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Veröffentlicht am 01.02.2022

Die dunkle Seite? (Oder wenn kein Titel alles auf den Punkt bringt)

Die Blumen des Bösen 1
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Nicht jede Geschichte kann einem gefallen und über manche Themen kann man sicherlich streiten. Dann gibt es wiederum Dinge, die für mich einfach nicht okay sind, jedenfalls, wenn diese nicht richtig umgesetzt ...

Nicht jede Geschichte kann einem gefallen und über manche Themen kann man sicherlich streiten. Dann gibt es wiederum Dinge, die für mich einfach nicht okay sind, jedenfalls, wenn diese nicht richtig umgesetzt werden. Manche Themen muss man sensibler angehen, mehr reflektieren, was man tut und was man damit rüberbringen will. Man sollte aber auch etwas realistisch sein, mit dem, was manche Handlung bei anderen hinterlässt.

Die Blumen des Bösen hat durchaus auch Szenen, die gar nicht soo schlecht sind, teilweise gab es auch gute Stellen, wenn auch der Manga insgesamt nichts für mich war. Aber fangen wir von vorn an. Zum einen finde ich die Charaktere tatsächlich recht schwach, sie sind alle (mit Ausnahme von Sawa) blass, haben nicht wirklich Tiefe und nicht besonders viel hinter der Fassade. Sawa wiederum ist absolut gemein, mies, sie ist auf den Punkt gebracht gewalttätig gegenüber Takao. Auf allen Ebenen.

Ich weiß nicht, was es über den Manga aussagt, dass sie demnach der Charakter ist, der als einziger Fragen aufwirft, die Geschichte voran treibt und das Interesse zumindest teilweise aufrecht erhält. Denn sie ist absolut kein Sympathieträger und zeigt bisher keinerlei positive Eigenschaft. Wenn da mal der Anflug von auftaucht, wird er durch ihre nächste miese Handlung zunichte gemacht. Hier wird "komisch" oder anders sein, quasi mit gewalttätig auf psychischer und physischer Ebene verglichen. Dazu wird dann noch das Wort Pervers sehr gern genutzt und gleich mit auf die ebene des Andersseins gesetzt, ob nun gewollt oder nicht gewollt. Es kommt so rüber, als wären die, die als anders gelten, automatisch auch pervers. Und überhaupt sei es ja auch okay so. Versteht mich nicht falsch, anders sein ist gut, richtig und normal - ich falle selbst in die Kategorie, wenn man andere fragt. Aber diese Verbindungen, die hier damit gezogen werden, die gefallen mir nicht und sie werfen gefühlt irgendwie schon ein schlechtes Licht auf alle, die als anders gelten.

Sollte rüber kommen sollen, dass es okay ist anders zu sein, dann ist das hier jedenfalls grandios gescheitert. Es ist eher ein abschreckendes Beispiel, auch wenn Sawa Momente hat, wo sie interessanter ist. Das täuscht nur nicht über all das Schlechte hinweg. Man vermutet jedoch durchgehend, dass ihre Vergangenheit nicht leicht und vielleicht sogar ziemlich dunkel sein könnte. Ohne Grund wird ein Kind nämlich nicht so. Ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass man ein bisschen mehr Einblick in Sawa als Charakter bekommt, um ihr Handeln vielleicht etwas besser verstehen zu können. Ich kann mir zwar meinen Teil ausdenken, aber ich will sie auch nicht ohne Grund zu einer Figur machen, die aus der Opferrolle in eine Täterrolle gerät. Denn das weiß man hier nicht. Man bekommt null Wissen zu ihr und sieht nur ihr schlechtes Verhalten

Das soll alles gar nicht so negativ klingen, aber als einzige präsentere Figur, die Eindruck hinterlässt, eine zu haben, die absolut kein Sympathieträger ist, die übergriffig wird, die ein Nein absolut übergeht und weiter macht, obwohl die andere Person es nicht will, das deutlich kommuniziert. Mehrfach - das geht für mich einfach gar nicht. Vor allem weil ihre Taten gleichzeitig wieder so harmlos abgetan oder dargestellt werden - so sieht es für mich aus, so fühlt es sich an. Und Takao, der das Opfer dessen ist, der scheint das einfach so wegzustecken, als wäre es nichts weiter. Klar, er hat Stress und alles, aber im Verhältnis passt es eben auch nur an manchen Stellen, nicht an allen. Und genau das ist das, was für mich absolut unrealistisch ist. Es vermittelt ein falsches Bild und wirkt so eher wie eine Fantasie, die der Autor gern in Rolle des Takao ausleben würde. Dieser kommt mehrfach in Situationen, in der Sawa Dinge tut, die man nicht einfach so wegsteckt. Die Spuren hinterlassen. Wenn man dann das Ende des Bandes dazu betrachtet, passt sein Verhalten ihr gegenüber schlussendlich gar nicht mehr.

Ich weiß einfach nicht, was ich hierzu sagen soll, aber es dürfte nicht jeder mit der Story klar kommen, vor allem wenn man mit Abschnitten, die sexualisierte Gewalt beinhalten nicht zurecht kommt. Denn davon wurde ich hier überrascht. Sicher würde es nicht jeder so nennen, einige würden sicher sagen, dass da ja noch nichts weiter passiert ist, aber es ist eben doch schon auf dieser Ebene. Es ist schlimm. Und es wird meines Erachtens verharmlost. Es kommt nicht rüber, als wäre es schlimm, was passiert, oder als würde das etwas mit Takao machen. Es wirkt sogar so nach; "Hey wir sind eben anders, da ist das okay". Aber... nein. Das ist nie okay. Gleichzeitig kommt die Message, die der Mangaka rüberbringen will, durch die Story selbst gar nicht raus. Man weiß eigentlich nur, was er erreichen will, weil zwischendurch ein paar Notizen von ihm zu finden sind. (Die tatsächlich durchaus interessant sind, denn viele Kulissen sind aus dessen Heimatstadt!). Aber es kommt eben leider, für mich, nicht raus, was er zu sagen versucht. Es ist eher etwas verwirrend und schräg. Schräg bezeichnet es glaube ich sehr gut.

Schlussendlich habe ich wohl einfach etwas anderes erwartet. Ich hatte mir den Manga etwas anders vorgestellt, hatte andere Handlungsstränge erwartet und wurde so eben doch etwas enttäuscht, oder abgeschreckt. Ich weiß es auch nicht ganz zu benennen. Es war jetzt kein völlig furchtbarer Manga, aber eben auch nichts, was ich empfehlen würde. Da es ein Sammelband ist, hat man hier aber immerhin direkt drei Bände der Reihe zu lesen. Ich persönlich hätte tatsächlich lieber einzelne Bände rausgebracht, kann aber nachvollziehen, wieso es ein 3in1 Buch wurde - vor allem da ich nach Band 1 im Normalfall gar nicht mehr weitergelesen hätte. Band 2 konnte mit dem Ende dagegen doch etwas mehr dazu animieren, und auch Band 3, und damit das Ende des Sammelbandes, endet sehr offen, sodass man eigentlich schon gern wüsste, wie es weitergeht. Am Ende muss jeder für sich entscheiden, wie einem diese Story gefällt und ob man nun dran bleibt oder nicht.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Super Buch, macht Spaß!

Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt
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Ein echt cooles Buch, das mich schon ab Seite eins direkt fesseln konnte.
Ich wurde sofort von der Geschichte gepackt und hatte beim Lesen richtig Spaß. Auch die Magie innerhalb dessen ist sehr faszinierend, ...

Ein echt cooles Buch, das mich schon ab Seite eins direkt fesseln konnte.
Ich wurde sofort von der Geschichte gepackt und hatte beim Lesen richtig Spaß. Auch die Magie innerhalb dessen ist sehr faszinierend, allein die Entstehung der Magie, oder auch bestimmte Gesetze und die Beziehungen zwischen Nefesh (mit Magie) und normalen Menschen, samt verschiedener Fraktionen. Es ist gut durchdacht muss gleichzeitig aber gar nicht großartig erklärt werden, weil es zum einen einfach funktioniert und zum anderen auch gut rübergebracht wird. Außerdem bieten einige Szenen im Buch noch viel Potential für weitere Abenteuer.

Insgesamt ein echt tolles Buch mit einer coolen Protagonistin, die definitiv ein ganz großes Vertrauensproblem hat, aber mit ihrer Begeisterung für Sherlock Holmes und ihrer gesamten Art - für mich jedenfalls - super sympathisch ist. Ich kann ihr Denken und Handeln sehr gut nachvollziehen und das lässt mich noch mehr mit in die Geschichte eintauchen, und gibt mir das Gefühl, mittendrin dabei zu sein.
Es gibt im Verlauf der Geschichte zwar ein paar Wörter von denen ich keine Ahnung habe, was sie genau bedeuten, aber bei diesen kann man im Grunde aus dem Kontext viel schließen. Daher schadet es dem Buch absolut nicht, davon abgesehen kann man diese aber auch schnell nachsehen.

Mit am besten gefällt mir in dieser Geschichte - neben Spannung, Witz und der Handlung - die Dynamik und die Unterhaltungen zwischen Levi und Ash, wahlweise auch Miles. Sie sind schon ein interessantes Gespann. Egal in welcher Konstellation, da die drei eine gemeinsame Kindheit verbindet. Wenn auch eher eine unter Rivalen. Ich bin schon wahnsinnig gespannt, wie es im nächsten Buch weitergehen wird, was noch alles aufgedeckt wird, oder wie es wohl zwischen den Charakteren weitergehen wird. Auch würde mich wirklich sehr interessieren, ob Arkady als Figur wohl noch ein wenig mehr Sinn bekommen wird, oder ob der Grund in diesem Buch schon der einzige war.

Wenn der Golem zweimal klingelt - eine empfehlenswerte Geschichte mit Magie, einem Hauch Alice im Wunderland und einer guten Mischung zwischen Urban Fantasy und Detektivgeschichte.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Kinder in der Nachkriegszeit

Heul doch nicht, du lebst ja noch
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Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, dieses Buch ist einfach wieder eines, das es mir wirklich schwer macht. Ich kann nicht so wirklich in Worte zusammenfassen, was ich insgesamt davon denke. Es lässt ...

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, dieses Buch ist einfach wieder eines, das es mir wirklich schwer macht. Ich kann nicht so wirklich in Worte zusammenfassen, was ich insgesamt davon denke. Es lässt mich irgendwie ohne Worte zurück und vielleicht ist das auch einfach der Punkt. Dass nicht zu allem etwas gesagt werden muss oder kann, dass manche Bücher auch einfach nur wirken und man gar nicht so viel dazu sagen sollte oder muss? Aber ich kenne mich, genau in solchen Momenten sind es gerade viele Worte, um die fehlenden zu beschreiben.

Einerseits finde ich die Geschichte wirklich gut, und ich will das Buch lieben. Vor allem, weil die Kinder zu Wort kommen und die Geschichte komplett aus deren Sicht erzählt ist. Weil es Sichtweisen sind, die genauso wichtig sind, wie alle anderen. Andererseits habe ich mich mit dem Schreibstil wahnsinnig schwer getan, denn damit bin ich das gesamte Buch über nicht warm geworden. Und gerade daran hängt beim Lesen ja schon sehr viel. Doch entgegen dieser Tatsache bin ich total fasziniert davon, dass mich das Buch trotzdem immer wieder fesseln und mitziehen konnte, denn damit hätte ich nach meinem Start gar nicht unbedingt gerechnet. Die Story trägt hier gefühlt sehr viel mehr, als es der Schreibstil tut. So bin ich nun natürlich noch mehr hin und her gerissen, zwischen Szenen, die mich ziemlich aus der Geschichte rausgerissen haben, aber auch anderen, bei denen ich so tief darin versunken war, dass es mich eben doch erreichen konnte. Aber leider gab es auch immer mal wieder Momente, bei denen ich eher ein unbeteiligter Zuschauer war, selbst wenn ich mir meinen Teil gedacht habe. Es konnte mich einfach nicht vollkommen packen, mich nicht komplett in sich hineinziehen und mir auch nicht so richtig das Gefühl geben, dass es etwas mit mir macht, was bei solchen Themen eigentlich schon der Fall ist. Doch so oder so: Das Buch bietet immer wieder Potenzial, dass man wütend wird, den Kopf schüttelt, Mitleid hat und Trauer empfindet - oder eben doch einfach die Hoffnung kurz aufflackern spürt. Die Stimmungen der Kinder und der Zeit im allgemeinen sind durchaus greifbar. Nur für mich fehlt hier einfach was. Und ich denke, dass es zum Teil tatsächlich am Schreibstil lag.

Die Geschichte in diesem Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt. So gibt es hier die drei erzählenden Kinder, die aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen kommen und noch zwei weitere, die im Buch mitlaufen, aber keinen eigenen Erzählstrang haben. Und auch wenn manche mehr Leid erfahren als andere, so leiden sie dennoch alle auf irgendeine Art, was beim Lesen durchaus ergreifen kann. Man erkennt aber auch, wie sehr das Denken und Handeln der Kinder zu Kriegszeiten beeinflusst wurde, immerhin wurde diesen alles mögliche so lange eingetrichtert, bis sie es geglaubt haben. Es blieb ja auch kaum was übrig, zumal so viele ohnehin zu jung waren um tatsächlich zu hinterfragen, was die Erwachsenen einen erzählen. Und nun müssen sie sehen, wie sie nach dem Krieg zurecht kommen, was sie glauben sollen und wie sie sich verhalten sollen. Das ist nicht einfach und stellt das gesamte bekannte Leben und Weltbild völlig auf den Kopf.

Ich würde sagen, dass sich dieses Buch durchaus lohnen kann, gerade wenn man Geschichten solcher Art mag. Es wird einiges vermittelt, ist aber auch nicht immer ganz einfach. Trotzdem eignet es sich meiner Meinung nach gut um auch mal einen Einstieg in die Zeit nach dem Krieg zu finden, wo die Bücher doch meist währenddessen spielen. Ich würde meinen, dass sich das Buch auch gut im Unterricht eignen würde, wenn man mit dem Thema des zweiten Weltkriegs gerade durch ist. Ich erinnere mich nämlich noch sehr genau, dass ich in der Schule zwar zu dem Krieg einiges gelernt habe, aber ohne jedes Wissen über die Zeit danach, selbst die unmittelbar darauffolgende Zeit, abgegangen bin - und das immerhin nach zehn Jahren Schule. Alles was ich auf dem Gebiet weiß, musste ich mir später selber anlesen, dabei halte ich es durchaus für Sinnvoll auch über die Dinge nach dem Krieg informiert zu sein, auch diese sind Geschichte und gehören dazu.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Super cooles Buch - Die Charaktere wirken einfach echt.

Shepard of Sins
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Es kennt doch jeder, man kennt dieses eine Buch eines Autors, das einen so unendlich begeistert hat, dass man das nächste Buch kaum abwarten kann und es eigentlich schon liebt, bevor man es gekauft hat. ...

Es kennt doch jeder, man kennt dieses eine Buch eines Autors, das einen so unendlich begeistert hat, dass man das nächste Buch kaum abwarten kann und es eigentlich schon liebt, bevor man es gekauft hat. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, selbst wenn man nicht mit dieser daran gehen will. Bei Martins erstem Buch wurde ich so dermaßen umgehauen, ich konnte hier gar nicht ohne Erwartungen oder Begeisterung rangehen, und kann definitiv verstehen, wie sehr das einen als Autor stressen kann - aber wisst ihr was? Ich war auch hier wieder begeistert. Martin schreibt einfach unheimlich toll und vor allem tolle Geschichten. Dieses Buch ist spannend, hat Gefühl, zeigt Charaktere in jedem ihrer Momente, nicht nur in starken, sondern auch in den schwachen. Es ist okay wenn man weint, wenn man Gefühle zeigt, egal wer oder was man ist. Man darf wütend sein, traurig, einfach nur den größten Mist verzapfen. Wie die Figuren hier erzählt sind, lässt diese echt wirken. Real. Es gibt ihnen so viel mehr Inhalt. Selbst diesen Kindsköpfigen Dobermännern, die man einfach nur liebhaben kann.

Dieses Buch spielt, wie auch Cold-Blooded, in der neuen Weltordnung, trotzdem unterscheidet es sich allein durch die Verlagerung nach Europa - nach Hamburg - stark von erwähntem Buch. Die Unterschiede von New Orleans zu Hamburg sind kurz gesagt krass. Oder generell zu Amerika. Es ist total abgefahren, vor allem wenn man bedenkt, dass beides in der gleichen Welt spielt, aber es macht auch irgendwie total Sinn und ist super faszinierend. Auch wenn ich für meinen Teil definitiv lieber im New Orleans der neuen Weltordnung leben würde. Wenn ihr dieses Buch lest, werdet ihr es sicher nachvollziehen können, sofern ihr Cold-Blooded kennt. Ich würde übrigens immer empfehlen, erst mit Cold-Blooded anzufangen, auch wenn man Shepard of Sins auch so lesen kann, immerhin sind es dennoch zwei verschiedene Reihen. Nur gibt es einfach Überschneidungen (und das Buch ist auch toll, also was solls. Los, lesen!)

Insgesamt bleibt natürlich der Schreibstil der gleiche, aber trotzdem ist die Stimmung völlig anders. Es gibt zwar immer noch diesen Humor von Martin, aber er ist eben auch anders, zurückhaltender? Wie Nicolas und Salvatrice als Protagonisten eben auch ganz anders sind als die des anderen Buches. Das macht es aber gar nicht schlechter, weil Shepard of Sins genau so wie es ist absolut richtig ist. Und Leute, es gibt da zwei lebendige Gebäude! Das sollte Anreiz genug sein, oder nicht? Okay, wenn das nicht reicht, muss ich eigentlich nur Fae, Vampire, Sirenen, Harpyen und Gestaltwandler... Feenwesen im allgemeinen erwähnen, und... Okay, nein. Ich verrate nicht was in einer bestimmten Flüssigkeit enthalten ist. Aber eure Schadenfreude wird keine Grenzen kennen - naja, jedenfalls war es bei mir so. Vielleicht bin ich aber auch tatsächlich einfach nur deutlich zu Schadenfroh, wer weiß.
Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Richtig toller 20er Band!

Age of Trinity - Die Stunde der Wächter
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Nun geht die Gestaltwandlerserie schon in den zwanzigsten Band und immer noch kann sie mich fesseln. Ich liebe es, wie die Geschichte immer weitergeht, man nicht nur in jedem Buch altbekannte Charaktere ...

Nun geht die Gestaltwandlerserie schon in den zwanzigsten Band und immer noch kann sie mich fesseln. Ich liebe es, wie die Geschichte immer weitergeht, man nicht nur in jedem Buch altbekannte Charaktere trifft, während man mal völlig neue, oder aber bekannte Figuren als Protagonisten sieht, sondern gleichzeitig tatsächlich auch im Geschehen immer weiter und tiefer in diese Welt vorrückt. Ich kann nur jedem empfehlen hier wirklich bei Band 1 anzufangen um alles zu verstehen, denn auch wenn es immer neue Protagonisten sind, so ist die Geschichte mittlerweile so vielschichtig und es ist schon so unendlich viel passiert, dass die Wissenslücken einfach viel zu groß wären um erst hier einzusteigen. Dieses Universum ist groß und es gibt so viel Wissen und Hintergrund.

Die Stunde der Wächter hebt die Probleme der Medialen auf eine neue Ebene und macht gleichzeitig total Sinn. Noch dazu ist es nicht nur wieder spannend und natürlich Gefühlvoll - es bringt auch noch ein Stück mehr Vielfalt in diese Reihe. So trifft man nicht nur erneut meine heimlichen Favoriten seit den Bären - die Nebencharaktere Pavel und Arwen, die ein eigenes Buch sehr verdient hätten - sondern auch auf einen Protagonisten im Rollstuhl - mein persönliches Highlight in diesem Buch! Es ist einfach toll, vor allem weil es nicht einfach nur eine Nebenrolle ist und dazu auch noch für die Welt sehr passend (und gut) umgesetzt ist. Außerdem liebe ich es schon allein deshalb, weil ich mich irgendwo auch gesehen fühle und es einfach ein tolles Gefühl ist, dass auch ein Rollstuhl einer Protagonistenrolle eben nicht im Weg steht. Echt toll! Ich bin in dieser Welt eh schon so tief verankert, dass es eigentlich auch schon real sein könnte, das macht es dann noch realer.

Aber auch an anderer Stelle kommt mit einem weiteren Charakter nun mehr Diversität ins Spiel. Als Nebencharakter zwar, aber absolut selbstverständlich. Man merkt einfach, wie sich die Serie auch durch äußere Einflüsse entwickelt und das eben auch Themen angesprochen werden, die mittlerweile endlich mehr gesehen werden. Einseitig war diese Reihe in Bezug auf Herkunft und Hautfarbe zwar noch nie, und auch andere Themen, wie Mentale Gesundheit und auch die ein oder andere Behinderung waren schon vorhanden - aber gerade was Identität und Sexualität angeht war es sonst sehr einseitig. Was ja im 16. Band zumindest durch die kleine Nebenrolle von Pavel und Arwen mehr Abwechslung bekam.

Dieser Band hat mir wieder viel besser gefallen als der letzte, auch wenn ich bisher noch jedes der zwanzig Bücher mochte. Klar, es hat natürlich auch wieder den gleichen Aufbau wie sie alle, es beinhaltet den Schuss Drama und den Kitsch, den man eben kennt. Aber das ist einfach Teil dieser Welt und irgendwie ist es doch auch schön - selbst wenn ich manchmal durchaus auch die Augen verdrehen mag. Ich mag diese Reihe wie am ersten Tag und bin jetzt schon gespannt auf das nächste Buch.

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