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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2016

Sehr feinfühliger Umgang mit einem schwierigen Thema

Die Tage, die ich dir verspreche
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Schon beim Lesen des Klappentextes kommt der Gedanke hoch, dass einem dieses Buch unter die Haut gehen könnte … und bei mir war es auch so.

Die neunzehnjährige Gwen gehört zu den vermeintlich Glücklichen, ...

Schon beim Lesen des Klappentextes kommt der Gedanke hoch, dass einem dieses Buch unter die Haut gehen könnte … und bei mir war es auch so.

Die neunzehnjährige Gwen gehört zu den vermeintlich Glücklichen, für die ein Spenderherz gefunden wird. Zitat: Doch statt Lebensfreude empfindet sie nur Schuld gegenüber dem Menschen, der für sie gestorben ist.

Oft hört man nur von den Menschen, die noch verzweifelt auf ein Spenderorgan warten und wie sehr ihr Leben dadurch eingeschränkt bzw. wie lebensbedrohlich ihre Lage ist. Lily Oliver beschäftigt sich mit der Situation nach einer Transplantation. Sie macht das sehr feinfühlig und anhand der Geschichte von Gwen; eingebettet in eine rührende Liebesgeschichte. Man merkt, dass die Autorin sich ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat.

In übersichtlichen Kapiteln werden die Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah in einem sehr schönen Stil geschildert. Bewegend fand ich auch die Auszüge aus den verschiedenen Foren von Betroffenen zu Beginn der Kapitel.

Insgesamt ein sehr emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt und Spuren hinterlässt. Aber es ist nicht nur bedrückend sondern es beinhaltet auch Zuversicht und Lebensfreude.

Das Buch gehört zu meinen Lese-Highlights des Jahres und gerne vergebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Krimi eingebettet in die sizilianische Geschichte

Sizilianische Rache
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Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Sizilien-Reihe, ist aber meine erste Begegnung mit Luca Santangelo. Obwohl hin und wieder Bemerkungen zu dem vorherigen Band gemacht werden, ist es ...

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Sizilien-Reihe, ist aber meine erste Begegnung mit Luca Santangelo. Obwohl hin und wieder Bemerkungen zu dem vorherigen Band gemacht werden, ist es nicht erforderlich, diesen vorher gelesen zu haben.

Luca Santangelo ist Journalist und persönlich in diesen Fall verstrickt, weil sein Sohn unter Mordverdacht steht. Da Lucas Vertrauen in die ortsansässige Polizei gen Null geht, beginnt er mit Hilfe seiner Freundin Ada und seines besten Freundes Silvio selbst mit Ermittlungen.

Das Buch liest sich sehr gut – nicht zuletzt durch den gut aufgebauten Spannungsbogen. Wobei mich das Ende doch noch überraschen konnte.

Ann Baiano befleißigt sich eines sehr schönen und etwas anspruchsvolleren Schreibstils. Außerdem versteht sie es hervorragend durch detailgetreue Beschreibungen den Leser quasi mit an den Ort des Geschehens zu nehmen. Ich fühlte mich teilweise direkt nach Sizilien versetzt und das lag nicht nur an den sommerlichen Temperaturen auf dem Balkon.

Gleichzeitig wird uns die Geschichte Siziliens näher gebracht. Wir erfahren, dass die Phönizier auf Sizilien eine Handelsniederlassung hatten, womit Handel getrieben wurde und ganz besonders intensiv lässt uns die Autorin an der Mattanza teilhaben. Dabei handelt es sich um den legendären Tunfischfang - eine archaische Tradition der Sizilianer.

Es werden auch einige Klischees bedient wie das südländische Temperament der Italiener, das durch eingestreute italienische Ausdrücke und Flüche noch besser zur Geltung kam oder das leckere Essen (leider gab es keine Rezepte dazu).

Insgesamt ein guter Krimi eingebettet in bestens recherchierter Geschichte Siziliens. Ich vergebe gerne sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Geschichte mit Tiefgang

Dein perfektes Jahr
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Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher kaum sein. Da haben wir die lebensbejahende Hannah, die alles voller Optimismus angeht und deren Glück vollkommen wäre, wenn ihr Freund ihr endlich einen ...

Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher kaum sein. Da haben wir die lebensbejahende Hannah, die alles voller Optimismus angeht und deren Glück vollkommen wäre, wenn ihr Freund ihr endlich einen Heiratsantrag machen würde. Auf der anderen Seite gibt es Jonathan, der ein Erbsenzähler ist und sein Leben in immer gleichem Trott verbringt. Was oder ob die beiden Personen was miteinander zu tun haben, werde ich hier natürlich nicht verraten.

Als ich das Manuskript in die Hände bekam, habe ich aufgrund des Umfangs erstmal geschluckt. Aber die Geschichte liest sich unheimlich flott. Erzählt wird sie in übersichtlichen Abschnitten jeweils abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten. „Gemeinerweise“ enden die Kapitel immer so, dass man unbedingt wissen will wie es weitergeht und das Buch nicht aus der Hand legen kann.

Die vorkommenden Personen sind sehr liebevoll und mit ihren besonderen Eigenarten sehr authentisch gezeichnet. Sie sind mir im Verlauf alle irgendwie ans Herz gewachsen. Ich habe mich mit ihnen gefreut und mit ihnen gelitten. Es gab eine große Bandbreite an Emotionen zu durchleben: Freude, Liebe, Wut und Trauer.

Die Geschichte ist sehr gefühlvoll angelegt und regt zum Nachdenken an, enthält aber auch eine gehörige Portion Humor.

Auch wenn einiges vorhersehbar war, so hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten. Nur mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden; es ging mir plötzlich zu schnell und zu sehr „alle lebten glücklich und zufrieden …“. Daher hat es nicht ganz zu fünf Sternen gereicht und es bekommt von mir 4,5 Sterne (hier kann ich leider keine halben Sterne vergeben).

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat einige Längen und reicht nicht an "Die Falle" heran

DIE WAHRHEIT
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Vor sieben Jahren ist der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah ...

Vor sieben Jahren ist der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all den Jahren verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Aber der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht ihr Ehemann. Er ist ein Fremder.

Nach dem Debütroman „Die Falle“ war ich schon sehr gespannt auf den zweiten Thriller von Melanie Raabe.

In dem gewohnt prägnanten Schreibstil mit relativ kurzen Kapiteln nimmt uns die Autorin mit in die Welt von Sarah und Philipp. Erzählt wird in der Ich-Form, meist aus Sicht von Sarah und seltener aus der Sicht des Fremden.
Sehr anschaulich werden die Emotionen der beiden Protagonisten dargestellt. Sarahs Zerrissenheit konnte ich gut nachvollziehen. Als Leser war ich ebenfalls zwiegespalten. Wem konnte man glauben? Wahrheit oder Lüge? Mehrmals war ich auf dem Holzweg mit meinen Vermutungen und die Geschichte nahm einen ganz anderen Verlauf.
Leider gab es im Verlauf auch einige Durststrecken in denen wenig bis gar nichts passierte.

Auch wenn der zweite Roman von Melanie Raabe meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, so hat er mich doch ganz gut unterhalten und bekommt von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbar unterhaltsame Ruhrpott-Krimikomödie

Die Jutta saugt nicht mehr
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Dies war meine erste Begegnung mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam Loretta Luchs und dem pensionierten Kommissar Erwin. Ich hätte auf eine Bekannte hören und schon viel früher in die Serie einsteigen ...

Dies war meine erste Begegnung mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam Loretta Luchs und dem pensionierten Kommissar Erwin. Ich hätte auf eine Bekannte hören und schon viel früher in die Serie einsteigen sollen.
Die Geschichte ist flott geschrieben und aufgrund vieler witziger Situationen äußerst unterhaltsam. Es empfiehlt sich nicht, dieses Buch in der Bahn oder im Wartezimmer beim Arzt zu lesen, da man sonst erstaunte Blicke ernten wird, wenn das Lachen aus einem quasi herausplatzt.
Die Protagonisten sind alle richtige Typen mit wundervollen Besonderheiten. Besonders angetan hat es mir Frank, der mit seinem Ruhrpott-Dialekt herzerfrischend ist.
Auch wenn der Krimiteil etwas schwach ist, habe ich nicht bereut, das Buch gelesen zu haben. Im Gegenteil es hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert und war genau das richtige Buch für den Urlaub.
Ich kann mit Gewissheit sagen, dass dies nicht mein letztes Buch mit Loretta war, denn die Vorgänger sind schon geordert.