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Veröffentlicht am 29.09.2016

Ein spannender und blutiger Thriller mit atemberaubender afrikanischer Safari-Kulisse.

Der Schneeleopard
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Erpicht auf das "ultimative Buschabenteuer" versammeln sich sieben Touristen aus aller Welt auf einer abgelegenen Landebahn in Botswana. Doch ihr Campingtrip verwandelt sich in einen albtraumhaften Kampf ...

Erpicht auf das "ultimative Buschabenteuer" versammeln sich sieben Touristen aus aller Welt auf einer abgelegenen Landebahn in Botswana. Doch ihr Campingtrip verwandelt sich in einen albtraumhaften Kampf ums Überleben. Ein Reisender nach dem anderen verschwindet, zurück bleiben nur Knochenfragmente und zerrissene Kleidung. Wurden sie Opfer eines wilden Raubtiers? Oder bewegt sich der Angreifer unter ihnen?
Fünf Jahre später: In Boston ermitteln Jane Rizzoli und Maura Isles in einem bizarren Mordfall. Die Leiche des Jägers Leon Godt wurde gefunden - ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern um Boston werden Knochenreste eines Opfers entdeckt, das auf ähnliche Weise ums Leben kam. Jane und Maura wird klar, dass dieser Mörder seit Jahren am Werk ist - und Boston ist nicht sein einziges Jagdrevier. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf Jahre zurückliegenden Vorfall in Botswana zu geben, wo die Teilnehmer einer Safari im Busch förmlich abgeschlachtet wurden...
.(Klappentext)

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Dies ist der 11. Teil der Rizzoli&Isles-Reihe, welcher jedoch ohne weiteres unabhängig und ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

DerThriller beinhaltet zwei Erzählstränge.
Einer davon spielt in Boston. Jane und Maura ermitteln in einem Fall bei dem ein bekannter Trophäenjäger und Tierpräparator auf bestialische Art und Weise ermordet wurde. Wie seine Beute wurde er aufgehängt und ausgeweidet. Doch dies wird nicht ihre einzige Leiche bleiben. Zusammenhänge zwischen den Opfern scheint es nicht zu geben. Einzig Maura scheint Gemeinsamkeiten zu erkennen, was jedoch bedeuten würde, dass hier ein Serienkiller am Werk ist. Dessen Spuren führen sogar bis zu 14 Jahre zurück und bis nach Afrika.
Hier ist der zweite Erzählstrang angesiedelt. 6 Jahre zuvor, in Botswana auf einer Safari. Aus der Perspektive einer Frau, die diesen abenteuerlichen Safaritrip nur gemacht hat, um ihrem Lebensgefährten einen Gefallen zu tun und ihre Beziehung zu kitten. Sieben Touristen im afrikanischen Delta die nur ein bisschen Abenteuerluft schnuppern wollten. Doch dieses Abenteuer entwickelt sich zu einem wahren Horrortrip und der Kampf ums Überleben beginnt, wobei nicht die wilden Raubtiere die Gefahr für die Truppe darstellen, denn das wahre Raubtier befindet sich direkt unter ihnen.
Diese Erzählstränge wechseln sich immer wieder ab, bis sie schließlich gekonnt zusammengeführt werden.

Dies war mein erster Rizzoli&Isles-Thriller und da sich die Spannung anfangs ziemlich in Grenzen hielt, fragte ich mich woher diese Begeisterungsstürme zu dieser Reihe herrühren.
Doch mit dem Verlauf der Story nahmen Spannung und Tempo rasant zu und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Und dann verstand ich, wieso diese Reihe so einen Hype erfährt.

Der Schreibstil flüssig und angenehm und passt sich vom Tempo her der Storyline an. Mich konnte vor allem das afrikanische Setting begeistern, welches den Leser ins afrikanische Delta entführt. Die Atmosphäre wurde gekonnt eingefangen - man sieht die flirrende Hitze über dem Boden wabbern, riecht das Steppengras und hört die nächtlichen Rufe der Tiere. Dies alleine grenzt schon an Schreibkunst.
Die Charaktere sind durchwegs gut gezeichnet und agieren glaubwürdig und entsprechend ihrer Charakterzeichnung.
Der Plot ist zwar anfangs eher ruhig, nimmt dann jedoch an Spannung und Tempo zu und beinhaltet die ein oder andere überraschende Wendung.

Als Leser glaubt man zu wissen wer der Täter ist, fiebert trotzdem der Auflösung entgegen und dann kommt doch alles ganz anders, aber wirklich komplett anders.
Zartbesaitete werden wohl an mehreren Stellen ordentlich schlucken müssen. Hier wird ausgeweidet, Leichen von Hunden und Katzen angefressen, menschliche Überreste analysiert oder einfach in einen Sack gestopft und dies alles auf sehr bildhafte Art und Weise.
Hier erkennt man auch das medizinische Wissen der Autorin.
Für mich war es genau die richtige Mischung an Spannung, Blut und Ermittlerarbeit.

Fazit:
Ein spannender und blutiger Thriller mit atemberaubender afrikanischer Safari-Kulisse.
Er beginnt zwar eher ruhig und konnte mich nicht sofort fesseln, dies änderte sich jedoch rasch mit dem Verlauf der Story und die Auflösung beinhaltet einen "Wow"-Effekt.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und so wie es aussieht werde ich mir die gesamte Thriller-Reihe reinziehen.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Meiner Meinung eher Krimi als Thriller,jedoch in einem erfrischenden Erzählstil, wobei die Spannung ziemlich auf der Strecke bleibt

Die Witwe
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Die Frau.
Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe.
Der Mann.
Dann kommt der Tag, ...

Die Frau.
Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe.
Der Mann.
Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile Welt zerbricht.
Die Witwe.
Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist frei. Frei, das Spiel endlich nach eigenen Regeln zu spielen ...
Jean Taylor wird uns sagen, was sie weiß.

(Klappentext)

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Die 2-jährige Bella wird direkt aus dem Vorgarten entführt. Dies ist nicht nur für die Mutter ein Albtraum, sondern auch für den Ermittler Bob Sparkes, da sich manche Zeugenaussagen als falsch erweisen und ihm der Fall zunehmend entgleitet. Bis er einem Hinweis folgt und dieser ihn zu Glen Taylor führt. Ab diesem Zeitpunkt wird es jedoch vor allem für dessen Frau Jean zum Albtraum, der auch mit dem Unfalltod von Glen nicht zu enden scheint.
Wieviel weiß die Witwe wirklich?

Jedem von uns läuft es kalt über den Rücken, wenn man aus TV, Radio oder der Zeitung von verschwundenen Kindern erfährt. Man verfolgt mit angehaltenem Atem die Berichterstattung und wenn nur ein vermeintlicher Täter präsentiert wird, versuchen wir hinter seine Fassade zu blicken. Man sieht die Mütter des Opfers, die Polizeisprecher und den Täter fast täglich über den Bildschirm flimmern oder deren Gesichter in diversen Zeitungen.
Doch was geht in der Frau/Lebensgefährtin des Täters vor? Denn diese bleiben meist im Hintergrund und unbeachtet.
Dieser Krimi (ich weigere mich dieses Buch als Thriller zu bezeichnen) beschäftigt sich mit genau dieser Person im Hintergrund und mit den Fragen, was und wieviel diese Frauen wirklich wissen und wie sie diese Situation durchleben könnten.
In dieser Hinsicht bietet dieser Krimi wirklich etwas Neues und Erfrischendes.

Der Schreib- und Erzählstil sind top und man merkt, daß die Autorin Ahnung vom Schreiben hat, ist sie doch auch Journalistin.
Man liest aus verschiedenen Perspektiven und zwar aus der der Witwe Jean, des Ermittlers Bob Sparkes und der Journalistin Kate Waters.
Man blickt hinter die Kulissen des Journalismus und mit welchen Mitteln diese Arbeiten. Dies alleine ist schon schockierend.
Zudem begleitet man den Ermittler Bob und ist somit immer auf dem neuesten Stand der Ermittlungen.
Die Perspektive von Jean Taylor, der Witwe, war aber besonders einprägsam.

Die Charaktere sind durchwegs gut gezeichnet und authentisch. Die Autorin schafft es, dass man sich in jeden Protagonisten hineinversetzen kann. Dadurch schwankt man im Laufe der Story mehrmals um, ebenso bezüglich des Täters. Einmal ist man sich sicher Glen wäre der Täter, dann schwenkt man wieder um und hat einen anderen auf dem Radar.

Die Handlung erstreckt sich ab dem Jahr 2006, in dem die kleine Bella verschwand, bis ins Jahr 2010, in dem Glen den tödlichen Unfall hatte. Dies keineswegs chronologisch, sondern immer mit dazwischengeschobenen Rückblenden. Verwirrend wird es dadurch trotzdem nicht.

Was mir hier jedoch fehlte war die Spannung. Es war zwar interessant, vor allem Jeans Gedanken und Empfindungen, doch so richtig fesseln konnte mich das Buch nicht. Manchmal dümpelte die Story einfach so vor sich hin.
Eine überraschende Wendung sucht man hier ebenfalls vergebens.

Fazit:
Dieser Thriller, welcher keiner ist, sondern eher dem Genre Krimi zugeordnet werden sollte, wird als Bestsellerhighlight angepriesen.
Die Thematik und Storyline sind zwar durchaus interessant und auch der Erzählstil konnte bei mir punkten, aber als Highlight würde ich diesen KRIMI nicht bezeichnen.
Dafür fehlt einfach die Spannung und das gewisse Etwas. Manchmal musste ich mich regelrecht überwinden weiterzulesen. Ich hoffte jedoch immer wieder auf eine überraschende Wendung, welche jedoch schlußendlich auch ausblieb.
Von daher kann ich zwar eine Leseempfehlung aussprechen, jedoch nur mit Vorbehalt und nicht zu großen Erwartungen.
Man sollte sich eben nicht von so reißerischen Ankündigungen wie "Highlight" und "Bestsellererfolg" blenden lassen.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Ein Psychothriller vom Feinsten, bei dem man während des Lesens u.danach Schiss hat den Fuß aus dem Bett hängen zu lassen - absolut genial!!

Leere Realität
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"Etwas Bedrohliches war auf dem Weg zu ihr. Es war allgegenwärtig und dennoch nie greifbar. Sie konnte es nicht einmal beim Namen nennen, aber sie spürte seine Gegenwart seit geraumer Zeit."
Sie kann ihn ...

"Etwas Bedrohliches war auf dem Weg zu ihr. Es war allgegenwärtig und dennoch nie greifbar. Sie konnte es nicht einmal beim Namen nennen, aber sie spürte seine Gegenwart seit geraumer Zeit."
Sie kann ihn nicht loslassen, aber sie würde jede loswerden, die sich ihr in den Weg stellt. Zwischen Daniel und Leonie gibt es keine Grenzen, zumindest nicht für Leonie
...(Klappentext)

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Nach dem Tod seiner Freindin ist Daniel seit langem wieder richtig glücklich. Er hat seine große Liebe in Julie gefunden und sie nach nur 8 Monaten geheiratet. Das Glück scheint perfekt zu sein...bis, wie aus dem Nichts, seine Ex Leonie auftaucht. Diese hat nicht nur einen an der Klatsche, sondern ist eine ausgewachsenen Psychopathin, was jedoch noch Julia zu erkennen scheint.

Was will bei einem Psychothriller von nur 100 Seiten schon viel passieren. So meine Gedanken, bevor ich das Buch zu lesen begann. Danach ging ich systematisch meine Ex-Freunde durch und hoffe, dass keiner von denen ein Psychopath ist und/oder weiß wo ich wohne. Paranoia ist hier also garantiert.

Die Thematik ist natürlich nichts Neues, die Umsetzung war jedoch einfach nur Hammer. Die Spannung konstant wurde konstant hochgehalten, der Plot absolut fesselnd, das Ende überraschend und auch noch ziemlich beängstigend und der Schreibstil flüssig und gegen Ende wird dieser immer temporeicher - passt sich quasi dem Geschehen in dem Buch an.

Fazit:
Ich habe diesen Psychothriller in einem Rutsch gelesen. gut, bei 100 Seiten keine Kunst, aber hier konnte, ja wollte ich nicht aufhören zu lesen.
Dieses Buch hat mich gepackt, durchgeschüttelt und nicht mehr losgelassen, obwohl (oder vielleicht auch gerade deswegen?) es ziemlch beängstigend und schockierend war.
Von mir gibt es eine klare und absolute Leseempfehlung. Für Schisser nicht geeignet!

Veröffentlicht am 17.09.2016

Zwar etwas vorhersehbar und auch nichts Neues, konnte aber dennoch unterhalten u. am Ende mit einer Überraschung aufwarten.

Du. Musst. Dich. Erinnern.
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Ein fröhlicher Abend endet in einer Katastrophe. Auf einer Landstraße verliert eine junge Frau ihr Leben und Sophie ihre Erinnerung. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, was in jener Nacht wirklich ...

Ein fröhlicher Abend endet in einer Katastrophe. Auf einer Landstraße verliert eine junge Frau ihr Leben und Sophie ihre Erinnerung. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, was in jener Nacht wirklich passiert ist. Doch wem soll Sophie noch trauen, wenn sie selbst ihren eigenen Erinnerungen keinen Glauben schenken kann?...(Klappentext)

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Sophie und ihr Mann Jannik hatten nach einer Betriebsfeier einen Autounfall, der ein Todesopfer forderte - eine junge Radfahrerin.
Sophie leidet seither an einer retrograden Amnesie. Trotz eineinhalbjähriger Therapie kann sie sich nicht mehr an den Unfall erinnern. Ihre Kenntnisse bezüglich dieses Unfalls hat sie alleine nur aus Zeitungsberichten, der Gerichtsverhandlung und was ihr Mann Jannik ihr davon erzählt hat.
Doch plötzlich blitzen immer wieder Erinnerungsfetzen auf, die eine ganz andere Geschichte erzählen und die Jannik in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Was geschah wirklich an diesem verhängnisvollen Abend und war es wirklich nur ein Unfall?

Zugegeben, mit diesem Psychothriller wurde das Rad nicht neu erfunden. Die Thematik ist nicht neu und es war auch irgendwie vorhersehbar.Doch trotzdem war auch ich eine zeitlang verunsichert und teilte den Verdacht der Hauptprotagonistin Sophie.
Dies ist dem tollen und fesselnden Schreibstil zu verdanken. Die Charaktere waren gut gezeichnet und die Emotionen gekonnt eingefangen. Man fühlt mit Sophie - spürt ihre Unsicherheit und Verzweiflung und wie alles ab einem gewissen Moment in Angst und Panik umschlägt.

Dieser Psychothriller kommt mit nur 4 Protagonisten aus, doch mehr braucht diese Story nicht, um den Leser zu begeistern.
Subtile Spannung durchzieht die Story bis zum Ende und dann kommt es auf den letzten Seiten doch noch zu einer Wendung, die selbst mich überraschen konnte.

Fazit:
Anfangs war ich doch sehr skeptisch. Wie soll man auf nur 100 Seiten einen spannenden Psychothriller mit allem Drum und Dran bringen?
Kaum hat man angefangen ist man ja schon wieder am Ende. Doch meine Skepis war unbegründet und ich wurde eines besseren belehrt.
Subtile Spannung von Anfang bis Ende (auf 100 Seiten Längen entstehen zu lassen wäre aber auch wirklich hart, schaffen aber doch die ein oder anderen Autoren), mit fantastisch gezeichnetet Charakteren.
Die Thematik leider nichts Neues und hat man schon des Öfteren gelesen oder im TV gesehen und es war auch irgendwie vorhersehbar, doch es gab dann doch noch eine überraschende Wendung.
Wer also einen kurzen Psychothriller für zwischendurch sucht, dem kann ich diesen hier ans Herz legen.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwar keine neue Thematik, dennoch interessant. Leider mit sehr blassen Charakteren und zeitweise mehr als verwirrend.

Aroma des Todes
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Östersund in Schweden. Die junge Künstlerin Sylvia Bönnemark findet vor ihrer Haustür ein seltsames Buch - und kann kaum glauben, was sie darin liest: In allen schrecklichen Einzelheiten wird beschrieben, ...

Östersund in Schweden. Die junge Künstlerin Sylvia Bönnemark findet vor ihrer Haustür ein seltsames Buch - und kann kaum glauben, was sie darin liest: In allen schrecklichen Einzelheiten wird beschrieben, wie Sylvia ihren Freund Mats ermordet, von dem seit Wochen jede Spur fehlt. Autor des Buches ist - sie selbst!
Doch Sylvia kann sich weder an den Mord erinnern, noch daran, das Buch geschrieben zu haben. Als Mats verschwunden bleibt, will Sylvia gemeinsam mit ihrer Freundin herausfinden, was es mit dem Buch auf sich hat. Spielt hier jemand bloß ein böses Spiel mit ihr oder hat sie Mats tatsächlich ermordet und ihr Gedächtnis verloren? Oder handelt es sich bei dem Buch gar um eine Prophezeiung?
Sylvias Suche führt sie zurück in die eigene Kindheit - nichtsahnend, dass der Verfasser des Buches genau das beabsichtigt hat
....(Klappentext)

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Auf die Handlung gehe ich hier nicht weiter ein, da bei einem Kurzthriller von 126 Seiten sonst die Gefahr besteht zu viel zu verraten (was übrigens schon der Klappentext macht).

Die Thematik ist jedenfalls nichts Neues - Schlimmes Ereignis in der Kindheit wurde erfolgreich verdrängt, fehlende Traumabewältigung, daraus resultierende Flashbacks, welche die Realität und Fantasie verschwimmen lassen und schlußendlich alles hochkommen lässt.
Trotzdem hat der Autor es geschafft neue Ansätze und Ideen einzubringen.
Zudem ist der Schreibstil angenehm und flüssig (zumindest meistens) und es wird auch hin und wieder Spannung aufgebaut und es kommt zu einer überraschenden Wendung am Ende.
Das war's dann aber auch schon, denn mitreißen konnte mich der Thriller so gar nicht.

Das Verwischen von Realität und Fantasie funktionierte hier nicht so, wie man es sich von so einem Thriller erwartet. Dem Leser wird schnell klar was hier gespielt wird (auch Dank des Klappentextes).

Die Figuren bleiben durchwegs blass und hatten keinerlei Tiefe. Dadurch erschließt sich dem Leser auch nicht ganz weshalb manche Charaktere so agieren und reagieren wie sie es eben hier tun.

Der Erzählstil konnte mich ebenso wenig begeistern. Zu sehr springt der Autor zwischen verschiedenen Perspektiven und Szenen hin und her, ohne die ein oder andere vorher abzuschließen, bzw. näher darauf einzugehen. Dadurch wird zum Einen dem Leser in gewisser Weise die Chance genommen sich auf die Geschichte einzulassen und zum Anderen ist dies an manchen Stellen etwas verwirrend.

Zu Verwirrungen führen auch manche Passagen.
Wie schon erwähnt ist der Schreibstil angenehm und flüssig, aber hin und wieder möchte der Autor wohl beweisen, daß auch ein Lyriker in ihm steckt, bzw. daß er auch einen anderen Schreibstil drauf hat.
Dies äußert sich in dem er die Protagonisten plötzlich altbacken daherreden lässt. Passagen, welche Empfindungen und Gefühle der Hauptprotagonistin beinhalten, werden in sehr ausgeprägt hochgestochener Form und zudem ohne erkennbaren Zusammenhang zum Ausdruck gebracht.
Ich bin durchaus ein Fan von Lyrik und schöner Sprache und manche Autoren schaffen es dies gekonnt auch in einem Thriller einzubringen. wie z.B. Eva Lirot.
Bei diesem vorhandenen Thriller ging es jedoch gründlich in die Hose, da diese sprachlichen "Ausrutscher" nicht zum Rest des Thrillers passen, sondern eher wie Profilierungsversuche des Autors aussehen.

Fazit:
Wie dieser Thriller Gewinner des Bastei Lübbe Thriller-Wettbewerbs 2015 werden konnte ist mir ein Rätsel und es wird mir einmal mehr bewusst, daß solche Auszeichnungen absolut nichts heißen müssen.
Auch wenn hier die Thematik neue Ideen und Ansätze enthält und es hin und wieder zu spannenden Szenen kommt, sind selbst diese 126 Seiten Zeitverschwendung.
Daher gibt es von mir keine Leseempfehlung.