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Veröffentlicht am 21.08.2018

„Eure Lehrer haben ihr Möglichstes getan, euch davon zu überzeugen, die Akademie zu verlassen. Trotzdem seid ihr noch hier. Das ist kein Zufall.“ (Zitat Seite 307)

Magic Academy - Das erste Jahr
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Meinung

Achtung! Kann Spoiler enthalten!

Ich habe schon lange keine Reihe mehr gelesen, die mich so überzeugt hat. Ich mache meist einen hohen Bogen um Reihen deren Anzahl an Bände ich nicht einschätzen ...

Meinung

Achtung! Kann Spoiler enthalten!

Ich habe schon lange keine Reihe mehr gelesen, die mich so überzeugt hat. Ich mache meist einen hohen Bogen um Reihen deren Anzahl an Bände ich nicht einschätzen kann. Ich versuche mich zwar manchmal an einigen, aber bei mir endet es meist damit, dass ich sie abbreche, da mein Atem dafür nicht lang genug ist. Mit Trilogien kann ich noch leben, weil ich weiß, dass es nur 3 Bände gibt, die die Geschichte ganz machen. Bei großen Reihen werde ich meist enttäuscht, da diese nach einigen Bänden meist langweilig oder komplett schlecht werden.
Bei Magic Academy könnte es natürlich auch so sein, aber der Klappentext konnte mich so sehr überzeugen, sodass ich das Buch einfach lesen musste. Und siehe da, es hat sich bisher gelohnt.

Ryiah ist wirklich eine bemerkenswerte und sehr ehrgeizige Protagonistin. Mit ihren 15 Jahren ist sie eine der bewundernswertesten Charaktere, die mir überhaupt unter die Augen gekommen ist. Sie will unbedingt einen Platz an der Academy ergattern, von denen es nur 15 gibt – 3 Zweige mit je 5 Plätzen. Für eines der Zweige muss man sich an der Academy einschreiben – Archemie, Heiler oder Krieger. Ryiah hat sich für den Zweig der Krieger entschieden und da dieser Zweig sehr beliebt ist, ist dementsprechend die Konkurrenz auch sehr hoch. Zu Anfang waren es 122 Anwärter. Mit der Zeit verließen immer mehr Anwärter die Academy. Sei es aus persönlichen Gründen oder weil sie Prüfungen nicht bestanden haben. Ihr Traum war es schon immer dazu zu gehören. Auch wenn dort überwiegend Adelige ihr Glück versuchen und sie selbst zum kleinen Anteil an Teilnehmern zählt, deren Herkunft eher bescheiden ist, muss auch sie sich beweisen – noch mehr als alle anderen. Schließlich hat sie keine Ahnung von Magie oder irgendetwas von den ganzen anderen Fächern. Sie gibt nicht auf, auch wenn es aussichtslos erscheint. Sie hängt sich richtig rein und man fiebert mit ihr und leidet mit ihr mit. Wie jede große Buchheldin, hat auch sie Schwächen, die sie herunter zieht. Ihr Wille ist jedoch viel größer und das merkt man in dem Buch sehr gut, denn sie will die Beste sein. Sie ist mir durch und durch eine sympathische Protagonistin mit ganz viel Ehrgeiz.
Der Prinz Darren ist wie sie sehr Ehrgeizig und seine dunkle Aura und seine noch dunklere Art ihr gegenüber finde ich sehr erheiternd. Wie sie sich immer wieder angiften und Ryiah durch ihr Dickkopf immer ein schnippisches Wort oder Kontra für den Prinz findet, ist sehr amüsant. Bis sie letzen endes doch sowas wie eine Freundschaft entwickeln. Auch er ist mir sehr sympathisch.

Man merkt direkt, dass sich bei der Reihe viel um Konkurrenz, Gewinnen oder Verlieren geht. Die Masters an der Academy sind allesamt unfreundlich und beängstigend. Für eine halbstarke wie Ryiah ist es schwer sich durchzusetzen und geschweige denn sich einen Namen zu machen. Doch je mehr Niederlagen sie einstecken muss, desto mehr Feuer und Wille zeigt sie.

Da dies eine Reihe ist, war mir klar, dass im ersten Band keine große Romantik oder Romanze zu erhoffen ist, aber dennoch gefiel mir die Beziehung zwischen Darren und Ryiah sehr gut.

Das Augenmerk liegt ihr wirklich ausschließlich auf die Probezeit von 10 Monaten bis zu den Abschlussprüfungen. Auch wenn nicht viel passiert ist, mit kaum merklichen Höhen und Tiefen, hat mich das Buch überzeugen können. Ich konnte trotz dem nicht vorhandenen Höhepunkt das Buch nicht aus den Händen legen. Mag sein, dass es am flüssigen Schreibstil lag oder einfach an der Tatsache, dass ich die Protagonistin wirklich bezaubernd fand.

Der Aufbau der Geschichte und die Entwicklung der Charaktere finde ich auch sehr schön und authentisch. Die Entwicklung von Ryiah war sehr gut ausgearbeitet und dargestellt. Für mein Geschmack passte das Tempo sehr gut und auch die Tatsache, dass die Autorin Ryiah nicht unnatürlich an Stärke verliehen hat in Momenten, in denen sie keine Chance hatte zu Gewinnen. Dann wäre es wirklich unrealistisch gewesen.

Da ich bereits den zweiten Band habe, bin ich schon sehr gespannt wie die Geschichte um Ryiah weiter geht.

Fazit

Mir persönlich hat der Auftakt der Reihe sehr gefallen. Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen. Wer Magie, eine starke Protagonistin mit Ecken und Kanten mag, die zudem noch authentisch ist, sollte hier definitiv keinen Bogen drum machen!

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Es mochte eine oder mehrere Nächte später sein, als Kit vor dem Oval ihres Spiegels stand. Mit einem Schälmesser säbelte sie ihr taillenlanges Haar direkt unter dem Kinn ab. Der Schauer einer bösen Vorahnung überlief sie.“ (Zitat Seite 35)

Das Herz der Kriegerin
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Meinung

Das Herz der Kriegerin gehört zu eines der wenigen historischen Romane, die mich, seit dem ich lesen kann, angesprochen hat. Der Klappentext erinnert mich an eine Mischung aus Jeanne d’Arc und ...

Meinung

Das Herz der Kriegerin gehört zu eines der wenigen historischen Romane, die mich, seit dem ich lesen kann, angesprochen hat. Der Klappentext erinnert mich an eine Mischung aus Jeanne d’Arc und Jeanne Baret. Ich liebe einfach starke Protagonisten, die sich gegen alle Widrigkeiten stellen, gegen vermeintliche Gesetze verstoßen und sich für ihr eigenes Recht und ihren Glauben kämpfen.

In diesem Fall war es das Recht auf ein glückliches Leben mit dem Ehemann, den die rothaarige Kit liebt. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen mit einer Mutter, die nach dem Tod ihres Ehemannes ihrer eigenen Tochter keine Mutterliebe mehr gibt, flüchtet sie zu ihrer Tante. Wo sie die Liebe wieder umfängt.
Dort arbeitet sie in einer Schänke, welche ihrer Tante gehört und später an sie vererbt werden soll. Durch die Arbeit lernt sie ihren Ehemann kennen und ist somit vollkommen zufrieden mit der Welt. Bis der Tag der Rekrutierung kommt. Es war nur ein Augenblick der Ablenkung, doch in diesem einen Augenblick veränderte sich ihr Leben um 180 Grad. Ihr Ehemann ist nämlich von einer Sekunde auf die andere verschwunden, ohne ein Wort. Nach dem Tag beschließt sie sich ihren Ehemann zurück zu holen. Da ihr Vater eins Soldat war, hat sie genug Wissen über das Soldaten-dasein. Verkleidet als Mann tritt sie dem Dienst an und lernt dabei einen anderen Mann kennen…

Kit ist für mich eines der wunderbarsten Protagonisten in einem historischen Roman. Sie ist voller Abenteuerlust, aber auch voller Leidenschaft, Liebe und Stärke. Dazu kam noch ihre Authentizität. Durch ihre Reise lernt sie Dinge, die sie nie zu hoffen vermocht hat. Durch die Begegnung mit Captain Ross kommt sie an einen Punkt, der sie ins wanken bringt. Denn zu ihm fühlt sie sich hingezogen, doch hat sie auch einen Ehemann. Dazu kommt noch das Problem mit der Verkleidung. Wie soll sie nur mit solch einer Situation umgehen? Denn wenn sie erwischt wird …

Der Schreistil ist typisch historisch. Recht distanziert und sachlich gehalten, voller Fakten von Kriegen und Schlachten. Da dies ein historischer Roman ist, spielt die Geschichte von Dublin um die 1700 eine große Rolle, weniger die Liebesgeschichte. Hier merkt man sehr gut, dass die Autorin sich viele Gedanken über die damalige Zeit gemacht und recherchiert hat, um den Lesern die Situationen näher zu bringen. Um so schöner fand ich die Nachrede von ihr, in der sie einen Aufklärt, dass es die dargestellte Protagonistin tatsächlich gab und dass die Gegebenheiten bis auf einige Ausschmückungen wirklich so zugetragen haben. Auch erzählt sie die Geschichte von Kit nochmal mit einigen Stichpunkten, wie das Leben ohne Ausschmückungen wirklich verlief. Genau solche Nachreden mag ich. Mich hat das wahre Leben von Kit wirklich berührt. Sie hat meine volle Achtung, wenn man bedenkt, was sie in der damaligen Zeit alles durchleben musste, gegen welche Widrigkeiten und was für Rechte ihr als Frau eigentlich zustanden.

Da ich selten historische Romane lese, kam ich zu Anfang schlecht in die Geschichte hinein. Es fiel mir schwer, mich in Kit hinein zu versetzen und durch den damaligen Wortschatz musste ich mich ebenfalls durchkämpfen. Nach einigen hundert Seiten gelang es mir aber ganz gut in die Geschichte hinein zu kommen. Danach las sich das Buch wirklich flüssig. Bis auf einige unnötige Passagen, die zu Detailreich waren, hat mir das Buch wirklich gefallen.

Fazit

Ein historischer Roman aus wahrer Begebenheit mit einer starken und mutigen Frau, die weiß, was sie will. Sie stellt sich gegen alle Widrigkeiten und Gesetze, um an ihr Ziel zu gelangen. Die Liebe stellt sie auf eine harte Probe und doch findet sie eine Lösung. Dazu kommt noch die authentische Erzählung der damaligen Kriege und Schlachten.
Mehr braucht ein historischer Roman nicht. Mir hat das Buch gefallen und mich mitgerissen, bis auf einige Punkte bin ich sehr zufrieden mit dem Roman und kann es euch nur ans Herz legen. Für alle, die historische Romane lieben oder aber eine echte, starke Frau aus der ehemaligen Zeit mögen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die Stille meiner Worte „Und manchmal wissen wir noch nicht, dass der Regen eigentlich Sonnenschein war.“ (Zitat aus Seite 184)

Die Stille meiner Worte
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Meinung

„Die Stille meiner Worte“ ist ein Jugendroman voller Gefühle und tiefsinniger Gedanken. Es ist eine Geschichte über Hannah, ein gebrochenes Mädchen, das seit dem tragischen Unfall ihrer Schwester ...

Meinung

„Die Stille meiner Worte“ ist ein Jugendroman voller Gefühle und tiefsinniger Gedanken. Es ist eine Geschichte über Hannah, ein gebrochenes Mädchen, das seit dem tragischen Unfall ihrer Schwester aufgehört hat zu reden. Sie ist in sich gekehrt und glaubt ohne ihre Zwillingsschwester nicht mehr vollkommen zu sein – nicht mehr existent.
Mo, der Kater ihrer Zwillingsschwester Izzy ist ihr einziger Freund, der ihr Gesellschaft leistet, der ihr Zuneigung zeigt und ihr auch sehr wichtig ist.
Levi, ein Junge, der mit seiner familiären Vergangenheit zu kämpfen hat und weitere Teenager, die viel durchgemacht haben und Probleme mit sich schleppen müssen.
All diese Teenager lernen sich im Camp von Sankt Ana kennen.

Jeder Teenager hat seinen eigenen Ballast zu schleppen, ein Koffer voll dunkler Geheimnisse. Einige sind voller als andere. Doch all die dunklen Geheimnisse verbinden die Teenager miteinander. Das Camp konfrontiert sie mit ihren eigenen Geheimnissen, bringt sie dazu den Ballast abzuwerfen und Dinge zu tun, von denen sie nie geträumt hätten.

Die große Frage, weswegen Izzy letzten Endes gestorben ist, erstreckt sich über das Buch. Mehr und mehr kommen kleine Puzzleteile zusammen, die am Ende zu einem großen Bild wird.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wird aus der Sicht von den Protagonisten Hannah und Levi erzählt. Da Hannah seit dem Tod ihrer Schwester nicht mehr Spricht, entsteht bei ihren Kapiteln ein stummer Dialog. Sie antwortet in ihrem Kopf auf Fragen, die keiner hören kann. Ihre Gedanken sind tiefgründig und voller Poesie. Sie bringen einen stehts zum Nachdenken.
Levis Perspektive hingegen ist Impulsiv und lässt den Leser mehr in ihm sehen als nur einen Waisenjungen mit Piercing und Tattoo. Auch er hat eine gebrochene Seele, der Hilfe benötigt. Trotz seiner Hilfsbedürftigkeit, versucht er Hannah beim Ballasttragen zu helfen.
Zwischendurch erhält der Leser einen Einblick in die Vergangenheit, in Form von Ausschnitten aus Konversationen sowohl zwischen Izzy und Hannah, als auch zwischen Levi und seiner Familie.
Das Besondere an dem Buch sind die gefühlvollen Briefe, die Hannah an ihre Schwester schreibt. So versucht sie Izzy wissen zu lassen, dass sie noch an sie denkt und sie nicht vergessen hat und dass sie sie noch immer sehr vermisst. Die Briefe enthalten viel Leid, Schmerz, Trauer und tiefste Erinnerungen, die einen stehts berühren.

Die positive Entwicklung der Charaktere sind zum Greifen Nah. Die authentischen Emotionen der Protagonisten haben mich fest umhüllt und mich auch schon mal eine Träne kosten lassen.
Die bezaubernde Beziehung zwischen Hannah und Levi haben mich berührt und mich mitfühlen lassen, wie es ist jemanden zu retten bzw. von jemanden gerettet zu werden.

„Levi macht meine Stille zu etwas Normalem.“ (Zitat Seite 261)

Im großen und ganzen habe ich an dem Buch nichts zu bemängeln, nur an der Tatsache, dass die Geschichte bereits zu ende ist. Ich werde die Geschichte im Herzen behalten und Danke Ava Reed für die tolle Geschichte, die sie mit uns teilt!

Fazit

Ein Jugendroman, der einen zum Nachdenken anregt. Ich habe schon lange keine Geschichte voller Emotionen und Melancholie zugleich gefolgt von traurigen, glücklichen und schönen Momenten gelesen wie diese.
Die Geschichte hat mich sehr berührt. Die anfänglichen Fragen haben sich zum Ende hin ebenfalls alle beantwortet und die Geheimnisse gelüftet, sodass ich vollkommen zufrieden das Buch weglegen konnte. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen.
„Die Stille meiner Worte“ kann ich jedem nur wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Bald hast du es geschafft. Wir sind ganz nah dran. Wenn das Serum fertig ist, bist du die Erste, die es bekommt, und dann ist dein Leiden vorbei, Raven.“ (Zitat Seite 204)

Coldworth City
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Meinung

Ein Fatasyroman, der mich sehr stark an Marvels X-Men erinnert. Schon allein das Cover brachte mich dazu das Buch näher anzuschauen, als ich dann den Klappentext las, wusste ich sofort „Das Buch ...

Meinung

Ein Fatasyroman, der mich sehr stark an Marvels X-Men erinnert. Schon allein das Cover brachte mich dazu das Buch näher anzuschauen, als ich dann den Klappentext las, wusste ich sofort „Das Buch muss ich lesen!“. Daher war meine Erwartung sehr hoch.

Die Hauptprotagonisten sind Raven, Knox und Wade.
Raven ist eine Psi, ein Mutant mit mehren Fähigkeiten.
Sie wünscht sich ein normales Leben. Aber da man als Mutant im Nacken mit einem Zeichen markiert ist, kann sie kein normales Leben führen. Denn sie wünscht sich ein Leben ohne Angst und Verachtung in Augen der anderen Menschen ihr gegenüber. Ein Leben an der Seite ihres Bruders. Sie versucht alles menschenmögliche, damit das Leben von ihrem Bruder Knox gut ist. Sie arbeitet in einer Kneipe, deren Ruf nicht der Beste ist, um ihrem Bruder ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen sowie eine Bildung per Fernschule. Ihr Leben dreht sich ein und allein um das Wohlergehen ihres Bruders. Nachts geht sie auf Verbrecherjagd, weil dies ihr Befriedigung in ihrem Leben verschafft.
Knox, der überwiegend Zuhause die Zeit verbringt, scheint kein Mutant zu sein, spielt gerne Videospiele mit dem Nachbarsjungen und wünscht sich ein Mutant wie seine Schwester zu sein. Er steht an ihrer Seite, vertraut ihr vollkommen und würde für sie durchs Feuer laufen.
Wade ist ein Rebell und gehört dem Untergrund an. Durch Ravens nächtliche Streifzüge mit dem Wunsch nach Selbstjustiz, wird er auf sie aufmerksam und versucht sie zu überreden sich dem Untergrund anzuschließen.
Im großen und ganzen sind mir die Protagonisten sympathisch bis auf einige Phasen der Selbstmitleid seitens Ravens und ihre wiederkehrenden Schuldgefühle, die ich nach einer gewissen Zeit nicht mehr nachvollziehen konnte. Es wurde wie ein Matra in meinen Ohren.

Die Grundidee jugendliche Mutanten auszubilden, um gegen das Böse zu kämpfen, kennen wir alle ganz gut. Also was unterscheidet Codworth City von der X-Men Reihe? Denn die Frage habe ich mich gestellt. Abgesehen von dem Szenario, dass sich die Geschichte in Coldworth City spielt, die Bösen sich AID nennen und eine Organisation ist, die nur schlechtes im Sinn hat und nur Jugendliche der Untergrund angehörten und versuchen die Organisation mit ihren Fähigkeiten zu vernichten, sehe ich kein Unterschied zur X-Men Reihe. Aber das macht mir ehrlich gesagt nichts aus. Ich liebe die X-Men Reihe und bin froh etwas in dieser Art lesen zu dürfen. Da die Geschichte nicht eins zu eins mit den der X-Men übereinstimmt, ist es was neues in meinen Augen mit einigen Schwächen.

Was ich hier enttäuschend finde, ist die Ausbildung von Rave durch Wade, um zu lernen mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Ich habe mehr erwartet, als dass sie bloß ein wenig die Sachen hin und her bewegt. Ich habe es mir tatsächlich Akitonreicher vorgestellt, als es letzen Endes war.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Perspektive im Buch ändert sich mit jedem Kapitel. Mal bekommt man einen Einblick in Ravens Gedankenwelt und ihre Gefühle, mal in die von Wade, Knox und sogar in die von dem AID Leiter Vaderpool. Es war spannend zu sehen, wie jeder Protagonist mit seinen eigenen Problemen umging. Leider fehlte es mir an Tiefe und Authentizität. Die Geschichte ist oberflächlich gehalten, weshalb die Charaktere ebenfalls wenig Regung zeigen und die zu erwartende Liebesgeschichte war kaum vorhanden. Ich wurde einfach nicht warm genug mit der Geschichte und den Protagonisten. Außerdem konnte ich viele Impulse von Raven nicht nachvollziehen. Einige davon waren mir Paradox, unlogisch und unrealistisch, so unrealstisch wie es in einem Fantasyroman möglich ist.
SPOILER (Markieren um zu lesen): Zum Beispiel dass sie sich nachts mit Verbrechern anlegt und Superheldin in Coldworth City spielt, obwohl sie sich vor der AID versteckt und versucht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Dann kommt noch hinzu, dass sie ihre Kräfte nicht vollkommen beherrscht und doch schafft sie es jedes Mal ihre Kräfte anzuwenden.

Außerdem finde ich es schade nicht alle Fragen beantwortet bekommen zu haben. Einige werden erst am Ende hin beantwortet und wenn auch nur recht knapp. Einiges muss man sich zusammenreimen.

Coldworth City hat in meinen Augen ein großes Potenzial, welches mit Bedauern nicht ausgeschöpft wurde. Für ein Buch mit knapp 319 Seiten blieb die Grundidee „nur“ bei der Grundidee. Mit viel mehr Seiten, in denen die Geschichten und Regungen der Charaktere tiefer gegangen wäre und mehr Aktion in ihren Aktivitäten, hätte mir das Buch sicherlich mehr gefallen.

Fazit

Coldworth City hat definitiv eine Parallele zu Marvels X-Men. Dass sich die Autorin an den X-Men Reihen orientiert hat, kann man hier nicht ausschließen, dazu gibt es zu viele Ähnlichkeiten. Das Buch lässt sich ohne Mühe von der ersten Seite bis zur letzten innerhalb von einigen Tage auslesen. Wer ohne große Erwartungen an das Buch rangeht, wird es sicherlich sehr mögen. Mir persönlich hat die Geschichte nicht gereicht, um es als grandios zu betiteln. Es fehlen mir zu viele Details, Tiefe und Gefühle der Charaktere. Nichts destotrotz ist es eine angenehme Geschichte für zwischendurch.
Für die jenigen, die X-Men mögen, sollten sich hier nicht scheuen zuzugreifen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Und genau das war der Grund, warum ich dir nie die Wahrheit über meine Vergangenheit erzählt hatte.“ (Zitat Seite 219)

Heartbreak Letters. 16 Gründe, dich zu hassen
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Meinung

Als ich den Klappentext von Heartbreak Letters las, musste ich augenblicklich an Tote Mädchen lügen nicht denken. Zwar handelt es sich hierbei um ein lebendiges Mädchen, aber die Parallele zu ...

Meinung

Als ich den Klappentext von Heartbreak Letters las, musste ich augenblicklich an Tote Mädchen lügen nicht denken. Zwar handelt es sich hierbei um ein lebendiges Mädchen, aber die Parallele zu den verschickten Botschaften in kleine Häppchen ist vorhanden. Nicht mit Kassetten sondern Briefen. Dennoch hatte mich das Gefühl nicht losgelassen, dass Hearbreak Letters eine schrecklich tolle Geschichte zu erzählen hat. Und ich muss sagen, das Buch hat mich nicht enttäuscht.

Natalie auch Nat genannt, ist laut Exfreund Dan eine psychisch gestörte Person geworden, nachdem sie Schluss gemacht haben, denn sie schickt ihm genau 16 Briefe. In jedem Brief erzählt sie ihre Sicht aus eines der ereignisreichen Situationen in ihrer Beziehung um Dan klar zu machen, wie sie sich in dem Moment gefühlt hat – wie sehr er sie verletzt hat und was er falsch gemacht hat. Einerseits ist sie sehr Lebensfroh, begeistert sich für die Kunst, wächst in einem behüteten Haushalt auf und geht auf eine angesehene Privatschule, die sie sich durch ihre reichen Eltern leisten kann. Andererseits ist sie auch überempfindlich, egoistisch, hoch Empfänglich für Eifersucht und sehr emotional.
Dans Lebensstandard ist hingegen sehr bescheiden. Er versucht durch sein Filmprojekt über ein Behindertes Kind ein Stipendium für eine Universität zu bekommen. Er liebt seine Arbeit, vielleicht auch zu sehr. Neben Natalie existiert noch seine beste Freundin Ruby in seinem Universum. Was er nicht merkt ist, dass sie sich nicht leiden können und natürlich dass seine beste Freundin seit langem auf ihn steht. Auch er ist sehr egoistisch veranlagt, aber auch selbstgerecht und von Eifersucht geprägt.
Eine weitere wichtige Rolle in dem Roman besetzt die Arielle, die Freundin eines Freundes von Dan. Die besagten Freunde führen eine offene Beziehung mit Folgen für Dan und Nat…
Um ehrlich zu sein habe ich mich zu Anfang von dem Klappentext beirren lassen. Ich dachte tatsächlich, dass es um eine Psycho-Ex geht, was natürlich teilweise stimmte, aber die Parallele zur Realität in den genannten Situationen sind vorhanden, weswegen ich ihr Handeln vollkommen nachvollziehen kann. Die Erklärungen von ihr waren für mich einleuchtend und nicht trivial.
Man ich gezwungen eine Seite zu wählen, die Seite von Nat, Dan oder seiner besten Freundin Ruby. Und das ist der springende Punkt. Die Entscheidung war wirklich schwierig. Das Handeln aller Protagonisten waren einleuchtend und nachvollziehbar, aber nach einiger Zeit wurde Dan mir sehr unsympathisch. Da ich nicht Spoilern will, kann ich euch nur eins sagen: Lasst euch nicht vom netten Jungen von nebenan hinters Licht führen. Jeder hat seine dunklen Seiten, manche sind sehr sehr düster und abartig, andere wiederum kann man verzeihen.

Das Buch lässt einen sehr zum Nachdenken bringen. Fragen, die ich mir seither stelle sind beispielsweise „Ab wann beginnt Betrügen?“, „Wie gut kannst du einen anderen Menschen kennen, mit dem du zusammen bist?“, „Wann ist der beste Zeitpunkt ein Fehltritt zu beichten?“ und „Wann beendet man eine Beziehung und wann versucht man sie zu retten?“. Klar Betrug liegt im Auge des Betrachters, aber eine Aussprache muss stattfinden. In dem Roman kann man es am Leib der Beteiligten direkt miterleben. Eine knapp 1 1/2 Jahre alte Jugendbeziehung mit Höhen und Tiefen. Was mit einer schönen, leichten Liebesgeschichte beginnt, endet unschön. Eine gar nicht mal so unrealistische Liebesgeschichte in meinen Augen. Jeder versucht sein Kopf durchzusetzen, aber keiner will nachgeben.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und das Layout ist fantastisch! Jeder Kapitel beinhaltet ein Brief von Nat aus ihrer Sicht der Geschichte, danach folgt die Gegenwart von Dans Meinung dazu und zwischendurch gibt es E-Mail Austausche, SMS und Chat-Verläufe mit anderen. Was etwas verwirrend war, waren die angegebenen Daten, alle Nachrichten sprangen in der Zeit hin und her, was mich zu Anfang sehr verwirrte. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich jedoch daran.
Heartbreak Letters ist mit seinen knapp 284 Seiten schnell ausgelesen, aber zwischendurch musste ich eine Pause machen, um meine Gedankengänge zu sortieren und zu überlegen, wie ich in solch einer Situation reagiert hätte. Und die Art zu Lesen ist bei dem Buch sehr zu empfehlen. Sonst kann es passieren, dass man nach dem Lesen komplett überfordert da sitzt. Denn es sind so viele Informationen, die vermittelt werden und so schnell, dass man es nicht rasch genug realisieren kann geschweige denn alle Details, so unwichtig wie sie zu Anfang scheinen mögen, in sich aufzunehmen.

Es gibt so vieles was ich zu dem Buch sagen möchte, aber zu wenige Worte, die ich finden kann. Eins ist aber klar: Das Buch ist wärmstens zu empfehlen. Wer eine schlechte Erfahrung in seiner Beziehung gemacht hat, könnte in dem Buch etwas Frieden finden und vielleicht auch etwas dazu lernen, wieso der/ die Ex dieses und jenes getan hat.

Fazit

Heartbreak Letters handelt von Sabotage, Betrug, leichten Intrigen, Eifersucht und der großen Liebe. Von einer so großen Liebe, dass die Expartnerin auch schon mal komplett den Verstand verliert.
Aber genau das ist das schöne an der Liebe. Sie ist unberechenbar und nicht irgendwelchen Regeln unterstellt. Aus dem Grund kommt es schon mal vor, dass gewisse Situationen Folgen haben. In Heartbreak Letters lernt man eine gescheiterte Beziehung kennen, deren Scheitern nicht nur an einer Person liegt. Was zu Anfang für den Leser glasklar ist, kann sich im Laufe der Geschichte um 180 Grad wenden. Nicht alles was auf dem ersten Blick für logisch erscheint, muss dies am Ende noch sein. Fragen, die nach und nach gelüftet werden, bringen einen zum Erstaunen. Was man zuvor geahnt hat, muss nicht zwangsläufig ganz falsch sein.

Wer gerne Rätsel lüftet, mehr tun will als nur in eine andere Welt eintauchen und eine extreme Liebesgeschichte lesen will, ist hier vollkommen richtig!