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Veröffentlicht am 04.07.2023

Veränderung statt Stillstand

Das Haus der Hebammen - Ellas Entscheidung
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Obwohl es schon einige Zeit her ist, dass ich die ersten beiden Bände dieser Reihe gelesen habe, war ich nach wenigen Zeilen sofort wieder in der Cranachstraße 21 angekommen. Mittlerweile sind mir die ...

Obwohl es schon einige Zeit her ist, dass ich die ersten beiden Bände dieser Reihe gelesen habe, war ich nach wenigen Zeilen sofort wieder in der Cranachstraße 21 angekommen. Mittlerweile sind mir die drei Hebammen Carola, Susanne und Ella echt ans Herz gewachsen. Das liegt auch daran, dass Marie Adams ihre Leser intensiv an dem Privatleben der drei Protagonisten teilhaben lässt.

Der dritte Band ist Ella gewidmet und beschäftigt sich etwas intensiver mit ihr, ihrem Leben, ihren Zweifeln und ihre Zerrissenheit. Aber auch ihre Kolleginnen kommen dabei nicht zu kurz.

Mir gefallen die vielen Perspektivwechsel und der Einblick in das Privatleben der Hebammen. Bei keiner der drei Frauen wird es langweilig, weder im Privat- noch im Berufsleben. Bei der Angst einer Schwangeren vor dem Bug zum Jahrtausendwechsel stiegen Erinnerungen dazu in mir auf. Und bei dem Gedanken an die ersten Handys musste ich schmunzeln, heute sind sie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.

Mir hat auch der Abschlussband dieser Trilogie sehr gut gefallen und gerne vergebe ich vier blinkende Sterne.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Später Neuanfang

Das Glück ist nur eine Insel entfernt
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Rosalie ist Anfang fünfzig, geschieden und auf Arbeitssuche. Obwohl sie aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist, wird Rosalie immer noch von ihrem Ex eingespannt. Sie ist gestresst und benötigt dringend ...

Rosalie ist Anfang fünfzig, geschieden und auf Arbeitssuche. Obwohl sie aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist, wird Rosalie immer noch von ihrem Ex eingespannt. Sie ist gestresst und benötigt dringend eine Auszeit, da kommt ihr der Mini-Job auf Amrum gerade recht.

Rosalie hat mit ihrer Heirat ihre eigenen Wünsche und Ambitionen quasi aufgegeben. Sie hat sich all die Jahre in den Dienst ihres Mannes und der beiden gemeinsamen Kinder gestellt. Damit soll jetzt Schluss sein, aber jahrelange Verhaltensmuster legt auch Rosalie nicht so schnell ab. Ich finde es sehr mutig, dass sie mit Anfang fünfzig einen Schlussstrich zieht, weil sie sich noch mehr vom Leben erhofft. Denn aus dem Miteinander mit Egbert ist mit den Jahren ein Nebeneinander geworden. Als sie sich auf den Weg nach Amrum macht, ahnt sie noch nicht was der Aufenthalt auf der Insel alles bewirken wird.

Jette Jacobsen hat mit Rosalie einen tollen Charakter erschaffen, an dem sie zeigt, dass es nie zu spät für Veränderungen im Leben ist. Aber ebenso sympathisch und liebenswert wie Rosalie sind die anderen Protagonisten, die Rosalie auf Amrum begegnen und sie sind so vielfältig.

In ihrem leichten und lockeren Schreibstil bringt die Autorin ihren Lesern nicht nur ihre Hauptakteure näher, sondern durch sehr anschauliche Beschreibungen auch die Nordsee-Insel Amrum.

Zusammen mit Rosalie die Insel zu erkunden, hat mir großen Spaß gemacht. Da ich selbst gerade erst von einem Nordseeurlaub zurückgekommen war, konnte ich mir dank dieses Romans dieses Nordsee-Feeling noch etwas länger erhalten. Ein rundum Wohlfühlroman, dem ich sehr gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Wieder ein herausragender historischer Roman

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Brigitte Riebe nimmt uns bei dem Auftakt der neuen zweibändigen Reihe mit in die Eifel der zwanziger und dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Dort lernen wir die junge Fabrikantentochter Johanna Fuchs ...

Brigitte Riebe nimmt uns bei dem Auftakt der neuen zweibändigen Reihe mit in die Eifel der zwanziger und dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Dort lernen wir die junge Fabrikantentochter Johanna Fuchs kennen. Diese entwickelt sich im weiteren Verlauf von einer verwöhnten jungen Frau in eine selbstbewusste und starke Frau, die mit vielen Widrigkeiten des Lebens umgehen muss.

Wie bei jedem Roman von Brigitte Riebe merkt man die intensive Recherche, die sie für dieses Buch betrieben hat. Sie schafft es immer wieder die jeweilige Zeitgeschichte detailliert einzufangen und gekonnt in eine spannende und unterhaltsame Geschichte einzubinden. So macht Geschichte einfach Spaß!

Anhand ihrer vielfältigen Protagonisten, die facettenreich sind und auch Tiefe aufweisen, erleben wir die harten Bedingungen, besonders der Frauen, nach der Zeit des Ersten Weltkrieges. Nicht weniger anschaulich wird das Aufkommen des Nationalsozialismus und der damit einhergehenden Schrecken dargestellt.

Für mich war dieser Roman wieder ein einzigartiger Lesegenuss. Eine spannende Geschichte, bei der ich auch wieder einiges lernen durfte und mir mit der Eifel ein reizvolles Stück Deutschland nähergebracht wurde. Eigentlich sind die fünf Sterne zu wenig für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Auf der Suche

Wo du mich findest
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Sophie hat innerhalb eines Jahres sowohl ihren Vater als auch ihre allerbeste Freundin verloren. Der Verlust dieser beiden Bezugspersonen hat eine Leere in ihr ausgelöst, die auch Auswirkungen auf ihre ...

Sophie hat innerhalb eines Jahres sowohl ihren Vater als auch ihre allerbeste Freundin verloren. Der Verlust dieser beiden Bezugspersonen hat eine Leere in ihr ausgelöst, die auch Auswirkungen auf ihre Ehe hat.

Als Sophie einem Fremden ihren Kaffee über das Hemd schüttet, ahnt sie noch nicht welche Auswirkungen diese kurze Begegnung auf ihre Zukunft haben wird. Denn Wochen später begegnet ihr dieser Mann in ihren Träumen. Von nun an trifft sie ihn jede Nacht und bei Tag sehnt sie sich nach diesem glücklichen und unbeschwerten Leben mit diesem fürsorglichen Mann. Sie lässt ihren Ehemann und ihr altes Leben zurück und macht sich auf die Suche nach ihrem Traummann.

Auf eine sehr berührende und poetische Art beschreibt Anne Barns Sophies Suche sowohl nach dem Unbekannten, der sich nachts in ihre Träume schleicht als auch nach sich selbst.

Dieses Buch von Anne Barns ist so ganz anders als ihre bisherigen Bücher, aber ich habe jede Zeile davon genossen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Spannende Jagd

Die toten Engel von Kreta
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Thea reist nach Kreta, um die Leiche ihrer Tochter zu identifizieren. Aber die Tote ist nicht Anna. Aber wo ist sie und warum meldet sie sich nicht? Theas Suche beginnt.

Wie wohl jede Mutter wächst Thea ...

Thea reist nach Kreta, um die Leiche ihrer Tochter zu identifizieren. Aber die Tote ist nicht Anna. Aber wo ist sie und warum meldet sie sich nicht? Theas Suche beginnt.

Wie wohl jede Mutter wächst Thea bei der Suche nach dem Verbleib ihrer Tochter über sich hinaus. Die Achterbahn ihrer Gefühle seit dem Abflug in Hamburg von grenzenloser Trauer über Erleichterung, Angst und Sorge hat Anja Marschall so gut beschrieben, dass ich ihre Emotionen mitfühlte.

Nicht nur Thea, sondern auch die anderen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Da gibt es den suspekt wirkenden Botschaftsangehörigen und den undurchschaubaren Einheimischen, der Thea seine Hilfe anbietet. Neben den hilfsbereiten Einheimischen tauchen immer wieder Subjekte auf, die aus den Jägern Gejagte machen.

Neben der spannenden Handlung hat die Autorin sehr geschickt die Schönheit der Insel mit ihren unterschiedlichen Facetten einfließen lassen. Ihre Schilderungen sind so bildhaft, dass ich mir ein gutes Bild von Kreta machen konnte.

Insgesamt ein sehr spannender Krimi mit unerwarteten Wendungen und viel Lokalkolorit, den ich wärmstens empfehlen kann. In mir wurde der Wunsch auf weitere Krimis aus der Feder von Anja Marschall geweckt.

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