohl allgemeine als auch Hintergrund, die ich wirklich hätte gebraucht. Der Fokus der Geschichte stand nicht mehr im Vordergrund wie im ersten Band, sondern die Liebesbeziehungen von Ryiah, die einem nur das Kopfschütteln ermöglichte. Klar konnte man hier die Höhen und Tiefen ihrer Emotionen miterleben und teilweise mitfiebern, nachdem sie sich auf den richtigen Fad begeben hatte, aber nichts desto trotz fand ich die Vermittlung der Liebesbeziehung zwischen Ian und Ryiah von der Autorin falsch (bevor sie sich auf den richtigen Fad begeben hatte). Was sollen junge Leser bitte daraus lernen? Dass es ok ist seiner sehr guten Freundin und ehemaligen Mentorin den Freund vor der Nase weg zu schnappen nur weil sie den, den sie wirklich liebt nicht haben kann? Und man den Erstbesten nehem soll, der gut aussieht und einen liebt, obwohl man nicht das gleiche für die Person empfindet? Was soll das bitte? Das hat niemand verdient! Das war so der Punkt, an dem ich mir sagte, dass die Autorin hier einen wirklich großen Fehler begannen hat.

Fazit

Mir hat das Buch trotz all der negativen Punkte gefallen, zumal ich einfach wissen wollte, wie die Autorin sich die Weiterentwicklung der Geschichte vorstellt. Der zweite Band konnte dem ersten nicht annähernd das Wasser reichen, aber empfehlenswert ist es allemal, da das Ende doch noch gut geworden ist.
Wer aber keine Protagonistin mag, die sich in der Liebe zwiegespalten sieht, sollte die Finger von dem Band lassen. Denn solch eine Protagonistin ist nicht für Jedermann. Mit den nicht so tollen, wiederkehrenden Schwierigkeiten konnte ich mich mit der Geschichte anfreunden und empfand es als eine holprige und gute Fortsetzung, sodass ich mich auf den dritten Band gespannt bin.