Plastikfrei leben und das ganz einfach?
Ist das überhaupt einfach, wenn man im Supermarkt von allen Seiten davon umgeben ist?
Wenn man genau darüber nachdenkt, was man an Plastik im Haushalt hat, würde man bei dem Gedanken Plastikfrei leben zu wollen sicher die Krise kriegen, oder sich im nächsten Augenblick erschlagen von all dem Plastik fühlen. Im Grunde ist es aber so, dass es nicht um ein vollständig plastikfreies Leben geht, sondern einfach darum, mit sehr viel weniger Plastik zu leben und auch weniger Müll zu produzieren, um so etwas für die Umwelt, aber auch für die eigene Gesundheit zu tun. Was durchaus geht, aber nicht immer unbedingt die günstigste Alternative ist. Aber eins ist klar, wir sollten durchaus weniger Plastik nutzen. Es zählt jeder Mensch, der auf eine überflüssige Plastikverpackung verzichtet.
Sicherlich braucht es nicht zu jedem Thema einen Ratgeber und man könnte sicher auch einfach allein sagen, was man weglässt und was nicht. Ich finde dieses Buch aber trotzdem sehr gut, weil es einfach einen Anfang bietet und verdeutlicht, was Plastik eigentlich alles verursacht, aber auch Erklärungen rund um dieses Material bietet. Was wir für Müll produzieren und wie wir uns selbst und unserer Gesundheit mit dem Plastik schaden. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob man sich an das 4-Schritte-Programm aus dem Buch hält, oder sich eigene Schritte daraus ausdenkt. Denn auch wie die Autorin selbst betont: Man soll sich selbst damit wohlfühlen und es nach und nach in seinem eigenen Tempo angehen. Und ich würde sagen das funktioniert. Zwar bedarf es Anfangs ein paar Investitionen, aber wenn man auch diese Schritt für Schritt tätigt, kann man es sich auch mit kleinerem Geldbeutel leisten. Von mir wäre da ein Tipp, bei bestimmten Haushaltsgegenständen auch mal Second Hand zu kaufen, oder auch mal auf gängigen Seiten nach Dingen zu suchen, die verschenkt werden. So kann man für wenig oder gar kein Geld Glasbehälter bekommen, die noch völlig in Ordnung sind und in denen man hervorragend alles aufbewahren kann. Was gleichzeitig wieder Müll vermeidet. Genauso auch Blechdosen und anderes.
Auch werden in diesem Buch Alternativen aufgezeigt, zum Beispiel Unverpacktläden - die allerdings eher in Städten zu finden sind - aber auch andere Produkte, die man als Alternative nutzen kann. Das alles ist sicher noch nicht perfekt, zum Beispiel wenn man sich Weizenfrei ernähren muss, der Bioladen in der Nähe unverpackt aber nur die gängigsten Weizenprodukte anbietet, anstatt auch andere Getreidesorten zu bieten, aber man findet durchaus Alternativen und kann Kompromisse machen, wenn man sich etwas Zeit dafür nimmt. (Oder in den nächst besser ausgestatteten Laden gehen, wenn möglich) Gleichzeitig kann man aber auch dem Ladenpersonal selbst den Wunsch äußern, das Sortiment eventuell zu ergänzen, manchmal kann schon das etwas bringen und die Idee vom unverpacktem weiter voranbringen.
Und wenn man mal keine Alternative findet, oder nicht viel Geld ausgeben möchte, so findet man in diesem Buch auch die ein oder andere Anleitung, wie z.B. das Wachstuch selber gemacht, oder ein Rezept für Reinigungsmittel. Am Anfang etwas Zeit zu investieren, zahlt sich am Ende aber einfach aus.
Kurz und Knapp
Insgesamt ist es ein hilfreiches und gutes Buch, dass mir gut gefällt und das ich für einen Start in ein Plastikfreieres Leben empfehlen kann. Wer sich dafür interessiert, kann sich aber auch auf dem Blog der Autorin umsehen, den ich unten verlinke. Ein tolles Buch, dass man lesen sollte.
Außerdem:
Am 16. März 2020 erscheint ihr neues Buch "Do it yourself! Einfach plastikfrei leben: Selbstgemacht statt gekauft"