Eine tolle Idee
BlackwoodMeinung
Wer hätte nicht gerne mal einen Einblick in seine Zukunft? Zu erfahren welche Fehler man begangen hat, die man vielleicht hätte vermeiden können oder einfach nur zu Wissen ob das was man sich ...
Meinung
Wer hätte nicht gerne mal einen Einblick in seine Zukunft? Zu erfahren welche Fehler man begangen hat, die man vielleicht hätte vermeiden können oder einfach nur zu Wissen ob das was man sich selbst für sich gewünscht und vorgestellt hat, auch eingetroffen ist. In Blackwood – Briefe an mich geht es genau um diese Möglichkeit in die Zukunft blicken zu können bzw. viel mehr darum mit dem Zukunfs-Ich in kontakt zu treten, wenn auch nur spärlich in Form von Briefen. Die junge Protagonistin erhält nämlich Briefe von ihrem Zukunfts-Ich.
Das Cover ist wunderwunderschön. Die Prägungen und die Vergoldung veredeln das Buch ungemein. Schon alleine die Gestaltung konnte mich schon umhauen. Das Cover stellte den Inhalt dabei aber trotzdem nichts nach oder in den Hintergrund.
Gesine ist jung und tollpatschig. Nach dem Tod ihrer Mutter nimmt ihre Tante sie in Irland, Blackwood auf. Der Umzug fiel ihr dabei nicht wirklich leicht, denn die Gepflogenheiten und Sitten der Iren sind ihr fremd, auch der Heimweh machte es ihr nicht leichter. Sie zu lernen und zu verstehen bringt Gesine in knifflige Situationen. Auch muss sie ab da an englisch sprechen. Obwohl Blackwood eine schöne Gegend ist, fühlt sich Gesine nicht gleich aufgehoben oder geborgen. Die Menschen sind merkwürdig, einzig Arian scheint ihr Interesse zu wecken. Von weiter Ferne fängt sie an von ihm zu schwärmen … Bis ihre Wege sich beim Theaterstück kreuzen.
Arian ist attraktiv mit einer Note Arroganz und zudem der Erbe des Buttertycoons, denn Butter wird in Irland unheimlich vergöttert.
Der Schreibstil ist der Jugend angepasst. Locker leicht erzählt Britta mit ein wenig Witz die unglaubliche Geschichte von Gesine. Die Aufarbeitung der Trauerphase ging dabei leider etwas unter. Auch wenn ihr Zukunfts-Ich sie mit „Aufgaben“ beschäftigt, hätte ich mir mehr Tiefe in der Bearbeitung der Trauer um ihre verstorbene Mutter gewünscht. Es ging zu Anfang alles recht schnell. Der Tod und direkt darauf der Umzug und die Umstellung.
Gesine hat mich dafür mit ihrer Art verzaubern können. Der Versuch sich klein zu machen, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wird durch ihre Tollpatschigkeit zunichte gemacht. Die Fehltritte haben mich dabei köstlich amüsiert.
Die Inszenierung von Blackwood hat mir ebenfalls gut gefallen. Blackwood ist heimisch, anders und trotz der verschrobenen Einwohner es ein sehr schöner Ort. Die Eigenart der Menschen und ihre Verbindung zu Feen und andere Märchenwesen, haben es mir dabei richtig angetan. Ich fühlte mich mit der Geschichte wohl. Mit Gesine die Gegend zu erkunden hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Von den Briefen hatte ich mir zu Anfang etwas anderes erhofft, aber der darin beschriebene Halt wirkte sich emotional positiv auf Gesine aus. Auch wenn die ersten paar Briefe nicht entscheidend für Gesines Leben wirken, so merkt man gegen Ende, dass viel mehr hinter ihnen steckt. Gegen Ende der Geschichte kommt Gesine nämlich an einen Pfad mit zwei Weggabelungen an und nur für eine darf sie sich entscheiden…
Fazit
Blackwood – Briefe an mich ist eine coole Idee. Die Darstellung des Ortes hat es mir sehr angetan. Mit Gesine fühlte ich mich wohl. Mit ihr den Weg in Irland zu bestreiten, hat mir Spaß bereitet. Das Temperament und der Charme der Iren stach stehts aus den Seiten heraus, was mir sehr gefallen hat. Auch wenn die Bearbeitung der Trauer um ihre tote Mutter zur Nebensache wurde, hat mir die Geschichte an sich mit den rätselhaften Briefen wirklich gut gefallen.