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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Melancholisch, psychologisch, mit vielen überraschenden Wendungen und durchgehender subtiler Spannung.Das Ende war jedoch unglaubwürdig.

Das verlorene Kind
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Malone ist ein ganz normaler Junge. Er spielt gerne mit seinem Stofftier und liebt es, Geschichten zu erfinden. Oder sagt er etwa die Wahrheit, wenn er behauptet, dass die Frau, bei der er lebt, nicht ...

Malone ist ein ganz normaler Junge. Er spielt gerne mit seinem Stofftier und liebt es, Geschichten zu erfinden. Oder sagt er etwa die Wahrheit, wenn er behauptet, dass die Frau, bei der er lebt, nicht seine leibliche Mutter ist? Keiner glaubt ihm. Keiner außer dem Schulpsychologen Vasile, dem es nach und nach gelingt, aus Malones Erinnerungsfetzen, die Wahrheit zusammenzusetzen. Doch plötzlich ist sein Leben in größter Gefahr und das von Malone. ..(Klappentext)

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Malone hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis welches er niemandem erzählen darf. Nur sein Stofftier Gouti weiß davon. Ihm kann er alles anvertrauen und Gouti erzählt ihm auch Geschichten damit er dieses Geheimnis niemals vergisst. Doch dann erzählt Malone dieses Geheimnis dem Schulpsychologen Vasil. Obwohl es eine eher unglaubwürdige Geschichte ist glaubt ihm dieser. Malone ist nämlich der Überzeugung, daß seine Eltern nicht seine richtigen Eltern sind und er zuvor schon ein anderes Leben hatte.
Vasil wendet sich an die Polizeiermittlerin Marianne. Diese nimmt Vasil und die Geschichte von Malone nicht für voll, hat sie doch gerade ganz andere Probleme mit einem hartnäckigen Fall.
Sie und ihr Team sind dabei die Überlebenden einer Gang aufzuspüren, welche vor fast einem Jahr mehrere Geschäfte überfiel und dabei eine Welle der Verwüstung hinterließ.
Mit diesem einen Schritt hat Vasil jedoch sich und den kleinen Malone in Gefahr gebracht, denn irgendjemand will, daß diese Geschichte ein Geheimnis bleibt.
Wird Marianne Vasil Glauben schenken? Und wenn ja, kann sie noch rechtzeitig handeln?

Dem Leser eröffnet sich hier ein genialer Spannungsroman in einem einzigartigen und tollen Schreib- und Erzählstil.
Hier wird zwischen mehreren Erzählsträngen geswitched. Hierbei hat mir vor allem die Perspektive des 5-jährigen Malones gefallen.
Diese kindliche Sichtweise mit all seinen Gedanken und Ängsten wurde gekonnt eingefangen. Die Märchen, welche ihm sein Stofftier Gouti erzählt, haben Tiefgang und auch etwas Rührendes. Kleiner Tipp - in jedem Märchen sind Hinweise versteckt, also heißt es aufpassen g.
Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet, agieren und reagieren authentisch - zumindest bis knapp vor dem Ende.
Es ist immer eine subtile Spannung vorhanden, eingebettet in eine melancholische und drückende Atmosphäre. Als Leser spürt man wie die Zeit drängt.
Was mich begeistern konnte sind die vielen überraschenden Wendungen die diese Story enthält und welche zum Ende hin immer mehr zunehmen, bis es dann zur Auflösung kommt.

Im Großen und Ganzen wäre dies ein perfekter Spannungsroman, wenn da nicht dieses Ende wäre. Dieses ist für mich nämlich schon sehr unglaubwürdig und zwar im Ablauf und im Agieren mancher Charaktere. Das Ende ließ mich dann also etwas überrascht zurück, aber im negativem Sinne.
Die anschließenden Kapitel hätte ich auch nicht unbedingt benötigt.

Fazit:
Bis auf das Ende war es ein fantastischer Spannungsroman mit einer melancholischen und daher passenden Atmosphäre und einem unheimlich tollen Schreibstil der Wiedererkennungswert hat.

Obwohl ich so gut wie nie etwas zur Aufmachung eines Buches sage - hier muss es sein. Obwohl es broschiert ist, hat man hier nämlich wirklich gute Qualität in der Hand und daher greift man gerne zu diesem Buch, alleine weil es sich in den Händen unglaublich gut anfühlt, ebenso das Blättern darin.
Das Cover spiegelt diese im Buch vorhandene Atmosphäre wider und ich finde es wirklich gut gelungen. Mit der goldenen Schrift hat es Wiedererkennungswert und macht sich verdammt gut im Bücherregal.
So, nun genug der Lobhudelei über das Cover und ab zu meinem Ergebnis, denn im Grunde zählt der Inhalt. Und hierfür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.
Dies war mein erster Bussi, wird aber nicht mein Letzter gewesen sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thematik und Plot wären ja ganz gut, Lesevergnügen wird jedoch durch fehlerhafte od. nicht vorhandene Grammatik stark geschmälert.

Blutverlangen
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Eigentlich hatte sich Anna Jäger, Ermittlerin bei der Mordkommission Berlin, auf ihren wohlverdienten Urlaub gefreut. Aber ein Anruf ihres Chefs verhindert ihre Pläne. Seine Nichte Christine wurde gerade ...

Eigentlich hatte sich Anna Jäger, Ermittlerin bei der Mordkommission Berlin, auf ihren wohlverdienten Urlaub gefreut. Aber ein Anruf ihres Chefs verhindert ihre Pläne. Seine Nichte Christine wurde gerade ermordet im Tiergarten gefunden. Ein schreckliches Bild erwartet beide beim Fundort. Man hat Christine vollkommen ausbluten lassen. Und sie bleibt nicht das einzige Opfer. Der Mörder will mehr Blut. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...(Klappentext)

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Er liebt es jungen Mädchen mit seinen künstlichen Reißzähnen die Haut aufzureißen. Dieses Knacken wenn die Zähne die zarte Haut durchstoßen beflügelt ihn, sobald er ihr frisches Blut schmeckt und den sprudelnden Lebenssaft aussaugt ist es um ihn geschehen und erst wenn er sieht wie sich der Brustkorb ein letztes Mal hebt und dann zum vollständigen Stillstand kommt ist er zufrieden.
Doch dieses Opfer ist nicht irgendein Opfer, sondern die Nichte des Kriminalkommisars. Das gesamte Team ist erschüttert.
Anna, seine Kollegin, musste ihren Urlaub abbrechen und eilt ihrem Chef zu Hilfe. Alle arbeiten auf Hochtouren und selbst den Hartgesottenen geht dieser Fall an die NIeren.
Dann die schreckliche Erkenntnis - dieses Mädchen ist nicht sein einziges Opfer und sein Durst nach Blut ist noch lange nicht gestillt.

Es wird hauptsächlich aus der Perspektive der Ermittlerin Anna erzählt, doch hin und wieder bekommt der Leser auch Einblicke in die Sicht des Täters. Diese sind verstörend und beängstigend.
Die Thematik und der Plot sind durchaus interessant, die Vorgehensweise des Täters nicht 08/15, jedoch hatte ich den Täter relativ schnell auf meinem Radar und die Auflösungwar daher auch nicht wirklich überraschend.
Vom Motiv selbst erfährt man auch nichts. Man kann sich nur denken, daß es sich hierbei um einen Psychopathen handelt. Ich für meinen Teil hätte schon gern mehr darüber erfahren. Das Wieso, Warum, Weshalb, Seit wann, fehlt hier gänzlich.

Über diese Kritikpunkte könnte ich noch hinwegsehen. Was mir mein Lesevergnügen jedoch sehr schmälerte war der Schreibstil. Dieser wirkt noch sehr unausgereift.
Die Autorin schweift des Öfteren ab und verliert sich in Nebensächlichkeiten (das auf 164 Seiten hinzubekommen grenzt schon wieder fast an Kunst), Dialoge wirken aufgesetzt und der Humor erzwungen. Zudem kommt nur selten Spannung auf und falls doch kann man gar nicht so schnell gucken und man sitzt schon wieder in einer uninteressanten Nebensächlichkeit fest.
Ebenso scheint die Autorin von Krankenschwestern nicht viel zu halten. Entweder sind diese genervt, unhöflich, unterkühlt, schroff oder trinken Kaffee. Hier wird die gesamte Klischeepalette aufgefahren. Als Krankenschwester bin ich darüber natürlich nicht sehr amused, aber naja. Vielleicht musste die Autorin hier ihre schlechten Erfahrungen mit dieser Berufsgruppe aufarbeiten. Ich hoffe es hat ihr geholfen.

Deutschlehrern/Deutschprofessoren möchte ich vno diesem Thriller abraten.
Wiederholungen, verschluckte/fehlende Wörter, fehlerhafte oder nicht vorhandene Grammatik oder abstruse Satzstellung durchziehen die Story. Dies grenzt ebenfalls schon fast an Kunst so viele Fehler auf 164 Seiten einbauen zu können. Das schränkte meinen Lesefluß erheblich ein und obwohl ich keine Deutschprofessorin bin, war ich versucht den Rotstift zu zücken.

Fazit:
Die Thematik und der Plot sind durchaus interessant und man hätte darauf wirklich einen grandiosen Thriller machen können.
Jedoch zu wenig Spannung, dafür umso mehr Nebensächlichkeiten. Der Täter war sehr schnell erfasst und das Motiv fehlte gänzlich.
Hinzu kommt der noch unausgereifte Schreibstil. Was mich jedoch auf die Palme brachte, waren die extremen grammatikalischen Schnitzer, die fast auf jeder 2. Seite auftauchten.
Viele mögen das anders sehen, aber von mir gibt es nur eine bedingte bis gar keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eintauchen in einen Mittelalter-Krimi, der mit atmosphärischem Setting, tollen Charakteren und überraschenden Wendungen punktet.

Verschwörung im Zeughaus
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Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: Ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde ...

Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: Ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde kann nur noch ein paar Worte stammeln, bevor er zusammenbricht.
Die zweite Begegnung an diesem Morgen ist nicht weniger verstörend für Adelina: Ihr Bruder wird wegen Mordes gesucht. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch. Was ist geschehen?
Während Tilmann mit dem Tode ringt, kämpft Adelina ihren eigenen Kampf: Soll sie den ungeliebten Bruder verraten, um ihre Familie zu schützen?
...(Klappentext)

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Dies ist der 5. Teil der Adelina-Reihe, kann aber getrost unabhängig und ohne Vorkenntnisse zu den vorherigen Teilen gelesen werden.

Man öffnet das Buch und betritt das mittelalterliche Köln, ist sofort in der Geschichte gefangen. Hier wird nicht lange rumgekaspert, sondern es geht gleich mit einem Mord los und ab diesem Zeitpunkt wird es auch nicht mehr langweilig.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, das atmosphärische Setting einfach unglaublich. Die Autorin schafft es, den Leser von der ersten Seite an in das mittelalterliche Köln zu katapultieren und auch noch darin festzuhalten bis man am Ende des Buches schweren Herzens in die Realität zurückkehrt.
Die Charaktere sind authentisch und gut gezeichnet.
In den vorherigen Teilen wurde immer aus der Sicht der Hauptprotagonistin Adelina erzählt. Hier bekommt man das erste Mal auch Einblicke in die Sichtweise anderer. Dies fand ich persönlich sehr erfrischend.
Der Plot beinhaltet einen ruhigen, aber dennoch spannenden Krimi in dem sich die Verdächtigen die Klinke in die Hand drücken, man als Leser mit den Protagonisten miträtselt und es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt, um mit einer großen überraschenden Auflösung endet.
Neben dem Krimi beinhaltet diese Story aber auch eine kleine Liebesgeschichte. So etwas ist normalerweise nicht so mein Ding, hier wurde sie jedoch gekonnt in den Krimi eingewoben ohne der Story die Spannung zu nehmen. Im Gegenteil! Diese ist ein kleiner Fall für sich und war ebenfalls spannend zu verfolgen.
Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und ich musste über eingie Dialoge schmunzeln.
Nebenbei erhält man Einblick in die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit, sowie einen kleinen Einblick in das Barderhandwerk und die ein oder andere Kräuterkunde.

Was mich an dieser Reihe ebenso begeistert ist, daß in jedem Teil eine Person hinzukommt. Somit wächst diese "Familie" mit jedem Buch und wird auch deswegen niemals langweilig.

Was mich jedoch etwas störte war, daß ständig die Dickköpfigkeit, spitze Zunge und der Eigensinn von Adelina und ihrer Gesellin Mira erwähnt werden. Zwar im positivem Sinne, aber dies so häufig zu erwähnen, ständig zum Thema zu machen und die daraus resultierende Lobhudelei fand ich nach einiger Zeit etwas nervig.

Fazit:
Ich kannte schon die vorherigen Teile dieser Reihe und für mich ist jedes Buch sowas wie nach Hause kommen. Als würde man eine alte knarrende Türe öffnen, in die mittelalterliche Stube treten und alten Bekannten wieder begegnen. Jeder von ihnen wuchs mir im Laufe der Reihe ans Herz.
Wieder einmal konnte mich die Autorin von sich überzeugen und ließ mich in das mittelalterliche Köln abtauchen. Wieder erschuf sie einen spannenden Krimi, der mich am Ende überraschen konnte und wieder war ich von dem atmosphärischem Setting und den Charakteren begeistert.
Dies ist eine Reihe die mich begeistert und ich jedes Mal schon dem nächsten Teil entgegenfieber.
Von mir gibt es daher natürlich eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Beindlklauber auf Jagd

Interview mit einem Mörder
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Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss - und Baroni sinkt zu Boden. Totengräber Max Broll ist ...

Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss - und Baroni sinkt zu Boden. Totengräber Max Broll ist verzweifelt: Sein bester Freund darf nicht sterben!
Als er wieder zur Besinnung kommt, erinnert sich Max: Er hat den Schützen gesehen. Doch der vermeintliche Täter entpuppt sich als harmloser Tourist. Es gibt kein Motiv, keine Tatwaffe, keine weiteren Zeugen - niemand schenkt Max Glauben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich an die Fersen des Mannes zu heften.
Und tatsächlich sitzt er dem Mörder bald Auge in Auge gegenüber - doch der ist klug, nichts kann seine Schuld beweisen. Max folgt ihm in einer atemlos spannenden Verfolgungsjagd, die ihn bis auf ein Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer bringt. Er ist überzeugt: Nur er kann den Verrückten zur Strecke bringen, um weitere Gräueltaten zu verhindern
(Klappentext)

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Dies ist der 4. Teil der Krimi-Reihe um und mit dem unkonventionellen Totengräber Max Broll. Es benötigt jedoch keine Vorkenntnisse, da die Bücher in sich abgeschlossen sind.

Max Broll, mit Leib und Seele Totengräber in einem verschlafenen österreichischem Dörfchen, macht sich bereit um den großen Tag seines besten Freundes Baroni zu feiern. Der ehemalige Fußballstar möchte im großen Stil seinen eigenen Würstelstand eröffnen. Die Jäger stehen mit ihren Gewehren Spalier, die Dorfkapelle steht bereit um aufzugeigen und der Bürgermeister und viele andere wichtige Dorfpersönlichkeiten möchten eine Rede halten.
Als die Jäger ihr Salut abfeuern bricht Baroni getroffen zusammen. Es bricht Panik aus, die Leute laufen schreiend um ihr Leben. Nur Baroni steht perplex und ungläubig neben dem angeschossenen Baroni. Dadurch das er leicht bekifft ist erlebt er alles wie durch einen Nebel, aber trotzdem ist er sich sicher den Schützen genau gesehen zu haben. Keiner will ihm glauben. Alle denken dieses furchtbare Ereignis hätte Max Broll den Boden unter den Füßen weggezogen und er sucht nun einfach einen Schuldigen. Zudem scheint der Verdächtige ein harmloser Pensionist im Urlaub zu sein - kein Motiv, keine Waffe, einzig allein nur Brolls Verdacht.
Doch Max Broll ist sich sicher und beschließt dem auf den Grund zu gehen. Er heftet sich an die Fersen dieses unscheinbaren Mannes, jagt ihn durch halb Europa. Doch wer ist wirklich der Gejagte und wer manipuliert hier wen?

Es wird aus der Perspektive von Max Proll erzählt. Der Schreib- und Erzählstil sind so ungewöhnlich wie genial. Kurze, knackige Sätze, ohne unnötiges Gedöns und Trara und trotzdem hat man Bilder vor Augen und Kopfkino.
Die Dialogführung war auch etwas Neues für mich. Kein "X sieht Y verwundert an und sagt:...", "Y sieht daraufhin X an und sagt:...". Füllwörter wurden hier gänzlich weggelassen, es wird sich nur auf den Dialog beschränkt, auf das Wesentliche. Was soll ich sagen? - es gefällt g.

Entspannt und witzig beginnt der Krimi und dann - ZACK - kippt die Stimmung und Spannung kommt auf. Diese Methode der Spannungssteigerung durchzieht die Story. Kaum wiegt sich der Leser, gemeinsam mit den Protagonisten, in Sicherheit, wird die Spannung wie aus dem Nichts in die Höhe gerissen. Die trügerische Ruhe vor dem Sturm.

Zudem kann der Krimi mit herrlich skurrilen Charakteren, schwarz humorigen Dialogen und witzigen Szenen punkten, die den Leser lauthals lachen lassen.

Leider gibt es aber auch Kritikpunkte, die mich veranlassten einen Stern abzuziehen.
Zum Einen - zu viel schnulziges Gedöns, welches meinen Lesefluß beeinträchtigte und mich mit den Augen rollen ließ.
Zum Anderen - das Ende. Es war für mich zu unspektakulär und irgendwie zu einfach. Keine überraschende Wendung oder Auflösung.
Zudem wurde dem Leser mit dem Kapitel vor dem Finale die Spannung genommen. Eigentlich hätte man ab diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr weiterlesen brauchen, da einem im Vorfeld im besagten Kapitel schon gesagt wurde wie es ausgehen wird.
Allein meine Neugierde trieb mich an, da ich auf eine detailliertere Auflösung und Beantwortung vieler Fragen hoffte. Diese Fragen bleiben jedoch auf der Strecke, somit offen und ich irgendwie verdattert zurück.

Fazit:
Dieser mir neue Schreib- und Erzählstil hat mich begeistert, die immer wieder aus dem Nichts kommende Spannungsteigerung fesselte mich an dieses Buch und die skurrilen Charaktere und der schwarze Humor brachten mich zum Lachen.
Wenn dieses kitschige Geschnulze und das irgendwie unbefriedigende Ende nicht wären, wäre dieser Krimi mein absolutes Highlight geworden.
Nichtsdestotrotz gefiel mir dieser Krimi sehr gut und hat mich großartig unterhalten.
Diesen unkonventionellen, schwarzhumorigen und impulsiven Beindlklauber habe ich jedenfalls in mein Herz geschlossen.
Dies war mein erster Broll-Krimi, aber mit Sicherheit nicht mein Letzer.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Klassiker nicht nur für Erwachsene, der nachhallt und zum Nachdenken anregt

Wer die Nachtigall stört ...
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Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ...

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr....(Klappentext)

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In einer kleinen Stadt der Südstaaten in den 30er Jahren wachsen die Geschwister Scout und Jem in einer idyllischen Welt heran. Ihre Mutter starb kurz nach Scout's Geburt und somit ist ihr Vater für ihre Erziehung verantwortlich. Mr. Atticus Fink ist ein Anwalt mit Gerechtigkeitssinn und Prinzipien, immer ruhig und freundlich und ein Idealist durch und durch. Umsorgt werden sie von ihrer schwarzen Haushälterin Calpurnia.
Glücklich und voller Abenteuer erleben sie ihre Kindheit, bis ihr Vater den Farbigen Tom Robinson vor Gericht vertritt.
Zur damaligen Zeit war es undenkbar an die Unschuld eines Farbigen zu glauben und diese vor Gericht auch noch beweisen zu wollen.
Ab diesem Zeitpunkt werden die Kinde mit Intoleranz und Rassismus konfrontiert und lernen was es heißt erwachsen zu werden.

Erzählt wird aus der Sicht der 8-jährigen Jean Louise, von allen nur Scout genannt. Sie ist ein intelligentes und mutiges Mädchen, kann fluchen wie ein Rohrspatz, vertritt ihre Meinung wie eine Große und fühlt sich in bequemen Latzhosen und zwischen Jungs wohler, als in Kleidchen und in der Damengesellschaft.
Aus dieser kindlichen Sicht erhält der Leser Einblick in ein typisches Kleinstadtleben in den Südstaaten der 30er Jahre, wo die Sommer heiß und die Ferien für Kinder noch voller Abenteuer waren.
Der Schreibstil ist einfach, aber mit so einer atmosphärischen Dichte, daß es einfach wundervoll ist diesen Roman zu lesen.

Dieser Roman handelt vom Erwachsenwerden, Rassenhass der Weißen gegenüber den Farbigen und auch von der Kluft zwischen arm und reich.
Obwohl diese ernste Themen Hauptbestandteil dieses Romans sind, gibt es auch humorvolle und herzzerreißende Momente. Diese sind auf die kindliche Sichtweise der kleinen Scout zurückzuführen und wie sie die Welt mit all ihrer Freude und ihrem Leid sieht.
Die Kinder lernen durch ihren Vater was es heißt tolerant zu sein, sich seine eigene Meinung zu bilden und vorurteilslos durch die Welt zu gehen.

Fazit:
Dieser Roman ist zu Recht ein Klassiker.
In dieser Geschichte steckt so viel Lebensweisheit und diese wird im Rahmen einer einfachen Kindheitsgeschichte atmosphärisch und auch poetisch an den Leser weitergegeben.
Obwohl es hier hauptsächlich um Rassismus geht, handelt dieser Roman auch vom Erwachsenwerden und das Vermitteln von Werten an Kinder.
Ein Klassiker, der sich auch für Kinder und Jugendliche gut eignet. Ein Klassiker, der nachhallt und einem zum Nachdenken anregt.