Liebenswerte Charaktere und ein würdiger Abschluss der Trilogie
Always and forever, Lara JeanBereits im ersten Band, „To all the boys I’ve loved before“, habe ich Lara Jean sowie ihre Familie und Freunde sofort ins Herz geschlossen. Und so habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass es endlich ...
Bereits im ersten Band, „To all the boys I’ve loved before“, habe ich Lara Jean sowie ihre Familie und Freunde sofort ins Herz geschlossen. Und so habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass es endlich weitergeht!
„Always and forever, Lara Jean“ schließt sich nathlos an den zweiten Band „P.S. I still love you" an. Bereits nach wenigen Seiten war ich wieder voll drin in Lara Jeans Welt, in der ich mich einfach pudelwohl fühle. Lara Jean ist so ein liebenswerter Mensch, und auch die meisten anderen Charaktere sind total sympathisch. Peter und Lara Jean sind ein zuckersüßes Paar. Man gönnt ihnen ihre Liebe wirklich von Herzen, und da in diesem Band doch so einige Umbrüche stattfinden – es ist ihr letztes High School-Jahr – habe ich immer ein bisschen gebibbert, ob die beiden zusammen bleiben, denn ich wollte partout nicht, dass sie sich trennen! (Ob dem letztendlich so ist, werde ich natürlich nicht verraten.)
Dank des leichten, lebendigen Schreibstils bin ich förmlich durch das Buch geflogen. Auch wenn die Geschichte nicht sonderlich spannend ist und im Endeffekt vor allem der Alltag erzählt wird, so begleitet man die Protagonistin gerne und kann sich für jede Kleinigkeit begeistern. Man liebt und leidet mit ihr. Und man fiebert mit, ob sie endlich DAS perfekte Schokocookie-Rezept finden wird! Jenny Han schafft es spielerisch, mich mit ihren Figuren zu berühren. Ich fühle mich in Lara Jeans Welt einfach richtig wohl und aufgehoben.
Allerdings fand ich Lara Jean in manchen Dingen doch arg verklemmt und spießig. Sie ist für ihr jugendliches Alter beinahe schon ein Hausmütterchen, und in manchen Dingen musste ich wirklich den Kopf über sie schütteln, da das Verhalten eher zu einer 60jährigen Jungfer passt als zu einer 17jährigen. Und so ist es angenehm zu sehen, dass sie sich in diesem Band auch weiterentwickelt, endlich mehr aus sich herauskommt, Neues ausprobiert und offen wird für die Welt da draußen und die Möglichkeiten, die sich ihr bieten.
Margot, die älteste Schwester, mochte ich in diesem Band weniger. Sie ist etwas launisch und unfair gegenüber Trina, der neuen Partnerin ihres Vaters. Der Vater ist liebenswert, aber in manchen Dingen doch auch recht spießig. Erfrischend ist die kleinste der Song-Schwestern, Kitty, die richtig Biss hat und rotzfrech ist. Auch Trina bringt frischen Wind in die biedere Familie. Meine Lieblingsfigur – neben Lara Jean – ist jedoch ganz klar Peter, der kein besserer Partner sein könnte für Lara Jean, dem aber dennoch der Schalk im Nacken sitzt.
Wenn man es mal objektiv betrachtet, sind fast alle Figuren so sympathisch, so liebenswürdig, fast schon perfekt, dass es nahezu klebrig-süß wirkt. Das Wort „kitschig“ fällt sofort ein, und ganz ehrlich: Ja, die Bücher SIND kitschig. Und das mag nicht jeder. Aber für mich hat es gepasst, denn das Buch ist auf eine solch liebenswerte und angenehme Art kitschig, dass ich mich hier voll darauf einlassen konnte. Ich verstehe aber, wenn es Leser gibt, denen das einfach too much ist.
Das Ende ist zufriedenstellend, kam dann aber doch etwas abrupt. Z. B. hätte ich gerne etwas zur Korea-Reise gelesen. Die Geschichte ist an sich aber einigermaßen rund und stimmig abgeschlossen. Das High School-Kapitel schließt sich, das Collegeleben wird nach Ende dieses Bandes beginnen. Jenny Han lässt theoretisch Luft für eine Fortsetzung, betont aber im Nachwort, dass eine solche nicht geplant ist. So kann der Leser selbst entscheiden, wie es mit Lara Jean & Co. weitergehen könnte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das Buch sehr wehmütig zugeklappt habe, da ich die Trilogie um Lara Jean sehr gerne gelesen habe und sie mir jetzt schon ein bisschen fehlt.