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Veröffentlicht am 17.09.2022

Verschwörungstheoretiker in Husum

Nordfriesische Verschwörung
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Dies ist bereits der sechste Band aus der Reihe mit den Kommissaren Flottmann und Hilgersen. Er kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, aber dann verpasst man etwas! Gerd Kramer schafft es nicht ...

Dies ist bereits der sechste Band aus der Reihe mit den Kommissaren Flottmann und Hilgersen. Er kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, aber dann verpasst man etwas! Gerd Kramer schafft es nicht nur seine Leser durch Spannung zu fesseln, sondern seine Krimis sind auch mit einer gehörigen Portion Humor und Lokalkolorit gewürzt.

Dieses Mal müssen sich die Kommissare mit den unterschiedlichen Arten von Verschwörungstheorien befassen. Mir ging es da ähnlich wie Flottmann, denn von Chemtrails oder Reptiloiden hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Ein interessantes Thema und im weiteren Verlauf wird deutlich, wie einfach labile Menschen mit Fakenews beeinflusst und sogar manipuliert werden können. Wie das aber alles mit dem Unglück der Segelyacht von vor 30 Jahren zusammenhängt, bleibt lange im Dunkeln.

Seine Figuren hat der Autor sehr realistisch und lebendig beschrieben und ihre Handlungen waren für mich nachvollziehbar. Sie wirken wie aus dem wahren Leben gegriffen.

Der Schreibstil ist flüssig und locker-leicht. Der oft witzige Schlagabtausch zwischen den Ermittlern lockert das Geschehen immer wieder auf. Und die eingeschobenen Aktivitäten des Katers Bogomil, die Flottmann so manche Schweißperle auf die Stirn treiben, sind ein besonderes Highlight.

Vielleicht weil wir gerade Urlaub in Husum gemacht haben, hat mir dieser Krimi besonders gut gefallen, denn viele Orte kannte ich nun persönlich. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Ausflug nach Nordfriesland und werde Flottmann und Hilgersen gerne wieder bei ihren Ermittlungen begleiten.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Warum sind die Kleopatra-Falter verschwunden?

Hüterin der Schmetterlinge – Das Versteck des Kleopatra-Falters
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Stella lebt mit ihrer Mutter und der Großmutter zusammen. Sie haben einen Schmetterlingsgarten, in dem sich neben vielen anderen Arten hauptsächlich Kleopatra-Falter aufhalten. Sie kümmern sich sehr liebevoll ...

Stella lebt mit ihrer Mutter und der Großmutter zusammen. Sie haben einen Schmetterlingsgarten, in dem sich neben vielen anderen Arten hauptsächlich Kleopatra-Falter aufhalten. Sie kümmern sich sehr liebevoll um das Wohlergehen dieser Tiere, denn ihr Schmetterlingspuder ist die Grundlage für ihre Cremes, Seifen und Düfte. Doch von einem auf den anderen Tag sind die Kleopatra-Falter plötzlich verschwunden. Ist die verfeindete Nachtfalter-Gilde für das Verschwinden verantwortlich?

Die beiden Protagonisten Stella und Victor sind beide sehr sympathisch. Und obwohl sie den unterschiedlichen Gilden angehören, lassen sie sich nicht in die alte Familienfehde hineinziehen, sondern bilden sich eine eigene Meinung und gehen den Vorkommnissen auf den Grund. Aber auch die anderen Charaktere sind ausdrucksstark und bildhaft gezeichnet, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Erzählt wird überwiegend aus Stellas Perspektive, aber hin und wieder gibt es Kapitel aus Victors Sicht.

Ganz besonders gut gefällt mir das bunte Cover mit den Abbildungen von Stella und unterschiedlichen Faltern. Außerdem liebe ich die Haptik mit den vielen erhabenen Anteilen.

In der spannenden Geschichte von Ruth Rahlff geht es um Familiengeheimnisse, Freundschaft, Vertrauen, aber auch um Vorurteile. Das Ganze wurde mit den bunten Faltern und einer Handvoll Magie gewürzt.

Ein gelungener Auftakt der Reihe, der Lust auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Brutal, blutig, spannend ... Chris Carter eben

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Grausame Morde in L. A. rufen wieder die Spezialermittler Hunter und Garcia auf den Plan. Diese Taten übertreffen an Brutalität alles, was die Beiden bisher zu Gesicht bekommen haben. Und die Jagd auf ...

Grausame Morde in L. A. rufen wieder die Spezialermittler Hunter und Garcia auf den Plan. Diese Taten übertreffen an Brutalität alles, was die Beiden bisher zu Gesicht bekommen haben. Und die Jagd auf den Serientäter beginnt.

Aus den bisherigen Büchern von Chris Carter bin ich ja schon einiges gewohnt, aber bei diesem Thriller legt er noch eins drauf, was Brutalität und Grausamkeit betrifft. So gesehen war ich froh, das Buch im hellen Sonnenschein lesen zu können.

Die Schreibweise ist flüssig und der Autor weiß genau wie er Spannung beim Leser erzeugen kann. Durch Mini-Cliffhanger am Ende einzelner Kapitel wird der Spannungsbogen auch von Beginn an gehalten. Außerdem wartet der Thriller mit einigen Überraschungen und Wendungen auf. Wie immer finde ich die psychologischen Aspekte in seinen Thrillern sehr interessant.

Mich konnte auch dieser Fall wieder voll überzeugen und hat mir ein paar aufregende Lesestunden bereitet, aber es ist definitiv keine Reihe für Zartbesaitete.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Mal ganz etwas anderes

Der Tote im Zoo
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Auch wenn ich meine Augen immer nach Krimis aus dem emons-Verlag offenhalte, bin ich über diesen Krimi aufgrund des ungewöhnlichen Covers aufmerksam geworden – zum Glück.

Sowohl Cover als auch Titel lassen ...

Auch wenn ich meine Augen immer nach Krimis aus dem emons-Verlag offenhalte, bin ich über diesen Krimi aufgrund des ungewöhnlichen Covers aufmerksam geworden – zum Glück.

Sowohl Cover als auch Titel lassen vermuten, dass wir es auch mit tierischen Protagonisten zu tun bekommen. Aber in welchem Ausmaß wird dem Leser erst nach und nach bewusst. Auch Kommissarin Inga Haarmann gibt das Verschwinden von Zwergschwein Daphne einige Rätsel bei diesem Fall auf. Steckten radikale Tieraktivisten hinter dem Mord an dem Tierpfleger oder gab es Querelen unter dem Personal?

Für Inga Haarmann ist es ihr erster Einsatz in ihrer neuen Dienststelle und sie muss sich auch noch ihren Platz in dem bestehenden Team erarbeiten, was ihr nicht ganz leicht gemacht wird. Ich finde die Diversität der beteiligten Personen in diesem Krimi sehr gelungen. Es sorgt für Spannung und Unterhaltung. Mein Favorit ist eindeutig das schlaue und unternehmungslustige Zwergschwein.

Susanne Fletemeyers Schreibstil ist flüssig, bildhaft und sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Sie hat ohne großes Blutvergießen einen spannenden und etwas anderen Krimi geschaffen. Den Ausflug in die Welt der Trüffel und die Informationen zu diesem Thema fand ich sehr interessant, denn damit habe ich mich bisher noch nie beschäftigt.

Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten und ich wäre bei weiteren Fällen von Inga Haarmann gerne wieder dabei.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Eine außergewöhnliche Frau

Dian Fossey - Die Forscherin
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Mich hat damals der Film „Gorillas im Nebel“ sehr beeindruckt, daher war ich gespannt auf diese Romanbiographie der bekannten Forscherin.

Susanna Leonard erzählt sehr eindrucksvoll und authentisch von ...

Mich hat damals der Film „Gorillas im Nebel“ sehr beeindruckt, daher war ich gespannt auf diese Romanbiographie der bekannten Forscherin.

Susanna Leonard erzählt sehr eindrucksvoll und authentisch von dem bewegten Leben dieser außergewöhnlichen Frau. In versetzten Zeitsprüngen erfahren wir nach und nach von ihrer lieblosen Kindheit, ihrer Zeit als Ergotherapeutin, in der sie sich intensiv der Behandlung von Kindern mit Kinderlähmung widmete und natürlich ihrer Zeit bei den Gorillas.

Dian Fossey machte es nicht nur ihren Mitmenschen, sondern auch mir schwer, sie zu mögen. Manchmal erschien sie mir wie zwei unterschiedliche Personen: einfühlsam und mitfühlend auf der einen Seite, aber andererseits ungerecht, unnachgiebig, dickköpfig und gewaltbereit. Nur ihren geliebten Gorillas gegenüber war sie geduldig und einfühlsam. Ihnen hat sie ihr Leben gewidmet.

Geprägt wurde ihre Persönlichkeit mit Sicherheit durch den frühen Verlust des leiblichen Vaters, der lieblosen Kindheit mit dem herrschsüchtigen Stiefvater in der zweiten Ehe der Mutter und dem wahrscheinlichen Missbrauch durch diesen. Auch die Gefangenschaft durch kongolesische Rebellen und die Isolation im Forschercamp dürften ihren Beitrag dazu beigetragen haben.

Auch wenn ich Dian Fossey nicht sonderlich sympathisch fand, so hat sie sich doch meine Bewunderung verdient. Es ist unglaublich auf was diese Frau alles verzichtet und welchen Gefahren sie sich ausgesetzt hat, um die Berggorillas zu beschützen. Dafür war ihr nichts zu viel und letztendlich musste sie dafür mit ihrem Leben bezahlen.

Ein beeindruckender und fesselnder Roman, der mir Dians Leben bei den Berggorillas bildgewaltig vor Augen geführt hat.

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