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Veröffentlicht am 25.05.2017

Sehnsucht ist der Zauber, der nur dem Herzen innewohnt

Der Geschmack der Sehnsucht
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Zitat:


„Damals war ich allerdings weit davon entfernt, mir vorzustellen, dass ich mich eines Tages wie dieser Apfel fühlen könnte, den eine Hand mitten im Fall auffängt."

(Seite 85)

Worum geht’s?

Mán ...

Zitat:


„Damals war ich allerdings weit davon entfernt, mir vorzustellen, dass ich mich eines Tages wie dieser Apfel fühlen könnte, den eine Hand mitten im Fall auffängt."

(Seite 85)

Worum geht’s?

Mán ist ein vietnamesisches Mädchen, welches in den Wirren des Bürgerkriegs von Mutter zu Mutter weitergereicht wird. Erst in der dritten Frau, eine Lehrerin findet Mán eine Mutter. Diese entscheidet sich auch wieder dazu Mán in die Fremde zu schicken, in dem sie ihre Zukunft mit einer Heirat mit einem älteren Mann, der ebenfalls Vietnamese ist, aber schon länger in Kanada gelebt hat, zu sichern. Mán hat eine große Leidenschaft, das kochen, dies hilft ihr so manches mal diese Ehe zu ertragen, die keine echte Liebe ist. Dann trifft sie auf die lebensfrohe Julie, die ihr eine neue Leichtigkeit gibt und wahre Freundschaft zeigt. Eines Tages tritt der charmante Luc in ihr Leben und zeigt Mán das es auch Liebe in ihren Leben geben kann, er eröffnet ihr eine völlig neue Welt. Mán muss sich nur noch entscheiden...

Meinung:

Die Autorin Kim Thúy schafft es mit einer grazilen Leichtigkeit, die kleinen Dinge des Lebens in einer Geschichte zu verflechten, die mit einer solchen Sehnsucht und der Liebe zum Kochen verbunden sind. Einfach großartig, die Charaktere, die kleinen Geschichten und viel wissenswertes über den Vietnam, verpackt in ein kleines warmherziges Buch von gerade mal 143 Seiten.

Fazit:

Ich bin wirklich begeistert. Der Schreibstil ist wunderbar, die Kapitel immer wieder eine kleine Geschichte und tief berührend, beruhigend und romantisch. Die Aufmachung des Buches ist auch wunderschön.

Randnotiz:

Besonders schön fand ich die vielen kleinen Geschichten, die mit Rezepten verbunden waren, außerdem die schönen Gedichte und ganz besonders toll, waren die vietnamesischen Wörter am Rand, mit der jeweiligen deutschen Übersetzung.

KLARE LESEEMPFEHLUNG

*****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Abenteuer London

Mind the Gap!, Wie ich London packte (oder London mich)
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Worum geht’s?


Die 18 Jährige naive Filippa Karlsson hat gerade ihr Abitur in der Tasche, von Schweden macht sie sich auf den Weg nach London um sich ihren großen Traum zu erfüllen, einen Platz an der ...

Worum geht’s?


Die 18 Jährige naive Filippa Karlsson hat gerade ihr Abitur in der Tasche, von Schweden macht sie sich auf den Weg nach London um sich ihren großen Traum zu erfüllen, einen Platz an der Schauspielschule „Royal Drama School“. Dort muss sie schnell feststellen, dass London auch seine Schattenseiten hat, wahnsinnig horrende Mietpreise, schlechte oder gar keine Jobs, unliebsame Mitbewohner, betrügerische Vermieter und verlogene Liebesschwüre, von so genannten Möchtegernpopstars.

Meinung:

Eine locker leichte Lektüre, die eine kurzweilige Unterhaltung mit gerade mal ca. 218 Seiten bietet. Hin und wieder musste ich wirklich schmunzeln, die leichtgläubige Filippa war zwar nicht der interessanteste Charakter. An einigen Stellen sehr vorhersehbar und die Klischees wurden sehr gut bedient, was natürlich keine großen Überraschungen versprach.

Fazit:

Alles in allem kein schlechtes Buch. Die Geschichte hat mich für eine kurze Weile unterhalten und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Vielleicht steigert sich die Trilogie noch und die Autorin schafft es Filippas Charakter besser herauszuarbeiten.

Hiermit vergebe ich drei blinkende Schmunzelsterne.
***

Veröffentlicht am 25.05.2017

Die Geschichte eines Aliens der ein Mensch war, aber eigentlich auch nicht...

Ich und die Menschen
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Zitat:

Dein Leben wird mindestens 25 000 Tage haben. Sorge dafür, dass du dich an ein paar davon erinnerst.

(Seite 325)

Ein wenig skurril, wenn man bedenkt, dass dieser Ratschlag, von einem fiktiven ...

Zitat:

Dein Leben wird mindestens 25 000 Tage haben. Sorge dafür, dass du dich an ein paar davon erinnerst.

(Seite 325)

Ein wenig skurril, wenn man bedenkt, dass dieser Ratschlag, von einem fiktiven Außerirdischen stammt.

Worum geht’s?

Ein Alien wird auf die Erde geschickt, in der Gestalt des wohl intelligentesten Menschen, dem Professor Andrew Martin. Der Mann der gerade, das letzte große mathematische Rätsel der Welt gelöst hat. „Die Riemannsche Vermutung“ Sein Auftrag, vernichte alle die davon wissen, denn die Menschen sollen die Galaxie nicht erobern. Doch der Alien, der die Menschen zu Beginn hässlich und grausam findet, lernt im Laufe der Geschichte, immer mehr die Welt und die menschlichen Aspekte schätzen, wie Erdnussbutter, Emily Dickinson, Liebe,Weißwein und Musik. Wird er sein Auftrag zu Ende führen können?

Meinung:

Der Blickwinkel ist eigensinnig, denn es ist ein Außerirdischer, der die Menschen auf eine ganz andere Art wahrnimmt, als wir selber. Diese Idee hat mich wirklich gereizt und ich habe mich in der Geschichte sofort wohlgefühlt, auf eine eigentümliche und doch skeptische Art und Weise. Letztendlich kann man das Buch, wohl nicht wirklich in die Kategorie Science- Fiction einordnen. Es ist mehr der Blick auf uns Menschen, tiefsinnig, Mathematik verliebt, nachdenklich, klug, lustig und irgendwie warmherzig.

Fazit:

Ein tiefsinniges Buch, welches zu unterhalten weiß, zwar sind die Charaktere ein wenig oberflächlich geblieben. Aber es ging mehr um die Menschen, es sollte zeigen, wie wunderbar das Leben ist, mit all den kleinen Dingen, die leider viel zu oft in Vergessenheit raten. Eine Ode an uns Menschen, so verrückt und eigensinnig wir auch sind, das Leben ist schön- zumindest kann der Autor das wunderbar vermitteln. Ich weiß nicht was es ist, aber das Buch hat auf seine eigene Art und Weise fasziniert.

Randnotiz:

Besonders gut fand ich die 97 Ratschläge für einen Menschen.

(Man bedenke sie sind ja eigentlich von einem Alien)


Zum Schluss: Vorsicht Erdnussbutter- Suchtgefahr! :D

*****

Veröffentlicht am 25.05.2017

Tu immer so, als wüsstest du was du tust, selbst wenn du keine Ahnung hast (Regel 10)

Spurlos
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Erster Satz:

„Wie möchtest du dieses Mal heißen?“

(Seite 7)



Die 17 Jährige „Meg“ ist mit ihrer Familie im Zeugenschutzprogramm. Noch mitten in der Nacht werden sie aus den Betten gezerrt und müssen ...

Erster Satz:

„Wie möchtest du dieses Mal heißen?“

(Seite 7)



Die 17 Jährige „Meg“ ist mit ihrer Familie im Zeugenschutzprogramm. Noch mitten in der Nacht werden sie aus den Betten gezerrt und müssen das sechste Mal in acht Monaten umziehen.

Wieder ein neues Leben, ein neuer Name, eine neue Schule, neue Freunde, ein neuer Look und eine neue Lebensgeschichte.

Seit die Familie von „Meg“ im Zeugenschutzprogramm ist, hat sich ihr Leben komplett geändert, der Vater scheint irgendetwas zu verheimlichen, die Mutter ist Alkoholkrank und ihre kleine Schwester Teeny völlig verstört.

„Meg“ beschließt das dieses Mal alles anders werden soll, sie wird keine Freundschaften mehr schließen und sie will endlich die Wahrheit herausfinden, komme was wolle.

Doch ihr Entschluss gerät ins Wanken, als der charmante und hübsche Ethan in ihr Leben tritt.


Regel 9

Denk daran, dass dein altes Leben Geschichte ist.

Besser das alte Leben, als du selbst.

(Seite 125)


Die Geschichte wird aus der Sicht von „Meg“ erzählt und ist in einem locker, leichten, erfrischenden und jugendlichen Schreibstil gehalten. Ein spannender Lesegenuss mit einigen Überraschungen und plötzlichen Wendungen.

Die Story wirkte auch nicht zu konstruiert und war durch und durch stimmig.

Die Charaktere wirkten authentisch und glaubhaft, auch wenn ich mir Ethan noch ein wenig eigensinniger und weniger vertrauensselig gewünscht hätte. Das wirkte mir an mancher Stelle zu einfach und ein wenig zu gewollt.



Fazit:

Ein spannender, aufregender, viel versprechender und lesenswerter Jugendthriller, der sich mit einer ernsten Thematik beschäftigt, welche hier gut und in einem durchaus fesselnden Roman verpackt wurde. Mit einer Brise Romantik, ein wenig Action und einem aufregendem Road- Trip.

Ein kleiner Minuspunkt ist das unspektakuläre Ende, ich hätte es mir passend zum gesamten Buch, irgendwie anders, dramatischer und kreativer gewünscht. Ich muss sagen, dass mich das schon ein wenig enttäuscht zurück lässt.

Deshalb nur vier Sterne von mir.



Randnotiz:

Die selbst aufgestellten Regeln von „Meg“, welche jedem neuen Kapitel vorangehen, sind wirklich einfallsreich und mal was neues. Dadurch konnte man sich ein wenig auf den Inhalt, des jeweiligen Kapitels vorbereiten. Daumen hoch- hat mir gut gefallen. ;D

Veröffentlicht am 25.05.2017

Kleiner Held ganz GROß

Ein feiner dunkler Riss
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Bisher hatte ich noch nichts von Lansdale gelesen und ich muss sagen, ich bin wirklich richtig begeistert und beeindruckt, über diesen spannenden, ehrlichen, fesselnden und berührenden Krimi.

Dieses wird ...

Bisher hatte ich noch nichts von Lansdale gelesen und ich muss sagen, ich bin wirklich richtig begeistert und beeindruckt, über diesen spannenden, ehrlichen, fesselnden und berührenden Krimi.

Dieses wird sicher nicht mein letztes Buch von Lansdale sein.

Er schafft es ohne große Schnörkel, den Leser in den Bann zu ziehen. Die Charaktere wirken authentisch und es wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt. Der tiefste menschliche Makel wird hier bildhaft geschildert.

Ein mutiger, warmherziger und naiver Stanley, erzählt die Geschichte aus der Ich- Perspektive und avanciert zum Helden. Unterstützt wird der sympathische Held von dem Farbigen Buster, der schon einiges im Leben durchgemacht hat. Der allerdings auch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat und seinen Launen.

Eine spannende Geschichte, wo der dreizehnjährige Stanley in einem Sommer in den 50´er Jahren mit einem Schlag Erwachsen wird.

Alles beginnt mit einem Kästchen voller Liebesbriefen, welches er hinter dem elterlichen Autokino vergraben im Wald findet. Schauermärchen über kopflose Geister und der grausame Mord an zwei jungen Frauen, verleiten ihn zu einem äußert gefährlichen Detektivspiel. Seine schlagfertige Schwester Callie und sein treuer Hund Nub (Nub einer meiner absoluten Lieblinge in dem Buch, ab und zu hatte ich richtig Angst um die kleine Kämpfernatur alias „Ich beiße dich nieder, wenn du dem Jungen was tust“), immer an seiner Seite.

Besonders schön finde ich hier auch den Zusammenhalt der Familie und wie sie sich für die Farbigen stark machen. So wird die gutmütige farbige Rosy Mae zur Hausfrau und darf sogar bleiben als ihr verrückter Ex sie mit einem Messer bedroht. Stanley hat eine besondere Verbindung zu ihr und kann ihr alles erzählen, was er nicht mal seinem besten Freund Richard sagen würde, welcher Zuhause nur elterliche Gewalt erfährt.

Die Geschichte war durchgehend spannend und manches mal waren richtig gruselige Momente dabei, wo ich mit den Hauptprotagonisten zittern musste.

Dieses Buch holt einen von der ersten Seite ab und überzeugt mit liebevoll gestalteten Charakteren, einer spannenden Geschichte und ganz viel Gänsehaut.

Von mir eine klare Leseempfehlung

*****

Randnotiz:

Ich hätte so ein gutes Buch nicht erwartet, vor allem wo mir das Cover sehr unscheinbar erschien.