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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

Gelungener Serienauftakt

Mooresschwärze: Thriller
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Weil sie nichts so schnell aus der Bahn werfen kann, bekam die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz den Spitznamen Eislady. Sie beschränkt sich bei ihrer Arbeit nicht nur auf ihr begrenztes Reich sondern beteiligt ...

Weil sie nichts so schnell aus der Bahn werfen kann, bekam die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz den Spitznamen Eislady. Sie beschränkt sich bei ihrer Arbeit nicht nur auf ihr begrenztes Reich sondern beteiligt sich auch bei den Ermittlungen. Damit bringt sie Kriminalkommissar Florian Kessler schon mal in Rage und sich in Gefahr.

Mit den beiden sympathischen Protagonisten startet Catherine Shepherd eine neue Reihe, die mit diesem Buch sehr vielversprechend startet.

In einfachen Worten mit einem gut und schnell zu lesenden Schreibstil nimmt die Autorin uns mit in eine andere Kultur, die uns fremdartig und grausam erscheint.

Ich fühlte mich gut unterhalten und fand die Geschichte teilweise gruselig, aber auf jeden Fall auch spannend.

Veröffentlicht am 24.11.2016

Wenn das Erbe ausbleibt

Das Nest
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Auch wenn das Buch „Das Nest“ heißt und auf dem Cover vier unterschiedliche Vögel abgebildet sind, so hat das Buch doch rein gar nichts mit der Vogelwelt zu tun.

Der Vater hat für seine vier Kinder Leo, ...

Auch wenn das Buch „Das Nest“ heißt und auf dem Cover vier unterschiedliche Vögel abgebildet sind, so hat das Buch doch rein gar nichts mit der Vogelwelt zu tun.

Der Vater hat für seine vier Kinder Leo, Jack, Bea und Melody einen Fonds angelegt, der zu Melody‘s vierzigstem Geburtstag ausbezahlt werden soll. Alle vier Kinder haben sich in ihrem Leben eingerichtet und in ihrer Lebensplanung ist die Auszahlung dieses Erbes fest verankert. In der Geschichte erfahren wir wie Lebensplanungen über den Haufen geworfen werden können, wenn ein vorgesehenes Ereignis ausbleibt.

In einer eloquenten Sprache schildert uns die Autorin wie unterschiedlich die Protagonisten mit dieser Situation umgehen. Die vier Geschwister sind sehr verschieden. Diese unterschiedlichen Charaktere kommen sehr authentisch rüber.

Es ist interessant mitzuerleben wie die Geschwister, die eigentlich kaum Kontakt untereinander haben über das erwartete Erbe zusammenkommen, wie sich unterschiedliche Allianzen bilden, sie sich den geänderten Lebensumständen anpassen und sie letztendlich - zumindest teilweise - wieder Umgang miteinander pflegen.

Ich habe nach Beendigung der Geschichte versucht je einen der auf dem Cover abgebildeten Vögel einem der vier Geschwister zuzuordnen, ob die Zuordnung passt, kann ich allerdings nicht beurteilen.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam, aber ohne besondere Höhen und Tiefen. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Spannender Agenten-Thriller mit vielen Verwicklungen

Der englische Spion
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Der englische Spion ist Band 15 in der Reihe um Gabriel Allon, den legendären Agenten des israelischen Geheimdienstes.
Das Buch beginnt mit dem Tod einer Prinzessin und unwillkürlich wird der Leser an ...

Der englische Spion ist Band 15 in der Reihe um Gabriel Allon, den legendären Agenten des israelischen Geheimdienstes.
Das Buch beginnt mit dem Tod einer Prinzessin und unwillkürlich wird der Leser an den Tod von Prinzessin Diana erinnert. Das Volk verehrt sie. Doch ihr Exmann und seine Mutter, die Königin von England, verachten sie (Auszug aus dem hinteren Klappentext).
Im weiteren Verlauf spielt die Geschichte an immer anderen Orten, es tauchen immer neue Personen auf, die bereits in die Geschichte verwickelt sind oder werden – teilweise reicht die Verwicklung auch weit in die Vergangenheit – und wir lernen die Vorgehensweisen und Machenschaften diverser Geheimdienste und der IRA kennen. Wem kann Allon in diesem Fall trauen?
Durch die ständig wechselnden Schauplätze kommt ordentlich Drive in die Erzählung, die nie an Spannung verliert. Was mir als Neueinsteiger in diese Reihe allerdings Probleme bereitet hat, war die Vielzahl der Personen und die vielen Hinweise auf vorherige Fälle. Es fiel mir dadurch schwer das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl den Überblick zu verlieren und überlegt, das Buch abzubrechen. Da ich aber doch wissen wollte wer hinter dem Ganzen steckt, habe ich das Buch beendet und es letztendlich auch nicht bereut.
Die Charaktere sind klar und vor allen Dingen stringent gezeichnet.
Der Erzählstil von Daniel Silva ist, sagen wir mal, speziell, aber schon nach wenigen Seiten habe ich mich dran gewöhnt und kam gut damit zurecht. Die Dialoge gerade zwischen den beiden Hauptprotagonisten sind teilweise genial, ironisch und humorvoll.
Ein Buch, das durchaus lesenswert ist, aber meines Erachtens nicht, ohne die Vorgänger gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Verwirrende Beziehungen

Im Wald
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Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall ...

Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall – eine Leiche in einem verbrannten Wohnwagen. Es folgen weitere Morde und Oliver von Bodenstein kommt der Verdacht, dass alles mit einem Fall aus der Vergangenheit zusammenhängt. Bei diesem Fall fehlt ihm die nötige Distanz, da er alle beteiligten Personen persönlich kennt bzw. in der Kindheit mit ihnen befreundet war. Außerdem plagt ihn seit damals ein Schuldgefühl.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Nele Neuhaus schafft es durch eine detaillierte Beschreibung nicht nur der örtlichen Gegebenheiten sondern auch des Wetters und spezieller Düfte den Leser mit vor Ort zu nehmen und Atmosphäre zu schaffen.

Die Charaktere und das Zusammenspiel in einer „Dorfgemeinschaft“ sind sehr gut dargestellt; genau wie die Grausamkeit und Gedankenlosigkeit von Kindern. Mir persönlich waren es aber zu viele beteiligte Personen und deren verwandtschaftliche Verhältnisse oder Beziehungen zu- oder untereinander. Ich habe mich schon gewundert, weil es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt. Wenn eine Geschichte dies erforderlich macht, stört es (zumindest meinen) Lesefluss erheblich.

Die Idee an sich finde ich gut, aber durch die unterschiedlichsten Verbindungen der Beteiligten und deren Beschreibung blieb im Mittelteil die Spannung was auf der Strecke. Ich hatte mir – auch aufgrund der Vorgänger – mehr von dem Buch versprochen und so vergebe ich dieses Mal leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 04.11.2016

Aufregender Neubeginn in Irland

In den Schatten der Vergangenheit
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Caro ist Anfang vierzig, geschieden und hat ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihren Eltern. Da kommt die Erbschaft eines kleinen Cottages von ihrer Tante in Irland gerade recht. Caro beschließt Deutschland ...

Caro ist Anfang vierzig, geschieden und hat ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihren Eltern. Da kommt die Erbschaft eines kleinen Cottages von ihrer Tante in Irland gerade recht. Caro beschließt Deutschland den Rücken zu kehren und in Irland einen Neubeginn zu wagen. Noch ahnt sie nicht, dass ihr einige Überraschungen und aufregende Momente bevorstehen und es gilt ein altes Familiengeheimnis zu lösen.

Das Buch liest sich nicht nur aufgrund des flotten Schreibstils sehr zügig sondern auch weil es von Beginn an spannend ist. Es gibt zwei Erzählstränge und ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung wie die zusammengehören könnten. Das Ende ist unerwartet, aber passend.

Ricarda Konrad hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die aus dem wahren Leben gegriffen zu sein scheint. Sie ist nie schnulzig, aber immer spannend.

Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, mit all ihren großen und kleinen Schwächen sind sie größtenteils sehr sympathisch.

Bei der Auflösung um die Geschehnisse des Familiengeheimnisses bekommt die Geschichte auch noch was Tiefgang. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber ich befand mich bei der Beurteilung in einem Zwiespalt.

Insgesamt ein gelungenes Werk und ich hoffe auf weitere Werke von Ricarda Konrad.