Profilbild von Ami_read

Ami_read

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Ami_read ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ami_read über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

So la la

Kings of the Underworld - Maxim
2

In „Kings of the underworld“ von Vanessa Sangue geht es um Emanzipation. Und darum, mit sich selbst ehrlich zu sein, auch wenn man Angst vor dem hat, was kommt.

Anya Grace Krylow steht vor einem Problem. ...

In „Kings of the underworld“ von Vanessa Sangue geht es um Emanzipation. Und darum, mit sich selbst ehrlich zu sein, auch wenn man Angst vor dem hat, was kommt.

Anya Grace Krylow steht vor einem Problem. Erfolgreich hat sie es geschafft, sich gegen ihren Vater, den Mafia-Boss in New York, durchzusetzen und ein Jurastudium in einer anderen Stadt anzufangen. Doch dafür musste sie sich bereiterklären, in die Stadt zu ziehen, die ihr Vater aussuchte. Und der schickte sie in die Obhut eines Freundes aus Anyas Kindheitstagen. Den besten Freund ihres Bruders und ihr heimlicher Schwarm. Seit Jahren. Sie hatte versucht ihn zu vergessen, hatte sie wirklich. Denn selbst wenn Maxim ihre Gefühle erwidern würde (tat er nicht, jedenfalls hatte es nie auch nur ein Anzeichen dafür gegeben), wäre es ihnen beiden unmöglich zusammen zu sein. Mafia-technische Gründe. Doch hält Anya es aus, sich permanent von Maxim fernzuhalten? Besonders, da Maxim plötzlich anfängt, ihre Nähe zu suchen und ihre Gefühlswelt ordentlich durcheinanderbringt.

Die Idee der Geschichte finde ich toll. Die kleine, etwas naive Tochter eines Mafiabosses will sich selbstständig machen und ihren eigenen Weg im Leben gehen. Dem entgegen stehen ihr überfürsorglicher großer Bruder und die Tatsache, dass sie ausgerechnet in die Stadt des Mannes zieht, der vor Jahren ihr Herz gebrochen hatte. Wir können sowohl aus Anyas als auch aus Maxims Perspektive lesen, wie die beiden versuchen sich miteinander zu arrangieren.
Leider finde ich, dass sehr viel Potenzial einfach liegen gelassen wurde. Im Endeffekt entpuppte sich die Geschichte als platt und der Schreibstil als semi- gut. Natürlich, die Geschichte wurde gut erzählt, der Schreibstil ist flüssig und es gibt auch einen mehr oder weniger guten Plot. Aber leider ist alles so furchtbar vorhersehbar. Darüber hinaus finde ich, dass Konversationen und das Beschreiben von Gefühlsvorgängen nicht zu den Stärken der Autorin gehören. Die Gespräche wirken „von der Autorin geführt“, man erkennt als die Intention von außen, dieses Gespräch stattfinden zu lassen. Man hat nicht das Gefühl, dass die Personen das einfach sagen, weil sie sich danach fühlen. Man erkennt die Führung von außen. Außerdem wirken die Gefühlserläuterungen zu offensichtlich. Dem Leser wird auf dem Silbertablett serviert, wie er denken muss, um die Geschichte weiterzuverfolgen. Die ganze Geschichte hat mit dahingehend zu wenig Tiefgang. Dann gibt es aber wieder Stellen, die literarisch hervorragend ausgearbeitet sind. Der Wortschatz der Autorin ist bestechend groß. Sie kann mit Worten und Sprache spielen und es kann sich auch gut anhören (bzw. lesen), das erkennt man an einigen Formulierungen, die dem Text dann doch wieder Leichtigkeit geben. Alles in allem ist der Stil also nicht schlecht. Nur eben auch nicht großartig gut.
Ein Teil der Geschichte wird auch von Erotik eingenommen. Die ist, wie ich finde, gut beschrieben. Nicht zu viel, nicht zu wenig Details und passend zum dramaturgischen Strang.

Mein Fazit: Meinen Bekannten würde ich es nicht empfehlen, weil mir das Niveau ein wenig zu niedrig angesetzt ist, bedenkt man die Tatsache, dass dieses Buch nicht das erste Buch der Autorin ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.07.2022

mitreißend und spannend

Das Mädchen von Agunt
1

In „das Mädchen von Agunt“ von Iny Lorentz (gelesen von Ilka Teichmüller) geht es um Mut. Und darum, nicht die Hoffnung zu verlieren, egal in welcher Lebenslage man sich gerade befindet.

Cincia hat ein ...

In „das Mädchen von Agunt“ von Iny Lorentz (gelesen von Ilka Teichmüller) geht es um Mut. Und darum, nicht die Hoffnung zu verlieren, egal in welcher Lebenslage man sich gerade befindet.

Cincia hat ein schönes Leben. Sie lebt gemeinsam mit Mutter und Vater auf einem kleinen Bauernhof etwas außerhalb der Stadt Aguntum. Sie hatten nicht viel, aber es reichte zum zufrieden sein. Doch dann verfällt ihr Vater der Trinksucht, bedroht einen Nachbar und wird wegen Mordversuches gejagt. Cincia und ihre Mutter werden zu Sklavinnen und müssen sich in einem Leben zurechtfinden, das nun nicht mehr ihnen selbst gehört.

Die Geschichte ist wundervoll erzählt. Da sie im Jahr 150 nach Christus spielt, ist der Schreibstil der Zeit angepasst. Formulierungen und Wörter, die man sonst nicht gebraucht finden hier Verwendung und so wird man ganz schnell hineingeführt in die Welt von Cincia, ihrer Mutter Amma und all den anderen. Die Sprechstimme von Ilka Teichmüller passt hervorragend dazu und so kann man sich zurücklehnen und einer spannenden Geschichte lauschen. Mein persönliches Highlight (neben den Namen, die so unfassbar römisch-germanisch klingen, dass man manchmal fast auflachen muss), ist die Tatsache, dass es nicht ausschließlich um Cincia geht. Im Laufe der Geschichte passiert viel in der Stadt Aguntum und wir lernen den neuen Hauptmann der Benefiziarier kennen, der auch seine eigene Geschichte mit der Stadt und seinen Einwohnern hat. Außerdem kommt der vergessene Erbe der Minen in den nahe gelegenen Bergen in die Stadt und mischt alles ein bisschen auf. Mir gefällt, dass wir die ganze Stadt kennenlernen und uns (metaphorisch gesehen) einmal 365 Grad herumdrehen können und die Möglichkeit haben, uns alles anzuschauen. Wir stehen im Kolosseum und beobachten einen Gladiatorenkampf und einen Sklavenmarkt. Wir gehen mit Cincia gemeinsam in die Berge und lernen die Gebräuche der Leute zu dieser Zeit kennen, indem wir mitanschauen, wie sie ihren Göttern Trankopfer darbringen. Das Ganze ist ein spannender, romantischer und dadurch in höchstem Maße interessanter Ausflug in die Römerzeit.
Nur das Ende fand ich dramaturgisch gesehen ein bisschen flach. Es wurde dann doch ein wenig zu sehr "Happy ever after".

Mein Fazit ist also: nur weiterzuempfehlen. Als Buch vielleicht noch ein bisschen mehr als als Hörbuch. Denn auf diese Weise kann man die Namen nicht nur hören, sondern auch sehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Sprecherin
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 12.06.2022

Eine Erfahrung wert

Shameless Lies - Dunkles Begehren
0

In shameless lies von Lisa Rene Jones get es um die Vergangenheit. Was sie mit einem macht, wie man sich von ihr beeinflussen lässt und inwiefern man deshalb für vorgefertigte Meinungen anderer lebt.

Faith ...

In shameless lies von Lisa Rene Jones get es um die Vergangenheit. Was sie mit einem macht, wie man sich von ihr beeinflussen lässt und inwiefern man deshalb für vorgefertigte Meinungen anderer lebt.

Faith ist eigentlich Künstlerin. Doch nachdem ihre Eltern gestorben sind, nimmt sie sich der Aufgabe an, das mit Schulden belastete Weingut der Familie zu retten und wieder aufzubauen. Doch das ist nicht einfach. Die Bank stellt sich ihr beständig in den Weg und auch sonst steht Faith unter Stress, da sie durch ihre Arbeit auf dem Gut ihre Kunst vernachlässigen muss und ihr Agent ihr deshalb permanent in den Ohren liegt.
Nick ist Anwalt. Ein verdammt guter und das weiß er auch. Außerdem hat er kürzlich seinen Vater verloren und vermutet nun, dass Faith nicht nur ihn, sondern auch ihre eigene Mutter umgebracht hat, um an ein Vermögen zu kommen, das Nicks Vater Faiths Mutter hat zukommen lassen. Doch die Mission, Faith auszuspionieren und dann mit den Tatsachen zu konfrontieren scheitert in dem Moment, in dem sich die beiden zum ersten Mal gegenüberstehen. Faith wirkt so gar nicht wie eine kaltblütige Mörderin. Abgesehen davon steckt sie bis zum Hals in Schulden und scheint von dem Geld nichts zu wissen. Doch wer ist diese Frau wirklich. Sie, die so beständig um das Überleben eines Familienerbstücks kämpft, das sie in ihrer Vergangenheit eigentlich festhält und nicht weiterbringt.

Das ganze Buch scheint unter einer Art elektrischem Strom zu stehen. Alles ist sehr sinnlich, bedacht und… im weitesten Sinne mysteriös. Gute Arbeit hat die Jones bei den Konversationen geleistet. Sie legt sehr viel Unterbewusstes, subtiles in die Gespräche. Das führt dazu, dass man vielleicht den ein oder anderen Satz zweimal lesen muss, sorgt aber an anderer Stelle auch dafür, dass man die Beziehung, in der sich unsere Protagonisten gerade befinden besser versteht. Trotzdem muss man diese Art des Gesprächs mögen. Der Hauptkonsens findet halt durch die Blume zwischen den Zeilen statt.
Auch wunderschön gemacht ist das Katz- und- Maus- Spiel der beiden Protagonisten. Man kann die elektrische Spannung zwischen den beiden förmlich mit den Händen aus den Seiten nehmen. Da macht das Lesen definitiv großen Spaß.
Die Erotik wirkt in diesem Buch weniger wie ein Grund, warum das Buch geschrieben wurde, als vielmehr wie ein Stilmittel. Das hat mir sehr gut gefallen, weil ich es sonst sehr schnell sehr beliebig finde.
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist wie schonmal erwähnt, die Art, wie Gespräche geführt werden und auch die generelle Beschreibung der Beziehung der beiden. Andauernd scheinen sie sich „zu spüren“. Sehr spirituell. Ich verstehe was gemeint sein soll, aber es wird so oft betont, dass es unwirklich wirkt. Dazu kommt noch das nicht unbedingt zufriedenstellende Ende. Das liegt vermutlich daran, dass dies erst Teil Eins einer Reihe ist, trotzdem hätte man da ein bisschen „Konsumentenfreundlicher“ sein können.

Aber alles in Allem eine schöne Leseerfahrung. Mir hat das Lesen Spaß gemacht und das ist doch eigentlich die Hauptsache. Ich mag die Art des Schreibstils, bei dem viel durch die Blume mitgeteilt wird, von daher hat mich dieser Hauptkritikpunkt nicht so sehr gestört. Mit einer Weiterempfehlung halte ich mich aber zurück, denn wie gesagt, man muss es mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.06.2022

Eine süße Idee

Wir am Meer
4

In „Wir am Meer“ von Nina Resinek geht es um Emanzipation. Und zwar im wörtlichen Sinne. Es geht darum, wie man sich von seinem Umfeld ablösen und seinen eigenen Weg gehen kann, auch, wenn andere das vielleicht ...

In „Wir am Meer“ von Nina Resinek geht es um Emanzipation. Und zwar im wörtlichen Sinne. Es geht darum, wie man sich von seinem Umfeld ablösen und seinen eigenen Weg gehen kann, auch, wenn andere das vielleicht nicht so sehen.

Anna ist Literaturstudentin und hat zwei große Lieben. Das Lesen und die Stadt New York. Als ihre Schwester ihr verkündet, dass sie gemeinsam mit ein paar weiteren freunden der Familie auf einen Urlaub auf den Hamptons eingeladen sind, und zwar von Annas Lieblingsautor schlechthin, geht für sie gleichermaßen ein Traum wie Albtraum in Erfüllung. Doch tatsächlich entpuppt sich Killian als ein relativ geringer Problemfaktor. Stattdessen ist ihr Urlaub voller kleiner Reibereien, sowie größeren Krisen. Alle scheinen sich plötzlich miteinander zu streiten. Doch über all dem Chaos vergisst Anna keinesfalls ihre eigentliche Mission. Killians Geheimnis ergründen. Warum sitzt er immer als stiller Beobachter da, was schreibt er in sein Notizbuch, und vor Allem: Wer ist die große Liebe, die ihm eine Schreibblockade verpasst hat?

Resinek wartet mit viel Witz und Ironie auf. Der Schreibstil ist wunderbar lustig, man kann sich wirklich in Anna hineinversetzen und fängt an zu denken, wie sie. Spannend erzählt ist es auch. Man fiebert bis zum Ende hin mit und nimmt auch an den „kleineren“ Problemen großen Anteil. Leider sind die Charaktere, abgesehen von den üblichen Verdächtigen, relativ unspannend und platonisch gehalten. Mir fehlt ein klein wenig mehr Tiefe.
An Thematik hat das Buch jedoch viel zu bieten. Anna ist ein Beispiel dafür, wie es ist, wenn man in einem bestimmten Status innerhalb der Familie feststeckt und sich aus selbigen herausarbeiten muss. Sie wird von ihrer Schwester manchmal regelrecht bevormundet und muss erst noch herausfinden, wie sie sich von ihr lösen kann. Auch Erziehungsstile sind ein Thema. Genauso wie Ehekrisen- Management. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass diese beiden Themen etwas größer behandelt worden wären oder dass eines rausfliegt. Denn ich kann verstehen, dass in der Handlung und im Buch selbst nicht genug Platz war, um all diese Themen zur Genüge zu behandeln. Aber sie nur so nebenher laufen zu lassen ist meiner Meinung nach auch nicht die adäquateste Lösung. Da besteht also noch Luft nach oben.
Aber um nicht päpstlicher zu sein, als der Papst selbst: Alles in Allem empfinde ich das Buch als sehr gelungen. Das Lesen hat großen Spaß gemacht und ich fand die Idee sehr gut. Klassisch romantisch und sehr witzig. Wer ein bisschen träumen und sich aus seinem Alltag hinaus flüchten will, macht mit diesem Buch nichts falsch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.05.2022

Dieses Buch macht etwas mit einem

Remember when Dreams were born
1

In “remember when dreams were born” von Anne Goldberg geht es um das Verarbeiten traumatischer Erlebnisse und um das wieder zueinander finden nach schlimmen Zeiten.
Margaret, Maggie war tot. Nur ganz kurz ...

In “remember when dreams were born” von Anne Goldberg geht es um das Verarbeiten traumatischer Erlebnisse und um das wieder zueinander finden nach schlimmen Zeiten.
Margaret, Maggie war tot. Nur ganz kurz und auch nicht unwiderruflich, aber so ein Schock löst einiges aus. Nicht nur bei ihr, auch bei ihrem Umfeld. Maggie weilt wieder unter den Lebenden, hat aber mit einer ordentlichen Portion Beeinträchtigung zu kämpfen. Ihre Hüfte und ihr Hirn wurden zerschmettert und nun muss sie sich erstmal wieder rehabilitieren. Richtig gehen und denken lernen. Das Problem: Keiner scheint ihr zuzutrauen, sich alleine zurechtzufinden. Und das nervt. Dazu kommt noch, dass sie sich manchmal selbst nicht ganz trauen kann. Teilweise kann sie die richtigen Worte nicht finden, ihre Emotionen geraten in regelmäßigen Abständen außer Kontrolle und normal laufen wird sie vermutlich erst in einer Ewigkeit wieder können. Alles in Allem ist Maggies Situation also verbesserungswürdig. Und genau diese Verbesserung scheint plötzlich in ihr Leben zu treten, als sie eines Abend Tom kennenlernt. In einem Pub, in den sie anfänglich gar nicht gehen wollte. Und Tom ist in genau einer Hinsicht erfrischend anders als der Rest. Er behandelt Maggie wie jemand selbstständiges und gibt ihr damit das Gefühl von Normalität zurück. Das Tom, der vermutlich letzte Gentleman der Welt, sein ganz eigenes Päckchen mit sich herumzutragen hat, wird erst ein bisschen später klar. Maggie wird in eine emotionale Achterbahn geworfen und kommt am Ende an einer ganz anderen Stelle heraus, als sie eingestiegen ist.

Wenn ich das Buch in einem Wort beschreiben müsste, wäre es das Wort „intense!“. Für alle englisch- unbegabten: die Übersetzung ist „intensiv“. Aber die englische Aussprache hat in meinen Augen deutlich mehr Wucht. Das Buch ist großartig. Der Schreibstil ist wunderschön, romantisch, aber nicht zu kitschig. Und doch auf eine Art so zuckersüß, dass man sich im Lesesessel grinsend zusammenkrümelt und denkt „Ach Mensch, wie ist das knuffig!“. Die subtile Art Goldbergs, den roten Faden in Gespräche zu spinnen, finde ich bemerkenswert.
Die Charaktere sind unfassbar tiefgründig beschrieben. Durch die Probleme der Figuren und die dadurch entstehende dramaturgische Tiefe sind sie auf sehr klassische, aber auch sehr wirksame Weise interessant gemacht. Jeder Protagonist hat sein Problem, erlebt einen Bruch und erfährt eine Reise. Klassisch, zeitlos, großartig.
Außerdem: Man liest weiter, weil man einfach Zeit mit den Charakteren verbringen will. DA ist kein großes Drama, welches die Geschichte vorantreibt. Der Spannungsaufbau ist sehr subtil und wie es scheint, gar nicht der Hauptgrund, warum die Geschichte weitergeht. Abgesehen davon, dass man im ersten Augenblick denkt, dass es sehr schnell geht für reale Verhältnisse (das löst sich aber im Laufe der Geschichte noch auf, versprochen 😊), ist es unfassbar realistisch dargestellt. Man hat das Gefühl, man schaut Maggie und Tom beim Leben zu und das gefällt mir. Es bringt Ruhe ins Lesen. Und es wirkt nicht so träumerisch romantisch (und damit unrealistisch und nur in einer Geschichte möglich). Das Buch ist nicht gut zum „heile Welt flüchten“, dafür aber, um das Innerste einer Person zu verstehen.
Dieses Buch macht etwas mit einem. Das Lesen ist ein Abenteuer und man liebt und fürchtet es zugleich. Auch wenn man seine Nase nicht drinne hat, begleitet einen die Geschichte durch den Tag. Das habe ich selten bei einem anderen Buch als denen vom Fantasy Genre erlebt.
Aber man muss sagen: Die Geschichte ist hart. Definitive Trigger Warnung. Es geht um Selbstmord und posttraumatische Belastung. Zwar schön verpackt mit Romantik und einer ordentlichen Portion Witz, aber trotzdem. Wer Probleme mit so etwas hat, sollte sich zweimal überlegen, ob er dieses Buch liest. Auch wenn ich (ACHTUNG SPOILER) versichern kann, dass alles gut wird. Aber auf der anderen Seite ist es ja auch „nur“ der Auftakt zu einer Reihe. Wer weiß, vielleicht kommen die richtig großen Probleme erst noch.

Alles in Allem kann ich aber sagen: DEFINITIVE LESEEMPFEHLUNG!!. Ich habe das Buch geliebt und kann es jedem ans Herz legen, der sich gerne mit etwas schwierigeren Geschichten (auch psychologischer Natur) auseinandersetzt. In diesem Buch lernt man etwas über sich selbst. Wer sich dem gewachsen fühlt wird mit diesem Buch großen Spaß haben. Alle anderen werden sich einfach über die romantische Geschichte freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl