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Veröffentlicht am 21.08.2018

Was für ein Buch...!

Children of Blood and Bone
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Vor langer Zeit wurde das Land Orïsha mit mächtigen Magiern, den Majis, gesegnet, diese waren an ihren weißen Haaren zu erkennen. Sie waren verbunden mit den Gottheiten und hatten je nach Abstammung andere ...

Vor langer Zeit wurde das Land Orïsha mit mächtigen Magiern, den Majis, gesegnet, diese waren an ihren weißen Haaren zu erkennen. Sie waren verbunden mit den Gottheiten und hatten je nach Abstammung andere Fähigkeiten. Einige konnten die Elemente des Lichtes beherrschen, andere die Schatten, den Tod oder das Leben. Der König sah sich jedoch bedrohnt von ihrer Macht, die er nicht kontrollieren konnte und ließ sie alle umbringen. Durch den Völkermord verloren in einer Nacht alle Kinder ihre Eltern, darunter auch Zélie Adebola. Sie wächst in Unterdrückung, Angst und ohne magische Fähigkeiten auf, trotz des Glaubens an die Götter verliert sie die Hoffnung auf Rettung. Sie ist auf Rache aus, denn den Tod der vielen Menschen und am meisten den Tod ihrer Mutter hat sie seither noch nicht überwunden. Eines Tages begegnet sie einem Mädchen ohne zu wissen, dass es die Prinzessin ist und rettet ihr das Leben, denn sie hat das wertvollste Artefakt gestohlen, mit dem die Magie in die Welt zurückkehren kann.

Durch diese Begegnung schöpft Zélie wieder Hoffung, dass die Welt wieder so werden kann wie sie früher mal war, doch es bleibt ihnen nicht viel Zeit. Der König und der Kronprinz sind ihnen dicht auf den Fersen, denn sie wollen alles dafür tun um dies zu verhindern.

Meinung:
„Children of Blood and Bone“ ist wohl das gehypeste Buch in diesem Jahr. Es war auch bereits ein internationaler Bestseller bevor die Geschichte ins Deutsche übersetzt wurde. Um so mehr wollte ich mich davon überzeugen lassen, ob es dem Hype wirklich verdient hat. Nach dem Lesen konnte ich dem nur zustimmen. Weshalb, wieso, warum erfahrt ihr nun.

Schon allein die Aufmachung, die vom originalen Cover dezent durch Vergrößerung abgeändert wurde, ist ein Eyecatcher. Es gibt durch den samtigen Stoff ein gewisses „Fühl-Elebnis“ wieder. Was sich darunter verbirgt ist ebenfalls wunderschön. Denn ohne Schutzumschlag sticht die goldene/ silberne Schrift und die Ornamente auf dem schwarzen Hintergrund stark heraus. Daran merkt man, wie viel Liebe in das Buch hineingesteckt wurde.

Die Geschichte beginnt sogleich rasant und zieht sich durch das ganze Buch hindurch. Es gibt etliche Spannungsmomente, in denen man als Leser mitfiebern kann. Auch der Schreibstil ist angenehm und einfach gehalten. Zwar gibt es viele neue Begriffe, die man erst einmal verinnerlichen musste, um durch die Geschichte blicken zu können, aber sobald man sie drauf hatte, so konnte man in die Geschichte hinein tauchen. Was einem ebenfalls geholfen hat, war die Landeskarte auf der ersten und letzten Seite, sowie die Auflistung aller Clans in einem Clans-Glossar auf den ersten Seiten.

Tomi Adeyemi hat hier eine wunderbare Geschichte in einem afrikanischen Setting ins Leben gerufen. Ihre Charaktere sind mit viel Bedacht erstellt worden und das merkt man mit jeder Seite, in der man mehr über die Persönlichkeiten herausbekommen hat. Dabei ist zu sagen, dass nicht nur Zélie im Mittelpunkt steht, sondern auch ihr Bruder, die Prinzessin und der Prinz. Die Erzählperspektive wandert dementsprechend auch von Protagonist zu Protagonist, sodass man jeden besser kennenlernen konnte. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben aber das gleiche Ziel (welches, werde ich an dieser Stelle nicht sagen aufgrund von Spoileralarm).

Ich habe alle Protagonisten sogleich ins Herz schließen können, denn alle waren auf ihre Art und Weise sympathisch und besonders.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war das Einbringen der Probleme der Ureinwohner, was in der Geschichte fundamental ist. Denn im Grunde haben die Probleme, die in der Geschichte aufgegriffen worden sind eine gewisse Parallele zum realen Leben. Unterdrückung, Kritik an der Gesellschaft, Gewalt, Voreingenommenheit und Hetzjagd sind nur einige Beispiele dafür.
Der Glaube an die Götter und die Mythen spielen hier ebenso eine große Rolle und schenken dem Leser einen Einblick in den Glauben afrikanischer Stämme.

Im Großen und Ganzen bin ich wirklich überrascht von der Geschichte und bin gespannt wie es für die Protagonisten weiter geht, denn „Children of Blood and Bone“ ist ein Auftakt einer Reihe und kein Einzelband.

Fazit:
Children of Blood and Bones ist eine wunderbare Geschichte über Magie in einem afrikanischen Setting. Trotz der schön dargestellten Beziehung zur Magie, beinhaltet die Geschichte auch eine Kritik an der jetzigen Gesellschaft, die einen dazu verleiten soll, die Augen zu öffnen und auch was dagegen zu tun. Mir persönlich hat es große Freude bereitet, dieses Buch zu lesen und kann es nur wärmstens weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

War so lala

Tochter des dunklen Waldes
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Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird ...

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm...

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer Märchenerzählung um den dunklen Wald. Dieser entführt den Leser in eine vergangene Zeit. Was einst mit einem Märchen begann, verläuft mehr und mehr in Richtung Fantasy. Die Geschichte ist sehr detailreich, sodass der Leser sich die Umgebung, die Gegenstände und die Gefühle perfekt vorstellen kann.
Lilah ist nach dem Tod ihrer Eltern zu einer Weisen geworden und wird von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgezogen. In einem kleinen Dorf lebt sie in der Nähe eines dunklen und mysteriösen Waldes und arbeitet als Bedienung in einem Gasthaus. Sie kennt sich gut mit Pflanzen und Kräuter aus, dementsprechend auch mit der Anwendung dieser.
Dorean ist ein Zeitarbeiter, der jeden Sommer wieder ins Dorf kommt, um dort auszuhelfen. Lilah ist ihm vollkommen verfallen und auch er scheint nicht abgeneigt zu sein.
Als Leser spürt man sehr schnell die knisternde Liebe zwischen den zwei Protagonisten, dabei kommt die Romantik hier ein wenig zu kurz, denn das Hauptaugenmerk liegt bei der Fatasy.

Im großen und ganzen hat mir das Buch gefallen, leider sind mir einige Fragen im Kopf hängen geblieben, die bis zum Schluss unbeantwortet geblieben sind.

Fazit:
Ein schöner Fantasyroman für zwischen durch mit einer Interessanten Grundidee. Wer Fantasyromane mit wenig Romantik mag und den Wald liebt, sollte hier zugreifen!

Veröffentlicht am 21.08.2018

Wie ein Märchen

Drachenhaut
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Inhalt:
Lilya führt kein unbeschwertes Leben. Ihr Körper ist von Narben geprägt, die sie nicht nur physisch, sondern auch emotional verletzen. Sie traut sich nicht mehr, in den Spiegel zu schauen und wenn ...

Inhalt:
Lilya führt kein unbeschwertes Leben. Ihr Körper ist von Narben geprägt, die sie nicht nur physisch, sondern auch emotional verletzen. Sie traut sich nicht mehr, in den Spiegel zu schauen und wenn sie es doch einmal tut, versucht sie den Blick nicht lange auf den Körper zu verweilen. Ihr Leben scheint sich von einem zum anderen Moment schlagartig zu verändern als sie einem verletzten Jüngling hilft, der sich als Prinz herausstellt. Ihre Narben verschwinden plötzlich und andere Male nehmen an dieser Stelle Platz. Als sie den Prinzen wiedertrifft, scheint nichts mehr so zu sein, wie es einmal war, denn ihre Welt wird mit seinem Auftauschen drastisch verändert...

Meine Meinung:
Die Aufmachung hat mich zum Lesen verführt, durch die orientalischen Muster, dem Drachenauge und der mysteriösen Atmosphäre. Das Cover unterstreicht somit die Fantasie und die Sage um die Drachen.

Zu Anfang wird man Zeuge einer Wette zwischen dem Gott der Schlagen, der Fürstin und der Fee, da sie es lieben, Wetten abzuschließen. Als Wette schlägt die Fee dieses Mal den Prinzen vor. Zu Anfang denkt keiner von ihnen böses dabei, schließlich ist er noch ein kleines Baby, was soll dabei schon groß passieren?
Doch der Gott der Schlangen ist hinterlistig, wie man es von Schlangen kennt. Er belegt den Prinzen mit gerade mal 8 Jahren mit einem Fluch, bei dem der Prinz seine Gestalt einmal im Monat verändert.

Lilya ist die Protagonistin in dieser Geschichte und elternlos. Sie weiß auch nicht, wer ihre Eltern sind, weswegen sie bei ihrem Großvater - einem Magier - lebt.
Sie ist ebenfalls mit einem Schicksal wie der Prinz geprägt, denn ihr Körper ist nicht makellos. Ihr verunstalteter Körper macht ihr zu schaffen. Ihr Großvater hingegen experimentiert mit ihr, um herauszufinden, was mit den Malen zusammenhängt.

Für mich ist Lilya eine der typischen Romanheldinnen. Sie ist tapfer, mutig und hinterfragt vieles, was sie wie eine Rebellin wirken lässt. Sie möchte die Wahrheit über sich selbst und den Zusammenhang zwischen ihrem Schicksal und das des Prinzen in Erfahrung bringen. Dabei versucht sie nicht vollkommen kopflos durch die Welt zu rennen, um ihr Leben zu wahren, sondern besitzt ein Ziel, das sie vor Augen hat und nicht loslässt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, was daran liegen mag, dass es ein Buch für Jüngere ist. Durch die bildliche Darstellung der Szenarien und Orte, konnte man sich alles auch wirklich vorstellen. Es gab Emotionen, die sehr greifbar waren, aber auch Atmosphären, die mich an die Geschichten aus 1001 & Nacht erinnern ließen. Auch hier gibt es eine Liebesgeschichte sowie lustige Passagen und Spannung pur.

Fazit:
Das Buch hat mich mitreißen können. Die Geschichte bringt einen zum Träumen und ist vollkommen empfehlenswert. Wer gerne träumt und die Geschichten aus 1001 & Nacht liebt, wird diese ohne zweifel ebenfalls lieben.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Nicht für Jedermann

Das letzte Zeichen
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Wir schreiben das Jahr 2065. Nachdem Kriege und Terrorismus die Welt beinahe zerstört haben, wurde die Stadt gegründet, geführt durch eine Regierung, die das Böse ausmerzen und alle Menschen zu vollständig ...

Wir schreiben das Jahr 2065. Nachdem Kriege und Terrorismus die Welt beinahe zerstört haben, wurde die Stadt gegründet, geführt durch eine Regierung, die das Böse ausmerzen und alle Menschen zu vollständig guten Wesen machen will. Evie arbeitet für das System und ist dafür zuständig, den Bürgern ihr Zeichen zuzuteilen: A, B, C – je nachdem, wie »gut« sie sind. Evie selbst gehört zur Elite und soll Lucas heiraten, ein mächtiges Regierungsmitglied. Doch Evie liebt Lucas’ Bruder Raffy. Da erhält Evie eine Änderungsmeldung: Sie soll Raffy ein neues Zeichen geben. Raffy wird als K eingestuft – K wie »Killable« – das Zeichen für den Tod …


Meine Meinung:
Evie hat eine interessante Persönlichkeit. Durch den intensiven Druck, den sie vom System und ihrer Familie verabreicht bekommt, ist sie ein Mädchen, das nicht viel zu sagen hat. Obwohl sie versucht, ihre Eltern immer wieder aufs neuem stolz zu machen, gelingt es ihr sehr selten, denn ihre Eltern entscheiden über Sie, ohne sie in ihren Überlegungen miteinzubeziehen, dabei ist sie seit einigen Tagen mit Lucas verlobt. Und obwohl sie im System ein B trägt, was für recht gut angesehen wird, fühlt sie sich mehr zum Bruder ihres Verlobten hingezogen, der ganz das Gegenteil ist. Evie versucht sich hinter dem Rücken der Familie mit Rafffy zu treffen. Raffy liebt Evie unheimlich und wünscht sich nichts Sehnlicheres, als das sie Lucas nicht heiratet und mit ihm weggeht, wenn das sein musst.

Neben Evie als Hauptprotagonistin, gibt es noch etliche Nebenrollen, die von Vater, Mutter, Bruder, sowie Lucas und Raffy besetzt werden. Alle Figuren haben unterschiedliche Persönlichkeiten.
Der Vater von Evie ist eines der netteren Sorte. Die Mutter hingegen ist das Gegenstück ihres Ehemannes. Sie ist meist schlecht gelaunt, wenn es um Evie geht, was man sogleich am Anfang des Buches miterleben kann. Sie bestimmt sehr viel über Evie und sorgt dafür, dass Evie so gut wie möglich das tut, was man von ihr verlangt. Durch diesen Druck, der sehr stark von der Mutter ausgeht, wirkt Evie in ihrer Position klein. Sie versucht jeden Tag gegen das Böse in sich anzukämpfen, obwohl die Einstellung, die bei ihnen als böse angesehen ist, für uns vollkommen normal wäre. Doch genau diesen Punkt macht den Roman zu einer Dystopie.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, denn durch das prachtvolle Cover, die typischen Merkmale der Dystopie und einer gut klingenden Liebesgeschichte, habe ich mich hinreißen lassen, das Buch in die Hand zu nehmen. Nachdem ich das Buch las, fielen mir einige Punkte an Kritiken auf. Zum einen ist die Protagonistin Evie nicht sehr stark an Willenskraft. Die Autorin hat meines Erachtens die Hauptperson, die den Roman wirklich ausmacht und leitet, nicht gut durchdacht und ausgearbeitet. Evie wirkte nicht wie eine Rebellin, die in dem Klappentext hingedeutet wird bzw. den Leser so vermuten lässt. Sie ist das Gegenteil dieses Versprechens. Sie ist schwach und weinerlich. Dazu kommt eine Dreiecksbeziehung, die nicht für die Geschichte spricht.

Der Schreibstil ist stehts einfach und leicht gehalten, so dass jeder schnell in die Geschichte kommen kann. Allerdings kommt kein wirkliches Verständnis für die Protagonistin und das System auf, was nötig wäre, um die Geschichte wirklich richtig verfolgen und verstehen zu können. Ich empfand einige Stellen als unglücklich unnatürlich und die machten mich dann stutzig. Es wirkte unlogisch und unpassend für die Geschichte.
Dennoch gab es einige interessante Szenarien, die man selber nicht vermutet hätte, dazu kamen noch an und ab spannende Stellen.

Fazit:
Das Buch ist definitiv nicht für Jedermann. Wer keine Dreiecksbeziehungen sowie eine etwas zähe Protagonistin mag, sollte wirklich die Finger davon lassen! Ansonsten werden die Leser begeistert sein, die gerne Dystopien in dieser Richtung lesen, sowie die, die gerne ein hoffnungsloses Liebespaar in die Zukunft begleiten und sehen wollen, was aus ihnen wird.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Alios effugere saepe, te numquam potes. (Anderen kannst du oft entfliehen, dir selbst nie.) – Publilius Syrus, Sententiae A203

Vollendet – Die Flucht (Band 1)
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Meinung

Drei Jugendliche drei Lebende, drei Schicksale, drei verschiedene Lebensweisen und dennoch verbindet sie eines: Die Flucht vor dem System. Alle drei sind Wandler, das heißt: Sie können nach dem ...

Meinung

Drei Jugendliche drei Lebende, drei Schicksale, drei verschiedene Lebensweisen und dennoch verbindet sie eines: Die Flucht vor dem System. Alle drei sind Wandler, das heißt: Sie können nach dem Gesetz umgewandelt werden, je nach Wunsch der Erziehungsberechtigten. Risa ist ein Waisenkind, das nicht mehr im Waisenhaus untergebracht werden kann, da es überfüllt ist. Sie soll somit entsorgt werden. Lev hingegen lebt in Wohlstand. Da seine Familie sehr gläubig ist, wurde er von Geburt an auf die Umwandlung vorbereitet. Er hat sich mit seinem Schicksal abgefunden und scheut sich nicht davor dem entgegenzukommen, denn er ist ein Zehntopfer, dass heißt: Jedes zehnte Kind der Familie wird geopfert. Cannor ist die dritte Person in dem Bunde der Protagonisten. Er lebt weder in Wohlstand, noch besitz er keine Elternteile. Er ist einer der ganz normalen. Seine Eltern haben in Erwägung gezogen dem Gesetz der Umwandlung für Conner zu nutzen, ohne, dass er es weiß, bis er es selbst herausfindet. Nachdem Risa und Connor Lev davon überzeugt haben, dass die Umwandlung nicht von statten gehen darf und es nicht richtig ist, versuchen sie zusammen zu überleben, erfahren von erschreckenden Geschichten, lernen das richtige Leben kennen und was es heißt vor dem System fliehen zu wollen. Sie finden andere Mitgenossen, die das gleiche durchmachen wie sie und verbünden sich. Zusammen finden sie den Flugplatz, ein Ort an dem sie sich Frieden erhoffen. Doch der Schein trübt, denn dort sieht es nicht so rosig aus wie erhofft.

Das Gesetz:
Das Gesetz besagt, das jedes Kind bis zum 13. Lebensjahr vom Charta des
Lebens unantastbar ist. Sobald es aber 13 Jahre alt ist, dürfen die
Erziehungsberechtigten das Kind umwandeln, dies ist jedoch nur bis zum
18. Lebensjahr des Kindes möglich. Sobald es über 18 ist, sind die
Eltern nicht mehr dazu bevollmächtigt das Gesetz in Anspruch zu nehmen.

Laut Gesetz darf das Leben des Kindes bei dem Vorgang nicht Enden.
Dieser Vorgang, mit dem das Leben eines Kindes abgeschlossen
wird, das Kind aber dennoch am Leben bleibt, wird Umwandlung genannt.

Risa ist ein kluges Mädchen mit Grips. Leider ist sie nicht so hochbegabt, dass man sie weiter gebrauchen kann. Durch ihr Benehmen bewirkt sie große Wunder. Connor ist unkontrollierbar. Durch ihre Art mit Connor zu reden und ihn sehen zu lassen; wie sie die Sachen sieht, lernt er sich zusammenzureißen und seine impulsive Art hinter sich zu lassen.
In Lev hingegen toben Gedanken, die ihm gefühlsmäßig aus der Bahn wirft. Er weiß seit er denken kann, ein Zehntopfer zu sein und ein Schicksal vor sich zu haben. Doch ist es tatsächlich richtig sich aus den religiösen Gründen sich opfern zu lassen? Dadurch würde er nicht älter als 13 werden.

Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven wiedergegeben. Dabei versucht Neil Shusterman die Handlung oft aus der Sicht der drei Protagonisten zu zeigen. Die Athmosphäre in Vollendet ist beändgstigend dunkel und gruselig gehalten. Der Autor versucht durch sein objektives Schreiben die Leser so an die Geschichte heran zu tasten, dass es ihnen Gänsehaut bereitet. Er schildert das Geschehen und jedes Detail so getreu und erschreckend, dass man vergisst richtig Luft zu holen. Die Geschichte fesselt einen so sehr, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt eine kleine Lesepause einzulegen. Die Spannung reißt einen nur so förmlich mit. Doch dies sind nicht die einzigen Gründe, die ich an dem Buch so toll finde, sonder auch die Tatsache, dass der Autor mit dem Buch für Diskussionstoff sorgt. Er versucht den Lesern nicht nur eine tolle Dystopiegeschichte vorzulegen, sondern auch viel Stoff zum Nachdenken, wie beispielsweise ob das Gesetz so etwas wie Mord ist und ob es nicht nur eine Zustimmung für Mord ohne Moral ist. Werden die Organe nach der Umwandlung in dem anderen Körper mit den Erinnerungen weiterleben?

Da Vollendet kein Einzelband ist, freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung.

Fazit

Verstörend. Gänsehaut. Dystopie. Umwandlung. Leben. Tod.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe.

Vollendet ist eine vollkommen zum nachdenkende Dystopie, die zudem wirklich gut ist! Mehr kann ich an dieser Stelle nicht dazu sagen.

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren