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Veröffentlicht am 27.04.2021

Erschreckendes Thema genial umgesetzt

Rattenkönig
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Als ich im Klappentext las, dass es um Incels geht, musst ich mich erstmal im Internet schlau machen. Was ich da lesen musste, hat mich sehr erschreckt. Aber genauso erschreckend realistisch hat Pascal ...

Als ich im Klappentext las, dass es um Incels geht, musst ich mich erstmal im Internet schlau machen. Was ich da lesen musste, hat mich sehr erschreckt. Aber genauso erschreckend realistisch hat Pascal Engman das Verhalten dieser Spezies in seinem Thriller umgesetzt. Es ist ein Blick in die Abgründe menschlichen Verhaltens. Bei dem Thema kommt das männliche Geschlecht nicht sehr gut weg und dem weiblichen stehen die Haare zu Berge.

Die Charaktere sind alle sehr stringent und realistisch gezeichnet. Sie sind sehr vielschichtig und weckten bei mir die unterschiedlichsten Emotionen wie z. B. Hochachtung für die junge Journalistin, Mitleid für die Opfer, Ekel und Entsetzen bei den Verbrechen und deren Brutalität.

Ich fand das Buch von der ersten bis zu der letzten Seite mega spannend. Auch wenn ich relativ früh eine Vermutung hatte, tat dies der Spannung keinerlei Abbruch, denn vermuten bedeutet ja nicht wissen. Zum Schluss erwartete mich dann auch noch eine Überraschung, mit der ich niemals gerechnet hätte.

Nicht nur aufgrund dieses noch relativ unbekannten Themas bekommt das Buch von mir eine unbedingte Leseempfehlung und natürlich fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Biographischer Roman einer ambitionierten Künstlerin

Die Bildhauerin
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Camille Claudel weiß schon als Kind, dass sie eine berühmte Bildhauerin werden will. Als siebzehnjährige kam sie aufgrund der Unterstützung durch ihren Vater nach Paris um an der Académie Colarossi zu ...

Camille Claudel weiß schon als Kind, dass sie eine berühmte Bildhauerin werden will. Als siebzehnjährige kam sie aufgrund der Unterstützung durch ihren Vater nach Paris um an der Académie Colarossi zu studieren. Als Frau ist ihr der Zugang an der École des Beaus-Arts verwehrt.

Als ihre Plastiken Aufsehen erregen, wird auch Auguste Rodins auf sie aufmerksam. Im weiteren Verlauf wird er ihr Lehrer und sie zuerst seine Mitarbeiterin und später seine Muse und Geliebte. Leider schafft Camille es trotz ihres großen Talents und Könnens nie, sich aus seinem Schatten zu lösen.

Pia Rosenberger hat sich intensiv mit diesem Lebensabschnitt der Künstlerin in der Epoche des Fin de Siècle beschäftigt. Sehr emotional erzählt sie Camilles Bestreben nach Anerkennung, wobei sie teilweise sehr rigoros vorgeht, und den Zwiespalt, in den sie ihre Liebe zu Rodin stürzt.

Die charakterliche Vielschichtigkeit sowohl von Auguste Rodin als auch Camille Claudel hat die Autorin sehr gut und realistisch dargestellt. Für mich hätte das Leben der Bohème etwas mehr herausgestellt werden können, auch wenn der Fokus auf der Beziehung zwischen Rodin und Claudel lag. Gefallen hat mir der wiederkehrende Auftritt von Debussy, der sich um Camille bemüht.

Mir gefällt die Serie des Aufbau-Verlags über berühmte und starke Frauen. Ich freue mich über weitere Romane dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Eine dunkle Seite des Erzgebirges

Böse Wetter
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Die abgetrennte Hand eines vermissten deutschen Polizisten, die drei Geo-Cacher auf tschechischer Seite finden, rufen die BKA-Sonderermittlerin Hanna Stein auf den Plan. Was zu Beginn wie ein einfacher ...

Die abgetrennte Hand eines vermissten deutschen Polizisten, die drei Geo-Cacher auf tschechischer Seite finden, rufen die BKA-Sonderermittlerin Hanna Stein auf den Plan. Was zu Beginn wie ein einfacher Fall aussieht, entpuppt sich mehr und mehr zu etwas Größerem.

Bei den Ermittlungen habe ich mich zu allererst über die Alleingänge von Hannah gewundert. Nur selten erhält sie Unterstützung von einem Kollegen bzw. fordert sie ein. Oft zieht sie ihren tschechischen Kollegen hinzu. Ich kann nicht sagen, dass mir die BKA-Ermittlerin sonderlich sympathisch ist. Das trifft auch auf die Polizisten von Aue zu. Ihre Reaktionen sind mir oft zu harsch bis aggressiv. Lediglich den Kollegen aus Tschechien fand ich sympathisch. Insgesamt blieben für mich aber alle Protagonisten zu blass.

In einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil hat Gesa Knolle von Beginn an für Spannung und Atmosphäre gesorgt. Mit ihrer Art von Humor konnte ich aber nicht immer etwas anfangen. Die Beschreibung der Landschaft hat in mir den Wunsch geweckt, diese Gegend auch mal persönlich zu erkunden.

Trotz der vielen Klischees, die in diesem Krimi bedient wurden, fand ich die Idee für dieses Buch gut. Insgesamt reicht es bei mir aber nur für 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Nicht zu vergleichen mit einem "normalen" Krimi

Rieslingmord
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„Riesling Mord“ ist bereits Band drei der Elwenfelser-Krimireihe. Für mich war es der erste Besuch in dem pfälzischen Dorf. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, habe ich mit dem Verständnis kein Problem ...

„Riesling Mord“ ist bereits Band drei der Elwenfelser-Krimireihe. Für mich war es der erste Besuch in dem pfälzischen Dorf. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, habe ich mit dem Verständnis kein Problem gehabt. Aber es dürfte schon von Vorteil sein, wenn man die Vorgänger gelesen hat, dann sind einem die Beziehungen der Personen untereinander klarer und man versteht den Bezug auf vorherige Ereignisse besser.

Zu Beginn war ich etwas erschrocken und dachte auf was habe ich mich denn da eingelassen. Der Part mit den Geistern war mir dann doch zu abgefahren. Ich habe es nicht so mit überirdischen Erscheinungen. Aber im weiteren Verlauf konnte ich mich dann mehr und mehr auf die Geschichte einlassen und hatte meinen Spaß am Geschehen.

Aber nicht nur der Krimi insgesamt, sondern auch die Charaktere sind teilweise sehr speziell. Britta und Christian Habekost haben sich große Mühe mit ihren sehr unterschiedlichen Protagonisten gegeben und sie mit viel Liebe und einem guten Schuss Humor gezeichnet. Ich habe sie bereits ins Herz geschlossen.

Dieser Krimi ist eine außergewöhnliche Mischung aus Lokalkolorit, Mystik, Romantik, Esoterik, Humor und Spannung, die den Autoren aber gut gelungen ist. Mir hat der erste Elwenfelser Krimi gut gefallen und ich freue mich auf weitere Besuch in Elwenfels.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Unerwartet aufregende Inselferien

Club der frechen Möwen (Band 1)
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Stella und Rosalie haben bei ihrer Ankunft auf der Insel bestimmt nicht damit gerechnet, dass es so aufregende Ferien werden. Auch Freunde sind schnell gefunden und zusammen ermitteln sie wieso aus der ...

Stella und Rosalie haben bei ihrer Ankunft auf der Insel bestimmt nicht damit gerechnet, dass es so aufregende Ferien werden. Auch Freunde sind schnell gefunden und zusammen ermitteln sie wieso aus der Aufzuchtstation junge Robben verschwinden.

Die fünf aufgeweckten Kinder sind in ihren Unternehmungen und Handlungen sehr realistisch dargestellt. Besonders gut gefällt mir, dass bereits auf dem Cover ersichtlich ist, dass eines der Kinder eine andere Hautfarbe hat. Auch wenn Kinder damit in der Regel noch kein Problem haben und das einfach hinnehmen, finde ich solche Botschaften sehr wichtig.

In einer unkomplizierten und gut verständlichen Sprache schildert Usch Luhn nicht nur den detektivischen Einsatz der Kinder, sondern auch ganz normale Unternehmungen wie Eis essen oder Grillabende. Die Geschichte macht direkt Lust auf einen Urlaub auf einer Nordsee-Insel. Hübsche Schwarz-weiß-Zeichnungen visualisieren die ein oder andere Szene.

Ein unterhaltsames und spannendes Buch für Kinder ab ca. acht Jahren, das sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen dürfte. Ich würde Stella und Rosalie sowie ihre Freunde gerne bei weiteren Abenteuern begleiten.

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