So la la
Kings of the Underworld - MaximIn „Kings of the underworld“ von Vanessa Sangue geht es um Emanzipation. Und darum, mit sich selbst ehrlich zu sein, auch wenn man Angst vor dem hat, was kommt.
Anya Grace Krylow steht vor einem Problem. ...
In „Kings of the underworld“ von Vanessa Sangue geht es um Emanzipation. Und darum, mit sich selbst ehrlich zu sein, auch wenn man Angst vor dem hat, was kommt.
Anya Grace Krylow steht vor einem Problem. Erfolgreich hat sie es geschafft, sich gegen ihren Vater, den Mafia-Boss in New York, durchzusetzen und ein Jurastudium in einer anderen Stadt anzufangen. Doch dafür musste sie sich bereiterklären, in die Stadt zu ziehen, die ihr Vater aussuchte. Und der schickte sie in die Obhut eines Freundes aus Anyas Kindheitstagen. Den besten Freund ihres Bruders und ihr heimlicher Schwarm. Seit Jahren. Sie hatte versucht ihn zu vergessen, hatte sie wirklich. Denn selbst wenn Maxim ihre Gefühle erwidern würde (tat er nicht, jedenfalls hatte es nie auch nur ein Anzeichen dafür gegeben), wäre es ihnen beiden unmöglich zusammen zu sein. Mafia-technische Gründe. Doch hält Anya es aus, sich permanent von Maxim fernzuhalten? Besonders, da Maxim plötzlich anfängt, ihre Nähe zu suchen und ihre Gefühlswelt ordentlich durcheinanderbringt.
Die Idee der Geschichte finde ich toll. Die kleine, etwas naive Tochter eines Mafiabosses will sich selbstständig machen und ihren eigenen Weg im Leben gehen. Dem entgegen stehen ihr überfürsorglicher großer Bruder und die Tatsache, dass sie ausgerechnet in die Stadt des Mannes zieht, der vor Jahren ihr Herz gebrochen hatte. Wir können sowohl aus Anyas als auch aus Maxims Perspektive lesen, wie die beiden versuchen sich miteinander zu arrangieren.
Leider finde ich, dass sehr viel Potenzial einfach liegen gelassen wurde. Im Endeffekt entpuppte sich die Geschichte als platt und der Schreibstil als semi- gut. Natürlich, die Geschichte wurde gut erzählt, der Schreibstil ist flüssig und es gibt auch einen mehr oder weniger guten Plot. Aber leider ist alles so furchtbar vorhersehbar. Darüber hinaus finde ich, dass Konversationen und das Beschreiben von Gefühlsvorgängen nicht zu den Stärken der Autorin gehören. Die Gespräche wirken „von der Autorin geführt“, man erkennt als die Intention von außen, dieses Gespräch stattfinden zu lassen. Man hat nicht das Gefühl, dass die Personen das einfach sagen, weil sie sich danach fühlen. Man erkennt die Führung von außen. Außerdem wirken die Gefühlserläuterungen zu offensichtlich. Dem Leser wird auf dem Silbertablett serviert, wie er denken muss, um die Geschichte weiterzuverfolgen. Die ganze Geschichte hat mit dahingehend zu wenig Tiefgang. Dann gibt es aber wieder Stellen, die literarisch hervorragend ausgearbeitet sind. Der Wortschatz der Autorin ist bestechend groß. Sie kann mit Worten und Sprache spielen und es kann sich auch gut anhören (bzw. lesen), das erkennt man an einigen Formulierungen, die dem Text dann doch wieder Leichtigkeit geben. Alles in allem ist der Stil also nicht schlecht. Nur eben auch nicht großartig gut.
Ein Teil der Geschichte wird auch von Erotik eingenommen. Die ist, wie ich finde, gut beschrieben. Nicht zu viel, nicht zu wenig Details und passend zum dramaturgischen Strang.
Mein Fazit: Meinen Bekannten würde ich es nicht empfehlen, weil mir das Niveau ein wenig zu niedrig angesetzt ist, bedenkt man die Tatsache, dass dieses Buch nicht das erste Buch der Autorin ist.