Profilbild von Ambermoon

Ambermoon

Lesejury Star
offline

Ambermoon ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ambermoon über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante und fesselnde Geschichtsstunden rund um Shakespeare

Unser Shakespeare
0

Im Kampf um und mit Shakespeare und dessen Werken hat Frank Günther seit fast vierzig Jahren manche Schlacht geschlagen: Gemordet hat er dabei nur in seinen Übersetzungen, und sein Florett wird gefürchtet ...

Im Kampf um und mit Shakespeare und dessen Werken hat Frank Günther seit fast vierzig Jahren manche Schlacht geschlagen: Gemordet hat er dabei nur in seinen Übersetzungen, und sein Florett wird gefürchtet und bewundert. Denn wenn es um den englischen Dramatiker geht, fliegen auch bei ihm die »WortFetzen«.Wer war denn dieser weltberühmte Dramatiker und Lyriker überhaupt? War er vielleicht schwul? War er ein singulärer Künstler oder nur ein genialer Handwerker? Ist Shakespeare »unser« wie Goethe oder Schiller und quasi ein Zeitgenosse, der »moderne« Bühnenspektakel liefert? Gegen diese Art der unreflektierten Einvernahme helfen verbürgte Fakten zum Autor und seiner Rezeptionsgeschichte.Aus der Übersetzer-Werkstatt gibt Frank Günther spannende Einblicke in das »Phänomen Shakespeare«. Seine Anregungen lesen sich mit Vergnügen und zugleich mit großem Wissensgewinn....(Klappentext)

----------------------------------------------

Dieses Buch beinhaltet so viel, daß man kaum alles nur kurz wiedergeben kann.
Geschichte über die Entwicklung des Theaters - von abstrussen Regelwerken die Theater betreffend, über den Einzug Shakespeares in die Deutschen Theater dank Lessing und was seine Werke so besonders macht.
Ebenso die erste Übersetzung ins Deutsche durch Christoph Martin Wieland, der jedoch über einige Ausdrücke Shakespeares so derart schockiert war, daß er diese anders übersetzte oder einfach weg ließ.
somit war die erste deutsche Übersetzung gleichzeitig auch eine Modernisierung, da Wieland diesen unsittlichen Jargon der damaligen mittelalterlichen Epoche zuschrieb.
Und dann kamen der junge Goethe und Herder - Literaturrevoluzzer, die Stürmer und Dränger und erkannten wie herrlich ehrlich dieser Shakespeare in seiner ursprünglichen Form war und schufen, von Shakespeare inspiriert, eine neue Ära der Dichtung und Literatur.
Danach kam Schiller, dem bis heute der Beiname "Der Deutsche Shakespeare" anhaftet. Warum wohl? Auch dieser provozierte mit einem Stück Shakespeares und nahm ihn als sein Vorbild. Und so ging es immer weiter mit dem Shakespeare-Kult.
Es ging so weit, daß Shakespeare dann mehr deutsch als englisch angesehen wurde und er somit auch nicht im 2. WK als "Feind-Autor" angesehen und daher seine Werke nicht verbrannt wurden.

Dies ist nur ein kleiner Auszug dessen was hier über und um Shakespeare thematisiert wird.
Ebenso wird auf verschiedene Werke und Textpassagen eingegangen, was Shakespeare mit seinen Stücken aussagen wollte, wie die elisabethinische Epoche, sowie die Zeit Jakob I. aussah und sich entwickelte, um Shakespeares Werke auch aus seiner Sicht verstehen zu können.
Auch die sprachliche Textsäuberung wird thematisiert, dann inwiefern sich die Shakespeare-Werke in die heutige Zeit versetzen lassen und auch die Gerüchte welche besagen, daß Shakespeare niemals der Verfasser dieser Werke sein kann und er aus ärmlichen Verhältnissen ohne Bildung entstammt, werden aufgegriffen und vieles, vieles mehr.

Dies alles wird in einem lockeren Plauderton an den Leser gebracht und es blitzt auch das ein oder andere Mal Sarkasmus, Ironie und Witz hervor. Und obwohl man nicht viel Neues von Shakespeare erfährt, erfährt man in diesem Buch mehr über ihn, als in allen Biographien die ich bisher gelesen habe.
Interessante und fesselnde Geschichtsstunden rund um Shakespeare.

Fazit:
Ich konnte mich von diesem Buch fast nicht losreißen. So viele interessante Infos über Shakespeare in einem Buch und das auch noch fesselnd und angenehm geschrieben.
Eine Homage an den wahren Menschen hinter all den Dramen und Komödien.
Absolute Leseempfehlung für Shakespeare-Liebhaber und/oder historisch Interessierte.
Auch für Schüler und Studenten gut geeignet, die einmal etwas anderes über Shakespeare referieren wollen, als immer nur ein Werk von ihm durchzukauen ^^

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut geniale und neue Art der Highfantasy!

Die letzte Schlacht
0

Athanor ist der letzte Mensch Ardaias. Er überlebte Drachen, Untote und erlitt schwere Verluste. Doch niemals dachte der zynische Krieger daran, klein beizugeben. Nun tritt Athanor in seinen letzten, großen ...

Athanor ist der letzte Mensch Ardaias. Er überlebte Drachen, Untote und erlitt schwere Verluste. Doch niemals dachte der zynische Krieger daran, klein beizugeben. Nun tritt Athanor in seinen letzten, großen Kampf gegen den Dunklen an. Und nicht nur die Menschheit steht auf dem Spiel ... Nach der Zerstörung des Ewigen Lichts versuchen Athanor und seine Freunde verzweifelt, die Welt vor der Herrschaft des Dunklen zu retten. Ein Bündnis mit den Chimären verspricht Hoffnung, doch während Athanor das Tor des Totenreichs sucht, sammeln sich übermächtige Gegner, um die Lebenden in einer letzten großen Schlacht zu vernichten. Kann die Menschheit ihr Schicksal noch abwenden? Oder wird die Welt für immer von Finsternis verschlungen werden?....(Klappentext)

----------------------------------------------------------

Achtung! Enthält Spoiler zu den vorherigen Teilen dieser Highfantasy-Reihe!

Dieser Teil schließt direkt an den 3. Teil dieser Highfantasy-Reihe an. Die Dionier sind nun in der "Alten Welt" angekommen, in der Hoffnung hier ein neues Zuhause und Frieden zu finden. Doch hier scheint es noch viel schlimmer zu sein. Nicht nur dass sie von den Elfen alles andere als Willkommen geheißen werden, auch hier erheben sich die Toten. Der Dunkle selbst scheint hier das Land zu übernehmen und ein riesiger untoter Gigant hat das Ewige Licht zerstört. Athanor versucht die Elfen zu einem Bündnis der Völker zu überreden, um dem Dunklen gemeinsam entgegenzutreten. Doch diese scheinen an so einem Bündnis nicht interessiert zu sein. Schwierige Zeiten brechen heran, Entscheidungen müssen getroffen und Schlachten geführt werden. Doch diese Schlachten gegen Untote scheinen ohne Hoffnung, denn es werden immer mehr und sie haben nur ein Ziel - im Auftrag des Dunklen das letzte Ewige Licht zu zerstören und alle Völker zu vernichten. Wie kann man dieser scheinbar unbesiegbaren Macht entgegentreten? Wie kann man sie besiegen und vor allem, woher kommt diese Flut von Untoten?

Hier wird aus mehreren Perspektiven erzählt.

Athanor - der Kaysar der Menschen und scheinbar letzte Hoffnung für alle Völker.

Laurion - der junge Magier an Nemeras Seite, der auch noch unsterblich in sie verliebt ist und es aber nicht zeigen darf und kann und deswegen leicht frustriert ist.

Leones - ein Greifenreiter an der Grenzwacht, ehemaliger Anhänger des Verräters Kavarath.

Omeon - zwielichtiger Elfenmagier, der mit den Harpyien gemeinsame Sache macht und eigene Ziele verfolgt.

Orkzahn - Troll und Freund Athanor's, der die Elfen am liebsten schon allein aufgrund ihrer Arroganz fressen würde....etc.

Ebenso treffen wir hier auf alte Bekannte, die verloren geglaubt.

Durch diese verschiedenen Perspektivwechsel und vielen Charaktere ist diese Highfantasy zwar komplex, wird jedoch niemals langweilig und hält den Leser schon allein dadurch auf Trab. Hinzu kommt der geniale Schreibstil - flüssig, fesselnd und temporeich. Der Plot ebenso genial wie der Schreibstil - actionreich, spannend, komplex, mit epischen Schlachten. Alles in so einer bildhaften und atmosphärischen Sprache, daß man als Leser meinen könnte man ist mitten drin, statt nur dabei. Als Leser weiß man nie, was einem auf der nächsten Seiten erwartet, denn auch Hauptcharaktere sind bei David Falk nicht sicher vor dem Tod. Gegen Ende werden die Fäden aller Teile zu einem großen Ganzen verknüpft und alles führt zu einem schlüssigen Ende. Doch Achtung! Auch hier kommt es noch zu einer Überraschung mit der man niemals rechnen würde.

Fazit:
Absolut geniale und neue Art der Highfantasy. Spannend, actionreich, mit Witz und trockenem Humor, komplex, absolut epische Schlachten und vielen überraschenden Wendungen.
Eine Highfantasy-Reihe die ich verschlunge habe, mich immer wieder hechelnd und ungeduldig auf den nächsten Teil warten ließ und ich jedes Mal traurig war, als das Buch zu Ende war. Dementsprechend geht es mir nun am Ende dieser Reihe g. Jedenfalls, DAS nenne ich gelungen, SO muss es sein und daher eine absolute Leseempfehlung für alle Highfantasy-Fans die vor blutigen Schlachten, Action und etwas Neuem nicht zurückschrecken.

Tja, und mir bleibt jetzt wohl nichts anderes übrig als wieder einmal hechelnd und ungeduldig auf den nächsten Fantasy von David Falk zu warten.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Rasanter und spannender Thriller, der einem kaum Zeit lässt Luft zu holen.

Der Killer
1

Will Robi - Auftragskiller der amerikanischen Regierung, der Beste auf seinem Gebiet. Es gibt keinen Auftrag den er nicht konsequent und mit Erfolg durchgeführt hat.Doch es gibt immer ein erstes Mal und ...

Will Robi - Auftragskiller der amerikanischen Regierung, der Beste auf seinem Gebiet. Es gibt keinen Auftrag den er nicht konsequent und mit Erfolg durchgeführt hat.Doch es gibt immer ein erstes Mal und dieses tritt ein als er eine junge Mutter töten soll.
Er kombiniert, er hinterfragt und kommt zu dem Schluß, daß an diesem Auftrag irgendetwas faul ist. Kurz vor der Durchführung entschließt er sich den Auftrag abzubrechen. Im selben Moment wird die Frau mit ihrem Sohn vor seinen Augen von einem Scharfschützen erschossen. Die Jagd ist nun eröffnet, nur ist diesmal er der Gejagte.

Julie Wind - 14jähriges Mädchen, tough, hochintelligent und musste schon so Einiges durchmachen. Wuchs hauptsächlich bei Pflegefamilien auf, da ihre Eltern drogensüchtig sind, doch der Kontakt zu den Eltern verlor sich nie.
Eines Nachts reißt sie aus, um zu ihren Eltern zu flüchten. Dabei wird sie Zeuge des Mordes an ihnen. Sie flüchtet und ist nun ebenfalls Gejagte.

Durch Zufall begegnen sich die beiden und schließen sich zusammen, um den Spieß umzudrehen.
Beide sind starke Charaktere, daher ist es für keinen von beiden leicht und es kommt immer wieder zu Reibereien. Doch ihnen wird schnell klar, daß sie einander brauchen, denn der Feind ist mächter als gedacht.

Der Schreibstil passt sich der Story an - temporeich und mit kurzen knackigen Sätzen.
Man rast durch die actiongeladene Story, die so fesselnd ist, daß man nicht aufhören kann zu lesen.
Die Spannung wird konstant hoch gehalten, hinzu kommen immer wieder überraschende Wendungen und die gut gezeichneten Charaktere tun ihr Übriges, um den Thriller perfekt zu machen.
Man weiß nie was einem auf den nächsten Seiten erwartet und man ist gezwungen immer weiter zu lesen.
Ein Pageturner vom Feinsten.

Gegen Ende werden die vielen, anfangs verschiedenen und undurchsichtigen, Fäden gekonnt zu einem Ganzen verwoben und es kommt zu einem Showdown mit Überraschung.

Fazit:
Ein rasanter und spannender Thriller, der einem kaum Zeit lässt Luft zu holen.
Actionreich, fesselnd, mit unglaublich vielen überraschenden Wendungen und einer tollen Auflösung.
Kurz gesagt - ein absolut genialer Thriller, der es verdient hat von mir eine absolute Leseempfehlung zu erhalten.

Dies war mein erster Baldacci und wird mit Sicherheit nicht mein Letzter gewesen sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Action
  • Charaktere
  • Tempo
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Kaffeekränzchen mit Mördern/Mörderinnen

Nachmittage mit Mördern
0

Wie gehen Mörder mit ihrer zurückliegenden Tat um? Wie leben sie mit dem nicht wieder Gutzumachenden? Wie beurteilen sie selbst ihre Tat?
Ein Jahr lang trifft sich die preisgekrönte Journalistin Sibylle ...

Wie gehen Mörder mit ihrer zurückliegenden Tat um? Wie leben sie mit dem nicht wieder Gutzumachenden? Wie beurteilen sie selbst ihre Tat?
Ein Jahr lang trifft sich die preisgekrönte Journalistin Sibylle Tamin regelmäßig mit einsitzenden oder bereits entlassenen Mördern. Im Mittelpunkt der Gespräche steht aber nicht die genaue Rekonstruktion der Tat, sondern vielmehr das Bild, das die Täter von sich selbst entwerfen. Zehn exklusive Täterbiographien
....(Inhaltsangabe)

------------------------------------------------------

Hier kommen wirklich nur die Täter zu Wort. Erzählen von ihren Taten und wie es dazu kam, was sie angetrieben hat, wie es ihnen davor und danach erging, kurz vor der JVA und während ihres Aufenthaltes.
Die Autorin bleibt dabei dezent im Hintergrund, lässt sie reden. Nur hin und wieder und nur kurz beschreibt sie die Mimiken und Gestiken ihres Gegenübers.
Manchmal sitzt sie mit den Tätern in gemütlicher Atmosphäre, sofern dies in einer JVA möglich ist, bei Kaffee und Kuchen und genau diese Atmosphäre wird auf den Leser übertragen.
Man hat das Gefühl bei einem Kaffeeklatsch zu verweilen und demjenigen hautnah gegenüberzusitzen und zuzuhören, zumindest solange sie aus ihrer Kindheit, von Oma und Opa oder ihren Ehepartnern erzählen.
Bei so mancher Schilderung läuft es einem kalt über den Rücken, man ist schockiert, fassungslos und möchte weglaufen - bis man sich besinnt im eigenen Wohnzimmer und nicht einem Täter/einer Täterin gegenüber zu sitzen. Diese Atmosphäre wurde wirklich gut getroffen.

Doch auch andere Gefühle beschäftigen den Leser - Mitleid, Trauer und ja, sogar Verständnis. Huch - hab ich das jetzt wirklich geschrieben?
Ja, ich ertappte mich dabei manchem Täter Verständnis für seine Tat entgegenzubringen - ich war selbst schockiert.
Aber wie das Leben so spielt gibt es nicht nur Weiß und Schwarz, Gut und Böse und natürlich muss man auch bedenken, daß hier Täter aus ihrer Sicht erzählen und das ein oder andere verdrehen, um es für seinen Zuhörer schöner klingen zu lassen, oder weil sie es selbst nicht wahrhaben wollten zu was sie fähig waren. Also beim Lesen immer schön aufpassen, um nicht in die Sympathiefalle zu tappen.
Denn nichtsdestotrotz begingen diese Menschen einen Mord (oder auch nicht) und das Opfer hat keine Möglichkeit seine Sicht zu erzählen oder sich gegenüber Anschuldigungen zu wehren. Auch das sollte man nicht vergessen.

Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig, fesselnd und trotz der Thematik ruhig und nicht reißerisch.
Die Geschichten sind interessant und schockierend.
Schnell wird klar, daß man Mörder nicht an ihrem Äußeren, ihrem Gehabe oder ihrem Umfeld erkennt, sondern dies auch "Normalos" sein können, die irgendwann austicken und das vielleicht in der Wohnung nebenan (oder sogar man selbst).
Zum Beispiel:
- Ein liebender und hart arbeitender Familienvater, der das Genörgel seiner Frau irgendwann nicht mehr aushielt.
- Ein damals junger Bursch, der sich von seiner Geliebten nicht mehr ausnutzen lassen wollte und im Suff die Beherrschung verlor.

Dieses Buch ist in Kapitel unterteilt und jedes Kapitel beinhaltet die Erzählung und somit die Geschichte eines Mörders/einer Mörderin.
Bis auf ein Mal, wo die Autorin von diesem Stil abweicht und sich auf einmal drei Geschichten von drei Frauen in einem Kapitel finden. Immer abwechselnd und in unterschiedlicher Reihenfolge -> Erzählung der 1. Frau - zack, Ende - Erzählung der 2. Dame - zack, Ende - Erzählung der 1. Frau wird wieder aufgenommen - zack, Ende - Erzählung einer 3. Frau - etc.
Die Autorin versuchte hierbei die Reihenfolge, in welcher sie mit diesen Frauen sprach, wiederzugeben, aber es sorgte nur für Verwirrung. Weshalb sie das bei den Frauen so handhabte ist mir schleierhaft.

Obwohl sich die Autorin im Hintergrund hält, hatte ich das Gefühl, daß sie manchmal wirklich sehr dumme Fragen stellt und dabei eine Sensibilität eines Rasenmähers an den Tag legt (hier scheint die Journalistin durchzukommen).
Ebenso hatte ich das Gefühl, daß sie den Männern mehr Sympathie entgegen bringt als den Frauen. Bei den Damen fallen ihre Beobachtungen und Kommentare des Öfteren schon sehr spitz aus.
Des Weiteren scheinen sich die Motive sehr zu ähneln - im Grunde sind alle "in diese Sache" hineingeschlittert. Einen geplanten Mord findet man hier nicht. Im Grunde alles Affekthandlungen und im Grunde alles nette Menschen die sich die Autorin hier ausgesucht hat.

Fazit:
Dieses Buch gibt interessante Einblicke in die Gedankenwelt von Mördern/Mörderinnen, was sie zu dieser Tat trieb, wie sie damit umgehen und ihrer Selbstreflexion.
Das Motiv war aber immer Ein und das Selbe - ich hätte mir ehrlich gesagt mehr Abwechslung gewünscht. Trotz interessanter Thematik plätschert es irgendwann nur so dahin und man wusste von Anfang an "Aha, wird doch eh wieder eine Affekthandlung sein."
Die Distanziertheit gegenüber Frauen und die Sympathie gegenüber Männern sprang mich auch des Öfteren regelrecht an.

Interessant waren diese Geschichten aber allemal und daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Drum lass Geduld uns durch die Prüfung lernen

Sommernachtstraum
0

Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, und die ...

Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, und die Feenkönigin liebt plötzlich einen Esel: willkommen in Shakespeares Sommernachtstraum! Während die Theatertruppe versucht, der verschlungenen Verwechslungskomödie um verwirrte Liebespaare Herr zu werdeinander: Struppi liebt Mireille, Mary Jane will Ben und Bens Freundin trien, geraten die Liebesgeschicke aller Beteiligten ziemlich durchfft sicntlich heimlich mit Mireilles Vater. Bald weiß niemand mehr, wer eigeh gerade in wen verliebt ist(Klappentext)

----------------------------------------------

Die Weihnachtsferien sind vorbei und für die Schüler einer renommierten Privatschule geht der Alltag wieder los.
Aber was bedeutet schon Alltag für Jugendliche, wo doch im Grunde nichts alltäglich ist? Da gibt es einen sitzengebliebenen Rowdie der den Klassenchef spielt, mit Drogen dealt und es so manchen nicht nur in der Schule schwer macht.
Mobbing, Gruppenzwang, Lehrerschikanen und als ob das noch nicht genug wäre muss sich der eine oder die andere noch mit der ersten Verliebtheit und nervenden Eltern rumschlagen. Kein leichtes Leben für so einen Jugendlichen.
Doch da gibt es diesen Englischlehrer Ben - jung, motiviert und nicht ohne Grund der Vertrauenslehrer der Schüler. Dieser hat sich vorgenommen die Tragikkomödie "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare mit den Schülern aufzuführen. Schafft es dadurch so manchen aus der Reserve zu locken und den Alltag vergessen zu lassen. Doch auch er und so manch anderer Erwachsener hat so eine Probleme und Hürden.

Der Schreibstil ist angenehm, locker und man fliegt nur so durch die Seiten.
Was mich persönlich jedoch begeistern konnte war die Erzählweise.
Wie in Shakespears "Ein Sommernachtstraum" wird hier quasi ein Stück im Stück gespielt. Die Protagonisten werden zu Beginn wie in einem Schauspiel in einem Personenverzeichnis vorgestellt, inkl. ihrer Rollen in der Schulaufführung.
Erzählt wird aus verschiednen Perspektiven, wobei die Geschichte von bestimmten Protagonisten in den Mittelpunkt gerückt wird.

Dieser Roman kann aber mit etwas ganz Besonderem aufwarten. Shakespeare und sein Oberon aus "Ein Sommernachtstraum" begleiten die Geschichte der Jugendlichen und des Lehrers Ben. Shakespeare sieht quasi von einer Wolke herab und gibt immer wieder seinen Senf dazu - manchmal tiefsinnig, manchmal aber auch mit Ironie und Witz.
Oberon hingegen wandelt als Bettler durch Park, Bahnhof und Straßen und kreuzt so immer wieder die Wege der Protagonisten.
Als Elfenkönig lässt er es sich natürlich nicht nehmen hin und wieder dem Schicksal nachzuhelfen.
Beiden wird klar, daß sich so manche Probleme über die Jahrhunderte nicht verändert haben, vor allem nicht in Bezug auf die Liebe und das Gebahren von Verliebten.
Die Kommunikation der beiden erscheint in Fußnoten und gibt der ganzen Geschichte etwas Mystisches - wie es sich für einen Sommernachtstraum gehört.

Der Plot lässt sich gut lesen, ist interessant, manchmal traurig, manchmal witzig - eine Tragikkomödie der modernen Zeit.
Er beinhaltet alles was Jugendliche so beschäftigt - das erste Verliebtsein, Gruppenzwang, Probleme mit Lehrern, aber auch Mobbing, Drogen, Alkoholismus, Magersucht, Verwahrlosung und, und, und,...
Das war fast zu viel des Guten. Die Autorin hat hier versucht zu viel reinzupacken und daher bleibt so manches Thema nur oberflächlich, wird nur angeritzt ohne in die Tiefe zu gehen und ohne zu einem Abschluß zu kommen. Dadurch bleiben am Ende auch einige Fragen offen.

Fazit:
Ein toller Jugendroman über Freundschaft, die erste Liebe und manch anderen Problemen, geschmückt mit Mystik und Phantastik eines Sommernachtstraums - ein moderner Sommernachtstraum mit Shakespeare und Oberon im Hintergrund.

Als Shakespeare-Liebhaberin konnte mich das Buch begeistern - vor allem der Erzählstil und die Idee Shakespeare selbst so ein wenig zu Wort kommen zu lassen.
Man tänzelt durch das Buch, manchmal mit einem lachenden, manchmal aber auch mit einem weinenden Auge, denn nichts ist schwieriger als das Erwachsenwerden mit all seinen Problemen und HÜrden und doch enthält es auch so ein bisschen etwas von einem Feenwald eines Sommernachtstraums.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!