Profilbild von Andersleser

Andersleser

Lesejury Star
offline

Andersleser ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Andersleser über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2021

Die Vorgänge hinter der Schokolade

Blut und Schokolade
0

Eine schwere Geschichte, ein schweres Thema. Aber gleichzeitig ist es auch ein Buch, das in Atem hält, aufklärt und schockiert, Hoffnung gibt und diese zerstört. Ich kann gar nicht so richtig in Worte ...

Eine schwere Geschichte, ein schweres Thema. Aber gleichzeitig ist es auch ein Buch, das in Atem hält, aufklärt und schockiert, Hoffnung gibt und diese zerstört. Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, was ich von diesem Buch halte. Bei manchen Geschichten halte ich es einfach für unmöglich, die richtigen Worte zu finden. Denn dieses Buch ist von der Story her absolut super und sehr empfehlenswert. Man sollte es gelesen haben und sich vor Augen führen, was eigentlich hinter der Schokolade steckt. Hinter dem Kakao. Man ist hier definitiv sehr viel näher am Geschehen, als wenn man es nur in den Nachrichten sieht. Aber vor allem merkt man: Ein Fair Trade Logo bedeutet noch längst nicht, dass der Kakao auch wirklich aus einer Fairen Sache kommt. Die ganzen großen Marken, die Menschen die wegsehen, anstatt tatsächlich zu kontrollieren, dass alles zu guten Bedingungen für die Menschen läuft, dass keine kleinen Kinder ausgebeutet und gequält werden. So manche Person wird nach diesem Buch ganz sicher über den eigenen Schokoladenkonsum nachdenken. Vor allem, ob es nicht doch besser ist, sich genauer zu informieren, wo was herkommt. Was wirklich fair ist und welche Schokolade man eigentlich ohne Bedenken kaufen kann. Und ja, sie ist dann vielleicht teurer, aber immerhin haben dafür dann keine Kinder gelitten.

Trotz allem war das Buch für mich aber auch schwierig. Es war anstrengend. Nicht wegen dem Inhalt, der natürlich einiges an Gewicht hat, sondern wegen dem Schreibstil. Ich habe mich etwa die Hälfte des Buches unglaublich schwer damit getan. Es war, aus meiner Sicher, einfach super anstrengend zu lesen und ich konnte damit nicht richtig warm werden, mich nicht daran gewöhnen. Erst in der zweiten Hälfte scheint irgendein Knoten geplatzt zu sein, denn ab da ging es tatsächlich angenehmer und flüssiger zu lesen. Gleichzeitig fand ich Manal etwas schwierig. Sie war mir teilweise zu naiv, unbedarft und unwissend. Manche Dinge sollte man doch schon wissen, und auch einen gewissen Selbsterhaltungstrieb sollte man haben. Gerade mit 18 Jahren, wenn man meint, man macht jetzt mal eine Weltreise, sollte man schon ein wenig mitdenken können und sich vorher auch mal in irgendeiner Weise informiert haben. Oder eine Vorstellung von dem Land haben, in das man reist. Und dabei geht es mir gar nicht mal um die schwierigen oder furchtbaren Situationen im Buch, sondern um Dinge, bei denen man tatsächlich einfach nur mal ein paar Sekunden nachdenken müsste. Andererseits muss man sich natürlich auch immer die Situation vor Augen rufen, es kann nicht immer alles so laufen, wie man es beim Lesen denkt. In einer Situation handelt man oftmals anders, als man es mit Abstand und vor einem Buch meint. Es ist also leicht zu sagen, dass sie sich zu naiv verhält, absolut hirnrissig handelt, auch wenn sie es mal tut. Es ist leicht zu sagen "Ich würde das aber nicht so machen", wenn man nicht tatsächlich drin steckt.

Wie ich schon sagte; es ist schwer. Aber es ist auf jeden Fall lesenswert, auch wenn es mich nicht in jeder Hinsicht überzeugen konnte. Bei mir hing es einfach an der Art. Nicht jeder Schreibstil sagt einem zu, manche Bücher machen es einem schwer - aber das kann bei jedem Menschen anders sein. Ich bin trotzdem froh, es gelesen zu haben. Denn es regt zum Denken an. Hinterher ist der Kopf übervoll, aber man hat sehr wahrscheinlich mehr Wissen, als vor dem Lesen und gleichzeitig hatte man doch auch Spannung. Dieses Buch hat eine Botschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2021

Okay, aber konnte nicht begeistern

Im Netz von Black Widow
0

Einerseits ein cooler Comic, andererseits aber auch irgendwie recht "schwierig".
Ich war teilweise echt verwirrt, weil eine Szene die nächste Jagd. Mal ist es in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit, ...

Einerseits ein cooler Comic, andererseits aber auch irgendwie recht "schwierig".
Ich war teilweise echt verwirrt, weil eine Szene die nächste Jagd. Mal ist es in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit, oder parallel zum Geschehen, was man zuvor gelesen hat. Das ist zwar immer angekündigt, aber so ist gerade am Anfang gefühlt kaum ein Zusammenhang da. Ich bin einfach echt schwer in die Geschichte reingekommen und wurde mit jedem Wechsel wieder zum Anfang geschleudert. Auf mancher Seite musste ich dann sogar mehrere Seiten zurückgehen, um zu verstehen was da jetzt gerade Sache ist. Das ist einfach echt nicht schön. Andererseits macht der Comic teilweise trotzdem großen Spaß, die Orte sind toll gewählt und an dynamischeren Szenen wird auch nicht gespart.

Die Story ergibt zum Ende hin immer mehr Sinn. Zwar bekommt man auch früher schon einmal einen Eindruck davon, was Sache sein könnte, aber zu dem Zeitpunkt ist es trotzdem etwas irritierend. Dazu kommt, das man wirklich erst am Schluss erfährt, was alles so im Hintergrund ablief, was man so aber nie ahnen konnte, da es nie Hinweise dazu gab. So hat man am Ende dann zwar alles weitestgehend begriffen, aber es war eben nicht immer so spaßig, wie wenn ich mir beim Lesen meine eigenen Theorien zusammenbasteln kann.

Die Zeichnungen sind toll und ich mag die Charaktere, die im Comic vorkommen, zum Beispiel bekommt auch Matt Murdock einen Auftritt. Aber ich habe mir wohl irgendwie ein wenig anderes, oder mehr darunter vorgestellt. So konnte mich der Comic leider nicht ganz von sich überzeugen. Aber auch hier gibt es Lieblingsstellen, denn ich liebe die Auftritte von Yelena sehr, wenn sie und Natasha zusammen sind. Gerade da gefallen mir auch die Dialoge sehr gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2021

Super tolles Buch

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
0

Ein super tolles Kinderbuch, das ich absolut jedem empfehlen kann, der gern in diesem Genre unterwegs ist, oder gern mal wieder in eine Kindergeschichte eintauchen möchte. Man muss nicht erst 8 sein, denn ...

Ein super tolles Kinderbuch, das ich absolut jedem empfehlen kann, der gern in diesem Genre unterwegs ist, oder gern mal wieder in eine Kindergeschichte eintauchen möchte. Man muss nicht erst 8 sein, denn es kann ganz offensichtlich jedes Alter begeistern. Mich jedenfalls konnte das Buch komplett von sich überzeugen. Es hat mich so sehr mitgerissen, dass ich es einfach mal eben in einen Rutsch durchgelesen habe, ich wollte es nie zur Seite legen.

Ich hatte beim Lesen unheimlich viel Spaß und finde die Idee der Schule echt toll. Es fasst einfach ganz tolle Elemente zusammen. Das Internat, was für viele an sich als Thema schon total spannend und mysteriös ist, das Abenteuer verspricht! Aber gleichzeitig auch die Talente der Kinder, die alle eine besondere Begabung haben. Ob nun die Tiere zu verstehen, oder sich in diese zu verwandeln. So hat man gleichzeitig noch ganz viel Raum für Fantasie und bekommt hinter dem einerseits realistisch geprägten Bild auch eine ganze Ladung Magie ab, wenn auch im anderen Sinne als herumzuzaubern. So manches Talent liefert die ein oder andere lustige Situation und das Buch selbst beginnt schon mit einer unheimlich witzigen Szene mit zwei Fliegen. Ich kann nur jedem raten, da einmal rein zu lesen!

Für mich einfach eine ganz tolle Story mit wunderschönen Illustrationen im Inneren. Mit dieser Geschichte kann man kaum was falsch machen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, kann aber genauso jüngere wie ältere fesseln. Ich bin super gespannt auf die Fortsetzung, auch wenn dieser Teil in sich gut abgeschlossen ist und so keine Cliffhanger bereithält. Trotzdem eine wirklich tolle Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2021

Einfach nur cool

Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans
0

Ein Buch, das mich von der ersten Seite an vollkommen fesseln konnte!
Ich liebe nicht nur die Geschichte, die Atmosphäre und die gesamte Idee des Buches, sondern auch die Charaktere und ganz besonders ...

Ein Buch, das mich von der ersten Seite an vollkommen fesseln konnte!
Ich liebe nicht nur die Geschichte, die Atmosphäre und die gesamte Idee des Buches, sondern auch die Charaktere und ganz besonders die Dialoge. Es ist ein herrliches Buch, das nicht nur spannend sondern auch witzig sein kann, und das ab einen gewissen Punkt die Beschreibung abgedreht hervorragend bedient und das im positivsten Sinn. Irgendwann kam ich beim lesen einfach an die Stelle, das ich dachte, schräger geht nicht. Und dann kam da immer mehr nach, als würde mich das Buch auslachen und meinen "Ach echt?!" und es mir dabei so richtig zeigen wollen.
Wenn ich eins hierbei gelernt habe, dann, dass es immer noch abgedrehter und cooler kann, ohne dabei zu schräg zu werden, oder den Sinn, den roten Faden der Geschichte, zu verlieren. Überhaupt fand ich die gesamte Story völlig unvergleichbar, mit mir bekannten Büchern.

Ich kann hier eine klare Empfehlung aussprechen, denn mich hat das Buch begeistert und durchgehend packen können. Mal davon abgesehen, dass es tatsächlich diesen Moment gab, wo mir beim Lesen geradezu der Mund offen stand. Damit gerechnet hätte ich niemals, und auch wie es ausgehen würde, war für mich nicht vorhersehbar. Einfach cool, mit Wendungen und Überraschungen, aber auch mit Dialogen die nicht gestelzt, sondern echt und ungeschönt sind. Gibt es "derbere" Sätze? Vermutlich, wenn man da empfindlich ist bestimmt. Aber es ist so eben genau richtig. Es ist real. Echt. Und es passt vor allem wirklich gut zum Buch und den Figuren. Ich liebe es, wenn die Charaktere nicht auf den Mund gefallen sind und auch mal fluchen können, wenn ihnen danach ist.

Ein klasse Buch, welches gut zu einem Ende gebracht werden konnte, und das dennoch Lust auf mehr Abenteuer in diesem New Orleans macht. Ich kann eigentlich nicht genug davon bekommen, weil es für mich etwas besonderes oder auch neues hatte. Kann ich es richtig in Worte fassen? Nicht unbedingt. Ein Rad kann nicht neu erfunden werden, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass man mit 'Der Straßenmagier', etwas erfrischend neueres bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2021

Wirklich tolle Geschichte!

Erde 0
0

In diesem Buch erlebt man Science-Fiction auf eine Art, die auch Menschen gefallen wird, die das Genre eher nicht lesen - dessen bin ich mir absolut sicher. Es wirkt nicht so wie andere Bücher des Genres ...

In diesem Buch erlebt man Science-Fiction auf eine Art, die auch Menschen gefallen wird, die das Genre eher nicht lesen - dessen bin ich mir absolut sicher. Es wirkt nicht so wie andere Bücher des Genres und hält sich mit den üblichen Themen eher zurück. Wer nichts von Raumschiffen und viel Technologie hält und auch keine Weltraumgeschichten mag, braucht hier also absolut keine Bedenken haben, das wird man in Erde 0 auf diese Art nicht finden. Und trotzdem bietet es wirklich viel, bleibt dabei aber immer verständlich. Es wird nicht mit unbekannten, technischen oder ausgedachten Begriffen jongliert, dass man beim Lesen irgendwann nichts mehr versteht, oder ständig nachgucken muss. Es bleibt durchgehend immer verständlich und das macht nicht nur Spaß, sondern auch wesentlich leichter, der eigentlichen Geschichte zu folgen und sich eigene Gedanken zu machen.

Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit dem Thema von verschiedenen Parallelwelten, und das bildet für mich persönlich in der Geschichte auch gar nicht das Zentrum. Viel mehr sieht man wie eigentlich die äußeren Umstände und Einflüsse einen Menschen beeinflussen und dessen Charakter formen können. Man erkennt aber auch, wo im Grunde doch der Kern der Person ist, der trotz verschiedener Ereignisse und Wendepunkte eben doch zu Teilen gleich bleibt, während die Person ansonsten völlig anders ist, als auf einer anderen Welt. Wirklich spannend ist es dann, wenn ein Mensch, der zwischen diesen Welten wandert, diesen "Spiegel" vorgehalten bekommt.

Gleichzeitig wird Diversität gelebt. Die Sexualität einer Person spielt hier keine Rolle, es ist einfach etwas, das akzeptiert wird. Genauso gibt es non-binäre Charaktere und auch hier sieht man einfach die Akzeptanz dessen und das gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Rolle nicht ganz so Groß ist.
Die Geschichte beschäftigt sich aber auch mit Klassismus. Armut und Reichtum, Ausbeutung, die Herkunft von Menschen und Vorurteile über diese. Charaktere müssen nicht immer so sein, wie sie scheinen, können mehr als eine Facette haben. Ich mag das Buch wirklich gern, denn es hat mich nie gelangweilt, mein Interesse war immer voll dabei und es hat mir beim Lesen einfach Spaß gemacht. Ich hätte unheimlich gern noch mehr von Erde 0 gelesen, aber irgendwann ist ein Buch unweigerlich zu Ende. Doch es bleibt eine Autorin, von der ich gern mehr lesen würde.

Was mir an diesem Buch auch gefällt und was ich nicht erwartet hatte zu finden, von dem ich nicht wusste dass es in einer Geschichte so sehr funktionieren kann: Es wird anders mit Bezeichnungen von Personengruppen umgegangen. Es wird sehr oft von Mitarbeiterinnen oder Runnerinnen geschrieben, es sind aber natürlich nicht alles nur Frauen und es ist auch nicht so gemeint, dass nur diese gerade eine Rolle spielen. Mit diesem Begriff werden einfach alle eingefasst, außer es ist direkt nur eine Person gemeint, da wird die jeweils passende Form genutzt. Es liest sich nicht komisch, es bringt einen nicht aus dem Lesefluss. Es funktioniert und wirkt völlig selbstverständlich, passt toll zu dem wirklich angenehmen Schreibstil. Ich habe es von Anfang an einfach so hinnehmen können - tatsächlich fiel es mir zuerst gar nicht wirklich auf, obwohl auch Männer dabei waren und die vollständige Gruppe gemeint war. Es ist einfach so selbstverständlich drin, dass es super einfach anzunehmen ist. Da sieht man mal, wie sehr es eben auch so rum klappt.
Das ganze wechselt dann auch mal zu der als maskulin geltenden Version der Mitarbeiter, oder bleibt bei der gewöhnlich genutzten Version, aber auch der Wechsel kommt nie komisch oder irritierend rüber. Es fügt sich optimal und ohne Sonderzeichen hervorragend ein. Man kann es Gedanklich nun lesen wie man will, aber es funktioniert und ich kann nur jeden bitten, sich nicht vom Lesen abbringen zu lassen, nur weil ich das hier erwähne. Lest das Buch einfach und seht, dass es funktionieren kann, dass es wirklich gut gemacht ist. Dass es nicht komisch ist. Es ist völlig nebensächlich, aber macht einen Schritt in eine andere Richtung. Ganz klar, so liest man es sonst nicht - aber es funktioniert. Und das Buch gefällt mir. Vor allem schadet es dem Buch nicht und beim Lesen stört es auch nicht. Von mir eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere