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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Witziger Familienroman mit Lesbenpaar

Alles bleibt in der Familie
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Der Psychotherapeut Roy lebt mit zwei Ex-Frauen und deren Familien unter einem Dach in einem Wolkenkratzer in New York. Es herrscht reges Kommen und Gehen zwischen den diversen Appartement der Familie, ...

Der Psychotherapeut Roy lebt mit zwei Ex-Frauen und deren Familien unter einem Dach in einem Wolkenkratzer in New York. Es herrscht reges Kommen und Gehen zwischen den diversen Appartement der Familie, und es kommt durchaus zu einem Verkehr der anderen Art....

Diesen Roman kann man schwer beschreiben; den muss man gelesen haben! Auf witzige Weise schildert die Autorin das chaotische Zusammenleben einer ungewöhnlichen Großfamilie, erzählt aus mehreren Perspektiven. Es wird ziemlich schnell klar, dass Roy von allen Ex"en" quasi gesteuert wird, ohne, dass er es richtig bemerkt. Ein Ankerpunkt ist sicher auch seine erste Frau Bea, die mit stoischer Gelassenheit alle Wirrungen und Irrungen erträgt und für Roy immer noch ein offenes Ohr hat.


Es ist insgesamt witziger Familienroman, der aber auch zum Nachdenken anregt, zum Beispiel über den Aspekt: "WAs ist eigentlich Familie?"

Veröffentlicht am 16.07.2018

Liebesroman & Krimi um gefälschtes Bild

Fluss mit zwei Brücken
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"Fluss mit zwei Brücken" lautet der Titel des gefälschten Bildes, der Romys Vater, den Galeristen Traunburg, in den Ruin und Lucias Mutter, die Gutachterin, in den Selbstmord trieb. Lucias Wut auf Traunburg ...

"Fluss mit zwei Brücken" lautet der Titel des gefälschten Bildes, der Romys Vater, den Galeristen Traunburg, in den Ruin und Lucias Mutter, die Gutachterin, in den Selbstmord trieb. Lucias Wut auf Traunburg war so groß, dass sie ihn bedrohte und (versehentlich) seine Tochter Romy mit einem Messer verletzte. Über 10 Jahre sind nun vergangen, Lucia hat für ihre Tat gebüßt. Sowohl sie als auch Romy leiden immer noch unter den Geschehnissen von damals, was sie unweigerlich zusammenführt. Gemeinsam wollen sie aufklären, was es damals mit dem gefälschten Kunstwerk und dem fehlerhaften Gutachten wirklich auf sich hatte. Dabei flackern nicht nur längst vergessene Gefühle wieder auf, sondern sie geraten auch noch in Lebensgefahr.

Für mich war es eine schöne Liebesgeschichte, die in einen spannenden Kunstkrimi eingebettet worden ist. Ich weiß jetzt einiges über den Transport von Kunstwerken und über die Erstellung von Gutachten sowie den Kunsthandel im Allgemeinen. Also nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Leider etwas zäh

Die Schmugglerin
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Die Autorin greift mit ihrer Geschichte ein sehr spannendes Thema auf: Maria, ein junges Bauernmädchen, betreibt Schmuggel zwischen Österreich und Italien, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpft mit Vorurteilen ...

Die Autorin greift mit ihrer Geschichte ein sehr spannendes Thema auf: Maria, ein junges Bauernmädchen, betreibt Schmuggel zwischen Österreich und Italien, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpft mit Vorurteilen (da will einer nicht mehr mit ihr zusammen arbeiten, weil sie eine Frau ist), muss sich behaupten - nicht nur gegenüber anderen Schmugglern, sondern auch gegenüber den Leuten im Dorf und innerhalb der eigenen Familie. Als ein Schauspielensemble in ihr Dorf kommt, verliebt sie sich in Loni, eine der Schauspielrinnen.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil das Thema mal was ganz anderes ist. Leider fand ich den Stil und den ganzen Aufbau der Geschichte jedoch nicht sehr prickelnd. Für mich fehlte die Spannung; es war einfach insgesamt sehr zäh.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Landärztin gerät in Familienturbulenz(en)

Tödliche Verstrickungen
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Gesine ist Ärztin in einem niederbayerischen Dorf. Sie arbeitet viel und vernachlässigt ihre Lebenspartnerin Holly, die obendrein noch unter MS leidet. Eines Tages kommt eine Mutter mit ihrem kranken Sohn ...

Gesine ist Ärztin in einem niederbayerischen Dorf. Sie arbeitet viel und vernachlässigt ihre Lebenspartnerin Holly, die obendrein noch unter MS leidet. Eines Tages kommt eine Mutter mit ihrem kranken Sohn zu ihr. Dessen Körper ist mit eitrigen Geschwülsten übersät. Gesine steht vor einem Rätsel und überweist den Kleinen ins nächste Krankenhaus. Dann wird am Ort eine Bank überfallen, ein Kollege ermordet und ein Mädchen verschwindet. Gesine hat in all diesen Turbulenzen nichts Besseres zu tun, als ihre Freundin mit einer versoffenen Rechtsanwältin zu betrügen.
Nun ja, romantisch ist diese Geschichte nicht. Aber bei einem Krimi darf man das wohl auch nicht erwarten. Es passiert hier sehr viel. Dadurch wurde es mir beim Lesen nicht langweilig. Allerdings darf das Ende so nicht stehen bleiben. Wenn es keine Fortsetzung gibt, bleibt diese Geschichte sehr unbefriedigend. Und: man sollte vielleicht die erste Gesine-Geschichte "Todesuresache: ungeklärt" gelesen haben, sonst kann man sich in die Personen und ihre Probleme nicht so hinein versetzen.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Vampire sind nicht immer männlich...

Carmilla
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"Carmilla" ist der Klassiker unter den Vampirgeschichten, hat man mir erzählt. Dass tatsächlich eine Frau die Vampirin ist, hat mich daher schon überrascht genauso wie die lesbisch-erotischen Andeutungen, ...

"Carmilla" ist der Klassiker unter den Vampirgeschichten, hat man mir erzählt. Dass tatsächlich eine Frau die Vampirin ist, hat mich daher schon überrascht genauso wie die lesbisch-erotischen Andeutungen, die zur Zeit der Entstehungsgeschichte im 19. Jahrhundert sicher ein Skandal waren. Erstaunt war ich auch von der doch recht modernen Sprache, was vielleicht auch an der Übersetzerin liegen mag. Jedenfalls war es angenehm zu lesen. Mir tat die Vampirin teilweise echt leid....