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Veröffentlicht am 01.08.2018

Spannendes Leseerlebnis und allerbeste Unterhaltung

In deinem Namen
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Detective Nap Dumas verlor vor 15 Jahren seinen Zwillingsbruder Leo, der unter mysteriösen Umständen mit seiner Freundin Diana ums Leben kam. Nap hat nie an Selbstmord oder Unfall geglaubt. In derselben ...

Detective Nap Dumas verlor vor 15 Jahren seinen Zwillingsbruder Leo, der unter mysteriösen Umständen mit seiner Freundin Diana ums Leben kam. Nap hat nie an Selbstmord oder Unfall geglaubt. In derselben Nacht verschwand Nap’s Freundin Maura spurlos. Als jetzt Mauras Fingerabdrücke auftauchen, werden die damaligen Geschehnisse einem Puzzle gleich nach und nach aufgedeckt.

Harlan Coben versteht es seine Protagonisten detailliert und vor allen Dingen authentisch darzustellen. So war ich bei Nap zu Beginn zwiegespalten, denn er nimmt das Recht hin und wieder selbst in die Hand. Andererseits führt er ständig Zwiegespräche mit seinem verstorbenen Zwillingsbruder, was ihn für mich wieder sympathisch machte. Im weiteren Verlauf der Geschichte hatte er dann endgültig meine volle Sympathie. Die Charaktere sind vielschichtig und nicht nur gut oder böse oder schwarz oder weiß.

Die Geschichte ist nicht so spannend, dass ich an den Fingernägeln knabbern musste, aber sie ist so fesselnd geschrieben, dass ich das Buch trotzdem kaum weglegen konnte. Die meistens recht kurzen Kapitel verführten dann auch dazu noch schnell ein weiteres zu lesen und dann evtl. schnell noch eins.

Völlig überrascht hat mich dann die Aufklärung des Ganzen; damit hatte ich nie und nimmer gerechnet.
Die Geschichte zeigt erschreckend klar wie ein kleines Ereignis horrende Folgen haben kann. Sie handelt nicht nur von Mord und Hass, sondern auch von Liebe, Vertrauen, Versprechen aber auch von Rache und Lüge.

Für mich war es das erste Buch von Harlan Coben, aber definitiv nicht mein letztes. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein mindestens so spannender wie grausamer Thriller

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Jan Grall wird als Fallanalytiker in den Westerwald beordert – seine alte Heimat, in die er nie wieder zurückkehren wollte. Mit seiner Kollegin Rabea Wyler versucht er den Ermittlern Hinweise auf den Mörder ...

Jan Grall wird als Fallanalytiker in den Westerwald beordert – seine alte Heimat, in die er nie wieder zurückkehren wollte. Mit seiner Kollegin Rabea Wyler versucht er den Ermittlern Hinweise auf den Mörder zu geben, der seinen Opfern Buchstaben in die Haut tätowiert.

Die Protagonisten sind ein gut eingespieltes Team; vielleicht auch deswegen, weil beide in der Vergangenheit Ähnliches durchmachen mussten. Die Rückblicke auf diese Erlebnisse hat der Autor geschickt in das Geschehen eingeflochten. Rabea finde ich sehr sympathisch bei Jan bin ich mir noch nicht so ganz sicher.

Direkt von Beginn herrscht Spannung und in einem wahnsinnigen Tempo geht es weiter. Auch der Schreibstil mit seinen kurzen knappen Sätzen und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen.

Wie die Ermittler kommt man kaum dazu, Luft zu holen. Verdächtige tauchen auf und entpuppen sich als Irrtümer. Zwar lässt sich ein roter Faden bei den Opfern erkennen, aber das Warum ist lange nicht klar. Irgendwann hatte ich zwar einen Verdacht, der auch nicht ganz falsch war, aber dann hielt der Autor noch eine Überraschung für mich bereit.

Insgesamt ein spannendes Debüt um die beiden Fallanalytiker, auf dessen Fortsetzung ich schon sehr gespannt bin. Ich vergebe wohlverdient 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein Arbeiterleben auf knapp 200 Seiten zusammengefasst

Der Sprengmeister
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Ich kenne sowohl Henning Mankells Krimis als auch seine Afrikaromane und mag seine Schreibweise und seine Charaktere sehr. Daher war ich sehr gespannt auf einen Debütroman aus dem Jahr 1973, der erst jetzt ...

Ich kenne sowohl Henning Mankells Krimis als auch seine Afrikaromane und mag seine Schreibweise und seine Charaktere sehr. Daher war ich sehr gespannt auf einen Debütroman aus dem Jahr 1973, der erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde.

Oskar Johansson ist Sprengmeister und überlebt mit 23 Jahren eine Sprengung aus nächster Nähe. Dabei verliert er das linke Auge und die rechte Hand; außerdem hat er schwere Verletzungen am und im Unterleib. Obwohl er so schwer verletzt ist und ihn seine Verlobte nach dem Unfall verlässt, gibt Oskar nicht auf, er arbeitet sogar wieder als Sprengmeister.

Oskars Arbeiterleben wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da gibt es einerseits den Erzähler und andererseits erzählt Oskar selbst Episoden aus seinem Leben. Die Reihenfolge dabei ist nicht chronologisch sondern richtet sich danach, was Oskar wann berichten mag.

Die Sätze sind teils sehr knapp und fragmentiert, aber gerade deswegen sehr eindringlich.

Ich finde es erstaunlich, dass Henning Mankell bereits mit 25 Jahren einen derart sozialkritischen Roman geschrieben hat. Anhand seines Protagonisten, dessen Leben und dessen politischen Einstellung, der Hoffnung auf eine Revolution und der damit einhergehenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Lebenssituation für die Arbeiterschicht werden die Verhältnisse der schwedischen Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts sehr eindringlich und anschaulich dargestellt.

Der Sprengmeister ist ein stiller und ruhiger, aber sehr eindringlicher Roman.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Spannung auf höchstem Niveau

Das Haus der Mädchen
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Leni, die bisher in einem kleinen ländlichen Städtchen gewohnt hat, verschlägt es in die Großstadt Hamburg. Sie will dort ein dreimonatiges Praktikum in einem kleinen Verlag absolvieren. Der Chef des Verlages ...

Leni, die bisher in einem kleinen ländlichen Städtchen gewohnt hat, verschlägt es in die Großstadt Hamburg. Sie will dort ein dreimonatiges Praktikum in einem kleinen Verlag absolvieren. Der Chef des Verlages hat ihr ein erschwingliches Zimmer à la BnB in einer tollen Villa besorgt. Noch ahnt Leni nicht, dass sie sehr bald in einen Kriminalfall verwickelt sein und in Lebensgefahr schweben wird.

Es gibt verschiedene Erzählstränge, aber ganz egal um welchen es sich handelt, jeder ist spannend. Das Fiese ist, dass die Kapitel oft mit einem Cliffhanger enden und ich unbedingt weiterlesen musste. Auf diese Weise habe ich das Buch quasi in einem Rutsch durch gelesen. Der Fall ist verzwickt und es gibt einige irreführende Fährten, so dass ich lange miträtseln konnte.

Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Sowohl ihr Aussehen als auch ihr Handeln passte zu den ihnen zugedachten Rollen.

Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm flüssig zu lesen.

Das Haus der Mädchen war mein erstes Buch von Andreas Winkelmann, aber bestimmt nicht mein letztes. Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne für diesen tollen Thriller.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein spannender historischer Liebesroman

Eine unbeugsame Braut
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Illiana lebt in einer lieblosen Familie; die Mutter ist eiskalt und hängt nur an einem ihrer Söhne und ihr Vater und die Brüder sind roh und gewalttätig. Trotzdem ist Illiana ein mitfühlender Mensch geworden. ...

Illiana lebt in einer lieblosen Familie; die Mutter ist eiskalt und hängt nur an einem ihrer Söhne und ihr Vater und die Brüder sind roh und gewalttätig. Trotzdem ist Illiana ein mitfühlender Mensch geworden. Sie ist hilfsbereit und ihr Wissen um die Heilkraft von Kräutern und anderen Pflanzen ist dabei sehr hilfreich. In Kürze steht ihre Hochzeit mit einem netten jungen Mann an.

Aufgrund eines Missverständnisses gerät sie in die Hände des Königskriegers Markus Järv. Dieser ist berühmt berüchtigt und überall gefürchtet. Die beiden Protagonisten scheinen gegensätzlicher nicht sein zu können. Obwohl sich beide sträuben, entscheidet der König, dass Markus und Illiana heiraten müssen.

Auf ihrem gemeinsamen Weg haben die beiden vielen Gefahren zu trotzen und eigene Streitigkeiten auszutragen. Es gibt Missverständnisse, aber auch ein kennenlernen des jeweils anderen. So kann aus Hass Liebe und aus Verachtung Achtung und Verständnis erwachsen.

Mir gefällt, dass sich sowohl Illiana als auch Markus während der Story sichtbar entwickeln.

Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen. Auch wenn im Großen und Ganzen das Ende vorhersehbar ist, so weiß Frau Ahrnsted durch unerwartete Ereignisse oder Nebenstränge den Leser jederzeit zu fesseln.

Der im 14. Jahrhundert spielende Liebesroman gewährt uns einen kleinen Einblick in die damaligen Lebensumstände und hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Da ich einige Szenen für die damalige Zeit unrealistisch und für die Protagonistin unangemessen halte, vergebe ich trotzdem immer noch gute 4 Sterne.

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