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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2016

Keine alltäglichen Rezepte

Knoblauch
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Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe ...

Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe es bei vorablesen gegen Punkte eingetauscht.
Der Rückseitentext „Ein Fest zu Ehren des Knoblauchs mit einer fantastischen Sammlung von über 65 köstlichen Rezepten aus aller Welt“ klingt auch sehr vielversprechend.

Zum Aufbau: Eingeteilt ist das Buch neben Vorwort, Register und Danksagung in sechs Kapitel. Jedem Kapitel (auch dem Vorwort) ist ein Exkurs vorangestellt. Hier erfahren wir Interessantes und Wissenswertes über den Knoblauch; z. B.: die Formenvielfalt, Zubereitung und Lagerung, den Anbau aber auch über den Knoblauch im Volksglauben oder zu Knoblauchfestivals.

Für jedes Rezept ist eine Doppelseite vorgesehen. Auf der einen Seite finden wir einige Zeilen zu dem jeweiligen Gericht, die Zutatenliste und die Anleitung. Auf der anderen Seite gibt es ein anschauliches Foto des fertigen Gerichts.

Die Anleitungen sind kurz und knapp gehalten, aber m. E. trotzdem zur Umsetzung ausreichend. Bei den Zutaten habe ich da so eher meine Schwierigkeiten, denn man benötigt des Öfteren ein paar Blättchen hiervon, einen Zweig davon oder einen Stängel von diesem Kraut. Ich finde es gut, dass viel mit frischen Zutaten und Kräutern gekocht wird, aber ohne eigenen Kräutergarten kaum machbar (oder man hat ausreichend Platz für viele Kräutertöpfe). Wenn man wie ich ländlich in einer kleinen Stadt wohnt, bekommt man auch einige Zutaten (schwarzen Knoblauch, Zitronengras, blühenden Schnittknoblauch) kaum.

Der für mich interessanteste Teil war die Bärlauchküche. Leider gibt es zu dieser Jahreszeit keinen frischen Bärlauch, so dass ich mit dem nachkochen noch etwas warten muss.

Für meinen Geschmack gibt es sehr viele Rezepte mit Meeresfrüchten, die ich leider nicht mag, aber das ist ja mein Problem und kann nicht dem Buch angelastet werden.

Insgesamt hat meine anfängliche Begeisterung sehr nachgelassen. Für mich sind die meisten Rezepte im Alltag nicht umsetzbar. Aufgrund der guten Aufmachung und der schönen Optik bekommt das Buch von mir drei Sterne.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Verzwickter Krimi

An der Kante
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Ein tödlicher Absturz vom Mörikefels wird zunächst als Unfall angesehen.
Drei Jahre später erhält der Bruder des Opfers eine anonyme SMS. Ihre Botschaft: Es war Mord.

Ich lese eigentlich oft Krimis, aber ...

Ein tödlicher Absturz vom Mörikefels wird zunächst als Unfall angesehen.
Drei Jahre später erhält der Bruder des Opfers eine anonyme SMS. Ihre Botschaft: Es war Mord.

Ich lese eigentlich oft Krimis, aber selten wurde ich so oft aufs Glatteis bzw. in die Irre geführt wie bei diesem Schwabenkrimi. Immer wenn ich dachte „ah, jetzt weiß ich Bescheid“ wurde häufig ein paar Seiten später meine Theorie zunichte gemacht. Genau das führt dazu, dass man weiterlesen muss/will und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Außerdem liest es sich aufgrund des flüssigen Schreibstils ziemlich schnell.

In verschiedenen Erzählsträngen führt uns der Autor nicht nur durch das Schwabenländle sondern auch nach Afrika. Zum Schluss klären sich alle Wirrungen und die verschiedenen Stränge ergeben ein gelungenes Ganzes.

Neben dem Mord bekommt die Dezernatsleiterin noch einen undankbaren Auftrag, der sie einige Nerven kostet und auch im Privatleben läuft nicht alles rund.

Es ist also allerhand los.

Die Charaktere sind mit ihren Stärken, Eigenarten, Problemen und Schwächen sehr authentisch.
Mir hat der Krimi gut gefallen und ich vergebe gerne 5 wohl verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 28.09.2016

Sehr schöne und witzige Unterhaltungslektüre

Liebe, Zimt und Zucker
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Ich hatte mir nach der Leseprobe eine unterhaltsame und witzige Geschichte erhofft, hatte aber auch die Befürchtung, dass es ziemlich kitschig sein könnte. Zum Glück hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet. ...

Ich hatte mir nach der Leseprobe eine unterhaltsame und witzige Geschichte erhofft, hatte aber auch die Befürchtung, dass es ziemlich kitschig sein könnte. Zum Glück hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet.

Die Geschichte hatte mich sofort gefangen genommen und aufgrund des lockeren und flüssigen Schreibstils flogen die Seiten nur so dahin. Besonders gelungen fand ich den E-Mail-Verkehr zwischen Marit und Julian.

Mit Marit hat die Autorin einen authentischen Charakter geschaffen. Sie ist sympathisch trotz ihrer Ecken und Kanten. An ihr kann man sehr gut die Probleme junger Menschen nachvollziehen. Gerade mit dem Studium fertig, hat sie hochgesteckte Ziele und Pläne. Dann macht die Liebe ihr einen Strich durch die Rechnung und verschlägt sie von der Großstadt in die Provinz. Hier kommt wieder alles anders als geplant.

Aus dem Leben gegriffen sind auch die Bewohner der Kleinstadt Altberg, die alle Anteil nicht nur an Marits Leben nehmen.

Insgesamt eine sehr schöne Unterhaltungslektüre, die sich die 4 Sterne redlich verdient hat.

Veröffentlicht am 21.09.2016

Lesenswerter Krimi - spannend, skurril und humorvoll

Alte Schule
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Tom Knight ist 73 Jahre, Ex-Soldat und bessert seine schmale Rente auf, in dem er als Privatdetektiv kleinere Aufträge erledigt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters hat er sich verliebt und dieser Umstand ...

Tom Knight ist 73 Jahre, Ex-Soldat und bessert seine schmale Rente auf, in dem er als Privatdetektiv kleinere Aufträge erledigt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters hat er sich verliebt und dieser Umstand stürzt ihn im weiteren Verlauf in einige Turbulenzen als Fran des Mordes verdächtigt wird und Tom eigene Ermittlungen beginnt.

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gewonnen und war überrascht, dass es sich um einen Krimi handelt. Aufgrund des Titels, des Covers und der kurzen Vorstellung hatte ich damit gar nicht gerechnet. Aber es passt alles zusammen, denn Tom Knight entpuppt sich wirklich vom Scheitel bis zur Sohle als Gentleman der alten Schule und da der Handlungsort an die englische Küste platziert wurde, passt auch das Cover.

Charles Hodges befleissigt sich eines exzellenten Schreibstils mit wunderbaren Formulierungen. Die ganze Geschichte ist durchzogen von skurrilen Begegnungen und Szenen, in denen der englische Humor vortrefflich eingesetzt wird.

Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr authentisch dargestellt. Tom Knight ist einem sofort sympathisch und ans Herz gewachsen und natürlich gibt es auch einen Kotzbrocken als Gegenspieler.

Allein schon durch den „Ermittler“ im Rentenalter handelt es sich nicht um einen der sonst bekannten stereotypischen Krimis. Auch die ungewöhnlichen sich nicht immer im legalen Rahmen bewegenden Methoden sorgen für gute Unterhaltung.

Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche und spannende Geschichte, die aufgrund des englischen Humors noch unterhaltsamer wird. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, freue ich mich auf weitere Erlebnisse mit Tom Knight.

Meine Bewertung: 4 1/2 Sterne

Veröffentlicht am 16.09.2016

Sehr feinfühliger Umgang mit einem schwierigen Thema

Die Tage, die ich dir verspreche
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Schon beim Lesen des Klappentextes kommt der Gedanke hoch, dass einem dieses Buch unter die Haut gehen könnte … und bei mir war es auch so.

Die neunzehnjährige Gwen gehört zu den vermeintlich Glücklichen, ...

Schon beim Lesen des Klappentextes kommt der Gedanke hoch, dass einem dieses Buch unter die Haut gehen könnte … und bei mir war es auch so.

Die neunzehnjährige Gwen gehört zu den vermeintlich Glücklichen, für die ein Spenderherz gefunden wird. Zitat: Doch statt Lebensfreude empfindet sie nur Schuld gegenüber dem Menschen, der für sie gestorben ist.

Oft hört man nur von den Menschen, die noch verzweifelt auf ein Spenderorgan warten und wie sehr ihr Leben dadurch eingeschränkt bzw. wie lebensbedrohlich ihre Lage ist. Lily Oliver beschäftigt sich mit der Situation nach einer Transplantation. Sie macht das sehr feinfühlig und anhand der Geschichte von Gwen; eingebettet in eine rührende Liebesgeschichte. Man merkt, dass die Autorin sich ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat.

In übersichtlichen Kapiteln werden die Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah in einem sehr schönen Stil geschildert. Bewegend fand ich auch die Auszüge aus den verschiedenen Foren von Betroffenen zu Beginn der Kapitel.

Insgesamt ein sehr emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt und Spuren hinterlässt. Aber es ist nicht nur bedrückend sondern es beinhaltet auch Zuversicht und Lebensfreude.

Das Buch gehört zu meinen Lese-Highlights des Jahres und gerne vergebe ich fünf Sterne.