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Veröffentlicht am 18.07.2017

... macht Lust auf mehr

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf (Die Henkerstochter-Saga 7)
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Der Henker Jakob Kuisl wird zum Scharfrichtertreffen nach München eingeladen – erstmals wird er in den Rat der Zwölf aufgenommen, was eine große Ehre ist. Es ist Brauch, dass der frisch Berufene mit seiner ...

Der Henker Jakob Kuisl wird zum Scharfrichtertreffen nach München eingeladen – erstmals wird er in den Rat der Zwölf aufgenommen, was eine große Ehre ist. Es ist Brauch, dass der frisch Berufene mit seiner Familie anreist und diese vorstellt.
Einige Familienmitglieder verbinden mit dieser Reise auch private Hoffnungen. Die Tochter Magdalena erhofft sich für ihren Sohn Peter einen Schulplatz bei den Jesuiten; der Schwiegersohn Simon möchte einen bekannten Arzt treffen und ihm sein Konzept für sein Buch präsentieren und Jakob selbst hofft auf einen Ehemann für seine jüngere Tochter Barbara.
Bei den Kuisls handelt es sich um eine ganz normale Familie mit mehr oder minder alltäglichen Problemen. Das ist meines Erachtens das Geheimnis, was diese Familie so sympathisch macht.
In München werden sie erstmal mit ermordeten jungen Mädchen, Geldfälschern, Kupplern und einem entlaufenen Schoßhündchen konfrontiert. Bei der Aufklärung dieser unterschiedlichen Fälle ist die gesamte Familie involviert.
Ganz nebenbei bekommt man einen guten Einblick in die Lebensverhältnisse des 17. Jahrhunderts – von Hygiene war damals noch nicht die Rede. Bei einigen Beschreibungen war ich doch froh, im Hier und Jetzt zu leben.
Bei der Henkerstochter und der Rat der Zwölf handelt es sich bereits um Band 7 der Serie. Es hat mich nicht gestört, dass ich die Vorgängerbände nicht kannte. Es ist ein sehr gut recherchierter Roman, der sich aufgrund des tollen Schreibstils liest wie nix. Es ist unterhaltsam und durchgehend spannend.
Von mir bekommt das Buch wohlverdiente 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ich bin dann mal auf dem Weg in die Buchhandlung mir die Vorgänger besorgen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Fesselnder Beginn, aber zum Ende immer langatmiger

Die Tochter des Seidenhändlers
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Sowohl das exotisch anmutende Cover als auch die Leseprobe ließen mich auf eine interessante Lesereise in ein mir fremdes Land hoffen – Vietnam.
Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre. Der 2. Weltkrieg ...

Sowohl das exotisch anmutende Cover als auch die Leseprobe ließen mich auf eine interessante Lesereise in ein mir fremdes Land hoffen – Vietnam.
Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre. Der 2. Weltkrieg mit der Besetzung durch die Japaner ist vorbei und Frankreich hat erneut die Kolonialherrschaft übernommen. Die Vietminh kämpfen gegen die Franzosen für die Unabhängigkeit des Landes. Diese geschichtlichen Hintergründe waren mir gar nicht mehr so präsent. Ich mag historische Bücher mit deren Hilfe ich mein Wissen erweitern kann.
Die anschauliche Sprache ließ mich eintauchen in die Kultur dieses Landes und die Welt von Nicole – Kind eines französischen Vaters und einer vietnamesische Mutter. Sowohl die Zerrissenheit des Landes als auch Nicoles wird sehr gut dargestellt. Wobei mir ihre Entscheidungen und Handlungen oft widersprüchlich vorkamen, auch wenn man ihr ihre Jugend zu Gute halten muss.
Zu Beginn war ich sehr angetan von der Andersartigkeit, der Farbenpracht, den fremden Gerichten und Gerüchen, der wilden Natur. Das alles hat mich in seinen Bann gezogen. Auch die teilweise sehr brutalen Gräueltaten des Krieges waren sehr realistisch beschrieben und ließen mich nicht unberührt.
Leider wies das Buch nach zwei Dritteln dann aber erhebliche Längen auf und es wurde schlicht langweilig. Es passierte rein gar nichts. Der Schluss ging dafür irgendwie holterdiepolter, was mir nicht gefallen hat.
Ich habe lange mit mir gerungen wie ich dieses Buch bewerten soll. Das Buch ist nur knapp an 4 Sternen vorbei geschrammt, aber letztendlich habe ich mich aufgrund des letzten Drittels für 3 ½ Sterne entschieden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.07.2017

Sehr schöne Sommerlektüre, bei der auch ernstere Themen angerissen werden

Wildblumensommer
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Nachdem mich die Daringham Hall-Reihe restlos begeistert hat, war ich gespannt auf den neuen Roman von Kathryn Taylor und ich wurde nicht enttäuscht.
In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen begleiten ...

Nachdem mich die Daringham Hall-Reihe restlos begeistert hat, war ich gespannt auf den neuen Roman von Kathryn Taylor und ich wurde nicht enttäuscht.
In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen begleiten wir Zoe und Rose ein Stück in ihrem Leben, das sich bei beiden unterschiedlich aber einschneidend verändert.
Kathryn Taylor hat einen klasse Schreibstil, der einen mitreißt. Sie versteht es sehr gut Emotionen jeglicher Art zu transportieren. Ich habe mit Zoe gelitten, für William gehofft und mit Rose gefiebert. Ein weiterer Grund warum ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, war dieses gemeine offene Ende bei vielen Kapiteln – quasi Cliffhanger.
Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet, ihre Handlungen nicht immer rational oder vernünftig, das macht sie menschlich.
Wer eine gute Sommerlektüre mit einem leicht ernsten Touch sucht, ist mit diesem Buch gut bedient. Von mir bekommt es wohlverdiente fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 10.07.2017

Für mich bisher der beste Thriller der Autorin

Engelsschlaf: Thriller
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Dies ist bereits der zweite Band um die Spezialermittlerin Laura Kern. Für mich war es die erste Begegnung mit Laura und ich bereue es, denn diese Geschichte hat echt Suchtpotential. Band 1 muss man vorher ...

Dies ist bereits der zweite Band um die Spezialermittlerin Laura Kern. Für mich war es die erste Begegnung mit Laura und ich bereue es, denn diese Geschichte hat echt Suchtpotential. Band 1 muss man vorher nicht gelesen haben, wird aber definitiv die nächsten Tage bei mir einziehen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Einmal haben wir den Täter, dann die Opfer und dann noch Laura Kern. Zudem spielt es in unterschiedlichen Zeitebenen. Der Vergangenheitsstrang widmet sich dem Täter und bewegt sich Richtung Gegenwart.
Im Prinzip ist schnell klar wer der Täter ist, aber seine Identität bleibt bis ganz zum Schluss ungewiss. Die Autorin legt Spuren, die auf verschiedene Personen passen und mich zu immer neuen Thesen verleitet haben – auch weil das Motiv lange im Unklaren bleibt. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und um die Opfer gebangt.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und fesselnd. Die Protagonisten wirken in ihrem Handeln realistisch und konnten mich überzeugen.
Dies war nicht mein erstes Buch von Catherine Shepherd, aber bisher für mich das Beste. Gerne vergebe ich 5 volle Sterne.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Ein guter Einblick in das Leben der Roma im 18. Jahrhundert

Der Gaukler und die Tänzerin
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Sie wurde als Tochter des Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt geboren, wächst aufgrund besonderer Vorkommnisse aber bei Zigeunern auf. Diese betrachtet sie als ihre Familie bis sie auf ihre Vergangenheit ...

Sie wurde als Tochter des Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt geboren, wächst aufgrund besonderer Vorkommnisse aber bei Zigeunern auf. Diese betrachtet sie als ihre Familie bis sie auf ihre Vergangenheit trifft und die Erinnerungen an ein anderes Leben nach und nach wiederkommen.
In einem sehr bildhaften und detailreichen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit in das 18. Jahrhundert und bringt uns die Lebensweise und Kultur der Roma anhand der Geschichte Sunis näher. Das Volk der Roma wurde zu allen Zeiten bei der Bevölkerung nicht gerne gesehen und die Mitglieder als Diebe und Gesindel bezeichnet. Ihnen wurde sogar unterstellt, Kinder zu rauben. Mit dieser Geschichte bekommt man einen Einblick wie beschwerlich das Leben der Roma war (und wahrscheinlich noch immer ist), wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten und dass ihnen Familie über alles geht.
Einen kleinen Einblick bekommt man auch in das Leben der besseren Gesellschaft. Hier sind Abendgesellschaften, Jagdausflüge, Liebhaber und Mätressen nichts Ungewöhnliches.
Sehr gut ist auch Sunis Konflikt beschrieben, die sich als Romni fühlt, aber keine ist. Eine Zeit lang fühlt sie sich in beiden Kulturen nicht zuhause.
Die Charaktere und ihre Entwicklung im Verlauf des Geschehens sind sehr gut dargestellt und durchaus realistisch.
Trotz zwischenzeitlicher kleiner Längen fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam und überwiegend spannend.