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Veröffentlicht am 27.05.2018

Sozialkritisches Thema in einer packenden Geschichte gut eingearbeitet

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt ...

Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie an eine sogenannte Brennpunktschule aushilfsweise einspringen muss. Von da an ist ihr ganzes Tun und Handeln nur von dem Willen beherrscht, unbedingt wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. In einem fesselnden und flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Annika und ihren Freunden. Die Geschichte ist humorvoll, stimmt aber auch nachdenklich, wenn es um die Lebensweise und Perspektiven Jugendlicher in sozial schwachen Verhältnissen geht.

Selten machen die Protagonisten innerhalb eines Buches so eine starke Entwicklung wie Annika. Wir lernen sie als oberflächliche Lehrerin an einem Elite-Gymnasium kennen. Sie ist egoistisch und setzt Freunde und Bekannte zu ihrem eigenen Nutzen ein. Nach und nach entwickelt sie sich aber zu einer engagierten Lehrerin, der die Schüler am Herzen liegen und diese Veränderung wirkt sich auch positiv auf ihr Privatleben aus.

Auch die Charaktere der Nebendarsteller sind mit Tiefe gezeichnet und kamen meist sehr authentisch bei mir an.

Da wir hin und wieder einen Kurzurlaub in Hamburg verbringen, haben mir besonders die angegebenen Schauplätze und Lokalitäten gefallen, von denen wir beim nächsten Besuch sicherlich die ein oder andere Kneipe und ganz bestimmt Lühmanns Teestube aufsuchen.

Der Roman hat mir sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Momente beschert und bekommt von mir wohlverdiente 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein schöner leichter Sommerroman

Strandrosensommer
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Auf dieses Buch habe ich mich im Rahmen einer Leserunde aufgrund des wunderschönen sommerlichen Covers beworben. Das Buch hat mich nicht enttäuscht, aber auch nicht überrascht, denn es hielt was ich aufgrund ...

Auf dieses Buch habe ich mich im Rahmen einer Leserunde aufgrund des wunderschönen sommerlichen Covers beworben. Das Buch hat mich nicht enttäuscht, aber auch nicht überrascht, denn es hielt was ich aufgrund von Cover und Klappentext erwartet habe.

In einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt uns die Autorin die Geschichte von Inga und ihrer Tante Ditte. Dabei nimmt sie uns mit in die wunderschöne Gegend von St. Peter Ording. Die Landschaftsbeschreibungen waren für mich auch ein Highlight in diesem Roman. Sie machten direkt Lust auf Urlaub an der nordfriesischen Küste.

Insgesamt hat das Buch alles was eine leichte Sommerlektüre haben soll. Als Zugabe gibt es noch Tante Ditte und ihre Damenrunde mit ihren Séancen. Ein Buch ideal für einen Sommertag im Garten oder am Strand.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Im Jubiläumsband ist der Name auch Programm

Kluftinger
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Kommissar Kluftinger ist endlich Opa. Er kann seine Begeisterung darüber gar nicht richtig genießen, denn offensichtlich trachtet ihm jemand nach dem Leben. Zuerst wird an Allerheiligen auf dem Friedhof ...

Kommissar Kluftinger ist endlich Opa. Er kann seine Begeisterung darüber gar nicht richtig genießen, denn offensichtlich trachtet ihm jemand nach dem Leben. Zuerst wird an Allerheiligen auf dem Friedhof ein frisches Grab mit einem Holzkreuz, auf dem sein Name steht, entdeckt und dann gibt es in der Zeitung eine Todesanzeige. Nahm er die Bedrohung im Gegensatz zu seinen Kollegen anfangs nicht wirklich ernst, so wird er im Laufe der Zeit eines Besseren belehrt.

Das oben erwähnte Holzkreuz ziert auch vor kahlen Bäumen und einem dunkel bewölkten Himmel das Cover dieses Jubiläumsbandes. Es passt ausgezeichnet zu diesem Fall.

Auch für mich ist es Band 10 mit dem kauzigen Kommissar und seinem Team und ich habe mich schon auf das Wiedersehen mit alten Bekannten gefreut. Dieses Mal tauchen wir tief in Kluftis Vergangenheit ein, denn es ist schnell klar, dass die Vorkommnisse dort ihren Ursprung haben. Da einige Verdächtige in Frage kamen, konnte ich schön miträtseln wer wohl letztendlich für die Inszenierung verantwortlich sein könnte.

Immer wieder gibt es größere Einschübe aus dem Familienleben, die die Spannung etwas heraus nehmen, aber ihr keinen Abbruch tun. Wie in allen anderen Bänden auch ist Klufti voll des Lobes für und der Liebe zu seiner Heimat – dem Allgäu.

Der gewohnt mitreißende Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Auch fehlt es nicht an Situationskomik, die mich des Öfteren zum Schmunzeln oder Lachen gebracht hat.

Witzig fand ich auch, dass die Autoren einige Protagonisten anderer Krimiautoren erwähnen wie z. B. Hubertus Jennerwein von Jörg Maurer oder Oliver von Bodenstein, der bei Nele Neuhaus ermittelt.

Dass Kluftinger zum Schluss die Akte eines alten Falls öffnet, lässt mich auf Band 11 der Serie hoffen.

Von mir bekommt der Krimi wohlverdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Polizeiseelsorger ermittelt

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang ...

Martin Bauer ist Polizeiseelsorger in Dortmund. Eigentlich hat er frei, aber sein katholischer Amtskollege ist bei einem Einsatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Bauer vermutet einen Zusammenhang zwischen seinem Amtsbruder und dem Toten und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Bei Tiefer denn die Hölle handelt es sich bereits um den zweiten Fall des Autorenduos Peter Gallert und Jörg Reiter mit dem Polizeiseelsorger Martin Bauer. Da ich den Vorgänger nicht gelesen habe, kann ich sagen, dass es trotz Anspielungen auf vorheriges Geschehen auch ohne geht.
Die Idee, Verbrechen aus der Perspektive eines Seelsorgers zu betrachten, gefällt mir gut. Meines Erachtens kommt dieser Aspekt jedoch etwas zu kurz. Martin Bauer mischt sich nicht nur immer wieder in die Ermittlungen ein sondern stellt auch selbst welche an. Gut, würde er nur seinem Beruf nachgehen, könnte wahrscheinlich kein spannender Krimi entstehen.
Die Charaktere sind vielschichtig und in ihrer jeweiligen Rolle realistisch – auch wenn ich mir einen Pfarrer nur schwer als Ermittler vorstellen kann.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig zu lesen. Schon durch den Prolog wird Spannung aufgebaut, die durchgehend mehr oder weniger intensiv gehalten wird.
Da ich in unmittelbarer Nähe zum Ruhrgebiet (oder auch Kohlenpott genannt) wohne und ziemlich oft in der Gegend bin, kenne ich den ein oder anderen Ort des Geschehens und bin dadurch fiel intensiver involviert.
Mir hat das Buch gut gefallen, werde jetzt erstmal Band 1 nachholen und hoffe dann auf eine Fortsetzung der Reihe.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Humorvoller Krimi der etwas anderen Art

Friesenguru
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Der aufgrund von Fernkursen zum Detektiv avancierte Reent Reents wird von Susi Schöpski beauftragt, nach ihrer Tochter Sassi zu suchen, die sie in den Fängen einer Sekte vermutet. Nach anfänglichem Zögern ...

Der aufgrund von Fernkursen zum Detektiv avancierte Reent Reents wird von Susi Schöpski beauftragt, nach ihrer Tochter Sassi zu suchen, die sie in den Fängen einer Sekte vermutet. Nach anfänglichem Zögern nimmt er die Ermittlungen auf und die Sekte „Ebbe und Flut“ unter die Lupe.

Bei „Friesenguru“ handelt es sich bereits um den zweiten Fall des Detektivs, der zwar in sich abgeschlossen ist, aber zum besseren Verständnis der Beziehungen der Protagonisten untereinander, macht es schon Sinn Band 1 vorher zu lesen.

Wer einen „normalen“ Krimi mit Kommissaren, Spusi und Ermittlungsarbeit erwartet, wird hier vergeblich danach suchen. Reent Reents ist etwas chaotisch bei seiner Arbeit und muss des Öfteren von der „inneren Stimme“ wieder auf Kurs gebracht werden. Er schreckt auch nicht vor - sagen wir mal - ungewöhnlichen Methoden bei seiner Arbeit zurück.

Auch die teilweise etwas überzeichneten Charaktere sind was Besonderes; kommen mit ihren Macken aber sympathisch und authentisch rüber. Ebenso außergewöhnlich wie die handelnden Personen ist der Schreibstil von Olaf Büttner. So benutzt er sehr gerne Vergleiche, die mit seiner friesischen Heimat zu tun haben oder lässt Ubbo Friesenplatt reden.

Das Jeversche Wochenblatt schrieb: Mit viel Humor und einer ordentlichen Prise Liebe zur Heimat. Dem kann ich mich nur anschließen. Auch wenn der Geschichte etwas die Spannung fehlte so habe ich mich doch gut amüsiert und bestens unterhalten gefühlt. Ich hoffe auf weitere Fälle mit Reent Reents und seiner „inneren Stimme“.