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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Fuchskind
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Bereits das Cover übt auf mich eine gewisse Faszination aus – diese einsame und düstere Landschaft und dazu der Titel in klarem weiß und die Schrift erhaben.
Bei Fuchskind handelt es sich um den zweiten ...

Bereits das Cover übt auf mich eine gewisse Faszination aus – diese einsame und düstere Landschaft und dazu der Titel in klarem weiß und die Schrift erhaben.
Bei Fuchskind handelt es sich um den zweiten Roman um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes. Es handelt sich zwar um einen abgeschlossenen Fall, aber es wäre schon hilfreich, wenn man den ersten Band auch gelesen hat, denn dort erfährt man warum Gesine als Friedhofsgärtnerin arbeitet. Außerdem kann man dann gewisse Reaktionen ihrerseits besser verstehen.
Auch bei diesem Buch ist man sofort mitten im Geschehen und direkt von Anfang ist es spannend. Viele Ereignisse und Hinweise, die anfangs gar nicht zusammen zu passen scheinen, fügen sich am Ende zu einem Ganzen. Die Geschichte erfährt immer wieder unerwartete Wendungen und scheint sogar nach Osteuropa zu reichen. Immer wieder musste ich meine Meinung revidieren und meine schon gefunden geglaubte Lösung verwerfen.
Die Protagonistin Gesine ist etwas spröde und ihr Verhalten gewöhnungsbedürftig, aber sie ist mir trotzdem sympathisch. Die Charaktere sind glaubhaft und authentisch dargestellt.
Eine Besonderheit sind die eingeschobenen Kapitel aus Gesines Notizbuch. Es sind maximal zwei Seiten auf denen jeweils eine giftige Pflanze skizziert und Aussehen und Wirkungsweise beschrieben sind. Es handelt sich meist um aus Natur und Garten bekannten Gewächsen.
Das Buch liest sich flüssig. Es handelt sich um einen einfachen Schreibstil – ohne vielen Fremdwörtern oder komplizierten Satzkonstruktionen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Urlaubslektüre

Sommerreise
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Wie auch in ihren früheren Romanen schreibt Asa Hellberg über Frauen der Generation 50+. Die Damen sind immer noch sehr aktiv, stehen mitten im Leben und scheuen sich nicht, was Neues auszuprobieren.

Sara ...

Wie auch in ihren früheren Romanen schreibt Asa Hellberg über Frauen der Generation 50+. Die Damen sind immer noch sehr aktiv, stehen mitten im Leben und scheuen sich nicht, was Neues auszuprobieren.

Sara – frisch geschieden – macht sich mit dem Motorrad von Schweden auf den Weg in die Toskana, um ein altes Kapitel in ihrem Leben aufzuarbeiten. Ihre Freundin Jessica, die Liebes- bzw. Beziehungsprobleme hat, folgt ihr. Natürlich spielen auch hier Männer eine große Rolle, aber ich will nicht zu viel verraten.

Das Cover gefällt mir super gut. Es ist in Meerestönen (meine Lieblingsfarben) gehalten und die beiden Koffer vermitteln sofort Urlaubsfeeling. Dazu die Häppchen und Getränke machen sofort Lust auf einen Picknicktag am Strand.

Die Autorin schreibt in einem angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte ist unterhaltsam und teilweise amüsant – der richtige Lesestoff für einen Sommerurlaub oder einen Sommertag im Freien.

Die teilweise nicht sehr flüssigen Übergänge nicht nur zwischen den einzelnen Kapiteln sondern hin und wieder auch innerhalb eines Kapitels fand ich irritierend.

Die Protagonistinnen fand ich sympathisch, konnte mich aber nicht mit ihnen identifizieren obwohl ich im selben Alter bin. Die Handlungen und Reaktionen von Sara fand ich teilweise widersprüchlich. Einerseits ist sie die taffe Reise-Journalistin, die wochenlang alleine durch die Weltgeschichte zieht andererseits benimmt sie sich wie ein kleines verschrecktes Mädchen wenn sie z. B. in einem Weinkeller mit einer weiteren Person eingeschlossen ist und weit und breit keine Gefahr droht.

Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich empfand es nicht als verschwendete Lesezeit.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Buch über die Liebe zum Lesen

84, Charing Cross Road
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Im Jahr 1949 wendet sich Helene Hanff an Marks & Co in London und fragt nach bestimmten Büchern. Aus diesem ersten Brief entwickelt sich über 20 Jahre eine Geschäftskorrespondenz, die im Laufe der Zeit ...

Im Jahr 1949 wendet sich Helene Hanff an Marks & Co in London und fragt nach bestimmten Büchern. Aus diesem ersten Brief entwickelt sich über 20 Jahre eine Geschäftskorrespondenz, die im Laufe der Zeit weit über das geschäftliche hinausgeht. Zwischen Helene Hanff und Frank Doel und den übrigen Angestellten entwickelt sich über die Jahre eine Freundschaft.
Da es sich offiziell um Geschäftsbriefe handelt, wurden diese ordentlich archiviert. Nach dem Tod von Frank Doel hat Helene Hanff die Briefe einem Zeitungsverlag zur Veröffentlichung angeboten. Gott sei Dank interessierte sich ein Buchverlag für die Sammlung und hat sie als Buch veröffentlicht.

Ich war zuerst sehr skeptisch als ich hörte, dass es sich um einen reinen Briefwechsel handelt. Aber dieses schmale nur knapp 160 Seiten zählende Buch beinhaltet so viel. Es erzählt von der Bücher liebenden Helene, die ihre Wünsche mit einer entwaffnenden Direktheit formuliert; dabei witzig und ironisch aber nie verletzend ist. Es erzählt über Freundschaft und Hilfsbereitschaft und den kleinen Widrigkeiten des Lebens.

Vor allen Dingen die ironische Direktheit von Helene Hanff hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Hier eine kleine Kostprobe: “Sie rasender Blitz! Sie machen mich ganz schwindelig, wenn Sie mir …. mit solch atemberaubender Geschwindigkeit herüberschicken. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht klar, dass ich sie vor kaum länger als zwei Jahren bestellte. Wenn Sie in diesem Tempo fortfahren, werden Sie einen Herzinfarkt bekommen!“

Dieses Buch ist ein köstliches Kleinod und bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.