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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2019

Ein sehr informatives und interessantes Sachbuch

Bienen helfen heilen
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Dass es ohne Bienen wohl kaum lange gut gehen wird auf dieser Welt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Aber in diesem Buch erfährt man so viel mehr über die Bienen und ihre Produkte. Ich wusste z. B. bisher ...

Dass es ohne Bienen wohl kaum lange gut gehen wird auf dieser Welt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Aber in diesem Buch erfährt man so viel mehr über die Bienen und ihre Produkte. Ich wusste z. B. bisher nicht, dass die Bienen je nach Aufgabe in ihrem Volk andere körperliche Ausstattungen haben, wie z. B. die Pollenhöschen an den Beinen.

Der Leser erfährt nicht nur alles über die Biene an sich, angefangen beim Körperbau über den Aufbau des Bienenstocks und den unterschiedlichen Aufgaben bis hin zum fertigen Honig und seinen Bestandteilen. Nein, auch die diversen Anwendungsmöglichkeiten incl. einiger Rezepte sind Thema dieses Buches.

Mir war gar nicht bewusst welchen großen Einfluss die Produkte der Bienen auf unseren Körper und unser Wohlbefinden haben können.

Der Schreibstil ist dem Thema angepasst, aber nicht zu wissenschaftlich sondern allgemein verständlich. Aufgelockert und verdeutlicht wird das ganze Thema durch viele farbige Fotos.

Ich habe lange kein so informatives, interessantes und fundiertes Buch in der Hand gehabt. Ich habe es mit Begeisterung gelesen und fand es nie langweilig. Honig & Co. wird in Zukunft auf jeden Fall eine größere Rolle in meinem Leben spielen. Von mir bekommt es eine unbedingte Leseempfehlung und fette fünf Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Eine traurige Familiengeschichte

Gelateria Paradiso
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Durch einen Zufall lernen sich Francesca und Susanne kennen, ohne zu wissen, dass sie Halbschwestern sind. Die beiden nicht mehr ganz so jungen Frauen sind sowohl vom Charakter als auch vom Aussehen wie ...

Durch einen Zufall lernen sich Francesca und Susanne kennen, ohne zu wissen, dass sie Halbschwestern sind. Die beiden nicht mehr ganz so jungen Frauen sind sowohl vom Charakter als auch vom Aussehen wie es unterschiedlich er kaum sein kann. Eins haben sie jedoch gemeinsam – eine verkorkste Kindheit ohne Liebe.

Der Vater der beiden Frauen ist Lucio, der in den 60er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kam und sich hier einen Traum mit seiner eigenen Eisdiele erfüllen wollte.

Erzählt wird die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten und in verschiedenen Zeitebenen. Bei den Erzählungen von Lucio erhalten wir einen Einblick in die Lebensumstände der Gastarbeiter im damaligen Deutschland. Den Italienern erschien es verlockend nach Deutschland zu kommen, aber ihre Lebensumstände waren alles andere als rosig. Mir war gar nicht bewusst wie schlecht sie es teilweise angetroffen hatten.

Hatte ich aufgrund des Covers und des Titels mit einer leichten Geschichte mit italienischem Flair und dolce vita gerechnet, so wurden meine Erwartungen nur an wenigen Stellen erfüllt. Die Geschichte legt sich im Gegenteil auf das Gemüt. Noch betroffener macht mich, dass es sich teilweise um wahre Begebenheiten handelt.

Zum Schmunzeln hat mit Lennart mit seiner direkten Art gebracht. Er leidet an einer Form des Asberger Syndroms und bezeichnet sich selbst als I-di-ot. In diesen Charakter habe ich mich sofort verliebt. Aber auch alle anderen Charaktere sind sehr realistisch dargestellt und Handlung und Charaktereigenschaften passen zusammen.

Eine Überraschung war für mich der Handlungsort Gummersbach, denn dort kenne ich mich sehr gut aus. Dadurch war ich noch mehr in der Geschichte als sonst.

Der Schreibstil von Stefanie Gerstenberger ist angenehm und flüssig zu lesen. Durch die eingestreuten italienischen Begriffe kam dann doch noch italienisches Flair auf.

Auch wenn ich mit falschen Voraussetzungen an dieses Buch herangegangen bin, so hat es mir doch gut gefallen und ich bin froh, es gelesen zu haben. Gerne vergebe ich vier wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Schöner Sommerroman

Der Wind nimmt uns mit
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In diesem Roman nimmt uns Katharina Herzog zuerst mit auf Reisen in die weite Welt, um dann auf der Kanareninsel La Gomera zu verweilen. Bisher war ich noch nicht auf La Gomera, aber die anschaulichen ...

In diesem Roman nimmt uns Katharina Herzog zuerst mit auf Reisen in die weite Welt, um dann auf der Kanareninsel La Gomera zu verweilen. Bisher war ich noch nicht auf La Gomera, aber die anschaulichen und detaillierten Beschreibungen der Landschaft und Vegetation ließen mich zumindest gedanklich dort sein. Die teilweise skurrilen Charaktere, der dort lebenden Menschen sorgten für interessante und humorige Begegnungen.

Die Geschichte handelt hauptsächlich von Maya und Karoline und wird aus deren Perspektive geschildert. Bei Karoline handelt es sich teilweise um Rückblicke, die ihr Verhalten und die jetzige Situation verdeutlichen.

Der einfache Schreibstil ist flüssig und mitreißend, so dass die Seiten nur so dahin fliegen.

Bemerkenswert fand ich die Hinweise auf die heutige Wegwerf-Gesellschaft und den ökologischen Fußabdruck, den ein jeder von uns auf der Erde hinterlässt. Es regte mich zum Nachdenken an welchen Beitrag ich hier leisten kann.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch um eine leichte, aber schöne Sommerlektüre, die bestens geeignet ist für einen Tag auf der Sonnenliege.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein spannender und informativer Krimi

Wütende Wölfe
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Wütende Wölfe war für mich der erste Krimi von Nicola Förg und ich war gespannt ob ich für mich eine neue Krimi-Autorin entdecken könnte.

Der Einstieg hat mir schon sehr gut gefallen, denn auf der Innenseite ...

Wütende Wölfe war für mich der erste Krimi von Nicola Förg und ich war gespannt ob ich für mich eine neue Krimi-Autorin entdecken könnte.

Der Einstieg hat mir schon sehr gut gefallen, denn auf der Innenseite des Einbandes findet man schon Zahlen und Fakten zum Wolf. Im weiteren Verlauf gibt es sehr viele Informationen zur Almwirtschaft, welche Auswirkungen die Hörner bei Kühen haben und natürlich zu den Wölfen.

Vor der malerischen Kulisse der bayrischen Bergwelt passiert auch schnell der erste Mord, dem weitere folgen sollten. Dass diese Morde irgendwie zusammenhängen war schnell klar, warum meinte ich mir auch ziemlich bald erklären zu können und damit war auch klar wer hier am Werk gewesen sein musste. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Nicola Förg so gekonnt falsche Fährten legen kann.

Die wirklich sehr unterschiedlichen Charaktere sind sehr liebevoll, detailliert und realistisch gezeichnet. Im Verlauf der Geschichte wechselte bei der einen oder anderen Figur auch meine erste persönliche Einstellung. Auch das gehört für mich zu einem gelungen Buch dazu.

Dieser Krimi mit viel Lokalkolorit wozu auch die im Dialekt geführten Dialoge beigetragen haben und der sich mit Natur- und Umweltschutz beschäftigt, hat mir gut gefallen. Es wird sicherlich nicht mein letzter Krimi der Autorin gewesen sein und ich vergebe gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein wahrhaft gelungener historischer Roman, der zu begeistern weiß

Die Perlenfischerin
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Sabine Weiß nimmt uns mit in die Gegend um Lübeck und Lüneburg Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts. Es ist eine sehr unruhige und blutige Zeit. Nicht nur die Kreuzzüge zur Christianisierung der ...

Sabine Weiß nimmt uns mit in die Gegend um Lübeck und Lüneburg Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts. Es ist eine sehr unruhige und blutige Zeit. Nicht nur die Kreuzzüge zur Christianisierung der Heiden, deren Völker sich auch noch untereinander bekriegen, sondern insbesondere die Machtansprüche der verschiedenen Grafen, Herzöge und Könige, die auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden, machen den Menschen zu schaffen.

Allein die Anzahl dieser Adligen und ihre Beziehungen und Allianzen untereinander nötigt mir gehörigen Respekt ab für die detaillierte Recherche durch die Autorin. Auch wenn ich zwischendurch den Überblick wer gerade mit wem im Clinch lag verloren hatte, tat das der Handlung und der Spannung keinen Abbruch.

Besonders gut gefallen haben mir die Einblicke in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Vom Bauern über Handwerker und Ritter bis zum Adel war alles dabei. Auch einige Rituale der sogenannten Heiden, die den unterschiedlichen Göttern Opfer brachten, kamen zur Sprache. Das hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich mich noch besser in die damalige Zeit versetzen konnte.

Ein besonderes Augenmerk hat Sabine Weiß auf die Erhaltung der Natur gelegt. Da ist z. B. die Perlenfischerin, die Muscheln, die keine Perle enthalten wieder in das Flussbett pflanzt oder Esko, der einen Wald nicht komplett abholzen lässt sondern nur gewisse Bäume fällen lässt und für Wiederaufforstung sorgt.

Hilfreich fand ich die Karte im Inneren des Einbandes, das Personenverzeichnis und das Glossar.

Die Geschichte um Ida und Esko ist sehr gut in die historischen Ereignisse und Begebenheiten der damaligen Zeit eingebettet und zu keiner Zeit langweilig. So ganz nebenbei habe ich noch einiges gelernt – und nicht nur über Perlen und Perlenfischerei. Für mich handelt es sich ganz klar um ein Fünf-Sterne-Buch.