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Veröffentlicht am 26.11.2018

Auch der 2. Teil dieser Reihe ist spannend und mit toller Atmosphäre voller Bücher und Magie

Archie Greene und der Fluch der Zaubertinte
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Für Buchflüsterer Archie Greene beginnt das zweite Lehrjahr in der magischen Bibliothek mit einem düsteren Vorzeichen. Ein geheimnisvolles Feuermal erscheint auf der Handfläche einiger Lehrlinge und die ...

Für Buchflüsterer Archie Greene beginnt das zweite Lehrjahr in der magischen Bibliothek mit einem düsteren Vorzeichen. Ein geheimnisvolles Feuermal erscheint auf der Handfläche einiger Lehrlinge und die Schutzzauber der Bibliothek versagen. Das kann bloß eines bedeuten: Das Buch der Macht, in dem die Zauber geschrieben stehen, verblasst. Nur ein Magieschreiber könnte die Sprüche erneuern. Doch jemanden mit einem solchen Talent hat es seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben ...
Fantastische Kinderbuch-Reihe für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, die Magie, Spannung und Abenteuer lieben. Im Mittelpunkt der originellen Geschichte von Debütautor D. D. Everest stehen magische Bücher und ein sympathischer Protagonist, der sich plötzlich in einer Schule der Buchbinderei wiederfindet und zusammen mit seinen neuen Freunden auf echte Zauberbücher aufpassen muss....
(Klappentext)

☯✩∘•°.: :.°•∘✩☯

"In der Finsternis, die mancher scheut,
harren Geheimnisse aus uralter Vergangenheit.
Im Verborgenen die Schatten lauern,
vergessene Pfade die Zeit überdauern.
So manch einer wollte das Dunkel vertreiben,
doch liegt es an dir nun, die Zukunft zu schreiben.
Welchen Weg schläfst du ein?
Welches soll dein Schicksal sein?"
(S. 112)


Dies ist der 2. Teil der Archie-Greene-Reihe, welcher direkt an den 1. Teil "Archie Greene und die Bibliothek der Magie" anschließt. Seither sind nur ein paar wenige Wochen vergangen. Anfangs erhält man genügend Infos, die einem die letzten Ereignisse wieder in Erinnerung rufen. So kann man manches nochmal Revue passieren lassen, um dann direkt wieder in die magische Welt der Bücher einzutauchen.

Und nun begeben wir uns wieder nach Oxford und schauen wie es um Archie steht und was er so treibt.

Archie hat das 1. Jahr der Magieschule hinter sich, wobei man bedenken muss, dass hier die Ausbildungsjahre anderes gerechnet werden. Hier geht alles viel schneller und der Unterrichtsstoff ist wesentlich interessanter. Im anstehenden Schuljahr stehen für Archie Buchbinden für Fortgeschrittene auf dem Plan und wie man Zauber wirkt, doch auch wie im vorherigen Teil verläuft dieses neue Schuljahr alles andere als öde.

Man begegnet so manchen bekannten Gesichtern, wie den Alten Zeb - Archies Buchbinde- und Magie-Lehrer, Pink - die verrückte Kellnerin im Schoko-Cafè, Archies schräge Verwandtschaft und auch Horace Catchpole, der wieder einmal eine außergewöhnliche Lieferung für Archie hat, doch diesmal ist es kein schwarzmagisches Buch.
Wir laufen aber natürlich auch vielen neuen skurrilen Figuren und auch Büchern über den Weg, wie z.B. einem Grapscher Buch - falls Eure Schlüssel und Socken immerzu verschwinden, habt Ihr wohl so ein Buch irgendwo in der Wohnung stehen.

"Die Mitglieder des reformierten Clubs der Alchemisten waren von Archies Entdeckungen mehr als beunruhigt.
Dieser Fluch konnte für sie alle eine furchtbare Gefahr bedeuten.
Sie hatten den Club gegründet, um das Museum zu retten,
doch nun dämmerte es ihnen, dass sie selbst diejenigen waren,
die dringend Hilfe brauchten."
(S. 178)


Diesmal beginnt auch Thistle, Archies Cousin, seine Magieausbildung und muss dafür den Flammentest des Alten Zeb über sich ergehen lassen. Dieser verlief jedoch anderes als gedacht, da Thistle nicht nur ein Feuermal, sondern gleich zwei davon erhielt und auch Archie bekam ein zweites Mal hinzu. Dieses mysteriöse Zeichen bringt die gesamte Akademie mitsamt den Ältesten in Aufruhr, denn seit Jahrhunderten hat niemand mehr so ein Mal erhalten. Nun tragen es gleich zwei und bald auch schon fünf Lehrlinge. Erfreut scheinen sie nicht zu sein, im Gegenteil!
Zudem sind wieder einmal die Gierer am Werk. Sie sind die Feinde der Flammenhüter und wollen wieder ganz bestimmte magische Werke an sich reißen und sorgen für gehörige Unruhe. Diesmal scheinen sie im Auftrag eines anderen magischen Bösewichts zu agieren und das im ganz großen Stil.
Was hat es mit diesem Feuermal auf sich und wer steckt diesmal hinter den Anschlägen auf das Museum für Magiekunde? Welche neue Fähigkeiten haben Archie und seine Schulkameraden durch dieses Mal und ist es möglich das Museum dadurch zu retten oder führt es einen auf die dunkle Seite der Magie?

Auch im 2. Teil wird es also alles andere als langweilig. Mit Archie, Bramble und Thistle besuchen wir ein magisches Bücherfest, lernen magische Bücher und ihre Eigenheiten kennen und sind auf der Suche nach dem Bösewicht und seinen Gierern. Dabei begegnen wir Schwarzer Magie und bösen Alchemisten, lernen wie man Spukbücher von anderen magischen Büchern unterscheidet, wie man Magie schreibt und Zauber spricht und begegnen in der Mythischen Menagerie magischen Fabelwesen.
Dies alles eingebettet in die unvergleichliche Atmosphäre von Magie und Büchern, die einem während des Lesens umgibt, wobei man nicht selten schmunzeln muss und spannende Abenteuer erlebt.

"Sie sprinteten zum Gatter, während die Hufe des Minotaurus hinter ihnen den Boden zerpflügten.
Näher und näher kam der Stiermensch...."
(S. 221)


Fazit:
Auch den 2. Teil dieser Reihe konnte ich kaum aus der Hand legen und so huschte ich regelrecht durch die Seiten. Man erlebt hier wirklich allerhand Spannendes, Witziges und Magisches.
Wer hätte gedacht, dass mich eine Kinderbuch-Reihe einmal so begeistern kann. Nun freue ich mich schon auf den 3. und (vorerst?) letzten Teil dieser Reihe, welcher schon ungeduldig mit den Buchseiten raschelt.

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 22.11.2018

Toller Auftakt einer Kinderbuch-Reihe voller Bücher, Zauber und Magie.

Archie Greene und die Bibliothek der Magie (Band 1)
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Der Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, die Magie, Spannung und Abenteuer lieben. Im Mittelpunkt der originellen Geschichte von Debütautor D.D. Everest stehen magische ...

Der Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, die Magie, Spannung und Abenteuer lieben. Im Mittelpunkt der originellen Geschichte von Debütautor D.D. Everest stehen magische Bücher und ein sympathischer Protagonist, der sich plötzlich in einer Schule der Buchbinderei wiederfindet und zusammen mit seinen neuen Freunden auf echte Zauberbücher aufpassen muss.
Archie Greene bekommt an seinem Geburtstag ein ganz besonderes Paket überbracht – eines, das vierhundert Jahre auf seine Auslieferung gewartet hat. Auch der Inhalt ist mehr als außergewöhnlich: ein magisches Buch! Und ehe sich Archie versieht, ist er in Oxford in der Bibliothek der Magie angekommen und soll dort die Künste des Buchbindens erlernen. Als ob das nicht alles schon aufregend genug wäre, geht dort auch noch etwas unheimliches vor sich: Eine Quelle der schwarzen Magie raubt den Büchern ihre Zauberkräfte und plötzlich ist Archie der Einzige, der sie beschützen kann....
(Klappentext)

☯✩∘•°.: :.°•∘✩☯

"Befreie die Magie, die Innen schlummert.
An ihre Macht glaube, mehr als an alles andere."
(S. 119)


Archie ist ein aufgeweckter 12-jähriger Junge und das trotzdem er ohne seine Eltern und seine Schwester aufwachsen musste. Diese sind bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen als Archie noch klein war. So wuchs er bei seiner Großmutter auf, die er liebevoll Gran nennt. Sein Leben war bisher eher langweilig und öde, passierte in diesem südenglischen Dorf so gar nichts und seine Gran ist auch eher von der ruhigen Sorte.
Eines Tages steht plötzlich ein komischer Kauz mit einem uralten Päckchen vor der Tür. Dieses kann wohl nur für ihn sein, hat er doch heute Geburtstag. In diesem Paket ist ein ebenso uraltes Buch mit dem Archie nichts anzufangen weiß, kann er doch nicht einmal diese komische Schrift lesen. Was folgt ist ein Kuddelmuddel, ausgelöst durch eine vergessene Nachricht zu dem Päckchen, was zu einer Reise nach Oxford in einen kleinen mysteriösen Buchladen führt und das Kennenlernen seiner äußerst schrägen aber witzigen Verwandten mit sich bringt. Ehe er es sich versieht, ist er in diesem Buchladen als Buchbinde-Lehrling angestellt.
Archie tritt so in die Welt der Bücher und auch der Magie ein, erfährt nach und nach ein unglaubliches Familiengeheimnis und dann fangen auch noch die Bücher zu sprechen an. Als ob das nicht alles schon seltsam genug wäre, machen ihn die Bücher auf unheimliche Vorgänge aufmerksam. Nun muss Archie über sich hinaus wachsen und die Bücher vor einem Unheil bewahren, denn genau für das scheint Archie bestimmt zu sein.

"Plötzlich hörte Archie über sich etwas flattern, bevor es mit einem lauten Schlag auf einem Tisch neben ihm landete.
Entsetzt stellte Archie fest, dass es kein Vogel war - sondern ein Buch!
Nachdem es sich kurz ausgeruht hatte, öffnete es die Klappendeckel wie Flügel und schwang sich auf einen Schrank,
um sich in einem der Regale niederzulassen."
(S. 109)


Was gibt es Schöneres als in eine Welt voller Bücher und Magie abzutauchen. In diesem magischen Buch für Kinder ab 11 Jahren, geht es diesbezüglich wirklich hoch her. Man lernt mit Archie das von Magie umwobene Oxford kennen, wo sich in jeder Gasse, in jedem kleinen alten Geschäft etwas Magisches verbergen kann. Hier konnte mich vor allem das Museum für Magiekunde begeistern, welches durch Quills Schokoladenhaus betreten wird.

Man ist umgeben von dicken, antiquarischen Magiebüchern und kann diesen Geruch von alten Büchern und muffigen Pergament regelrecht riechen. Begegnungen mit skurrilen Figuren und auch Büchern, sind an der Tagesordnung. Sei es der Alte Zeb, der Lehrmeister Archies, der die Größe eines Gnoms hat und irgendwie an einen Gecko erinnert. Dann gibt es noch fliegende und sprechende Bücher oder Ritter die samt Pferd und Rüstung aus Büchern springen. Seine Tante Loretta, die außergewöhnliche Rezepte liebt, wie z.B. Torte mit Sardinenfüllung und blauen Zuckerguss und noch viele mehr.
Hier ist also wirklich für magische Unterhaltung gesorgt und es wird niemals langweilig.

"Außerdem gab es Bilder von Vampiren, Werwölfen und einem Geschöpf, das man Gärwolf nannte -
eine wolfsähnliche Kreatur, in deren Eingeweiden so grässliche Gase gärten,
dass sie Feuer speien konnte wie ein Drache."
(S. 144)


Der Schreibstil ist flüssig und klar. Während einem der Plot packt, einem die ausgefeilten und gut gezeichneten Charaktere mit ins Buch reißen und die Wendungen einem ein überraschtes "Oh" entschlüpfen lassen, jagt man regelrecht durch das Buch, um die anderen Bücher zu retten.

Dieses Buch spricht außerdem sowohl Jungs, als auch Mädchen an. Archie muss hier seinen Weg finden und der ist alles andere als ein Strandspaziergang. Doch mit Bramble, seiner Cousine, wurde eine ebenso starke und tolle Mädchenfigur erschaffen. Sie ist ein mutiges 14-jähriges Mädchen und ist mit Magie aufgewachsen. Bramble ist klug, hat es aber auch faustdick hinter den Ohren. Sie nimmt sich Archie an und führt ihn in diese mysteriöse Welt voller Zauber und Bücher ein. Kurz gesagt - sie hat den vollen Durchblick.
Und so begibt man sich als Leser mit auf die Reise durch diese magische Bücherwelt.

Fazit:
Es ist ein wundervoller und spannender Auftakt einer Kinderbuch-Reihe voller Bücher, Magie und skurriler Figuren. Hier geht es spannend, witzig und magisch zu und ich habe es geliebt in diese Welt abzutauchen. Einziger Nachteil - man bekommt verdammt oft Lust auf Heiße Schokolade
Diese Reihe gefällt mir so gut, sodass ich sofort zum 2. Teil der Archie-Reihe greife, da ich unbedingt wissen muss wie es mit Archie und seinen Freunden weitergeht.

© Pink Anemone (mit Bilder, Leseprobe und Autoren-Info)

Veröffentlicht am 18.11.2018

Herrlich, um darin zu schmökern und sich Inspiration zu holen, jedoch leider nichts für Kochanfänger

Das Geek-Kochbuch
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Serienjunkies, Computerfreaks und Super-Geeks aufgepasst! Das ist euer Kochbuch. Feiert noch einmal die dramatische Hochzeit des Königs mit Joffrey Baratheons Taubenpastete, gönnt euch einen Schluck von ...

Serienjunkies, Computerfreaks und Super-Geeks aufgepasst! Das ist euer Kochbuch. Feiert noch einmal die dramatische Hochzeit des Königs mit Joffrey Baratheons Taubenpastete, gönnt euch einen Schluck von Omas Flaschen-Suppe, um eure Herz- und Magieleiste aufzufüllen, oder lasst euch von Schoko-Cupcakes à la Bertie Bott verzaubern. Möge die Kochkunst mit euch sein!...(Klappentext)

❦❦❦❦❦

"Oft wollen die Leute wissen, was für ein Koch ich bin.
Ich antworte dann immer, dass ich mich eher als Spieler sehe,
der sich in der Küche kreativ austobt."
(S. 3)


Ich liebe jede Art von Kochbüchern - je ausgefallener und schräger, um so besser. Ebenso liebe ich zocken, bin ein wahrer Serienjunkie und lasse mich noch viel öfter von einem Buch in fremde Welten entführen. Ja, ich bin wohl so etwas was man heutzutage einen Nerd nennt.

Dieses Kochbuch vereint quasi gleich mehrere meiner Leidenschaften und es macht wirklich Spaß darin zu schmökern und natürlich auch daraus zu kochen.

Bevor man sich durch Rezepte wühlt, erhält man ein paar Facts bezüglich der Filme und Games, welche in diesem Buch eine Rolle spielen.
Danach kommen Küchen-Basics. Leider nur zwei und die wären "Gemüse karamellisieren" und Räuchern mit Heu". Ich persönlich fand ja nur das Heuräuchern interessant, wobei ich das sicher nie anwenden werde. Für absolute Küchenanfänger sind es jedoch eindeutig zu wenig Basics.

Dann kommen die Rezepte. Dabei wurden die Themen in Kinofilme, TV-Serien, Computerspiele, Comics & Animationsfilme und Snacks unterteilt. Bei den Rezepten hat sich Lecomte - Koch, Autor und Gamer - einiges einfallen lassen. Man reist durch mit den Rezepten zu Harry Potter nach Hogwarts und genießt Hähnchen mit Pilzen aus dem verbotenen Wald, taucht ins Matrix-Universum ein und muss sich für die blaue oder rote Pille, eingebettet in einen Muffin, entscheiden. Man bäckt mit Mr. Whites aus "Breaking Bad" Blue-Meth-Donuts, man erhält das Rezept von Links Großmutter für ihre Flaschen-Suppe (The Legend of Zelda), welche unsere Lebens- und Magieleiste auffüllt und man stellt seinen eigenen Pokéball her.

Für Abwechslung ist also gesorgt. Jedes Rezept enthält ein stimmungsvolles Bild und eine Info zum jeweiligen Film. Es steht hierbei zwar "Achtung Spoiler!", aber so richtig gespoilert wird man hier nicht. Also unbedingt lesen, da dies wirklich interessant und amüsant ist.

"Ich lade euch auf einen kleinen kulinarischen Trip ein.
Dabei werdet ihr sehen, dass Kochen geekig sein kann -
und dass geekige Gerichte toll schmecken und einfach zuzubereiten sind,
selbst für Noobs."
(S. 3)


Diesem Zitat kann ich nicht wirklich zustimmen, denn ein Koch-Noob sollte man wirklich nicht sein. Selbst ich hatte bei manchen Rezepten so meine Probleme. So werden z.B. spezielle Utensilien benötigt, welche bei den Zutaten nicht angegeben werden. Beim Pokèball benötigt man nämlich eine Kugelform. Aha - ja eh, aber was für eine genau?

Zudem setzt der Autor wohl voraus, dass manche Küchenhandgriffe logisch sind und hat diese daher gleich ganz unter den Tisch fallen lassen. Bei manchen Rezepten hätte ich mir mehr Bilder bezüglich der Arbeitsschritte gewünscht und für manche Geek-Rezepte müsste man ziemlich tief in die Geldbörse greifen, da die Zutaten ausgefallen, eher für gut Betuchte zu sein scheinen und daher in normalen Supermärkten nicht erhältlich sind, wie z.B. Rotbarbenfilet, Totentrompeten (eine Pilzart) oder Tintenfischtinte. Vereinzelt werden wiederum 08/15-Zutaten wie z.B. Mehl nicht angegeben, da davon ausgegangen wird, dass man das sowieso zur Hand hat.

Man kann natürlich alles entsprechend ersetzen, so habe ich anstatt der Totentrompeten andere Pilze genommen und anstatt Tintenfischtinte tut es schwarze Lebensmittelfarbe auch.
Lecomte scheint auch der Meinung zu sein, dass man im Besitz einer Großküche mit unzähligen Herdplatten und Töpfen ist. Also wenn ich mir die Küche von ein paar Nerd-Freunden ansehe, kann ich froh sein überhaupt zwei verschiedene Töpfe zu finden. Die Suche nach speziellen Küchenutensilien kann man hier sowieso gleich vergessen. Ich habe eine kleine aber wirklich gut ausgestattete Küche, trotzdem möchte ich nicht unbedingt 5-7 Töpfe herumstehen haben und gestresst in allen einmal kurz umrühren, würzen, schwenken, etc.

Es gibt aber auch genug einfache Rezepte, welche schnell von der Hand gehen und einen Film- oder Gamingabend zu etwas Besonderem machen.

Fazit:
Es hat wirklich Spaß gemacht darin zu schmökern und Rezepte daraus nachzukochen. Ich habe z.B. "Pochierte Hähnchenbrust 'Hogwarts'" und "Schattenwolf-Brot von Heiße Pastete" und mehr, nachgekocht/-gebacken. Dabei habe ich mich jedoch niemals 1:1 an das Rezept gehalten, sondern improvisiert, da entweder Zutaten nicht erhältlich waren, es mir nicht geschmeckt hätte (was eher an meinem persönlichen Geschmack und nicht am Rezept lag), oder es mir schlicht zu viel Arbeit gewesen wäre. So wurden aus dem "Schattenwolf-Brot" einfach mal "Wolfsbrote aus dem Schwarzen Königreich" und aus dem pochierten Huhn "Gebratenes Hogwarts-Huhn mit Pilzen und Gemüse aus dem verbotenen Wald".
Dieses Buch ist also durchaus inspirierend und regt die eigene Phantasie an. So habe ich nun ein neues Projekt für meinen Blog im Kopf und unsere TV- und Gaming-Abende werden in Zukunft auch alles andere als kulinarisch langweilig.
Für Kochanfänger ist es jedoch gänzlich ungeeignet. Für die wenigen sehr einfachen Rezepte, würde ich mir dieses Buch also nicht extra kaufen, sondern stattdessen Google befragen.

© Pink Anemone (inkl. vieler Bilder, Autoren-Info und nachgekochter Rezepte)

Veröffentlicht am 15.11.2018

Trotz kleiner Mankos ein toller Auftakt einer Fantasy-Reihe, in die ich nur allzu gerne abtauchte.

Wolfsthron
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❆❆❆❆❆

"Die Wälder des Schwarzen Königreiches raschelten nicht im Wind, sie schienen zu frösteln.
Und sie knarrten nicht im Sturm, sie stöhnten."
(S. 548)

Das Gleichgewicht in Albion ist im Begriff zu ...

❆❆❆❆❆

"Die Wälder des Schwarzen Königreiches raschelten nicht im Wind, sie schienen zu frösteln.
Und sie knarrten nicht im Sturm, sie stöhnten."
(S. 548)


Das Gleichgewicht in Albion ist im Begriff zu kippen. Es herrscht Krieg und als Leser steht man hier wahrlich zwischen den Fronten dieser zweier Streitmächte und somit auch zweier Völker.
Zum einen haben wir hier die Armee aus dem Süddal, welche sich aus angelsächsischen und fränkischen Soldaten, sowie Söldnern aus Samnia und Iberia zusammensetzen. Hierbei steht Bellamus im Focus - Liebhaber der Königin des Süddals und eine wichtige Schachfigur dieser, um ihr Reich zu vergrößern. Er ist ein Emporkömmling ohne Titel oder Rang und trotzdem befehligt er einen Teil der Armee. Bellamus ist ein geschickter Taktiker, der seinen Feind genauestens studiert. Auch mit den Anakim hat er sich intensiv beschäftigt. Er kennt ihre Schwächen und Stärken und er hat den Mut diesem primitiven Volk, bestehend aus Barbaren, entgegenzutreten.

"Jeden Tag verloren sie mindestens ein Dutzend Soldaten auf der Suche nach Proviant an Rudel von erschreckend wilden Wölfen oder gigantischen Bären.
Diese Bestien benahmen sich nicht wie die wilden Tiere südlich des Abus.
Es war Bellamus nicht klar, was seine Männer falsch machten oder warum sie den Zorn dieser Raubtiere erregten,
die andererseits die Anakim so friedlich zu dulden schienen."
(S. 208)


Und somit wären wir bei den Nordländern, den Anakim, deren unwirtliches und karges Land im Begriff ist an die Südländer zu fallen. Die Bewohner des Schwarzen Königreiches unterscheiden sich vor allem durch deren Größe von den kleinen Menschen im Süddal. Sie sind wahre Riesen, beherrschen keine Schrift, dafür eine Sprache, welche wie Donnergrollen klingt und sie weisen eine weitere körperliche Besonderheit auf - unter ihrer Haut befindet sich eine sogenannte Knochenrüstung, ein innerer Panzer sozusagen und dadurch sind sie nahezu unverwundbar.
In diesem Handlungsstrang begleiten wir Roper. Nach einer fürchterlichen Schlacht bei der sein Vater, der Schwarze Lord, fiel, sitzt nun er auf dem Thron und ist Lord des Schwarzen Königreiches. Er ist gerade mal 19 Jahre alt, unerfahren und überfordert, doch er hat keine Zeit sich mit der Situation langsam auseinanderzusetzen, denn es wird bereits nach seinem Leben getrachtet. Der Feind ist jedoch nicht nur die Armee aus dem Süden, welche wie Heuschrecken über das Schwarze Königreich herfallen...der wahre Feind sitzt neben ihm im Ratssaal und diesen gilt es zuerst auszuschalten.
Roper mag jung sein und in der Schlacht ungeübt, doch was ihm an Erfahrung fehlt, macht er mit seinem Köpfchen und seinem Mut wett. Er ist Bellamus also nicht unähnlich und beide sind durchaus sympathisch. Es ist daher schwierig sich hierfür für eine Seite zu entscheiden....lassen wir die Schwerter sprechen.

"Er hatte noch nie ernsthaft darüber nachgedacht, warum er eigentlich regieren wollte.
Blickte er zurück, dann vermutete er, dass es daran lag,
dass er sein ganzes Leben darauf vorbereitet worden war
und dass die Alternative der Tod war."
(S. 356)


Hierbei handelt es sich um einen Fantasy mit historischen Zügen. Vieles erinnert an die Schlachten zwischen Schotten und Engländern und auch das Reich Albion sieht auf der Karte Großbritannien nicht unähnlich.

Der flüssige und leichte Schreibstil, sowie der packende Plot, ließen mich schnell durch die knapp 600 Seiten huschen.
Die Atmosphäre wurde von dem jungen Autor gut eingefangen und somit konnten mich vor allem die Schlachtszenen und die Beschreibungen des Settings vom Schwarzen Königreich begeistern.
Auch die Art die verschiedenen Settings kennenzulernen war fantastisch. Hier werden das Reich oder gewisse Orte nicht einfach nur beschrieben, man lernt diese durch Charaktere kennen, wie z.B. einen berittenen Boten der durch das Hindrunn reitet. So verfährt der Autor auch bei den verschiedenen Figuren. Weiters erhält man Einblick in beide Seiten und dies ohne, dass die Spannung dadurch verloren geht.

"Denn jetzt zeigten sie ihre wahre Stärke: die in ihren großen Eschenbögen lag.
Sie machten sie bereit, nockten ihre Pfeile auf die Sehnen und feuerten auf die Schwarzfelsen.
Die gefiederten Pfeile zischten durch die Luft.
Es war ein Geräusch, als flöge ein ganzer Himmel voller Sperlinge auf die Legionäre zu."
(S. 35)


Doch es gibt auch etwas zu bemängeln.
So gut gezeichnet die Charaktere auch sind, fehlt ihnen doch die Tiefe und gerade die beiden Protagonisten, Roper und Bellamus, konnten mich nicht gänzlich überzeugen. Beide sind ZU perfekt. Sie scheinen keinerlei Schwächen zu haben und wenn, dann wissen sie davon und diese werden zu ihren Stärken umgewandelt - ergo, doch keine Schwächen.
Vor allem Roper schien mir zu perfekt und allwissend. Der junge Bursch von gerade mal 19 Jahren, hat eine einzige Schlacht miterlebt und diese endete in einer Katastrophe, in der nächsten Schlacht agiert er, als wäre er ein erfahrener Feldherr und scheint mehr Ahnung von Kriegsführung zu haben, als Kommandanten, welche schon fünfzig Schlachten hinter sich haben. Und natürlich gehen diese Taktiken auch immer auf.
Des Weiteren ist so manche Dialogführung zwischen Kommandanten, egal ob Süddal oder Schwarzes Königreich betreffend, kaum auszuhalten. Jeder scheint hier jeden Zucker in den Arsch zu blasen, indem sie sich gegenseitig versichern wie toll und besonders der Andere ist. Dies lässt mich dann doch gezwungenermaßen an Klein-Mädchen-Dialoge denken -> "Du bist toll" - "Nein, Du bist toll." - "Aber du bist viel toller!". Ich mag das nun etwas überspitzt darstellen, aber ich konnte mich dieses Gedanken nicht ganz verwehren. Zum Glück kommen solche Dialoge nur äußerst selten vor, haben sich jedoch in mein Hirn eingebrannt.

Zugegeben das Rad wird hier auch nicht neu erfunden - alles schon mal gelesen oder gesehen und doch war die Story durchwegs unterhaltsam, spannend und weist nur wenige Längen auf. Wenn Längen auftreten, dann durch den etwas zu melodramatischen inneren Monolog, den Roper immer wieder führt.
Ansonsten erwarten einem Intrigen, das Spiel um Macht, Schlachtengetümmel und auch die Pest erlebt man hautnah und authentisch mit. Dies alles in einem tollen atmosphärischen Setting.

Diese Ausgabe beinhaltet eine Karte von Albion und im Anhang einen Glossar der Häuser und Hauptcharaktere des Schwarzen Königreiches.

Fazit:
Trotz der oben angeführten Mankos, fühlte ich mich herrlich unterhalten. Ich liebe das Setting des Schwarzen Königreiches mit seiner rauen Landschaft, seinen ebenso rauen Bewohnern. Ich tauchte nur allzu gerne in die Story ab und in die Wälder mit heulenden Wölfen ein und stürzte mich, wie die Anakim, begeistert in die Schlacht.
Es ist also durchaus ein toller Auftakt einer Fantasy-Reihe aus der ich nur ungern in die Realität wieder auftauchte, wenn auch mit kleinen Schwächen. Ich für meinen Teil, bin auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt.

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 12.11.2018

Eine wunderschöne Ausgabe des Klassikers, welcher durch die Neuüberarbeitung nahezu zerstört wurde.

Jane Austen, Stolz und Vorurteil. Illustrierte Schmuckausgabe mit Goldprägung
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"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit,
dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist."
(S. 7 - Der berühmte erste Satz)

Zum Inhalt dieses Klassikers ...

"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit,
dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist."
(S. 7 - Der berühmte erste Satz)


Zum Inhalt dieses Klassikers muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, daher beschränke ich mich auf ein paar allgemeine Informationen bezüglich der Entstehung dieses Klassikers und insbesondere zu dieser Ausgabe aus dem Anaconda-Verlag.

Jane Austen hat "Stolz und Vorurteil" bereits 1796 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war Austen im selben Alter wie ihre Protagonistin Elizabeth Bennet. Der Roman selbst erschien jedoch erst 1813.
Der ursprüngliche Titel sollte "Erste Eindrücke" lauten, dieser war jedoch 1813 bereits vergeben und so entschied sich Jane Austen dann für "Stolz und Vorurteil".

Beide Titel beschreiben den Inhalt äußerst treffend. Mr. Darcy verkörpert den Stolz, während Elizabeth Voreingenommenheit inne hat. Diese beiden Charaktereigenschaften verhindern natürlich das Zusammenfinden der beiden Figuren, doch beide sind aufgrund dessen gezwungen an sich zu arbeiten und sich mit ihren Schwächen auseinanderzusetzen. Die Protagonisten machen im Verlauf der Geschichte eine große Entwicklung durch, wachsen daran und finden so auch schließlich zusammen.

Nichtsdestotrotz ist "Stolz und Vorurteil" eine typische Jane Austen-Sittenkomödie, welche vor allem die tiefsitzenden Moralvorstellungen von damals behandelt. MIt herrlich spitzer Zunge, viel Ironie und noch mehr Sarkasmus, macht sich Austen über diese Moral lustig und prangert gleichzeitig die damalige Stellung der Frau an.
Der Roman enthält also durchaus Romantik, ist aber auch äußerst amüsant zu lesen.



">>Ich bitte dich, liebe Tante, kannst du mir sagen,
worin der Unterschied zwischen einer Geld- und einer Vernunftheirat besteht?
Wo hört die Vernunft auf, und wo fängt die Habgier an?<<"
(S. 180)


Die Ausgabe selbst ist von der Optik her wunderschön und von guter Qualität. Das Cover ist ein absoluter Traum im klassischen Stil mit Silberprägung und mit Lesebändchen ausgestattet.
Die Geschichte wird von Illustrationen von Hugh Thomson begleitet.
Hugh Thomson (1860-1920) war ein irischer Zeichner und Illustrator, welcher damals nicht nur "Stolz und Vorurteil" illustrierte. Bekannt wurde er tatsächlich durch seine Illustrationen zu Werken von Charles Dickens.
Er steuerte jedoch nicht nur Zeichnungen zu "Stolz und Vorurteil" bei, sondern weiters auch für "Emma", "Verstand und Gefühl", "Mansfield Park", "Northanger Abbey" und "Überredung".

Nun jedoch zu meiner Kritik und diese betrifft die Übersetzung, bzw. die Neuüberarbeitung. Diese erfolgte durch Isabelle Fuchs und ich muss leider anmerken, dass dies alles andere als behutsam geschah. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel modernisiert und es wurde wohl versucht dem Klassiker den eigenen Stempel aufzudrücken. Die oft ausufernden Schachtelsätze wurden gekürzt und manches wurde gänzlich entfernt, sodass dieser Klassiker als billiger Groschenroman durchgehen könnte.

Ich habe schon viele Ausgaben von "Stolz und Vorurteil" gelesen, ich bewundere Jane Austen und ihre Werke und daher tut einer bekennenden Janiete wie mir, diese Art von flapsiger Neuüberarbeitung im Herzen weh.
Von einem Klassiker der Weltliteratur erwarte ich mir eine behutsame und originalgetreue Übersetzung und keine, in der der literarisch anspruchsvolle Text stark vereinfacht überarbeitet wird, sodass man meinen könnte einen Groschenroman in den Händen zu halten.

Fazit:
Von der Optik her ist diese Ausgabe von "Stolz und Vorurteil" ein wahres Schmuckstück, doch die Neuüberarbeitung macht dies alles zunichte. Ich habe mich schon lange nicht mehr so über eine Überarbeitung ärgern müssen. Ein Literaturklassiker wurde hier zu einem einfach gestrickten Groschenroman verunstaltet.
Immerhin gibt es zwei Sterne für die Aufmachung.